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Ingeborg Bachmann - Tabellarischer Lebenslauf#

  • 1944-1945 Ingeborg Bachmann besucht die Lehrerbildungsanstalt. 1945 verläßt sie ihre Heimatstadt und geht nach Innsbruck, später nach Graz, um dort Philosophie (und Jura) zu studieren. 1946 erscheint ihre Erzählung Die Fähre in der Zeitschrift "Kärntner Illustrierte", die in Klagenfurt herausgebracht wird.
  • 1946-1950 Fortsetzung des Studiums in Wien: Philosophie, Germanistik und Psychologie, Begegnung mit Paul Celan, der aber nur kurze Zeit in Wien bleibt und sich schließlich in Paris ansiedelt.
  • 1948-1949 Veröffentlichung erster Gedichte in der Zeitschrift "Lynkeus. Dichtung, Kunst, Kritik" in Wien. Der einflußreiche Autor und Kritiker Hans Weigel wird auf Ingeborg Bachmann aufmerksam. Freundschaftliche Beziehung zu der Schriftstellerin Ilse Aichinger.
  • In Wien gehört Ingeborg Bachmann zu jenem Kreis von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die Hans Weigel im "Café Raimund" um sich versammelt
  • 1949 Bachmann absolviert ein Praktikum in der Nervenheilanstalt Steinhof - heute: Psychiatrisches Krankenhaus "Baumgartner Höhe" bei Wien.
  • 1950 Dissertation über Die kritische Aufnahme der Existentialphilosophie Martin Heideggers.
  • 1950-1951 Reisen nach Paris und London. Dr. Bachmann arbeitet als script-writer und Redakteurin - als Kollegin von Jörg Mauthe und Peter Weiser - beim Sender "Rot-Weiß-Rot" der amerikanischen Besatzungsmacht in Wien. In diesem Gebäude befindet sich heute das Wiener Literaturhaus. Hans Werner Richter, Zentralfigur der Gruppe 47, lernt in Wien Ingeborg Bachmann kennen und liest erstmals ihre Gedichte. Verbindungen zur dieser einflußreichen Gruppe bestehen auch über den Schriftsteller Milo Dor.
  • 1952 Hörspiel Ein Geschäft mit Träumen. Gedichtzyklus Ausfahrt im Jahrbuch "Stimmen der Gegenwart" (Wien), das von Hans Weigel herausgegeben wird. Einladung zur Lesung bei der Gruppe 47 in Niendorf an der Ostsee. Bachmanns Lesung verläuft - im Gegensatz zu jener von Paul Celan - erfolgreich. Erste Reise nach Italien.
  • 1953 Beendigung der Arbeit beim Sender "Rot-Weiß-Rot". Bachmann erhält den Preis der Gruppe 47. Sie zieht nach Forio auf der Insel Ischia - als Nachbarin des deutschen Komponisten Hans Werner Henze - und nach Neapel. Aufenthalt in Rom. Gedichtband Die gestundete Zeit.
  • 1954 Fördergabe des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie.
  • 1955 Hörspiel Die Zikaden mit Musik von Hans Werner Henze im Nordwestdeutschen Rundfunk Hamburg. Reise nach USA zum internationalen Seminar der Harvard Summer School of Arts and Sciences and of Education, Harvard University, Cambridge. Einer der Vortragenden ist der spätere US-Außenminister Henry Kissinger.
  • 1956 Der Gedichtband Anrufung des großen Bären erscheint.
  • 1957 Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen (Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung) für Anrufung des Großen Bären. Bachmann wird korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Gedichte Im Gewitter der Rosen und Freies Geleit. Die Gedichte werden von Hans Werner Henze vertont.
  • 1957-1958 Dramaturgin beim Bayerischen Fernsehen in München. In dieser Zeit entsteht die Bachmann-Büste der deutschen Bildhauerin Chrysille Schmitthenner-Janssen, die im Museum ausgestellt ist.
  • 1958 Das Hörspiel Der gute Gott von Manhattan wird als Gemeinschaftsproduktion des Bayerischen Rundfunks und des Norddeutschen Rundfunks Hamburg ausgestrahlt.
  • 1958-1962 Mit Max Frisch in Rom und in Zürich. Die Beziehung der beiden Schriftsteller scheitert.
  • 1959 Hörspielpreis der Kriegsblinden für Der gute Gott von Manhattan.
  • 1959-1960 Ingeborg Bachmann wird die erste Dozentin der neugegründeten Gastdozentur für Poetik an der Universität Frankfurt am Main.
  • 1960 Uraufführung der Oper Der Prinz von Homburg (Libretto von Ingeborg Bachmann, Musik von Hans Werner Henze) an der Hamburger Staatsoper
  • 1961 Bachmann publiziert einen Band mit Erzählungen unter dem Titel Das dreißigste Jahr. Literaturpreis 1960/61 des Verbandes der Deutschen Kritiker (Berliner Kritikerpreis). Außerordentliches Mitglied der Abteilung Literatur der Akademie der Künste Berlin
  • 1963 Einjähriger Aufenthalt in Berlin mit einem Stipendium der Ford-Foundation. Kontakt zu Witold Gombrowicz, der ebenfalls als Stipendiat in Berlin lebt sowie zu Günter Grass und Reinhold Lettau. Mehrere Krankenhausaufenthalte.
  • 1964 Reisen nach Prag, Ägypten und in den Sudan mit Adolf Opel. Verleihung des Georg-Büchner-Preises durch die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.
  • 1965 Rückkehr nach Rom. Premiere der Oper Der junge Lord an der Deutschen Oper Berlin (Libretto: Ingeborg Bachmann, Musik: Hans Werner Henze).
  • 1968 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur.
  • 1971 Malina, als Roman zum Todesarten-Projekt gehörig, kommt heraus. Ein Jahr später erscheint der Band Simultan (Erzählungen). Verleihung des Anton-Wildgans-Preises der Vereinigung österreichischer Industrieller an die Autorin.
  • 1973 Lesungen in Warschau und an den Universitäten Krakau, Breslau, Thorn und Posen. Fahrt zu den Konzentrationslagern Auschwitz und Birkenau. Dr. Hans Marte - heute Direktor der Österreichischen Nationalbibliothek - begleitet Ingeborg Bachmann in seiner Funktion als Kulturattaché an der Botschaft in Warschau.
  • Am 17. Oktober Tod nach einem Brandunfall in der römischen Wohnung. Am 25. Oktober: Beisetzung auf dem Friedhof Klagenfurt-Annabichl.
Grab Bachmann
Grab Bachmann - Foto: Dietfried Olbrich

Quelle#

Robert Musil Literaturmuseum

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