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Bauwirtschaft #

(Bauindustrie, Baugewerbe, Bauhilfs- und -nebengewerbe)


Bis in das 19. Jahrhundert waren die Baugewerbetreibenden (Baumeister, Maurermeister, Zimmerleute usw.) die Träger des Bauwesens. Nur vereinzelt gab es größere Baufirmen. Oft wurde das Militär zu Straßen-, Festungsbau und dergleichen eingesetzt. Erst mit dem Bahnbau und der Errichtung industrieller Anlagen entstanden Großbauunternehmen. Der Hausbau blieb vorwiegend dem Gewerbe vorbehalten.

In der Zwischenkriegszeit stagnierte der Straßen- und Bahnbau. Die wenigen Ausnahmen (etwa Glocknerstraße, Höhenstraße, Reichsbrücke) dienten auch der Arbeitsbeschaffung. Bedeutende Kommunalbauten entstanden in Wien und anderen Städten. Nach dem Anschluss 1938 wurden Großprojekte (Wasserkraftanlagen, Autobahnbau, Industrieanlagen) begonnen, die erst nach dem 2. Weltkrieg fertig gestellt wurden.

Die Notwendigkeit eines schnellen Wiederaufbaus führte zu Zweckbauten, ohne viel auf Umwelt, Einbindung in die Natur oder Architektur zu achten. Seit Mitte der 70er Jahre änderte sich die Baugesinnung durch Rücksicht auf Umwelt und architektonische Qualität sowie den bewussten Einsatz der Materialien Holz, Ziegel und Naturstein. Die großen Baufirmen erlebten mit Hilfe neuer Methoden (Spannbeton, Verwendung von Fertigteilen und andere) und dank weltweit anerkannter Innovationen (zum Beispiel österreichische Tunnelbaumethode) einen Bauboom wie nie zuvor.

Der private Hausbau wurde auch durch das Kapital aus Bausparverträgen gefördert. Das österreichische Bauwesen besitzt international einen ausgezeichneten Ruf, so dass es im Ausland expandieren konnte.

2002 beschäftigte die österreichisches Bauwirtschaft rund 87.000 Mitarbeiter und erreichte eine Bauproduktion von 9,9 Milliarden Euro.