Bruck an der Leitha#
Bezirk: Bruck an der Leitha, Stadt
Einwohner: 8.395 (Stand 2023)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 157 m
Fläche: 23,64 km²
Postleitzahl: 2460
Website: www.bruckleitha.at
Die malerische Bezirkshauptstadt Bruck an der Leitha liegt zwischen
ausgedehnten Weingärten und den Wäldern und Hügeln des Leithagebirges. Die
günstige geographische Lage – nahe bei Wien und nur einen Katzensprung vom
Neusiedler See entfernt – und das milde pannonische Klima der Gegend machen
Bruck an der Leitha zum idealen Standort für Erholungssuchende,
Kulturtouristen, Sportbegeisterte und Naturliebhaber.
Die planmäßige Gründung im 13. Jahrhundert erfolgte mit regelmäßigen Baublöcken und mittelalterlicher Befestigung, die teilweise noch erhalten ist.
Bruck an der Leitha vereint in liebenswürdiger Weise alte Geschichte mit den Annehmlichkeiten einer modernen Kleinstadt, die sich mit herrlich renovierten historischen Bauwerken, gepflegten Gaststätten, romantischen Weinkellern und ursprünglichen Heurigen präsentiert. Die Leitha bildet die natürliche Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland.
Die Kirchengasse ist die älteste Straße im Stadtkern mit alten Bürgerhäusern. Heute ist sie eine Fußgängerzone und Einkaufszentrum.
Die rom.-kath. Stadtpfarrkirche "Zur Heiligen Dreifaltigkeit" gehört zu den barocken Kleinoden unserer Stadt. Sie wurde in zwei Bauabschnitten (1696 - 1702 und 1738 - 1740) errichtet und an den schon lange vorher stehenden 53 m hohen Stadtturm (Wachturm) angebaut.
Das Hochaltarbild stammt aus der Schule Daniel Grans. Sehenswert sind nicht nur der Rokokotabernakel sondern auch die Barockorgel.
Schloss Prugg#
Das Schloss Prugg wurde im 12. Jh. erbaut. Seit 1564 befindet es sich im Besitz der Grafen von Harrach. Es wurde mehrmals umgebaut: Im 18. Jh. nach Entwürfen von Lukas von Hildebrandt in einen Barockbau und im 19. Jh. erfolgte ein Umbau auf neugotisch (Tudorstil).Ältester Teil: Römer- oder Heidenturm (romanisch). Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist nur von Außen zu besichtigen.
Pulverturm - Befestigungsanlage#
Erstmals wird Bruck an der Leitha als Aschirichesprvcca 1074 als Ort und urkundlich als Stadt im Jahre 1239 erwähnt.
Um die Jahrtausendwende erfolgte die planmäßige Anlage der Stadt und der Baubeginn von Stadtmauer, Marktplatz und Stadtturm. Anfang des 13. Jhs. war es ein abgeschlossenes Befestigungswerk mit Ringmauer, Wehrtürmen, Zwinger, Stadtgraben und 4 Toren, die im 19. Jh. abgebrochen wurden.
80 % der Anlage sind noch heute erhalten und prägen den Charakter der Stadt.
Weiterführendes#
- Bruck an der Leitha (Bildlexikon)
- Ein Bild aus dem Landschaftsgarten (von R. Haderer)
Literatur#
- Österreichisches Städtebuch, Band V, Teil 1, Die Städte Niederösterreichs, 1988
Essay#
Las Vegas an der Leitha#
In Bruck an der Leitha will Novomatic einen Glücksspieltempel bauen - die Grünen begehren dagegen auf.#
Mit freundlicher Genehmigung übernommen aus der Wiener Zeitung (Sa./So., 31. Mai/1. Juni 2014)
Von
Clemens Neuhold
Niederösterreich. "Ein Komplex aus einem rechteckigen Gebäude für den Spielbetrieb und ein hoher, mit Jetons verkleideter Tower, damit man das Kasino bereits im Anflug auf Schwechat sieht."
Wie der Chef der Grünen Bruck an der Leitha, Roman Kral, das Projekt schildert, fühlt man sich an die Weltkugel erinnert, die Frank Stronach Ende der 90er Jahre in Ebreichsdorf bauen wollte. Damals warnten die Grünen, das Megaprojekt würde einen Schatten bis nach Wien werfen, und verhinderten es am Ende.
Diesmal könnte das Spiel aber anders ausgehen. Denn das Megacasino soll in einem der attraktivsten Einzugsgebiete für das Glücksspiel entstehen, und zwar im Drei-Länder-Eck Slowakei-Ungarn-Österreich. Öffneten neue Casinos bisher vorrangig jenseits der österreichischen Grenze ihre Tore, könnten mit dem Spieltempel die Kugel und der Rubel nach Österreich zurückrollen. Dann gäbe es Parndorf zum Shoppen und Bruck an der Leitha zum Zocken. Für die Gemeinde selbst brächte das Projekt, das einen "fast dreistelligen Millionenbetrag" kosten soll, neue Jobs und Steuereinnahmen. Da wäre einerseits die Kommunalsteuer, andererseits eine Spezial-Abgabe, die Casinobetreiber an Gemeinden entrichten. Allein daraus werden siebenstellige Summen versprochen.
Strengste Verschwiegenheit#
Der rote Bürgermeister, sein roter Vize sowie die restlichen Gemeinderäte mit Ausnahme der Grünen sollen dem Vernehmen nach eindeutig für das Projekt sein. Die "Wiener Zeitung" wollte den Bürgermeister und seinen Vize mehrmals zum Projekt befragen, das wurde aber brüsk abgewiesen - mit Hinweis auf eine Verschwiegenheitspflicht. Für Kral widerspricht das Casinoprojekt von Novomatic dem Selbstverständnis der Gegend. "Wir wollen sanften, nachhaltigen Tourismus mit Schwerpunkt Rad, Wein, Donau-Auen. Ein Klein-Las Vegas wäre die Faust aufs Auge. Das passt nicht nach Carnuntum."
Der Grüne warnt außerdem davor, dass das Casino ein "Mega-Verkehrsverursacher" werde und vermisst entsprechende Verkehrslösungen. Das Casino läge direkt an der A4 Ostautobahn. Was die Jobs betrifft, meint Kral: "Ein paar gut bezahlte Croupiers wird es schon geben. Aber sonst wird es sich eher um Putzpersonal handeln." Zu erwartende Steuereinnahmen stünden in keinem Verhältnis zu den negativen Auswirkungen des Glücksspiels. "Wir sind sicher nicht arm", meint er zum Zustand der Gemeindefinanzen. Das Casino soll auf einem Gelände der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, Eco-Plus, stehen, das vor vielen Jahren eigentlich zwecks Ansiedlung von Gewerbe- und Industriebetrieben umgewidmet wurde.
Würfel im Glücksspiel fallen gerade#
Ob das Projekt in Bruck überhaupt eine Landegenehmigung bekommt, entscheidet sich dieser Tage. Wie es scheint, vergibt das Finanzministerium zu Wochenbeginn zwei weitere Casino-Genehmigungen für Wien, eine für Niederösterreich. Indiz: Ab Dienstag will der Brucker Bürgermeister mehr verraten, außerdem halten die Casinos Austria am Mittwoch eine Pressekonferenz ab, was vor dem Entscheid eher sinnlos wäre.
In Niederösterreich rittern die Casinos Austria mit einem Projekt für Krems gegen Bruck. Anders als sein Brucker Kollege nimmt sich der Kremser Bürgermeister Reinhard Resch kein Blatt vor den Mund. "Wir würden uns sehr freuen. Es passt zur Kultur- und Bildungsstadt Krems und würde sie wirtschaftlich aufwerten." Gegen ein Casino höchstens "in der Dimension von Baden bei Wien" hätte selbst die grüne Gemeinderätin Sandra Mayer nichts.
Im Wiener Standortpoker hat Novomatic gute Chancen auf eine Lizenz für das bestehende Automatenkasino im Wiener Prater mit 430 Automaten. 800 könnten es im Endausbau werden. Weiters rittert der globale Automatenriese um den Böhmischen Prater (s. unten), wo es soziale Einwände gibt. Platzhirsch Casinos Austria mit dem bisher einzigen Casino Kärntner Straße muss Konkurrenz durch die Schweizer Stadtkasinos Baden fürchten. Die wollen im Palais Schwarzenberg eröffnen. Ein Casino im Intercont will der Investor Michael Tojner.
Bei der letzten Lizenzvergabe räumten die teilstaatlichen Casinos Austria alleine ab. Bekommt nun Novomatic zumindest den Wurstel-Prater und die Casinos Krems, ändert sich an der Marktsituation nichts, beide großen Player kämen ungeschoren davon. Bekommt Novomatic Bruck, sind die Karten neu gemischt.
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