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unbekannter Gast

Drohnen#

vn H. Maurer, Februar 2017

Definition#

Die einfachste Definition ist wohl: „Eine Drohen ist ein Fluggerät, das ohne eine an Bord befindliche Besatzung autark durch einen Computer oder vom Boden über eine Fernsteuerung betrieben und navigiert werden kann.“

Geschichte#

Angefangen hat die Verwendung von Drohnen als Objekte, an denen man testete, wie man unvorhersehbar gesteuerte Objekte vernichten konnte. Sie waren anfänglich also die Weiterentwicklung von Anlagen, die Tontauben zu einem unvorhersehbaren Zeitpunkt und mit unvorhersehbaren Bahnparametern aufsteigen ließen, um die Treffgenauigkeit von Schützen und Waffen festzustellen.

Bald jedoch wurden erste Drohnen mit Kameras ausgerüstet, die Luftbilder oder Luftvideos aufnehmen konnten, die anschließend ausgewertet werden konnten. Dass die Drohnen allmählich auch lenkbar wurden, war ein offensichtlicher Schritt weiter, und dass man die Aufnahmen nicht nachträglich, sondern mit entsprechenden Geräten auch während des Flugs verfolgen konnte (sei es am Laptop oder in einer Datenbrille), war eine durch immer besser werdende Technik logische Weiterentwicklung.

Einsatzgebiete#

Schon in dieser Phase war es klar, dass Drohnen Menschen helfen oder gefährden können. Es kann bei (Natur-) Katastrophen wichtig sein, den Ort der Katastrophen genau erkunden zu können, auch wenn andere Wege unmöglich sind, etwa weil ein bemanntes Flugzeug zu großen Gefahren ausgesetzt sein könnte.

Drohnen können sehr viel ruhiger fliegen als Hubschrauber. Dies erlaubt hochauflösende Aufnahmen problemlösend billig herzustellen. Freilich liegt der Einsatz von Drohnen für militärische Erkundungszwecke ebenso auf der Hand, ja wurde die Drohnenentwicklung oft mit Militäraufträgen gefördert. Als dritter Aspekt ergab sich die Frage, wie sehr Flugaufnahmen die Privatsphäre von Menschen verletzen würden: Hatten Paparazzi und Voyeure nun endgültig das beste Hilfsmittel zur Verfügung? (Siehe mein Buch aus dem Jahr 2006: Kampf dem großen Bruder).

Militärischer Einsatz#

Militärisch eskalierte die Situation, indem die Drohnen bewaffnet wurden und nun feindliche Einrichtungen und Menschen vernichten konnten. Schon vor 1970 wurden Drohnen zu Aufklärungsflügen eingesetzt. Zitat aus der englischen Wikipedia:

"In the 1973 Yom Kippur War Israel used drones as decoys to spur opposing forces into wasting expensive anti-aircraft missiles. The Israeli Tadiran Mastiff, which first flew in 1973, is seen by many as the first modern battlefield UAV, due to its data-link system, endurance-loitering, and live video-streaming.

In 1973 the U.S. military officially confirmed that they had been using UAVs in Southeast Asia (Vietnam). Over 5,000 U.S. airmen had been killed and over 1,000 more were missing or captured. The USAF 100th Strategic Reconnaissance Wing flew about 3,435 UAV missions during the war at a cost of about 554 UAVs lost to all causes. In the words of USAF General George S. Brown, Commander, Air Force Systems Command, in 1972, "The only reason we need (UAVs) is that we don't want to needlessly expend the man in the cockpit." Later that year, General John C. Meyer, Commander in Chief, Strategic Air Command, stated, "we let the drone do the high-risk flying ... the loss rate is high, but we are willing to risk more of them ... they save lives!".

Im Folgenden wollen wird diese sehr weitreichenden militärischen Anwendungen nicht weiter verfolgen (siehe dazu z.B. "Die fernglenkete Grausamkeit des Krieges"), sondern auf andere interessante (besorgniserregende?) Entwicklungen hinweisen.

Weitere Entwicklung #

Technisch gesehen entwickelte sich die Situation in drei Richtungen weiter:

(a) Stereoskopische Aufnahmen von Bildern und Filmen können (durch Verwendung von zwei Objektiven) direkt in die Datenbrille der steuernden Person übertragen wurden. Damit wird ein kaum übertreffbares „ich fliege“ Erlebnis möglich.

(b) Es erwies sich für viele Zwecke sinnvoller, von Gleitflugzeugen auf helikopterähnliche Geräte umzusteigen. Solche „Quadrokopter“ gibt es inzwischen mit allen erdenklichen Ausrüstungen

drohne
Quadrocopter
Photo: Pixabay
drone
UVA- Unmanned flying vehicle wie man die Drohen auf englisch nennt, obwohl auch Drohne gängig ist
USAF Photographic Archives 2007
drone
Die Microdrohne md4-1000 wurde beretis 2014 für die Zustellung von Arzneimitteln gebaut!
Photo: Frankhöffer, 2014 Wikicommons

(c) Die Tragfähigkeit (Stärke) und Reichweite der Geräte nahm ständig zu, der verursachte Lärm wurde immer mehr verringert, die Anzahl der einbaubaren möglichen Sensoren (um Kollisionen mit Drähten, Zweigen, Gebäuden, anderen Drohnen, usw. zu vermeiden, oder um Ziele mit einer bestimmen Temperatur, einer bestimmten Strahlung, etc.zu finden) wuchs, ja selbst Greifmechanismen wurden bereits entwickelt.

Natürlich gibt es bzw. wird an Gesetzen gearbeitet, die den Einsatz der Drohnen für manche Zwecke einengen: Ohne Genehmigung dürfen sie nicht in große Flugsperrgebiete eindringen (um den normalen Flugverkehr nicht zu gefährden), sie dürfen nicht beliebig hoch fliegen, über bewohntem Gebiet nicht oder nur ohne Bild oder Videoaufnahmen, usw. Dass solche Regelungen dringend erforderlich sind, belegt "Wilder Westen am Himmel" gut.

Freilich, wer wird und kann das alles kontrollieren, und gibt es nicht auch Anwendungen, wo man „viel“ erlauben muss?

Positiver gesehen, wo können uns Drohnen helfen? Eine Drohne als Vogelscheuche scheint nicht unrealistisch zu sein, aber auch junge Enten vor einem Raubvogel oder die Hühner eines Bauern vor dem nächtlichen Fuchs zu schützen scheint möglich, und Drohnen könnten jede Einbruchsicherung verbessern.

Kommerzieller Einsatz für Zustelldienste#

Aber dies sind Kleinigkeiten. Große Konzerne beabsichtigen in naher Zukunft, Drohnen für Zustellzwecke zu verwenden. So schwierig das zu sein scheint, es sind fast alle Probleme gelöst. Die Drohen werden nicht höher als 40 m über dem Boden fliegen und mehrere Kilogramm transportieren können; sie steuern nach GPS, aber ihre Kameras filmen und analysieren das vor ihnen liegende Gebiet um jede Kollision zu vermeiden, doch wird das Aufgenommene aus Datenschutzgründen sofort gelöscht. Der Haupttrick ist genial: Der Empfänger der Ware ist ein dem Unternehmen bekannter Kunde, der sich die Zustellung von Waren ohne Umweg zum Postamt innerhalb von 30 Minuten wünscht. Er hat einmal ein „Peilkreuz“ auf normalem Zustellungsweg erhalten. Seine Bestellung wird erst ausgeliefert, wenn das Peilkreuz an der vereinbarten Stelle (es schickt seine GPS Koordinaten) am Balkon, an der Landefläche vor dem Fenster oder an einer regengeschützten Stelle des Gartens aufgestellt wird: Dort wird die gelieferte Ware abgesetzt. Dass ein Zustelldienst per Drohne für teure Produkte oder dringend benötigte besonders attraktiv sein könnte, liegt auf der Hand und wird in "Wenn Drohnen Medikamente liefern" diskutiert.

Wie lange werden sich Postdienste und Paketservice gegen den Vormarsch von Drohnen wehren können bzw. diese selbst einsetzen?

Einige weitere wirkliche und einige futuristische Szenarien werden in "Der steile Aufstieg der fliegenden Helfer" beschrieben.

Weiterführende Literatur: #

Weiterführendes#


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