Wieden#
Wieden, 4. Gemeindebezirk von WienEinwohner: 33.633 (Stand 2023)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Fläche: 1,8 km²
Website: www.wien.gv.at/wieden
Offizielles Bezirksporträt
Genaue Statistik
1850 aus den Vorstädten Wieden, Schaumburgergrund (ab 1813 Vorstadt, Name von den Grafen Schaumburg, die hier schon im 15. Jahrhundert Grundherren waren) und Hungelbrunn (urkundlich 14. Jahrhundert, ursprünglich nur Weingärten, ab 1801 Verbauung) gebildet. Die ursprüngliche Siedlung von Wieden entstand in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; sie erstreckte sich am Wienfluss entlang bis zum Karlsplatz. 1211 urkundlich als "Widem" im Zusammenhang mit der Errichtung des Heiligengeistspitals erwähnt (Name von "Widum" = Ausstattungsgut einer Kirche), später "Wiener Vorstadt an der Wien" genannt. Vor dem Ansturm der Türken 1529 wurde die bereits stark besiedelte Vorstadt niedergebrannt, ebenso 1683. Der Hauptausbau begann im 18. Jahrhundert (Karlskirche, Adelspaläste). 1861 wurde Margareten abgetrennt und zum neu gebildeten 5. Bezirk gemacht; 1874 wurden die jenseits der Gürtelstraße gelegenen Teile zum 10. Bezirk Favoriten. Hauptverkehrsader ist die Wiedner Hauptstraße, die wichtigste Ausfallstraße nach Süden.
Kirchliche Bauten: Karlskirche; frühbarocke Paulanerkirche, 1627-51 als Klosterkirche errichtet (Kloster 1797/98 abgetragen); Theklakirche (1754-56 von J. Gerl); Elisabethkirche (1857-66).
Weltliche Bauten: Theresianum (ehemalige Favorita); Palais Schönburg-Starhemberg (1705/06, 1841 aufgestockt); Technische Universität Wien (1816-18, Zubauten 1971-82, Hauptbibliothek 1984-87); Evangelische Schule (1860-62, von T. Hansen); Französische Botschaft (1906-09); Wien Museum Karlsplatz (ehemals: Historisches Museum der Stadt Wien); Kunsthalle Wien am Karlsplatz (1992); Rundfunkgebäude (1935-37, von C. Holzmeister); Arbeiterkammer für Wien (1957-60); Franz-Domes-Heim für Lehrlinge (1952, von R. Rainer); Adolf-Czettel-Bildungszentrum (1985-89 mit Theater Akzent); Haus des Sports; Haus der Kaufmannschaft am Schwarzenbergplatz (1905); Wirtschaftskammer Österreich; Denkmäler für J. Brahms, J. Ressel, F. Madersperger, S. Marcus und G. R. Donner. Engel-, Mozart- und Kinderbrunnen; Henry-Moore-Plastik (1978). Diplomatische Akademie; mehrere Botschaften; Gesellschaft vom Roten Kreuz.
Die Wieden im Biedermeier
Der Plan von Carl Graf Vasquez, der den "K.K. Polizey-Bezirk Wieden bestehend aus den Vorstädten Wieden, Margarethen, Schaumburger Grund, Hungelbrunn, Nikolsdorf, Reinprechtsdorf, Hundsthurm, Matzleinsdorf und Laurenzergrund nebst 14 der vorzüglichsten Ansichten" um 1835 darstellt, zeigt die Vorstädte rund eineinhalb Jahrzehnte vor der Eingemeindung 1850. Danach war das ganze Areal der 4. Wiener Gemeindebezirk, erst 1861 wurde der westliche Teil abgetrennt und als eigener 5. Bezirk konstituiert - wodurch sich die Nummerierung der folgenden Bezirke verschob. Diesen Plan und elf weitere der Serie findet man - kommentiert von Walter Öhlinger - im 2012 in der Edition Winkler-Hermaden erschienenen Ausgabe "Die Pläne der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien".
Weiterführendes#
- Historische Bilder zu Wieden (IMAGNO)
Quellen#
- F. Czeike, Wieden, Wiener Bezirkskulturführer, 1979
- K. Lohrmann und F. Opll, Regesten zur Frühgeschichte von Wien, 1981
- F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, 5 Bände, 1992-97
- Die Pläne der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien von Carl Graf Vasquez, hg. Walter Öhlinger. Edition Winkler-Hermaden, 2012
- Historische Karten Wien
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