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vom 20.11.2016, aktuelle Version,

Aachen

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Landkreis: Städteregion Aachen
Höhe: 173 m ü. NHN
Fläche: 160,85 km2
Einwohner: 245.885 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 1529 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 52062–52080
Vorwahlen: 0241, 02405, 02407, 02408
Kfz-Kennzeichen: AC, MON
Gemeindeschlüssel: 05 3 34 002
Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt
52062 Aachen
Webpräsenz: www.aachen.de
Oberbürgermeister: Marcel Philipp (CDU)
Lage der Stadt Aachen in der Städteregion Aachen
BelgienNiederlandeKreis DürenKreis EuskirchenKreis HeinsbergAachenAlsdorfBaesweilerEschweilerHerzogenrathMonschauRoetgenSimmerathStolberg (Rheinland)Würselen Karte
Über dieses Bild
Aachener Dom
Aachener Rathaus

Aachen ( anhören?/i), eigentlich Bad Aachen,[2] (Öcher Platt: Oche, lateinisch Aquæ Granni) ist eine kreisfreie Stadt und Kurstadt im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Köln. Die Stadt Aachen ist Mitglied des Landschaftsverbandes Rheinland und gehört nach dem Aachen-Gesetz mit Wirkung vom 21. Oktober 2009 als kreisfreie Stadt zur Städteregion Aachen. 1890 überschritt Aachen erstmals die Einwohnerzahl von 100.000 und ist seitdem die westlichste deutsche Großstadt. Aachen grenzt an die Niederlande und Belgien.

Die Stadt ist bekannt für ihre bis in die Jungsteinzeit zurückreichende Geschichte und ihr damit verbundenes kulturelles, archäologisches und architektonisches Erbe. Der Aachener Dom, das Wahrzeichen der Stadt, wurde gemeinsam mit dem Domschatz 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Aachen ist Bischofssitz und ein bedeutender Standort der deutschen Süßwarenindustrie. Mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) verfügt die Stadt über eine der größten und traditionsreichsten technischen Universitäten Europas. Für Verdienste um die europäische Einigung wird jährlich der Internationale Karlspreis zu Aachen an Persönlichkeiten des In- und Auslands verliehen.

Name

Römer entdecken die heißen Quellen, Fresko von Alfred Rethel im Rathaus der Stadt

Da Karl der Große seine Pfalz auf den Resten römischer Bäder gründete, darf das lateinische Wort aqua für „Wasser“ als Namensursprung angenommen werden. In lateinischen Texten des Mittelalters ist der Ort manchmal einfach als Aquae bezeichnet,[3] zunehmend aber als Aquae Granni. Wenigstens letzteres stammt nicht aus der Antike, sondern ist eine Schöpfung der lateinischen Kanzleisprache des Fränkischen Reiches im 8. Jahrhundert.[4] So enthält der französische Name für Aachen (Aix-la-Chapelle) wie andere französische Städtenamen den auf das lateinische aqua zurückzuführenden Bestandteil Aix. Die Lage in der Nähe der romanisch-germanischen Sprachgrenze äußert sich auch in den Namen benachbarter Quellorte, Seffent (septem fontes, „sieben Quellen“) im Westen des Aachener Stadtgebietes und Duffenter (duo fontes, „zwei Quellen“) im Gebiet der Nachbarstadt Eschweiler.

Die Stadt ist staatlich anerkannte Kurstadt und kann den Zusatz Bad führen, siehe dazu den Abschnitt Bad Aachen.

Bezeichnung in verschiedenen Sprachen

Die Stadt wird in verschiedenen Sprachen unterschiedlich bezeichnet. Davon ausgehend haben sich, wie bei geographischen Bezeichnungen üblich, in vielen Sprachen an die jeweiligen Spracheigentümlichkeiten angepasste Varianten gebildet.

Sprache Name Aussprache in IPA
Deutsch Aachen [ˈʔaːχən]
Französisch Aix-la-Chapelle [ˌɛkslaʃaˈpɛl]
Latein Aquæ, Aquæ Granni, Aquæ villa, Aquisgrani
Spanisch Aquisgrán [akizˈɣɾan]
Luxemburgisch Oochen [ˈɔːxən]
Niederländisch Aken [ˈaːkən]
Tschechisch Cáchy [t͡saːxɪ]
Polnisch Akwizgran [aˈkfʲizɡrãn]
Italienisch Aquisgrana akwizˈɡraːna
Russisch Kyrillisch: Ахен / Transkription: Achen [axʲɪn]

Geografie

Aachen an der Wurm

Lage

Blick vom Luisenhospital auf Jakobskirche, Lousberg, Rathaus, Dom und weitere charakteristische Gebäude der Stadt

Aachen liegt im Grenzgebiet zu den Niederlanden und Belgien (Euregio Maas-Rhein) am Nordrand der Eifel bzw. des Rheinischen Schiefergebirges. Die Eifel und das Hohe Venn im Süden, weite Gebiete zwischen Niederrhein und Niedermaas sowie die Ardennen sind an Aachen angrenzende Landschaften. Nahe gelegene größere Städte sind Köln, Düsseldorf, Duisburg, Bonn, Mönchengladbach, Krefeld, Leverkusen, Lüttich (Belgien), Maastricht, Heerlen und Roermond (alle Niederlande). Außerdem grenzt Aachen im Norden und Osten an einen städtischen Verdichtungsraum, zu dem die Städte Herzogenrath, Übach-Palenberg, Alsdorf, Baesweiler und Würselen nördlich, Eschweiler nordöstlich und Stolberg östlich der Stadt gehören.

Aachen liegt im Dreiländereck Deutschland–Belgien–Niederlande im Zentrum der Euregio Maas-Rhein, in einem nach Nordosten geöffneten Talkessel, in dem sich fast alle Aachener Bäche in der Wurm sammeln und zur Rur fließen. Das Stadtgebiet befindet sich somit im Einzugsgebiet der Maas, direkt am Nordrand des linksrheinischen Schiefergebirges (Eifel), etwa 30 km nördlich des Hohen Venns.

Der höchste Punkt im Stadtgebiet misst 410 m ü. NN und liegt im äußersten Südosten der Stadt. Der tiefste Punkt beträgt 125 m ü. NN und befindet sich im Norden der Stadt an der Bundesgrenze zu den Niederlanden. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 87,7 km, davon 23,8 km Grenze zu Belgien und 21,8 km zu den Niederlanden. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 21,6 km, die größte West-Ost-Ausdehnung 17,2 km.

Nachbargemeinden

Dreiländerpunkt – die Grenze zwischen den Niederlanden, Belgien und Deutschland bei Vaals

Folgende Städte und Gemeinden grenzen (im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend) an die Stadt Aachen:

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet gliedert sich in sieben Stadtbezirke mit je einer eigenen Bezirksvertretung und einem Bezirksvorsteher sowie einem eigenen Bezirksamt. Die Bezirksvertretung wird von der Bevölkerung des Stadtbezirks bei jeder Kommunalwahl gewählt. Die Stadtbezirke sind für statistische Zwecke teilweise in statistische Bezirke unterteilt. Diese haben eine zweistellige Nummer.

Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken:

Unabhängig von der amtlichen Kennzeichnung besteht Aachen aus 50 Stadtteilen, hier sortiert nach Stadtbezirken:

  • Aachen-Mitte: Beverau, Bildchen, Burtscheid, Forst, Frankenberg, Grüne Eiche, Hörn, Lintert, Pontviertel, Preuswald, Ronheide, Rosviertel, Rothe Erde, Stadtmitte, Steinebrück, West
  • Brand: Brand, Freund, Hitfeld, Krauthausen, Niederforstbach
  • Eilendorf: Eilendorf, Nirm
  • Haaren: Haaren, Hüls, Verlautenheide
  • Kornelimünster/Walheim: Eich, Friesenrath, Hahn, Kornelimünster, Lichtenbusch, Nütheim, Oberforstbach, Sief, Schleckheim, Schmithof, Walheim
  • Laurensberg: Gut Kullen, Kronenberg, Laurensberg, Lemiers, Melaten, Orsbach, Seffent, Soers, Steppenberg, Vaalserquartier, Vetschau
  • Richterich: Horbach, Huf, Richterich

Klima

Aachen und Umgebung gehören zur gemäßigten Klimazone und weisen ein ozeanisches Klima auf, mit feuchtem Wetter, milden Wintern und relativ ausgeglichenen Temperaturen. Durch die Lage nördlich der Eifel und des Hohen Venns ist die Niederschlagsmenge (im Schnitt 805 mm/Jahr) in Aachen aufgrund der vorherrschenden Westwetterlagen vergleichsweise höher als beispielsweise in Bonn (669 mm/Jahr). Ein weiterer Effekt der Lage am Nordrand der Eifel ist das Auftreten von Föhn bei südlichen Luftströmungen.

Auf Grund der Kessellage der Stadt kommt es häufiger zu Inversionswetterlagen. Einige Stadtteile sind stadtklimatisch durch einen flächenhaft ungünstigen Luftaustausch gekennzeichnet. Den zahlreichen Kaltluftschneisen, die stadtplanerisch möglichst frei von Bebauung bleiben sollen, kommt daher eine wichtige Bedeutung für das Stadtklima zu.[5] Diese mesoklimatische, das Stadtklima regulierende Funktion erfüllen auch die Landschaftsschutzgebiete (LSG)[6] im Aachener Raum, wie zum Beispiel das LSG Aachen am Beverbach.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Aachen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 4,5 6,2 9,8 13,8 18,5 21,5 23 23 19,7 15 8,9 5,5 Ø 14,2
Min. Temperatur (°C) −1,3 −1,2 1,1 3,6 7,6 10,7 12,4 12,1 9,5 6,3 2,4 −0,2 Ø 5,3
Niederschlag (mm) 62,2 48,3 63,6 54,8 73,5 85,9 84,3 77,1 61,6 55 55 71,9 Σ 793,2
Sonnenstunden (h/d) 1,7 2,6 3,6 4,8 6,2 6,1 6,4 6,1 4,9 3,9 2,2 1,5 Ø 4,2
Regentage (d) 13 10 13 11 12 12 11 10 10 9 12 13 Σ 136
Luftfeuchtigkeit (%) 82 79 76 72 70 72 72 74 77 80 82 83 Ø 76,6
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,5
−1,3
6,2
−1,2
9,8
1,1
13,8
3,6
18,5
7,6
21,5
10,7
23
12,4
23
12,1
19,7
9,5
15
6,3
8,9
2,4
5,5
−0,2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
62,2
48,3
63,6
54,8
73,5
85,9
84,3
77,1
61,6
55
55
71,9
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geologie

Gefaltete Sandsteine und Tonsteine der oberdevonischen Condroz- Formation unterhalb von St. Adalbert

Der Untergrund von Aachen ist sehr heterogen aufgebaut. Die ältesten im Stadtgebiet auftretenden Gesteine sind devonische und karbonische Sandsteine, Grauwacken, Tonsteine und Kalksteine. Die Gesteinsformationen gehören zum linksrheinischen Schiefergebirge nördlich des Hohen Venn. Im Oberkarbon sind diese Gesteinsschichten während der variszischen Gebirgsbildung eingeengt, gefaltet und überschoben worden. Nach der Auffaltung des variszischen Gebirges wurde das Gebiet über einen Zeitraum von 200 Millionen Jahren zunehmend eingeebnet.

Während der Kreidezeit drang das Meer aus Richtung Nordsee bis an den Gebirgsrand bei Aachen vor und lagerte dabei Tone, Sande und Kreidesedimente ab. Während die Tone, die unweit von Aachen in Raeren Grundlage einer bedeutenden Töpferindustrie waren, vorwiegend im Talkessel von Aachen zu finden sind, werden die Höhen des Aachener Waldes, des Schneebergs und des Lousberges von oberkreidezeitlichen Sand- und Kreideablagerungen gebildet. Die jüngsten Sedimente, die überwiegend im Norden und Osten Aachens verbreitet sind, stellen tertiäre und quartäre Fluss- und Windablagerungen dar.

Entlang der großen Überschiebungsbahnen der variszischen Gebirgsbildung – der Aachener und Burtscheider Überschiebung – treten heute im Stadtgebiet, an oberdevonische Kalksteine gebunden, die über 30 Aachener und Burtscheider Thermalquellen zutage. Den Untergrund von Aachen durchziehen darüber hinaus zahlreiche, auch heute zum Teil noch aktive tektonische Störungen, die zum Störungssystem des Rurgrabens gehören. Dieses Störungssystem hat sich in der Vergangenheit in Aachen und der gesamten Kölner Bucht immer wieder durch Erdbeben bemerkbar gemacht, so etwa in den Jahren 823, 1756 bei Düren und 1992 bei Roermond.

Bevölkerung

Altersstruktur der Stadt Aachen

Die Stadt Aachen hat 243180 Einwohner (Stand: 2015), wovon 117659 weiblich und 125521 männlich sind.[7] Die Altersstruktur ist wie folgt:[8]

  • unter 10 Jahren: 7,6 %
  • 10 bis unter 20 Jahre: 9,3 %
  • 20 bis unter 30 Jahre: 22,5 %
  • 30 bis unter 40 Jahre: 13,0 %
  • 40 bis unter 50 Jahre: 11,8 %
  • 50 bis unter 60 Jahre: 12,9 %
  • 60 bis unter 70 Jahre: 9,5 %
  • 70 und älter: 13,4 %

Die Arbeitslosenquote im Stadtgebiet liegt derzeit bei 9,7 Prozent (April 2012).[9] Ende 2009 lag der Ausländeranteil in Aachen bei 13,6 Prozent.[10] Ein signifikanter Anteil der ausländischen Bewohner gehörte zu den Studierenden der international bekannten Bildungszentren Aachens.[11]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung 1500–2013

1855 hatte Aachen mehr als 50.000 Einwohner. 1890 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Wenige Jahre später gemeindete sie die Kreisstadt Burtscheid aus dem Landkreis Aachen ein, worauf sie Sitz der Kreisverwaltung wurde; heute ist Aachen Sitz der Städteregion Aachen. Einen Bevölkerungszuwachs um rund 63.000 Personen erlebte die Stadt 1972 durch mehrere Eingemeindungen – die Einwohnerzahl stieg von 177.000 auf rund 240.000. Am 31. Dezember 2005 betrug die amtliche Einwohnerzahl für Aachen nach Fortschreibung des Landesbetriebes Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) 258.208 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Der im Vergleich zu den Vorjahren stärkere Anstieg der Bevölkerungszahl im Jahre 2003 ist darauf zurückzuführen, dass die Stadt im gleichen Jahr die Zweitwohnungsteuer einführte, wodurch sich insbesondere viele Studenten gezwungen sahen, ihren Zweitwohnsitz bei der Stadtverwaltung gegen einen Hauptwohnsitz einzutauschen.

Im Vergleich der deutschen Großstädte weist Aachen bezogen auf den Zeitraum 2012/2013 mit 0,67 % einen durchschnittlichen Einwohnerzuwachs auf. Zum 30. Juni 2012 waren in Aachen 259.684 Einwohner gemeldet.[12] Nach der Bevölkerungsprognose des LDS sollte die Einwohnerzahl bis zum Jahre 2025Vorlage:Zukunft/In 5 Jahren auf 282.500 anwachsen.[13] Beim Zensus 2011 stellte sich jedoch heraus, dass die bisher angenommene Einwohnerzahl deutlich zu hoch lag.[14] Die beim Zensus 2011 zum Stichtag 9. Mai 2011 ermittelte Einwohnerzahl beträgt 236.430.[15] Gegen diese Zählungsergebnisse hat auch die Stadt Aachen Rechtsmittel eingelegt.[16] Mit Beschluss vom 26. August 2015 hat das Bundesverfassungsgericht in einem Normenkontrollverfahren die Löschung der im Rahmen des Zensus 2011 erhobenen Daten vorläufig für längstens sechs Monate gestoppt, um den Gemeinden die Möglichkeit zu geben, eine etwaige fehlerhafte Berechnung ihrer Einwohnerzahl gerichtlich effektiv überprüfen und gegebenenfalls korrigieren zu lassen.[17]

In der im Juli 2015 publizierten Studie zur Bevölkerungsprognose aus dem Datenportal „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann Stiftung[18] wurde die zahlenmäßige Entwicklung der Bevölkerung für Städte und Gemeinden ab 5.000 Einwohner sowie aller Landkreise berechnet. Nach dieser aktuellen Prognose wird die Einwohnerzahl Aachens in den nächsten Jahren kontinuierlich sinken und 2030 nur noch 231.310 betragen, was einem Bevölkerungsrückgang von 3,6 % entspricht.[19]

Aachener Platt

Der Lokaldialekt der Stadt, das Aachener Platt – Öcher ([ˈœʃʌ]) Platt, gehört der ripuarischen Sprachgruppe an.

Geschichte

Modell der Kaiserpfalz
Oktogon des Aachener Doms
Zeigung der Aachener Heiligtümer
Albrecht Dürer: Das Rathaus in Aachen, Silberstift auf Papier, 1520
Aachen um 1647
Kurbezirk Komphausbadstraße 1727 mit dem Rosen-, Cornelius- und Karlsbad.
Aachener Notgeldschein, ausgegeben während der Inflation 1923: 50.000 Mark
Verwüstungen im Aachener Rathaus nach der Erstürmung durch die Separatisten am 21. Oktober 1923
Soldaten des 504th Parachute Infantry Regiment in Aachen 1945
Verleihung des Karlspreis 1957 an Paul-Henri Spaak
Hauptartikel: Geschichte der Stadt Aachen

Vorgeschichte und Antike

Das Gebiet um Aachen wurde spätestens während der Jungsteinzeit (Neolithikum) zwischen 3000 und 2500 v. Chr. von einer bäuerlichen Bevölkerung bewohnt. Von Angehörigen dieser Kultur wurde auf dem Lousberg Feuerstein abgebaut und Ausgrabungen im Aachener Elisengarten, die in der zweiten Hälfte der 2000er Jahre stattfanden, lassen eine Besiedlung im Neolithikum vermuten. In der Bronzezeit und der frühen Eisenzeit war Aachen von Kelten besiedelt, wie Hügelgräber im Aachener Wald und die Ausgrabungen im Aachener Elisengarten belegen.

Nach den Kelten siedelten die Römer an den warmen Quellen. Ein römisches Heilbad ist im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung belegt.[20] Nach den Ausgrabungsergebnissen ist davon auszugehen, dass es seit Christi Geburt eine durch die Römer angelegte Stadtbebauung in der Größe von zirka 25 Hektar gab. Auch in der Spätantike ging in Aachen der Betrieb der römischen Bäder weiter.[21]

Franken

Zeugnisse späterer Besiedlung sind fränkische Gräber aus dem 7. Jahrhundert. Der fränkische König Pippin der Jüngere baute in Aachen einen Hof und sorgte 765 für die erste schriftliche Erwähnung Aachens als Aquis villa. Allerdings ist das karolingische Aachen darüber hinaus bisher nicht fassbar. Die Keramik, so wird angenommen, stand in römischer Tradition und wird daher fälschlicherweise als römisch identifiziert,[22] das bisherige Fehlen archäologischer Nachweise für karolingische Wohnhäuser – die Einhard neben einem Friedhof erwähnt – wird durch die Übernahme noch intakter römischer Bauten erklärt.[23]

Pippins Sohn Karl, später Karl der Große genannt, erbte das Fränkische Reich und den Aachener Hof. Schon im Winter 768/69 überwinterte er erstmals dort.[24] Er weilte in seinen späten Jahren immer häufiger dort und baute ihn zu einer Kaiserpfalz mit Palast und Kapelle, der sogenannten Pfalzkapelle aus. An der Stelle des Palastes befindet sich heute das Rathaus, die Kapelle wurde zum Aachener Dom.

Karls Sohn Ludwig wurde 813 in Anwesenheit seines Vaters im Obergeschoss der Pfalzkapelle zum Mitkaiser gekrönt. Karl der Große wurde am 28. Januar 814 im Vorhof der Kapelle beigesetzt. Eine weitere Krönung fand Mitte des 9. Jahrhunderts in der Aachener Pfalzkapelle statt. Lothar I., der älteste Enkel Karls des Großen, krönte sich hier zum Kaiser. Karl III. und Arnulf sind in Aachen allerdings nicht mehr nachweisbar. Erst mit Otto I. nahm die Nutzung der Pfalz wieder deutlich zu, eine Entwicklung, die nach Heinrich II. erneut abbrach.[25]

Heiliges Römisches Reich

Otto I. wurde 936 in Aachen zum ostfränkischen König gekrönt. Die Stadt blieb damit für die nächsten 600 Jahre Krönungsort der deutschen Könige („sedes regia“). Bis 1531 wurden 30 deutsche Könige im Aachener Münster, dem heutigen Dom, gekrönt; der letzte war Ferdinand I. Nachdem der Gegenpapst Paschalis III. Karl den Großen 1165 heiliggesprochen hatte, erhielt Aachen am 8. Januar 1166 als caput civitatum („Haupt der Städte“) und als caput et sedes regni Theutonici („Haupt und Sitz des Deutschen Königreichs“[26] – sic!) durch einen als Karlsprivileg bezeichneten Freiheitsbrief Kaiser Friedrich Barbarossas die Stadtrechte sowie das Markt- und Münzrecht verliehen und wurde eine Reichsstadt.[27] Seine Einwohner wurden von der Lehenshörigkeit befreit. Aus dieser Zeit stammt der Reichsadler im Stadtwappen. Am 29. Juli 1215 bestätigte Kaiser Friedrich II. der Stadt Aachen alle Rechte, die sie seit Karl dem Großen erhalten habe.[28]

Der Bau der inneren Stadtmauer geht auf Kaiser Barbarossa zurück; sie wird deshalb bis heute „Barbarossa-Mauer“ genannt. Mit ihrem Bau wurde 1171 begonnen. Sie verläuft ungefähr entlang des heutigen Grabenrings. 1248 fiel Aachen nach sechsmonatiger Belagerung an Wilhelm von Holland, der hier zum König gekrönt wurde. Die Belagerung hatte nur deshalb Erfolg, weil die Belagerer das Wasser der Bäche bei ihrem Austritt aus dem Talkessel östlich der Stadt aufstauten und damit einen großen Teil des damals ummauerten Stadtgebiets unter Wasser setzten.[29] Richard von Cornwall, der 1257 in Aachen gekrönt wurde, förderte den Bau des äußeren Mauerrings, dessen Bauzeit etwa 100 Jahre betrug. Er verlief entlang des Alleenrings und wies elf Stadttore und 22 Türme auf. Erst 1841 wurde die erste Wohnbebauung außerhalb dieses Stadtwalls errichtet; das Bahnhofsviertel und die Theaterstraße entstanden.

Im Jahr 1336 wurden durch Kaiser Ludwig IV. der Reichsstadt Aachen die Stadtrechte erneut bestätigt und auf das Gebiet des Aachener Reichs ausgeweitet. Dieses umfasste neben dem innerhalb der Barbarossamauer gelegenen Stadtbezirk die außerhalb der Mauer gelegenen sieben Quartiere, die Aachener Heide, den Stadtbusch und den Reichswald. Diese Außenbezirke dienten unter anderem der land- und forstwirtschaftlichen Versorgung der Stadtbevölkerung und bedurften ebenso wie auch die Stadt selbst eines besonderen Schutzes, um sie vor Raub und durch feindliche Truppen zu schützen, weswegen man als Befestigungsanlage Bau des Aachener Landgrabens beschloss.

1258 wurde erstmals der Tuchwalker erwähnt. Die Tuchfabrikation war jahrhundertelang der wesentliche Wirtschaftsfaktor Aachens. Bedingt durch die reichhaltigen Erzvorkommen in der Umgebung, z. B. Zinkerz (Galmei) am Altenberg (heute Kelmis) und in Stolberg, wurde Aachen ein europäisches Zentrum der Messingindustrie und der Kupferverarbeitung – insbesondere im 16. Jahrhundert. Mit den Aachener Religionsunruhen der Reformationszeit und der Vertreibung der Protestanten verließen viele Kupferschläger, die diesem Glauben angehörten, die Stadt und siedelten sich im liberaleren Umland (Vaals und Stolberg) an.

Seit dem 13. Jahrhundert wurde die Aachener Heiligtumsfahrt durchgeführt, die mit der Zeigung der Aachener Heiligtümer alle sieben Jahre ab 1349 ihren Höhepunkt erreichte.

Das heutige Aachener Rathaus wurde 1349 auf Initiative der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeisters Gerhard Chorus auf den Resten der baufälligen Königshalle der Kaiserpfalz errichtet. Zuvor hatte das Grashaus diese Funktion innegehabt, wurde aber parallel weiterhin bis ins 18. Jahrhundert hinein für Rats- und Gerichtsversammlungen dazu genutzt. Ein weiteres Rathaus (der Pützer-Bau) wurde im Jahre 1903 am Katschhof errichtet. Es ist im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und in den 1950er Jahren abgerissen worden; heute steht an dieser Stelle ein Verwaltungsgebäude.

Politisch in das System der Reichskreise eingebunden wurde Aachen 1500, als es Teil des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises wurde.

Neuzeit

1601 beschloss Aachen erstmals, seine Einwohner zählen zu lassen. Dies ergab, dass 14.171 Einwohner in Aachen lebten, von denen jedoch nur 2829 das Bürgerrecht besaßen.

Am 2. Mai 1656 brach in der Backstube des Bäckers Peter Maw an der Jakobskirche ein Feuer aus, das fast das gesamte gotische Aachen zerstörte. Sieben Menschen starben, und 4664 Häuser wurden zerstört.

In der Folgezeit baute der aus Lüttich stammende Badearzt François Blondel Aachen zu einem der modernsten Badeorte Europas aus. Seit dieser Zeit kursiert in Aachen der Satz: „Was das Feuer zerstört hat, baut das Wasser wieder auf.“ Der Kurbetrieb wurde um Möglichkeiten zum Müßiggang und zur Zerstreuung (Casino, Ballsäle) erweitert. Das Bad erlangte einen gewissen Ruf und wurde von Herrschern wie Zar Peter I. von Russland oder dem preußischen König Friedrich der Große aufgesucht, aber auch Männer wie der Komponist Georg Friedrich Händel besuchten die Einrichtung.

Der Devolutionskrieg zwischen Spanien und Frankreich wurde 1668 mit dem Ersten Aachener Frieden beendet. 1748 fand in Aachen ein Friedenskongress statt, der den Österreichischen Erbfolgekrieg mit dem Zweiten Aachener Frieden beendete. In der Folge der Französischen Revolution besetzten Armeen 1794 Aachen und vereinten es mit Frankreich. Zahlreiche Kulturgüter wurden dabei nach Paris verschleppt. 1798 wurde Aachen zum Verwaltungssitz des den Niederrhein umfassenden Département de la Roer. Als Verwaltungsgebäude diente der Londoner Hof in der Aachener Kleinkölnstraße 18.

1802 bis 1825 war Aachen Bischofssitz. Erst 1930 wurde er wiedererrichtet und dem Erzbistum Köln als Suffraganbistum unterstellt.

19. Jahrhundert bis Gegenwart

Nach dem Wiener Kongress wurde die Stadt 1815 in das Königreich Preußen eingegliedert. 1816 wurde sie zunächst in der Provinz Großherzogtum Niederrhein Sitz einer preußischen Bezirksregierung und eines Landkreises, wobei die Stadt kreisfrei wurde. Seit dem 27. Juni 1822 gehörte die Stadt mit dem gesamten Regierungsbezirk zur Rheinprovinz.

Die Einführung der Dampfkraft, vor allem in der Tuchindustrie, die fortschreitende Mechanisierung und die damit verbundene Arbeitslosigkeit sowie Frauen- und Kinderarbeit bei Niedrigstlöhnen führten zu Unruhen, die 1830 von bewaffneten Bürgern und Soldaten blutig niedergeschlagen wurden. Die ab 1837 von Köln aus in Richtung Belgien gebaute Rheinische Eisenbahn erreichte 1841 Aachen und 1843 den belgischen Grenzbahnhof Herbesthal.

Nach dem Ersten Weltkrieg fiel 1918 ein Teil des Aachener Hinterlandes mit dem Kreis Eupen und Teilen der damaligen Kreise Monschau und Schleiden an Belgien. Aachen blieb elf Jahre lang von belgischen Truppen besetzt.

Die Zwischenkriegszeit bedeutete einen tiefen Einschnitt im Wirtschaftsleben der Stadt. Insbesondere der sogenannte Ruhrkampf, die Verschiebung der Zollgrenze an den Rhein sowie zunehmender Schmuggel entlang der Grenzen zu Belgien und den Niederlanden oder auch der Separatistenaufstand von 1923 trafen Aachen schwer. Hinzu kamen Reparationsleistungen und als negativer Höhepunkt die Weltwirtschaftskrise ab 1929.

1933 wurde die Städteverordnetenversammlung aufgelöst. Die leitenden städtischen und staatlichen Beamten wurden durch Mitglieder der NSDAP ersetzt. Eine Heiligtumsfahrt mit 800.000 Teilnehmern fand 1937 statt, die als stummer Protest gegen das NS-Regime gewertet wurde.

Während der Novemberpogrome 1938 wurden auch in Aachen jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet oder geplündert. Die einzige Aachener Synagoge wurde in dieser Nacht zerstört. 552 Aachener jüdischen Glaubens wurden in den kommenden Jahren deportiert und ermordet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Aachen stark beschädigt; 65 Prozent des Wohnraums wurden dabei zerstört. Im Juli 1941 erfolgte der erste von fünf Luftangriffen. Durch die Grenzstadt Aachen kamen Zehntausende Deportationsopfer, die in Belgien interniert worden waren, um anschließend per Reichsbahn durch Deutschland in die Konzentrationslager geschleust zu werden. 1944 erfolgte eine Zwangsevakuierung von Aachen, das am 21. Oktober 1944 nach sechswöchigem Kampf (Schlacht um Aachen) als erste deutsche Stadt von den Alliierten eingenommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Stadt nur noch 11.139 Einwohner. Die US-Amerikaner setzten als neuen Bürgermeister Franz Oppenhoff ein, der nach nur knapp fünfmonatiger Amtszeit einem Anschlag zum Opfer fiel. Während man zunächst eine Gruppe der Freischärlerbewegung Werwolf dafür verantwortlich machte, geht man heute davon aus, dass Oppenhoff als Kollaborateur der Alliierten von SS und Luftwaffe auf Befehl von Heinrich Himmler ermordet wurde.[30] Nach ihm wurde später die Oppenhoffallee benannt. Aachen wurde zunächst von amerikanischen, dann von britischen und später von belgischen Truppen besetzt. Beim Kaffeeschmuggel zwischen Belgien und Deutschland, an der sogenannten Aachener Kaffeefront, starben zwischen 1945 und 1953 40 Menschen. 1946 wohnten in Aachen wieder 100.000 Personen. Am 23. August 1946 wurde der Nordteil der bisherigen Rheinprovinz, zu dem auch Aachen gehörte, Teil des neugegründeten Landes Nordrhein-Westfalen. Vom 1. April 1949 bis 28. August 1958 war der westliche Ortsteil Bildchen Belgisches Annexionsgebiet.

1950 wurde erstmals der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen für besondere Verdienste um Einigung und Frieden in Europa verliehen.

Bei der Gebietsreform von 1972 (erstes Aachen-Gesetz) wurde das Stadtgebiet Aachens durch die Eingemeindung von sieben Gemeinden (Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster, Laurensberg, Richterich und Walheim) mehr als verdoppelt, die Einwohnerzahl stieg auf 237.108. Der Kreis Aachen erhielt seine bis zur Ablösung durch die Städteregion Aachen bestehende Ausdehnung. Der Regierungsbezirk Aachen wurde jedoch aufgelöst und dem Regierungsbezirk Köln angegliedert. Im selben Jahr feierte das neue Klinikum Aachen Richtfest, das im Jahre 1985 vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau offiziell an die RWTH Aachen übergeben wurde.

Eine neue Synagoge in Aachen wurde 1995 unter Beteiligung internationaler Ehrengäste eingeweiht.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.

Karlshymne

Beginn der Aachen-Hymne auf einem Glasfenster aus dem 18. Jahrhundert in der Burg Frankenberg

Die Karlshymne Urbs Aquensis ist eine Hymne aus dem 12. Jahrhundert auf Karl den Großen, dessen Glanz auf Aachen fällt. Die deutsche Übersetzung („Aachen, Kaiserstadt, du hehre …“) stammt von aus dem 19. Jahrhundert und wird heute zu einer Melodie von Peter Baur[31] als Stadthymne zu besonderen Anlässen gespielt und gesungen, z. B. jährlich bei der Karlspreisverleihung von der Festgesellschaft.

Religionen

Im Jahr 2014 waren 46,5 % der Einwohner Mitglied der katholischen und 15,0 % der evangelischen Kirche;[32] 38,5 % gehörten anderen Konfessionen oder Religionen an oder waren konfessionslos.

Christentum

Wappen des Bistums Aachen
Katholische Kirche St. Michael Burtscheid
Evangelische Dreifaltigkeitskirche

Das Gebiet der Stadt Aachen gehörte von Anfang an zum Bistum Lüttich beziehungsweise dessen Archidiakonat Hasbanien, Dekanat Maastricht. Im Mittelalter war die Wurm die Grenze zum Erzbistum Köln. Kirchliche Rechte hatte der Herzog von Jülich. Im Jahre 1708 gab es in Aachen 17 Klöster. 1802 wurde Aachen Sitz eines eigenen Bistums, das jedoch 1825 wieder aufgehoben wurde. Danach gehörte das Gebiet zum Erzbistum Köln, bevor 1930 das Bistum Aachen erneut als Suffragandiözese Kölns errichtet wurde. Kathedrale des Bistums Aachen und Hauptkirche der Stadt ist der Aachener Dom. Die katholischen Pfarrgemeinden der Stadt gehören innerhalb des Bistums zur Region Aachen-Stadt. Bischof ist seit 1995 Heinrich Mussinghoff.

Um 1530 begann in Aachen die Reformation. In den Folgejahren ließen sich vor allem protestantische (calvinistische) Tuchmacherfamilien in der Stadt nieder. 1544 wurde die erste Gemeinde gebildet, jedoch wurden den evangelischen Bewohnern auf Befehl des Kaisers ab 1550 alle öffentlichen Ämter versperrt. Der Rat der Stadt war jedoch gespalten, und 1559 verließen die evangelischen Mitglieder den Rat, worauf viele Protestanten abwanderten. 1576 konnte dank Unterstützung der Zünfte der Rat wieder mehrheitlich mit Protestanten besetzt werden. In der Folgezeit gab es zunächst eine lutherische und drei reformierte Gemeinden. Die Freiheiten dauerten jedoch nicht lange an, da 1598 die Reichsacht über die Stadt verhängt wurde und infolgedessen der evangelische Rat zurücktrat. Alle Predigthäuser und Schulen wurden geschlossen. Viele Protestanten wurden ausgewiesen. Nach einem Aufstand der Protestanten konnte 1611/1612 vorübergehend wieder ein protestantischer Rat gebildet werden, doch 1614 wurde erneut die Reichsacht verhängt und die Protestanten wurden ausgewiesen, teilweise sogar hingerichtet. Danach war die Zahl der Protestanten sehr gering, jedoch gab es stets evangelische Bewohner, die immer wieder versuchten, Einfluss in der Stadt zu gewinnen. Da sie jedoch keine eigenen Gemeinden bilden konnten, schlossen sich die lutherischen und reformierten Bewohner den Gemeinden in Vaals an. Dort wurde am 21. März 1649 zunächst eine reformierte Gemeinde gegründet, die 1672 die Hervormde Kerk erbauen ließ. Um 1669 gegründete sich die evangelisch-lutherische Gemeinde Aachen-Burtscheid-Vaals, die im Jahr 1737 Bauherr der lutherischen Kirche De Kopermolen war.

Nach dem Einmarsch der Franzosen gewannen die Protestanten allmählich ihre Gleichheitsrechte zu den Katholiken. 1802 erhielten sie die ehemalige Klosterkirche St. Anna für ihre Gottesdienste. Die inzwischen gegründete lutherische und reformierte Gemeinde fusionierte 1837 zur Vereinigten Evangelischen Gemeinde. Nachdem Aachen bereits 1815 preußisch geworden und 1817 die Evangelische Kirche in Preußen als unierte Kirche gebildet worden war, gehörte die Gemeinde in Aachen zu dieser Kirche beziehungsweise zu deren 1826 gebildeten rheinischen Provinzialkirche. 1838 wurde Aachen Sitz einer Superintendentur, aus der später der heutige Kirchenkreis Aachen innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland hervorging, die ihrerseits 1947 durch Verselbständigung der Kirchenprovinz als Landeskirche entstand. Die Evangelische Kirchengemeinde Aachen gliedert sich in vier Gemeindebereiche (Aachen-Mitte, Süd, West und Nord) mit jeweils mehreren Pfarrbezirken. Zum Gebiet der Stadt Aachen gehören jedoch zwei weitere Gemeinden im Südosten: Brand gehört zur Kirchengemeinde Stolberg, die Orte im Bezirk Kornelimünster/Walheim gehören zur Kirchengemeinde Kornelimünster-Zweifall. Der Evangelische Kirchenkreis Aachen umfasst jedoch neben den Gemeinden in Stadt und Kreis Aachen (außer Eschweiler) auch Eifelgemeinden im Kreis Euskirchen.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Aachen zahlreiche evangelische Freikirchen, unter anderem die Freie evangelische Gemeinde und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten). Unter den weiteren christlichen Vereinigungen und Gemeinden finden sich eine altkatholische Gemeinde, freie christliche Gemeinden, vier verschiedene orthodoxe Gemeinden, insbesondere die von Bischof Evmenios von Lefke geleitete griechisch-orthodoxe Gemeinde der Stadtkirche St. Michael, und eine katholische koreanische Gemeinde.

Ein großer Teil der verschiedenen christlichen Gemeinden Aachens ist in der lokalen ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Aachen zusammengeschlossen. Dazu zählen die Römisch-katholische Kirche, die Evangelische Kirche, die Griechisch-orthodoxe Kirche, die Russisch-Orthodoxe Kirche, die Serbisch-Orthodoxe Kirche, die Rumänisch-Orthodoxe Kirche, die Altkatholische Kirche, die Baptisten, die Freie evangelische Gemeinde, die Vineyard-Gemeinde, die Internationale Christliche Freikirche (ICF) und das Lighthouse Christliche Zentrum.

Ferner sind die Christengemeinschaft, die Zeugen Jehovas, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Apostolische Gemeinschaft und die Neuapostolische Kirche in Aachen vertreten.

Aachen ist Standort für das Priesterseminar Aachen und Sitz der katholischen Hilfswerke missio, Misereor und der Sternsinger.

Judentum

Synagoge Aachen mit der hebräischen Inschrift: „Mein Haus soll sein ein Haus des Gebets für alle Völker!“

Die Aachener Synagoge wurde durch die Stadt Aachen an der Stätte der während der Novemberpogrome 1938 zerstörten Alten Synagoge neu erbaut und 1995 der jüdischen Gemeinde übergeben. Die Jüdische Gemeinde Aachen mit ungefähr 1440 Mitgliedern[33] und einer eigenen Bibliothek besitzt zudem einen jüdischen Friedhof sowie eine eigene Zeitung.

Islam

Islamisches Zentrum Aachen ( Bilal-Moschee)

In Aachen gibt es inzwischen drei Moscheen, die Yunus-Emre-Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) in Aachen-Ost, das islamische Zentrum (IZA) mit der Bilal-Moschee und die Mansoor-Moschee[34] der Ahmadiyya Muslim Gemeinde. Außerdem sind fünf weitere Einrichtungen in Form islamischer Kulturzentren vorhanden.

Interreligiöser Dialog

Im November 2005 wurde unter Leitung der Integrationsstelle Aachen der Arbeitskreis Dialog der Religionen[35] eingerichtet, an dem Mitglieder aller großen Weltreligionen teilnehmen.

Dem jüdisch-christlichen Dialog widmet sich die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Aachen e. V.[36]

Friedhofskultur in Aachen

Campo Santo – Westfriedhof II Aachen
Krypta auf dem Ostfriedhof

Die Verstorbenen des römischen Aquae Granni wurden außerhalb der damaligen Stadtgrenzen auf einer Brachfläche begraben, auf der später im 12. Jahrhundert die Aachener Peterskirche errichtet wurde. Ab dem frühen Mittelalter war es üblich, die Toten zunächst auf dem Münsterkirchhof in unmittelbarer Nachbarschaft des Aachener Münsters und somit innerhalb der Stadtgrenzen beizusetzen. Mit zunehmender Einwohnerzahl begrub man die katholischen Bürger in der Nähe ihrer jeweiligen Gotteshäuser bzw. innerhalb der Kirchen in speziell dafür eingerichteten Totenkellern. Dagegen wurden die evangelischen Bürger bereits seit 1605 außerhalb am Rande der äußeren Stadtmauer Aachens wenige 100 m vor dem Kölntor auf der Flur mit der Bezeichnung Am Güldenplan beerdigt. Sie wurde ab 1899 nicht mehr belegt und steht heutzutage als Teil des Stadtgarten Aachens unter Denkmalschutz.

Erst nach dem Einmarsch der Franzosen ab 1794 wurde der allmähliche Wandel zu einer moderneren Begräbniskultur eingeleitet. Die Besatzungstruppen untersagten aus gesundheitlichen Gründen grundsätzlich die Benutzung von Friedhöfen innerhalb des Stadtgebietes. Bereits zwei Jahre vor dem offiziellen kaiserlichen Dekret von 1805 wurde in Aachen beschlossen, für die katholische Bevölkerung ein neues Friedhofsareal zu erschließen. Es sollte sich circa 700 m östlich des Adalbertstores im Osten der Stadt befinden, wo am 18. August 1803 der Aachener Ostfriedhof eröffnet und unter der Verwaltung der Alexianer gestellt wurde.

Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts führte der Mangel an Beerdigungsfluren dazu, dass die Stadt ein großes Grundstück an der Vaalser Straße von der Gemeinde Laurensberg erwarb, um hier den neuen Aachener Westfriedhof einzurichten. Zunächst wurde die als Westfriedhof I bezeichnete Anlage südlich der Vaalser Straße für die evangelischen Bürger eingerichtet. Sie dient als Ersatz für den Friedhof Am Güldenplan und wurde ab dem 4. Januar 1889 belegt. Am 1. Mai 1890, begann die Belegung des nördlich der Straße angelegten Westfriedhofs II für die Katholiken, auf dem u. a. ein Campo Santo erbaut wurde. Während der Aachener Ostfriedhof anfangs den Aachener Pfarren St. Adalbert, St. Peter und St. Foillan vorbehalten blieb, diente der neue Westfriedhof II allen anderen damaligen Pfarren.

Aufgrund der Bevölkerungszunahme im 20. Jahrhundert beschloss die Stadt Aachen, ab 1930 den Waldfriedhof Aachen für die Bevölkerung zu erweitern. Dies wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Cholerafriedhofs vor den Toren von Burtscheid umgesetzt, wo die Stadt bereits ein größeres Areal als Ehrenfriedhof reserviert hatte. Schließlich wurde im Jahre 1956 der Friedhof Lintert und 1979 der Friedhof Hüls eröffnet, auf dem sich das einzige Krematorium Aachens befindet. Sowohl auf dem Westfriedhof als auch auf dem Friedhof Hüls befinden sich darüber hinaus die einzigen Gedenkstätten für Sternenkinder und früh verstorbene Kinder. Darüber hinaus besitzen die eingemeindeten Stadtteile Aachens ihre jeweiligen eigenen und durchaus geschichtlich relevanten Friedhöfe, die nunmehr alle der Stadt unterstellt sind, wie beispielsweise der Heißbergfriedhof Burtscheid/Aachen.

Die Begräbniskultur hat sich in Aachen entsprechend moderner Vorstellungen angepasst. Von der klassischen Beerdigung in Form von Einzel- und Reihengräbern über Urnen- und Baumgräber bis hin zu anonymer Bestattung überlässt man den Bürgern im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben die Entscheidung ihrer Bestattungsart ebenso wie auch die Wahl des gewünschten Friedhofes.

Eingemeindungen

Vor der zum 1. April 1897 durchgeführten Eingemeindung der bis dahin eigenständigen Stadt Burtscheid, betrug das Aachener Stadtgebiet 3056 ha. Nach drei weiteren Eingemeindungen, die mindestens 14 Gemeinden und Orte umfassten, sowie diversen kleineren Grenzänderungen und Neuvermessungen seit 1949 umfasst das Stadtgebiet heute eine Fläche von insgesamt 16.082,9 ha.

Datum Orte Zuwachs in ha Grafik
1. April 1897 Burtscheid 858,6
1. April 1906 Forst 1.145,7
1. November 1922 Sief, Bildchen und Lichtenbusch 789,1
1. Januar 1972[37] Brand*, Eilendorf, Haaren*,
Kornelimünster, Laurensberg, Richterich (ohne Bank und Wilsberg),
Walheim, Oberforstbach sowie diverse kleinere Gebiete
*ohne Randgebiete
10.595

Politik

Oberbürgermeister

Das Rathaus vom Dom aus gesehen
Oberbürgermeister Marcel Philipp

An der Spitze der Stadt Aachen stand zunächst ein königlicher Beamter. 1250 ging die Leitung auf den Rat über, dem ein Bürgermeister vorstand. Mitglieder des Rates waren zunächst nur lebenslang amtierende Schöffen. Seit dem 15. Jahrhundert waren auch die Zünfte vertreten. Dies wurde im sogenannten Aachener Gaffelbrief von 1450, der bis 1794 galt, festgelegt. Jedoch konnten die Zünfte erst 1513 ihre ständige Mitgliedschaft im Rat erreichen. Die Mitgliederzahl schwankte mehrmals. An der Spitze standen meist zwei Bürgermeister, die aber nur ein Jahr amtierten und am 25. Mai ihr Amt wechselten. Die Ratsmitglieder übten neben ihrer Ratsmitgliedschaft meist wichtige Sonderämter in der Stadt aus. Nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 wurde die Munizipalverfassung eingeführt. Stadtoberhaupt war der Maire. Ihm standen drei Beigeordnete und ein 30-köpfiger Rat zur Seite. In preußischer Zeit wurde 1815 aus dem Maire der Oberbürgermeister. Eine Neuordnung der städtischen Verfassung wurde erst 1845 mit der rheinischen Gemeindeordnung beziehungsweise 1856 mit der rheinischen Städteordnung eingeführt. Die Stadtverwaltung bestand weiterhin aus dem Oberbürgermeister und dem Rat.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat der Stadt, dessen Mitglieder man als Stadtverordnete bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, der ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1995 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Seit dem 21. Oktober 2009 ist Marcel Philipp (CDU) Oberbürgermeister der Stadt Aachen.

Stadtrat

Der am 25. Mai 2014 gewählte Rat der Stadt besteht aus 76 Mitgliedern. Der direkt gewählte Oberbürgermeister hat Stimmrecht und leitet die Sitzungen. Derzeit sind im Aachener Rat folgende Parteien vertreten: CDU (28 Mitglieder), SPD (20 Mitglieder), Bündnis 90/Die Grünen (13 Mitglieder), Die Linke (5 Mitglieder), FDP (3 Mitglieder), Piratenpartei (3 Mitglieder), AfD (2 Mitglieder) und je ein Mitglied der Unabhängigen Wähler Gemeinschaft und von pro NRW.

Stadtratswahl 2014
 %
40
30
20
10
0
36,34  %
26,00  %
16,54  %
6,08  %
4,46  %
3,45  %
2,54  %
1,84  %
2,75  %

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen

Anmerkungen:
a Wahlberechtigte: 194.455
b Wahlbeteiligung: 52,73 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/KEINFEHLER-Parameter angegeben
Partei Sitze[38] Anteil %[39]
CDU 28 36,34
SPD 20 26,00
Grüne 13 16,54
Die Linke 5 6,08
FDP 3 4,46
Piratenpartei 3 3,45
AfD 2 2,54
UWG 1 1,84
PRO NRW 1 1,13

Seit dem 18. September 2014 regiert eine Koalition aus CDU und SPD.[40]

Wappen

Blasonierung: In Gold ein rot bewehrter und rot bezungter schwarzer Adler.

Die Stadtfarben sind Schwarz-Gold (Schwarz-Gelb). Wie andere ehemalige Reichsstädte auch (beispielsweise Besançon, Dortmund, Deventer), führt die Stadt Aachen noch heute einen schwarzen Adler auf Goldgrund im Wappen. Das Aachener Wappen wurde zuletzt am 24. Januar 1980 durch die Hauptsatzung der Stadt bestätigt.

Partnerstädte

Partnerstädte sind:[41]

sowie

Städteregion Aachen

Die Stadt Aachen hat durch öffentlich-rechtliche Vereinbarungen mit dem Kreis Aachen einige ihrer Aufgaben auf die Städteregion Aachen übertragen, darunter Schulträgeraufgaben, die Straßenverkehrsbehörde, die Ausländerbehörde und Teile des Sozialamtes.[42]

Wirtschaft und Infrastruktur

Ford-Forschungszentrum in Aachen
Lambertz-Stammwerk
Parsytec

Oberzentrum

Aachen verfügt über zahlreiche Bildungseinrichtungen wie die RWTH, die FH Aachen, die städtische Volkshochschule, diverse Gymnasien und andere Bildungszentren. Die Stadt beherbergt verschiedene Theater und Museen. Mit dem Sitz der Städteregion Aachen, dem Finanzamtszentrum, dem Justizzentrum mit seinen jeweiligen Fachgerichten sowie weiteren für eine Großstadt üblichen Behörden, den Sportstätten, Krankenhäusern, darunter das Universitätsklinikum wie auch mehrere Fachkliniken, weiteren Einrichtungen für Gesundheit und Soziales, diversen Kreditinstituten und spezialisierten Einkaufsmöglichkeiten für den höherwertigen Bedarf sowie bei sonstigen Dienstleistungen erfüllt die Stadt alle Kriterien für ein Oberzentrum. Auch verfügt sie über den Anschluss an mehrere Autobahnen (A 4, A 44, A 544), an das Bundesfernstraßennetz und den ICE und Thalys im Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn (siehe Verkehr in Aachen).

Bad Aachen

Aachen war schon vor der Errichtung der Kaiserpfalz wegen seiner zahlreichen Quellen bekannt, die stark schwefelhaltiges, bis zu 74 °C heißes Wasser an die Oberfläche bringen. Die Quellen im Stadtteil Burtscheid gehören damit zu den heißesten Quellen Mitteleuropas. Diesen Quellen wird zugeschrieben, dass sie Rheuma und viele andere Krankheiten heilen sollen. Nicht zuletzt aus diesem Grund etablierte schließlich Karl der Große den Ort zu einer bedeutenden Stadt. Als staatlich anerkannte Kurstadt darf sich die Stadt Bad Aachen nennen, jedoch wird diese Bezeichnung kaum verwendet, da die Stadt dann in Listen und Verzeichnissen nicht mehr an erster Stelle genannt würde. Das offizielle Logo der Stadt verzichtet mit der Bezeichnung Stadt Aachen ebenfalls auf den Titel als Kurbad.

Heute gibt es den historischen Kurpark um den Elisenbrunnen im Stadtzentrum und den modernen Bäderbereich der Carolus Thermen.

Unternehmen

Aachen hat mehrere bedeutende Industriezweige. Zu nennen ist hier ein Werk des deutschen Reifenherstellers Continental AG, in dem vor allem Reifen für besonders hohe Geschwindigkeiten produziert werden.

Seit 1934 unterhält Philips Deutschland GmbH, einer der weltweit größten Elektronikhersteller, Produktions- und Forschungsstätten in Aachen. Zunächst nur für Radiogeräte, seit dem Krieg aber ein Werk zur Produktion von Leuchtmitteln, in dem heute Niedervolt-Halogenlampen und Autolampen hergestellt werden. Ein weiteres Philips-Werk, in dem Bildröhren hergestellt wurden, ist vor einigen Jahren geschlossen worden. In Teilen der danach leerstehenden Hallen wird zurzeit eine hochmoderne OLED-Produktion aufgebaut. Ziel ist, ab 2018 OLED-Leuchtmittel bis zu einer Größe von einem Quadratmeter zu produzieren.[43][44]

Aachen ist ebenso Zentrum für Maschinenbau, Automation, IT, Laser- und Umwelttechnologie mit jeweils großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt. Viele IT-Unternehmen, die teilweise als Spin-offs der Universität und Fachhochschule gegründet wurden, haben sich gemeinsam mit Forschungseinrichtungen zum Kompetenznetzwerk Regina e. V. IT/Informatik Aachen zusammengeschlossen.

Weiterhin ist Aachen als Standort der Automobilindustrie bedeutend, sowohl durch ortsansässige Zulieferindustrie (z. B. Continental und Saint-Gobain), das Ford Forschungszentrum Aachen (FFA) als auch durch Institute der RWTH Aachen, die ihren Schwerpunkt in der Automobiltechnologie haben. Die örtliche Automobilbranche hat sich großteils im euregionalen Netzwerk competence center automotive region aachen – euregio maas-rhein (car e. V.) zusammengeschlossen. Daneben gibt es eine Reihe von Forschungsbetrieben und Hochtechnologieunternehmen, oft als Spin-offs der Hochschulen.

Außerdem ist die Produktion von Süßwaren von bekannten Unternehmen wie Zentis (Konfitüren, Süßwaren, Fruchtzubereitungen), Lambertz (Lebkuchen, Printen), Lindt & Sprüngli (Schokolade, Pralinen) bedeutend. Die Aachener Printen sind weltberühmt.

Neben den genannten Unternehmen ist Aachen Standort vieler Industriebetriebe wie Grünenthal (pharmazeutische Produkte), Waggonfabrik Talbot (Schienenfahrzeuge) und Saint-Gobain (Glas). Aachen bietet gute Standortvorteile wegen einer dichten Infrastruktur mit Produktions- und Dienstleistungen auf engstem Raum; Internationalität und Mehrsprachigkeit; Platz zur Expansion und Raum zur Erholung; ein großes Potenzial an gut ausgebildeten Ingenieuren.[45]

Auch der Tourismus spielt eine wichtige Rolle (2009: 854.491 Übernachtungen[46] in 4000 Betten). Seit dem 1. Januar 2012 wird eine Beherbergungsabgabe in Höhe von fünf Prozent auf den Übernachtungspreis erhoben.

In der Vergangenheit war die Produktion von Nadeln und Tuchen der wichtigste Wirtschaftsfaktor. So waren in Aachen mehrere hundert Nadelfabriken ansässig. An fast allen Bächen waren Tuchfabriken und -färbereien angesiedelt. Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich ein sehr deutlicher Strukturwandel vollzogen. Die Herstellung von Nadeln und Tuchen wurde nach Fernost verlagert. Die letzte Aachener Nadelfabrik stellte den Betrieb Ende 2004 ein, von den zahlreichen Tuchfabriken ist nur eine geblieben. Weitere Bedeutung hatte die Herstellung von Schienenfahrzeugen, Schirmen und Transformatoren. Auch diese Bereiche sind jedoch inzwischen stark reduziert oder völlig aufgegeben worden.

Im Bereich der Versicherungen hat sich der Standort Aachen innerhalb der Generali Deutschland behaupten können. Die dazugehörende AachenMünchener Versicherungsgesellschaft errichtete in der Aachener Innenstadt an der Stelle des früheren Sozialgerichts eine neue Zentralverwaltung.

Größte Arbeitgeber der Stadt Aachen (Stand 2009):[47]

Rang Name Arbeitsplätze
1. RWTH Aachen 10.000
2. Stadtverwaltung Aachen 4.500
3. Generali Deutschland 2.300
4. Sparkasse Aachen 2.100
5. Grünenthal GmbH 1.900
6. Aachener Printen und Schokoladenfabrik 1.800
7. Städteregion Aachen (Verwaltung) 1.750
8. Lindt & Sprüngli GmbH 1.700
9. FEV GmbH 1.500
10. Franz Zentis 1.300
11. Continental 1.200
12. Philips Licht 1.100
13. FH Aachen 1.000
14. Talbot 700

Verkehr

Bahn

Allgemeines
Der Aachener Hauptbahnhof

Der Aachener Hauptbahnhof ist an den Fernverkehr angeschlossen. Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys verkehrt 5-mal täglich auf der Strecke von Paris über BrüsselLüttich–Aachen–Köln und weiter nach Essen. In einem Vier-Stunden-Takt verkehrt der ICE International auf der Strecke Brüssel–Lüttich–Aachen–Köln und weiter nach Frankfurt. Aachen liegt somit an einer wichtigen Verbindung (PBKA) des transeuropäischen Schienennetzes. Auf der zweiten von Aachen ausgehenden innerdeutschen Strecke nach Mönchengladbach und von dort aus weiter über Krefeld und Duisburg besteht täglich eine Intercity-Verbindung nach Berlin.

Beide Strecken sind zudem wichtige Magistralen des Güterverkehrs. Die zwei von Aachen ausgehenden Strecken nach Belgien – für den Personenverkehr nach Brüssel über Lüttich (Wesertalstrecke / HSL 3) und für den Güterverkehr nach Antwerpen über Tongeren (Montzenroute) – sind die einzigen in Betrieb befindlichen Schienenverbindungen zwischen Deutschland und Belgien.

Bombardier Talent als Euregiobahn

Der Regionalverkehr hält außer am Hauptbahnhof auch an den Personenbahnhöfen Aachen West und Aachen-Rothe Erde sowie den Haltepunkten Aachen Schanz und Eilendorf. Ein weiterer Haltepunkt ist in Richterich vorgesehen und soll im Jahr 2019 in Betrieb gehen.[48]

Regionale Bahnverbindungen (Stand Dezember 2015):

Die S-Bahn S 13 der S-Bahn Köln fährt jede Nacht einmal bis Aachen auf der Strecke: (Aachen –) Düren – Sindorf –Horrem – Köln-Ehrenfeld – Köln-Hansaring – Köln/Bonn Flughafen – Troisdorf

Die Bahnstrecke Aachen–Maastricht ist die älteste internationale Bahnstrecke der Niederlande, doch eine direkte Verbindung nach Maastricht besteht nicht mehr mit der Bahn, sondern nur noch mit dem Bus. Auf dem Abschnitt von Vetschau, auf dem Aachener Stadtgebiet, bis Schin op Geul verkehren seit 1995 Museumszüge der Zuid-Limburgse Stoomtrein Maatschappij. Seit 2011 bestehen bisher unverwirklichte Pläne, den Abschnitt Aachen–Vetschau–Avantis–Kerkrade im Rahmen des Projektes Via Avantis zu reaktivieren.[49] Stattdessen soll zukünftig stündlich ein Regionalexpress von Aachen über Herzogenrath und Heerlen nach Maastricht fahren.[50] Im Vorlaufbetrieb verkehrt seit Dezember 2015 der RE 18 (siehe LIMAX) als Dieseltriebzug zwischen Herzogenrath und Heerlen, bis voraussichtlich im Dezember 2018 die Verbindung Lüttich–Maastricht–Heerlen–Aachen durchgängig elektrifiziert ist.

Besonderheiten
Burtscheider Eisenbahnviadukt auf einem Stich von ca. 1860

Eisenbahnhistorisch hat Aachen zwei Besonderheiten zu bieten: den ältesten noch befahrenen Eisenbahntunnel Deutschlands, den Buschtunnel, sowie den Burtscheider Viadukt. In der Nähe, in Belgien, befindet sich bei Moresnet das berühmte Göhltalviadukt, das 2004 saniert wurde. Bei Beendigung dieser Maßnahmen gab es einen großen Festakt mit Feuerwerk; auch eine Rundfahrt in Waggons des legendären Orient-Express' wurde angeboten.

Die traditionsreiche Waggonfabrik Talbot an der Jülicher Straße produzierte bis Anfang der 1990er Jahre Güter- und Personenwaggons, wie etwa doppelstöckige Wagen für die niederländische Staatsbahn oder den Talent. Nach der Übernahme durch den kanadischen Konzern Bombardier (seitdem Talbot-Bombardier) wurde ein Großteil der Fertigung nach Ostdeutschland und Tschechien verlegt und das Werk zum 30. Juni 2013 verkauft. Nach der Übernahme durch Talbot Services werden in Aachen weiterhin Eisenbahnfahrzeuge und auch Elektrofahrzeuge des Typs StreetScooter gebaut.[51]

Die Vennbahn, angelegt von 1882 bis 1889, verband die Industriegebiete von Aachen und Eschweiler mit dem von Luxemburg. Schon zwischen den beiden Weltkriegen nahm das Transportvolumen zusehends ab, da Luxemburg die Zollunion mit Deutschland aufgekündigt hatte.

Öffentlicher Personennahverkehr

Natronbahn 1884
Der Öcher Long Wajong
Mercedes-Benz CapaCity am Aachener Hauptbahnhof

Im Jahr 1974 wurden gleichzeitig die Straßenbahn Aachen und der Oberleitungsbus Aachen stillgelegt. Seitdem beschränkte sich der öffentliche Personennahverkehr im Stadtgebiet jahrelang auf Omnibusse. Seit 2001 hält die Euregiobahn an zunächst vier (Aachen Eilendorf, Aachen-Rothe Erde, Aachen Hbf und Aachen West), inzwischen fünf (neu errichtet: Aachen Schanz) Bahnhöfen bzw. Haltepunkten im Stadtgebiet Aachen, bedient jedoch weder die innerstädtischen Strecken mit der höchsten Fahrgastfrequenz noch erschließt sie das Aachener Stadtzentrum.

Die Buslinien und die Euregiobahn sind in den Aachener Verkehrsverbund (AVV) integriert und fahren auch ins benachbarte Ausland, wie z. B. nach Heerlen (NL), Kerkrade (NL), Kelmis (B) oder Eupen (B). Es gibt mehrere Schnellbuslinien u. a. nach Alsdorf/Aldenhoven/Jülich (Linie 220/SB20), Heerlen (Linie 44), Eschweiler (Linie 52), Roetgen/Simmerath/Gemünd (Linie SB63), Stolberg (Linie 125), Walheim (Linie 135), Herzogenrath (Linie 147), Baesweiler (Linie 151) und Maastricht (Linie 50 der niederländischen Veolia, kein AVV-Tarif).

Den ÖPNV in der Stadt betreibt hauptsächlich die ASEAG (Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG) mit insgesamt 63 Buslinien (Stand 2013). Die Linie 14 wird gemeinsam mit der belgischen TEC (Transport en Commun), die Linie 44 mit der niederländischen Veolia Transport betrieben. Außerdem betreibt die RVE (Regionalverkehr Euregio Maas-Rhein) vier Linien im Aachener Stadtgebiet, eine davon zusammen mit Taeter Aachen. Dreh- und Angelpunkt des Aachener Liniennetzes sind der Bushof und der Elisenbrunnen. Abgesehen von ein paar Ausnahmen werden diese von sämtlichen Aachener Buslinien angefahren.

In Aachen gibt es ein gesondertes Nachtbusnetz. Dieses besteht aus neun Linien (N1 bis N8 und N13), die die größten Linienachsen mit geändertem Linienweg bedienen. Die Nachtlinien verkehren in den Nächten auf Samstage, Sonntage und Feiertage jeweils um 01:45 und 02:45 Uhr vom Elisenbrunnen/Bushof aus. Die Linienführung verläuft dabei sternförmig aus der Stadt heraus. Die Nachtlinien N1, N3, N4 und N8 verkehren ebenfalls um 03:45.

In den 1990er Jahren gab es Versuche, wieder eine Stadt- und Straßenbahn einzuführen. Das Projekt scheiterte jedoch an den Kosten und wurde seit 1999 nicht mehr weiterverfolgt. Als Ersatz dafür wurden im September 2005 zwei Doppelgelenkbusse des Typs Van Hool AGG 300 auf den Linien 5 und 45 zwischen Uniklinik und Driescher Hof bzw. Brand eingesetzt. Im Februar 2008 wurden aufgrund dieses erfolgreichen Probebetriebes sechs weitere Busse dieses Typs für den Verkehr auf den beiden Linien in Dienst gestellt.

Ausgehend von Überlegungen, die Neubaugebiete der RWTH Aachen, Campus Melaten und Campus West sowie das Universitätsklinikum/Medizinische Fakultät der Hochschule mit dem Zentralcampus am Templergraben und der Innenstadt zu verbinden, wurden neue Planungen zum Bau einer Stadtbahn der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Einstiegskonzept der sogenannten Campusbahn war eine Linie vom Universitätsklinikum über Campus Melaten, Campus West, Zentralcampus zum Aachener Bushof und weiter über Bahnhof Rothe Erde und Trierer Platz nach Brand vorgesehen. Im Rahmen des sogenannten Zielkonzepts war eine zweite Linie von Vaals (Grenze) nach Würselen (Kaninsberg) angedacht.[52] Hierzu fand am 10. März 2013 ein Ratsbürgerentscheid statt. Dabei ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von etwa 43 Prozent eine Zweidrittelmehrheit gegen die Campusbahn. Die entsprechenden Planungen wurden danach eingestellt.[53]

Mit den Linien 227, 028 und 158 des Fernbusunternehmens MFB MeinFernbus besitzt Aachen Busverbindungen nach München, Krefeld, Köln, Berlin u. a.

Straßenanbindung

Autobahnkreuz Aachen (Umbau 2011)

Am Autobahnkreuz Aachen treffen sich die Bundesautobahnen A 4, A 44 und A 544. Die A 4 führt nach Köln sowie über den Grenzübergang Vetschau in die Niederlande, die A 44 nach Düsseldorf sowie nach Belgien. Die A 544 verbindet das Kreuz Aachen mit dem Europaplatz im Osten Aachens. Als Europastraße E 40 ist die A 4 von Köln bis zum Aachener Kreuz und ab dort die A 44 in Richtung Belgien beschildert. Die E 314 führt vom Grenzübergang Vetschau bis zum Autobahnkreuz Aachen. Ferner führen die Bundesstraßen B 1, B 1a, B 57, B 258 und B 264 durch das Stadtgebiet.

Fahrrad

Logo des Randwanderweges Grünroute

Die Stadt Aachen ist ein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen. Trotz des sehr hohen Studentenanteils ist der Fahrradverkehr im Vergleich zu anderen studentisch geprägten Städten gering, was mit den starken Steigungen im Innenstadtbereich und der starken Streuung von Universitätsgebäuden über das Stadtgebiet zusammenhängt. Die Stadt Aachen ist an eine Reihe von Radwanderwegen angeschlossen:

Luftfahrt

Tower und Terminal des Maastricht Aachen Airport

Rund 30 km vom Stadtzentrum entfernt liegt in den Niederlanden der internationale Maastricht Aachen Airport, der unter anderem von der Transavia und von Ryanair (von/nach Girona, Valencia und Pisa) im Charterverkehr angeflogen wird. Für kleinere Flugzeuge ist der Flugplatz Merzbrück ausgelegt. Die Flughäfen Köln/Bonn (90 km) und Düsseldorf International (90 km) können vom Aachener Hauptbahnhof mit der Linie RE 1 sowie mit vereinzelten nächtlichen Fahrten der Linien RE 4 und S 13 erreicht werden. Aufgrund der Zuganbindung wurden auch die bis dahin bestehenden regelmäßigen Busverbindungen (Airport-Aixpress) zum 31. Oktober 2004 eingestellt. Außerdem gibt es noch den belgischen Flughafen Lüttich in etwa 50 km Entfernung.

Medien

Aachener Zeitungsverlag
Gründungshaus der Nachrichtenagentur Reuters

Aachen ist Sitz eines Studios des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Hier werden die auf WDR 2 wochentags stündlich ausgestrahlten Kurznachrichten für die Region Aachen produziert, ebenso wie das WDR-Fernsehmagazin Lokalzeit aus Aachen, das von Sonja Fuhrmann, Mareike Bokern und Ralf Raspe moderiert wird. Mit center.tv gab es seit dem 5. Mai 2009 einen lokalen Fernsehsender für Aachen und die Region, der sowohl im regionalen Kabelfernsehnetz von Unitymedia (Kanal S18) analog sowie digital (DVB-C), als auch als Live-Stream im Internet weltweit empfangen werden konnte.[54] Der Betrieb wurde am 1. April 2014 eingestellt. Der TV-Lernsender nrwision bündelt in seiner Mediathek Fernsehsendungen über Aachen bzw. von Fernsehmachern aus Aachen.[55]

Die beiden Tageszeitungen, Aachener Nachrichten (die erste deutsche Nachkriegszeitung) und Aachener Zeitung, erscheinen beide im Zeitungsverlag Aachen. Auch die Redaktionen wurden inzwischen aus wirtschaftlichen Gründen größtenteils zusammengelegt. Außerdem erscheinen in Aachen mehrere monatliche, kostenlose Stadtmagazine: Bad Aachen, Klenkes, moviebeta sowie das zweimonatlich (ebenfalls kostenlos) erscheinende Familien- und Kindermagazin King Kalli. Darüber hinaus gibt es zwei Anzeigenwochenblätter, die ebenfalls zum Aachener Zeitungsverlag gehören: Super Mittwoch (früher Aachener Woche) und Super Sonntag.

In Aachen sendeten zwei Lokalradios. Zum einen Radio Aachen (100,1 MHz) mit Sitz in der zentrumsnahen Bahnhofstraße, und zum anderen Antenne AC mit Sitz im benachbarten Würselen-Broichweiden. Beide Sender hatten sich erfolglos vom Mantelprogramm Radio NRW getrennt, übernahmen aber wieder das Programm von Radio NRW. Dass eine verhältnismäßig kleine Stadt wie Aachen zwei lokale Radiosender betreibt, liegt an der ursprünglichen Struktur des Lokalfunksystems in NRW, das für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt eine eigene Station vorsah: Die Frequenz UKW 100,1 (Sender Mulleklenkes) war dabei für die Stadt Aachen gedacht, die Frequenz 107,8 (Sender Aachen-Stolberg) für den Kreis Aachen.

Seit dem 4. Oktober 2010 sendet Antenne AC und ist damit der Nachfolger von 107.8 Antenne AC und Radio Aachen.

Während der 5. Jahreszeit, vom 7. Januar bis Aschermittwoch, sendete bis 2003 Radio Alaaf (97,7 MHz) 24 Stunden Öcher Karnevalshits in Zusammenarbeit mit Radio Aachen und Betreiber Gottfried Kern. 2009 wurde der Sendebetrieb via Internet mit Sitz in Würselen-Broichweiden wieder aufgenommen.

Aufgrund der Grenznähe ist außerdem eine Vielzahl belgischer und niederländischer Sender zu empfangen, darunter auch deutschsprachige Privatradios aus Ostbelgien: Fantasy Dance FM 96.7 und 100’5 Das Hitradio. Darüber hinaus sendet seit dem 3. Mai 2006 das Hochschulradio Aachen (Slogan: „Wir sind die Anderen“) auf der Frequenz 99,1 MHz mit Sendestandort Rütscher Straße auf einem Hochhaus. Im Kabelnetz ist der Sender auf 95,35 MHz zu hören. Das Hochschulradio erhielt am 24. März 2006 eine Lizenz von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen und sendet etwa vier Stunden täglich ein moderiertes Live-Programm. Zu den übrigen Zeiten wird Musik aus dem Computer abgespielt. Die musikalische Auswahl ist ganz wesentlich von unkommerziellem Stil mit einem Schwerpunkt bei elektronischer Musik. Der Sender wird aus einem Beitrag von 0,50 Euro finanziert, die jeder Student der RWTH mit der Rückmeldung bezahlen muss.

Die international renommierte Nachrichtenagentur Reuters mit dem späteren Hauptsitz in London wurde 1850 von Paul Julius Reuter in Aachen gegründet (seit 17. April 2008 Thomson Reuters, New York). Außerdem war nach dem Zweiten Weltkrieg die erste deutsche Journalistenschule in Aachen beheimatet.

Der Verlag Meyer & Meyer, der vornehmlich Sport-Sachbücher herausgibt, hat seinen Sitz in Aachen.

Öffentliche Einrichtungen

Handwerkskammer Aachen

Aachen ist Sitz folgender Institutionen und Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:

Medizinische Versorgung

Bildung und Forschung

Hauptgebäude der RWTH Aachen
Service-Center der RWTH SuperC
Katholische Hochschule

Die Technische Hochschule Aachen, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), die 1870 unter dem Namen Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen gegründet wurde, ist eine der größten und traditionsreichsten Technischen Hochschulen Europas. Neben den naturwissenschaftlich-technischen Fächern und der Medizin werden auch mehrere Sprachen, diverse Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Architektur angeboten. Darüber hinaus veranstaltet RWTH extern regelmäßig Vorträge für interessierte Bürger, um Ergebnisse und Entwicklungen aus Forschung und Lehre nach außen zu tragen.

Zudem befindet sich seit 1971 in Aachen die FH Aachen mit den Standorten Aachen und Jülich. Die FH Aachen verfügt über zahlreiche, auch internationale Studiengänge in vielen naturwissenschaftlich-technischen Fächern sowie in den Wirtschaftswissenschaften.

Aachen ist auch Standort einer Abteilung der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW, bis 2008 KFH NW) wurde 1971 (als Katholische Fachhochschule NW) gegründet, indem mehrere Höhere Fachschulen für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Heilpädagogik und ein Institut für Religionspädagogik zu einer Fachhochschule zusammengefasst wurden. Die Hochschule nimmt im bundesdeutschen Vergleich des Studiums der Sozialen Arbeit im Hochschulranking CHE regelmäßig Spitzenplätze ein. Neben Aachen befinden sich weitere Abteilungen dieser Hochschule in Köln, Münster und Paderborn. Damit ist die KatHO NRW die größte deutsche, staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft.

Die Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius geht zurück auf die 1881 gegründete Kirchenmusikschule St. Gregorius, die 2000 in eine Hochschule umgewandelt wurde und im Wintersemester 2005/2006 noch 22 Studenten hatte – zum 31. März 2007 wurde sie jedoch geschlossen. Träger dieser Hochschule waren das Erzbistum Köln sowie die Bistümer Aachen, Essen und Trier.[57]

Die Schwestern vom armen Kinde Jesus gründeten im September 1967 die Fachschule Clara Fey (Clara-Fey-Schule) für Heimerziehung. 1970 wurde sie in eine Fachschule für Sozialpädagogik umgewandelt und in dieser Form 22 Jahre von Schwester Leonie geleitet. 1991 wurde die Schule dem Bistum Aachen als neuem Träger unterstellt. Unter dem neuen Schulleiter, Nottebaum, wurde zusätzlich Elementarerziehung als neuer Ausbildungszweig angeboten. 2001 kam der Bildungsgang Einjährige Berufsfachschule hinzu. 2002 wurde das Ausbildungsangebot um die Höhere Berufsfachschule im Gesundheits- und Sozialwesen erweitert. Die Schule ist von anfangs acht auf nunmehr 240 Schüler angewachsen. Ende 2004 gab das Bistum Aachen die Schließung der Schule im Jahre 2007/2008 bekannt. Damit endet die 40-jährige Geschichte der Clara-Fey-Schule.

Aachen beheimatet eine Reihe von weiteren Einrichtungen: die Volkshochschule Aachen, das Werk- und Bildungszentrum Bleiberger Fabrik, das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT), das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT), die FOM Hochschule und das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME). Außerdem sind in Aachen das ehemalige Staatliche Umweltamt Aachen (StUA) (jetzt Außenstelle der Bezirksregierung Köln) und das Textiles & Flooring Institute GmbH (TFI) – Deutsches Teppich-Forschungsinstitut e. V. angesiedelt.

Mit dem Thema Energie Leben – Genug LebensEnergie für alle? gehört Aachen zu den zehn deutschen Städten zum Treffpunkt der Wissenschaft im Wissenschaftsjahr 2009.

Militär

Aachen ist Garnisonsstandort seit 1818. Truppen der Preußischen Armee, der französischen Armee, der Reichswehr, der Wehrmacht und der belgischen Armee waren hier stationiert.

Belgisches Militär in Aachen 1945–1992

Belgische Streitkräfte in Deutschland[58][59]

  • Camp Pirotte
  • Camp Gabrielle Petit („Camp Hitfeld“)
  • Camp NAMEN (Teil der heutigen Theodor-Körner-Kaserne)
  • Camp Steenstrate (Teil der heutigen Theodor-Körner-Kaserne)
  • Camp RONSELE (die ehemalige Gallwitz- und heutige Dr. Leo Löwenstein-Kaserne)
  • Camp Tabora (die heutige Lützow-Kaserne)

Bundeswehr

Heute ist Aachen Standort dreier Kasernen der Bundeswehr: der Dr. Leo Löwenstein-Kaserne, der Lützow-Kaserne und der Theodor-Körner-Kaserne. Sie sind drei von vier Kasernen der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik. Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr soll, gemäß dem Stationierungskonzept 2011, die Zahl der Dienstposten am Standort Aachen von 950 auf 800 sinken.[60]

Sehenswürdigkeiten

Aachener Dom

Hauptartikel: Aachener Dom
Aachener Dom (vom Katschhof aus gesehen)

Der ursprünglich als Pfalzkapelle Karls des Großen errichtete Aachener Dom ist das Wahrzeichen der Stadt Aachen. Der Kuppelbau wurde etwa im Jahr 800 vollendet und war rund 400 Jahre der größte freischwebende Kuppelbau nördlich der Alpen. Architektonisches Vorbild war die Basilika San Vitale in Ravenna, die 526 unter Erzbischof Ecclesius noch unter gotischer Herrschaft begonnen und 547 unter Bischof Maximian unter byzantinischer Herrschaft vollendet wurde. Der Marmorthron Karls des Großen steht noch heute im Obergeschoss des Aachener Oktogons, 30 deutsche Könige wurden in der Zeit zwischen 936 und 1531 auf ihm gekrönt.

Als ein Meisterwerk gotischer Baukunst gilt der Anbau der monumentalen Chorhalle aus dem Jahr 1414, deren Fenster mit einer Höhe von 27 Metern die höchsten dieser Bauepoche darstellen und mit ihren über 1000 Quadratmetern Glasfläche dem Bau den Spitznamen Glashaus von Aachen einbrachten. Im Zentrum des Chorpolygons steht der goldene Karlsschrein aus dem Jahr 1215 mit den Gebeinen Karls des Großen, hinter dem Altar der berühmte Marienschrein. Er wurde 1239 vollendet und beinhaltet die vier Aachener Heiligtümer, die seit 1349 alle sieben Jahre zur Aachener Heiligtumsfahrt den Pilgern aus aller Welt gezeigt werden.

Hauptsächlich aus der Zeit der Hochgotik stammen die zahlreichen Kapellen, die im Laufe der Jahrhunderte angefügt wurden.

Die Schatzkammer des Aachener Doms birgt den bedeutendsten Kirchenschatz nördlich der Alpen. Neben dem Lotharkreuz (um 1000) und der silbernen, teils vergoldeten Karlsbüste (etwa 1349) wird hier der Marmorsarkophag ausgestellt, in dem Karl der Große 814 vermutlich bestattet wurde.

Das Ensemble aus Dom und Domschatz wurde 1978 als erstes deutsches Kulturdenkmal und zweites Kulturdenkmal weltweit in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Aachener Rathaus

Hauptartikel: Aachener Rathaus
Aachener Rathaus (vom Katschhof aus gesehen)

Auf den Grundmauern der Palastaula der karolingischen Kaiserpfalz wurde im 14. Jahrhundert von der Aachener Bürgerschaft unter Leitung ihres amtierenden Bürgermeister Gerhard Chorus das gotische Rathaus erbaut. Nur der Granusturm zeugt von der ursprünglichen Bebauung aus der Zeit Karls des Großen.

Im ersten Stockwerk befindet sich der Krönungsfestsaal. Fünf Fresken des Aachener Künstlers Alfred Rethel schmücken die Wände, sie zeigen legendäre Szenen aus dem Leben Karls des Großen. Weiterhin sind Kopien der Reichskleinodien (Reichsapfel, Reichskrone, Schwerter) und des Reichsevangeliars, einer Handschrift aus der Schule Karls des Großen, zu sehen.

Im Erdgeschoss zeugen reich ausgestattete Räume vom Glanz der freien Reichsstadt im 17. und 18. Jahrhundert, als das Rathaus zum barocken Stadtschloss umgebaut wurde.

An das Rathaus angelehnt sind kleinere Anbauten, die heute gemeinsam die Gaststätte Zum Postwagen bilden.

Im Zuge der Route Charlemagne wurden in den Jahren 2008 und 2009 fast alle Räumlichkeiten des Rathauses – wie etwa der Weiße Saal, der Ratssitzungssaal, der Krönungssaal, das Werkmeistergericht, der Friedenssaal und die Werkmeisterküche – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine neue Dauerausstellung und der audiovisuelle Guide Aixplorer bieten die Möglichkeit, das Haus in seiner historischen Bedeutung zu erkunden.[61]

Grashaus

Grashaus
Hauptartikel: Grashaus (Aachen)

Am Fischmarkt steht das sogenannte Grashaus, dessen Fassade vom ältesten Rathaus der Stadt stammt und auf das Jahr 1267 datiert wird, aber vermutlich auf noch älteren Grundmauern steht. Es diente nach dem Bau des neuen Rathauses (Fertigstellung 1349) erst als Gerichtsstätte, später aber auch als Gefängnis und Richtplatz. 1886 erhielt das Gebäude seine heutige Gestalt mit den drei Spitzbogenfenstern und wurde zum Stadtarchiv umgebaut. In den sieben spitzbogigen Figurennischen finden sich die Standbilder der sechs Königswähler, die im Jahre 1273 Rudolf I. von Habsburg (dieser ist die siebente Figur in der Mitte) zum König wählten. Lange Zeit hat man geglaubt, dass es sich bei den Statuen um sieben Kurfürsten handelte, doch diese sind 1298 erstmals vollständig zusammengetreten, um Albrecht I. von Österreich zum König zu wählen. Die Statuen sind lediglich Kopien, die 1882 im Rahmen einer umfassenden Restaurierung des Figurenfrieses nach Plänen des Aachener Baumeisters Robert Ferdinand Cremer ersetzt wurden. Nur eine einzige originale Figur ist noch erhalten, die anderen gelten als verschollen. Bis 2011 war im Grashaus das Stadtarchiv untergebracht. Im Rahmen des Projekts Route Charlemagne wird das Grashaus das Thema Europa repräsentieren und unter anderem ein Europäisches Klassenzimmer beherbergen.

Haus Löwenstein

Haus Löwenstein
Hauptartikel: Haus Löwenstein (Aachen)

Das Haus Löwenstein am Markt wurde etwa zur gleichen Zeit errichtet wie das Aachener Rathaus und vermutlich 1345 fertiggestellt. Es ist neben Dom und Rathaus eines der wenigen gotischen Bauwerke, die den großen Stadtbrand von 1656 überstanden.

Die ursprüngliche Nutzung des Hauses ist unbekannt. Die noch erhaltenen staufischen Kellergewölbe, die aus dem gleichen Stein und im gleichen Stil angefertigt wurden, wie im wenige Jahrzehnte älteren Haus Brüssel direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite der Pontstraße, deuten darauf hin, dass es sich um eine Gaststätte oder ein Weinhaus gehandelt haben könnte. Später diente es wohlhabenden Aachener Bürgern als Wohnhaus.

Eine Besonderheit des heute von der Stadt genutzten Hauses Löwenstein ist die Figur des heiligen Nepomuks in der Nische unterhalb des Ecktürmchens. Sie stammt aus dem Jahr 1747 und erinnert an den böhmischen Kleriker Johannes Nepomuk.

Heute wird das Haus Löwenstein unter anderem durch das Zentrale Karnevalsarchiv und -Museum des Ausschusses Aachener Karneval genutzt.

In Haus Löwenstein befindet sich die Infostelle der Route Charlemagne. Im Rahmen dieses Projekts soll später hier die wirtschafts- und sozialhistorische Entwicklung Aachens behandelt werden.

Büchelpalais

Büchelpalais

Das Gebäude am Büchel 10 wird seit seiner Sanierung 2006/07 als Büchelpalais bezeichnet. Die seit 1315 urkundlich erwähnte und für die Herstellung der im mittelalterlichen Aachen hochbedeutenden Tuchfabrikation notwendigen Wollküche befand sich an dieser Stelle, wie aus dem um 1460 entstandenen Grafschaftsbuch hervorgeht. Noch 1668 – wenige Jahre nach dem großen Aachener Stadtbrand – wird das Gebäude weiterhin als Wollküche bezeichnet. Im Jahr 1685 wurde das Haus erstmals als Kornhaus bezeichnet und wurde bis mindestens 1789 als städtische Kornhalle genutzt. Das gesamte Anwesen sowohl der Wollküche als auch des Kornhauses war allerdings deutlich größer als das jetzige Gebäude. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude als Markthalle genutzt, in der Fleisch verkauft wurde (bis 1857 Adresse Litera A.1165). Im Jahr 1855 wurde diese bestehende Halle vom Stadtbaumeister Friedrich Joseph Ark durch eine neue Markthalle ersetzt. 1857 erhielt das Haus die Hausnummer 10. Nach Durchbruch der Rethelstraße wurde die Halle im Jahr 1885 abgerissen und 1889 das jetzige Gebäude errichtet.

Bis 2006 war der Büchelpalais im Besitz der Familie von den Driesch, die dort ein Haushaltswarengeschäft betrieb. Bei Umbaumaßnahmen in den Jahren 2006 und 2007, die archäologisch begleitet wurden, stieß man auf eine Wasserleitung, über deren Alter und Zweck man noch nicht abschließend bestimmt ist: Möglicherweise handelt es sich um einen Kanal für das in der Wollküche in großem Umfang benötigte Wasser. Demgegenüber wäre man während der Nutzung als Kornhaus eher darauf bedacht gewesen, das gesamte Gebäude trocken zu halten. Daher stammt der Kanal mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Zeit zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert.

Die freigelegte Wasserleitung kann im historischen Keller des Eckgeschäftes während der Öffnungszeiten besichtigt werden.

St. Michael

Details der Fassade von St. Michael
Hauptartikel: St. Michael (Aachen)

Die Kirche St. Michael ist das wichtigste Bauwerk einer Reihe von Bauten, welche die Jesuiten nach 1600 in Aachen im Rahmen ihres Collegiums errichteten. Die 1628 geweihte Kirche in der Jesuitenstraße wird stilistisch dem rheinischen Manierismus zugerechnet und hat eine prächtige Renaissance-Fassade aus Aachener Blaustein. Neben ihrer Funktion als Kirche dient sie aufgrund ihrer hervorragenden Akustik und der Lage in der Innenstadt auch als Konzertsaal.

Elisenbrunnen

Elisenbrunnen bei Nacht
Hauptartikel: Elisenbrunnen

Am Friedrich-Wilhelm-Platz finden sich die Wandelhallen des Elisenbrunnens. Der klassizistische Bau des Landesbauinspektors Johann Peter Cremer und des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel wurde 1827 fertiggestellt und ist neben Rathaus und Dom eines der Wahrzeichen der Stadt. Im Zweiten Weltkrieg vollständig am 14. Juli 1943 zerstört, wurde er 1953 originalgetreu wieder aufgebaut. Die alten, ursprünglichen Säulen sollen lange Zeit am Lousberg gelagert haben und zieren heute das Außengelände der Carolus Thermen.

Der Elisenbrunnen besteht aus einer offenen Wandelhalle mit Säulenvorbau und jeweils einem Pavillon links und rechts mit mehreren Räumlichkeiten. Aus zwei Trinkbrunnen fließt das warme, stark schwefelhaltige Thermalwasser der Kaiserquelle (52 °C). Bis 1938 wurde das Thermalwasser im Untergeschoss der Kuppelhalle in einem Trinkraum ausgeschenkt. An die Prominenten, die als Kurgäste das Wasser der Kaiserquelle tranken, erinnern 1883 angebrachte, steinerne Tafeln in der Halle. Darunter sind unter anderem Peter der Große, Friedrich der Große, Giacomo Casanova und Georg Friedrich Händel.

Mittelalterliche Stadtbefestigung

Marschiertor
Hauptartikel: Stadtmauer Aachen

Von der aus zwei Mauerringen und zahlreichen Türmen bestehenden Stadtbefestigung zeugen noch heute zahlreiche Überbleibsel. Von den ehemals 11 mächtigen Stadttoren sind zwei erhalten geblieben:

Das Ponttor am Ende der Pontstraße ist eine der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Doppeltoranlagen des Rheinlands. Gebaut wurde es in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Teil des äußeren Mauerrings.

Aus dem Jahr 1257 stammt das am Ende der Franzstraße stehende Marschiertor, es gehört zu den größten noch erhaltenen Stadttoren Westeuropas. In früher Zeit mit seinen Räumlichkeiten als Hauptwaffenplatz genutzt, wurde das Marschiertor im Laufe der Jahrhunderte für die verschiedensten Zwecke in Anspruch genommen: Zeitweise als Rumpelkammer, zwischendurch als Obdachlosenheim, später als Jugendherberge und schließlich auch als HJ-Heim. Heute ist das große Stadttor in der Obhut der Stadtgarde Oecher Penn und wurde in den 1960er Jahren aufwändig restauriert.

Weitere erhaltene Bauwerke der alten Stadtbefestigung sind die Marienburg an der Ludwigsallee, der Lange Turm an der Turmstraße, der Lavenstein am Boxgraben, das Pfaffentürmchen in Nähe des Westparks, ein Teil des Adalbertstors am Kaiserplatz sowie Reste der alten Stadtmauer an der Pontstraße.

Universitätsklinikum Aachen

Universitätsklinikum Aachen
Hauptartikel: Universitätsklinikum Aachen

Das Universitätsklinikum Aachen ist das größte zusammenhängende Krankenhausgebäude Europas. Sein Bau wurde 1971 begonnen. Es wurde 1985 eingeweiht. Wegen der Kombination von Lehre, Forschung und Krankenversorgung unter einem Dach ist es eines der größten Krankenhausgebäude überhaupt. Die Ästhetik seiner außergewöhnlichen Architektur herausragender Aufzugsschächte und extern wie intern unverkleidet verlaufender Lüftungsröhren ist nicht unumstritten, wird jedoch immer wieder mit dem Centre Georges Pompidou verglichen und führte dazu, dass das Gebäude als „bedeutendstes Zeugnis der High-Tech-Architektur in Deutschland“ unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Weitere sehenswerte Bauwerke

Couven-Pavillon in Burtscheid

In Burtscheid stehen drei wichtige Bauwerke des Aachener Baumeisters Johann Joseph Couven nah beieinander: die Kirchen St. Johann-Baptist und St. Michael oberhalb des Burtscheider Kurparks und das Gartenhaus Nuellens direkt im Burtscheider Kurpark. Der Pavillon wurde erst 1961 dort aufgebaut. Ursprünglich stand dieses 1740 erbaute Bauwerk im Garten des Hotel Nuellens, dann ab 1927 am Seilgraben Nr. 34 als Teil des damaligen ersten Couven-Museums im Haus Fey, das während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. Nach Beseitigung der Ruine wurde der Pavillon abgebaut und bis zu seinem Wiederaufbau an heutiger Stelle in den Bauhöfen der Stadt gelagert. In der Jakobstraße steht das Haus zum Horn sowie das Haus Zum güldenen Verken, das das ehemalige Marianneninstitut beherbergte; beide Gebäude sind denkmalgeschützte Wohnhäuser. Aachens höchste Kirche ist mit 87 Metern die katholische Kirche St. Jakob am Jakobsplatz. Mit dem Bau dieser Kirche wurde 1881 begonnen. 1886 wurde die Kirche, die zum Teil aus Steinen der alten Stadtmauer errichtet wurde, vollendet und geweiht. Ihr Turm wurde erst nach dem Abriss der alten Jakobskirche fertiggestellt. Am Umgang des Turmes in etwa 80 Metern Höhe befinden sich die sogenannten Hubertusleuchten. Am Hubertusfest (3. November) sowie an Weihnachten und Ostern sieht man den bunten Lichterkranz über die ganze Stadt aufleuchten.

Weitere denkmalgeschützte Bauwerke in Aachen sind unter anderem das Haus Monheim, der Granusturm, das Haus Goldene Rose, der Domkeller, das Burghaus Classen und das Alte Kurhaus.

Brunnen und Denkmäler

Karlsbrunnen auf dem Marktplatz
Fischpüddelchen
Fontäne im Stadtgarten
Aachen Klenkes-Denkmal

Vor dem Rathaus befindet sich der Karlsbrunnen, der Karl den Großen mit Reichsapfel und Zepter zeigt. Er ist das älteste noch in Funktion befindliche Brunnendenkmal der Stadt. Die Brunnenschale wurde im Jahr 1620 in Aachen gegossen, die barocke Steinfassung (1735) und die bronzenen Fische (1738) wurden später vom Aachener Stadtbaumeister Johann Joseph Couven angefügt. Beim Einmarsch der Franzosen im Jahr 1792 wurde die Karlsstatue als Kriegsbeute nach Paris verschleppt, konnte aber durch erfolgreiche Verhandlungen des amtierenden Aachener Maire Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem im Jahr 1804 zurück erlangt und ein Jahr später wieder feierlich aufgestellt werden.

Die Brunnenschale, von den Aachenern Eäzekomp (zu hochdeutsch: Erbsenschüssel) genannt, überlebte als eines von wenigen Brunnendenkmälern der Stadt den Zweiten Weltkrieg. Nachdem alle Bronzefiguren zwecks Munitionsherstellung eingeschmolzen wurden, wurde die Schale auf dem Gelände des Reitturniers in der Aachener Soers vergraben. Die Originalstatue Karls des Großen wurde in einer mit Sand befüllten Kiste im Gewölbe des Rathauses versteckt. In den frühen 1950er Jahren kehrten beide Elemente unbeschadet an ihren Platz zurück, wobei die Statue seither nicht mehr auf das Rathaus blickt, sondern ihm den Rücken zuwendet. Später jedoch wurde die Karlsstatue durch eine Kopie ersetzt. Das Original ist heute im Krönungssaal des Rathauses zu besichtigen.

In der Krämerstraße steht der Puppenbrunnen des Aachener Bildhauers Bonifatius Stirnberg aus dem Jahr 1975. Die mit Gelenken ausgestatteten Bronzefiguren laden besonders Kinder zum Spielen ein. Die Figuren symbolisieren typische Figuren des Aachener Lebens: Domherr, Marktfrau, Professor, Reitersmann, Harlekin und Modepuppe.

Der Kreislauf des Geldes liegt an der Ecke Hartmannstraße/Ursulinerstraße und wurde 1977 vom Bildhauer Professor Karl-Henning Seemann geschaffen. Die sechs Bronzefiguren am Brunnenrand zeigen den Umgang mit Geld, die Kreiselbewegung des Wassers steht für den beständigen Fluss des Geldes.

Am Holzgraben befindet sich das von Bildhauer Hubert Löneke 1970 geschaffene Klenkes-Denkmal. Der Begriff Klenkes steht für den hochgereckten kleinen Finger, der bei den Aachenern besonders früher, aber auch heute noch als Erkennungszeichen in aller Welt gilt. Er geht auf die damals blühende Nadelindustrie zurück, bei der der kleine Finger bei der Endkontrolle dazu genutzt wurde, schadhafte Nadeln mit dem kleinen Finger uuszeklenke, also auszuklinken.

Ebenfalls von Hubert Löneke stammt der Türelüre-Lißje-Brunnen von 1967. Er steht an der Ecke Rennbahn/Klappergasse und stellt ein altes Aachener Kinderlied dar, wonach eine Gruppe von drei Jungen ein Mädchen daran hindert, eine Toilette aufzusuchen, worauf schließlich ein kleines Bächlein durch die Klappergasse fließt.

Zwischen Elisenbrunnen und Markt befindet sich am Büchel das Bahkauv (Bachkalb), ein Denkmal einer Sagengestalt, die früher durch die Aachener Bäche gezogen ist und der Sage nach betrunkenen heimkehrenden Ehemännern auf den Rücken sprang.

Es finden sich zahlreiche weitere sehenswerte Brunnen und Denkmäler im gesamten Stadtgebiet, so z. B. der Hühnerdieb auf dem Hühnermarkt, der Wehrhafte Schmied an der Jakobstraße, das Fischpüddelchen am Fischmarkt und Hotmannspief an der Alexanderstraße. Insbesondere nachts unter Beleuchtung ist die hohe Fontäne des großen Brunnens am Europaplatz besonders auffällig.

Parkanlagen

Obelisk auf dem Lousberg
Hangeweiher im Kaiser-Friedrich-Park

Der Elisengarten ist wegen seiner Lage direkt hinter der Trink- und Wandelhalle des Elisenbrunnens erwähnenswert. Er ist der einzige Park innerhalb des Alleenrings und wurde 2009 umgestaltet.[62] Nachdem man bei den Vorarbeiten auf archäologisch interessante Funde aus Römerzeit und Mittelalter gestoßen ist, hat sich die Stadtverwaltung entschlossen, dort Ausgrabungen stattfinden zu lassen,[63] handelt es sich doch um die einzige Fläche der Innenstadt, die in der Neuzeit nie bebaut wurde. Neben dem Elisengarten existieren in der stark bebauten Innenstadt von Aachen nur vereinzelt größere Grünflächen, wie der Lindenplatz und der Sandkaulpark.

Der Kurpark Monheimsallee liegt im Nordosten der Stadt hinter dem Casino Aachen, Quellenhof und Eurogress. Auf dem großzügig angelegten Gelände befindet sich reichlich Raum für sportliche Aktivitäten, ein Grillplatz, die Carolus Thermen mit Biergarten, die ehemalige Station der Wetterwarte Aachen und ein kleiner Weinberg mit exakt 99 Weinstöcken. Direkt an den Kurpark grenzt der Farwickpark.

Das zweite Kurzentrum der Stadt ist der Kurpark Burtscheid mit den Kurparkterrassen und Thermalbadehäusern im Zentrum von Burtscheid. Vom Stadtteil Burtscheid aus (nahe dem Burtscheider Kurpark) führt außerdem der Grüngürtel Gillesbachtal bis zum Aachener Wald.

Im Herzen des Frankenberger Viertels mit seiner teilweise erhaltenen alten Architektur befindet sich der Frankenberger Park mit der Burg Frankenberg. Nicht weit davon entfernt ist der 1966 eröffnete Kennedypark mit den Säulen der ehemaligen Gelben Kaserne sowie der Skateranlage und einer Bühne zu finden.[64]

Der Park auf dem Lousberg wurde bereits 1807 von der Aachener Bürgerschaft angelegt und ist damit die älteste von Bürgern errichtete Parkanlage Europas. Heute finden sich noch Reste der ursprünglichen Parkbebauung wie der Kerstensche Pavillon, der während der französischen Besatzung im Jahr 1807 errichtete Obelisk und die verbliebenen Säulen der Belvedere. Aus dem Jahr 1956 stammt der 48 Meter hohe Wasserturm Belvedere. Bis März 2011 wurde die obere Etage als Gastronomiefläche genutzt.[65]

Im Westen der Stadt befindet sich der Westpark, er wurde 1882 von dem Textilfabrikanten Emil Lochner angelegt. Damals befand sich dort ein Zoo mit 50 Riesenschlangen, von dem heute allerdings nur ein Weiher geblieben ist. Durch seine Nähe zur TH ist der Westpark besonders bei Studenten sehr beliebt.

Der Kaiser-Friedrich-Park rund um den Hangeweiher liegt im Süden der Stadt. Im Park gibt es einen Bootsverleih, ein Ausflugslokal und einen Spielplatz; direkt angrenzend befinden sich das Schwimm- und Freiluftbad Hangeweiher, eine Tennisplatzanlage, der Park des alten Klinikums und die Volkssternwarte.

Im Drimborner Wäldchen befindet sich der Aachener Tierpark Euregiozoo. Auf 8,9 Hektar Fläche beherbergt er über 1200 Tiere in 210 Arten und einen zwei Hektar großen See.

Zahlreiche weitere kleine Parks (so z. B. der Von-Halfern-Park und der Ferberpark Burtscheid) finden sich außerhalb des Zentrums, außerdem erwähnenswert sind das Naherholungsgebiet Aachener Wald mit dem Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande und die beiden Stauseen Diepenbenden und Kupferbach.

Kultur und Sport

Museen

Couven-Museum
Ludwig-Forum für Internationale Kunst
Zeitungsmuseum im Großen Haus von Aachen

Das Suermondt-Ludwig-Museum ist nach seinen größten Stiftern Barthold Suermondt und dem Ehepaar Irene und Peter Ludwig benannt und wurde bereits 1883 vom Aachener Museumsverein gegründet. Seit 1901 residiert es im Stadtpalais Villa Cassalette, benannt nach dem Bauherrn Eduard Cassalette, dem Enkel des Gründers der Aachener Kratzenfabrik Cassalette, Peter Joseph Cassalette, in der Wilhelmstraße. Die Sammlung verfügt neben Malerei und Skulpturen des 12. bis 20. Jahrhunderts und Tapisserien und Goldschmiedearbeiten auch über umfangreiche Glasmalerei-Bestände vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Eine Antikensammlung mit dem Hauptthema der attischen Vasenmalerei sowie ein 10.000 Handzeichnungen, Aquarelle und Grafiken umfassendes Kupferstichkabinett mit Meisterwerken unter anderem von Albrecht Dürer, Rembrandt und Francisco de Goya bis hin zu zeitgenössischen Künstlern runden das Angebot ab.

Das Ludwig Forum für Internationale Kunst befindet sich in der ehemaligen Schirmfabrik Emil Bauer in der Jülicher Straße. Das im Bauhaus-Stil vom Aachener Architekten Josef Bachmann entworfene Gebäude wurde 1928 erbaut und im Jahr 1988 von der Stadt Aachen komplett entkernt und umgebaut. Die Basis des 1991 eröffneten Museums bildet die Sammlung moderner Kunst des Ehepaars Irene und Peter Ludwig. Weiterhin bietet das Museum wechselnde Ausstellungen angewandter Kunst, eine Bibliothek für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, eine Restaurierungswerkstatt und den Skulpturenpark im Außenbereich. Der Verein der Freunde des Ludwig Forums verleiht alle zwei Jahre gemeinsam mit der Stadt Aachen den Kunstpreis Aachen.

Das Couven-Museum im Haus Monheim am Hühnermarkt beinhaltet eine bemerkenswerte Möbelsammlung aus Rokoko, frühem Klassizismus, napoleonischem Empirestil und Biedermeier. Das Haus selbst wurde 1663 erbaut und im Jahr 1786 im Auftrag des Apothekers und Aachener Bürgermeisters Andreas Monheim von Jakob Couven, dem Sohn des berühmten Baumeisters Johann Joseph Couven, im Rokokostil umgebaut.

Im Großen Haus von Aachen in der Pontstraße, einem der wenigen erhaltenen Aachener Bürgerhäuser aus gotischer Zeit, residiert das Internationale Zeitungsmuseum. Es befasst sich mit der internationalen Pressegeschichte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.

Innerhalb des Universitätsklinikums (Wendlingweg 2) gibt eine öffentlich zugängliche Medizinhistorische Sammlung.[66]

Weitere Museen sind das Reiff-Museum der RWTH, das Zollmuseum Friedrichs in Horbach, die Sammlung zeitgenössischer Kunst in der ehemaligen Reichsabtei in Kornelimünster sowie das Fernmeldemuseum Aachen.

Im Jahre 2003 gründete der Künstler Günther Beckers das erste Künstlermuseum der Stadt. Dieses wurde 2006 in Kooperation mit René Böll zum Künstlermuseum Beckers Böll in Aachen und Köln.

In der Burg Frankenberg befand sich das Heimatmuseum der Stadt Aachen. Es dokumentierte den geschichtlichen Werdegang der Stadt, angefangen mit dem Feuersteinbergbau der Jungsteinzeit und der Zeit als römisches Militärbad über die romanischen Bauten Karls des Großen, die Zeit als Krönungsort deutscher Könige und späterer Kur- und Badestadt bis hin zur Industrialisierung. Der Nebenraum des Hauptgebäudes enthielt eine Art Kuriositätenkabinett aus der Museumsgeschichte um 1900, Höhepunkt war eine ägyptische Mumie (um 1500 v. Chr.). Im Bergfried befand sich eine Sammlung von antiker Keramik und regionalem Kunsthandwerk, weiterhin existierte ein Münzkabinett mit Münzfunden aus Aachen und der Umgebung. Das Museum wurde am 1. September 2010 geschlossen und die Sammlung vorübergehend eingelagert. Mit der Eröffnung des Centre Charlemagne am 19. Juni 2014 ist sie wieder zu sehen.[67][68]

Route Charlemagne

Eine wichtige Initiative zur Verknüpfung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen im Umfeld der historischen Pfalz Karls des Großen ist die Route Charlemagne. Mit der zentralen Ausgangs- und Anlaufstelle Centre Charlemagne – Neues Museum Aachen am Katschhof umfasst sie ein museales Projekt, das die Wirkungsgeschichte Karls des Großen und die Stadtentwicklung Aachens in ihren europäischen Bezügen darstellt. Der Dom und die innerstädtisch gelegenen Museen sind in die Route Charlemagne integriert. In weiteren Häusern, so etwa im Grashaus, in der Kirche St. Paul, im Haus Löwenstein und im Super C der RWTH Aachen sind weitere thematische Dauerausstellungen vorgesehen.

Theater

Theater

1822 wurde mit dem Bau des Theaters nach Plänen von Johann Peter Cremer begonnen. Das Theater wurde 1825 eröffnet. Das bekannteste und größte Theater in Aachen ist das – so früher genannte – Stadttheater mit Großem Haus, Kammerspielen und Mörgens, in dem Opern, Operetten, Schauspiel, Musicals, Ballett, Konzerte und Lesungen stattfinden. Am Aachener Theater waren u. a. Herbert von Karajan (von 1935 bis 1942) und Wolfgang Sawallisch (von 1953 bis 1958) Generalmusikdirektoren. Von 2002 an leitete Marcus R. Bosch das Orchester, im August 2012 übernahm Kazem Abdullah die Position.

Seit August 2005 ist Michael Schmitz-Aufterbeck der Generalintendant der Aachener Bühnen.

Aachen verfügt auch über das Grenzlandtheater, das von der Grenzlandtheater Aachen des Kreises Aachen GmbH betrieben wird, die Aachener Stadtpuppenbühne Öcher Schängche (gegr. 1921), mehrere kleine Theater, wie das Theater K., das DAS-DA-Theater, das Theater 99, Theater Brand, Bühne 78 und weitere, sowie verschiedene Kleinkunstbühnen, Kabarett und freie Theatergruppen (aixpertentheater, Blackout-Theater, Poetischer Anfall, Actor's Nausea, K(l)EINE KUNST, Öcher Nölde, Fliegender Wechsel – Improvisationstheater, Spürbar Theater und weitere). Mundartbühnen der Stadt sind die Alt-Aachener Bühne und das Aachener Heimattheater.

Haus für Musik

Seit einigen Jahren ist in Aachen das Haus für Musik geplant. Der Bau des Hauses für Musik wird durch den Förderverein Haus für Musik e. V. und freiwillige Spender unterstützt. Das innovative Betriebskonzept des Hauses für Musik setzt auf einen Mix aus Vermietungen, Eigenveranstaltungen und internationalen Musikfestivals. Geplant ist der Bau an der Monheimsallee, in direkter Nähe zum Hotel Quellenhof, Eurogress und Spielcasino.

Musik

Der Junge Chor
Carmina Mundi

1959 eröffnete in Aachen die erste Diskothek Deutschlands unter dem Namen Scotch-Club.[69]

Neben dem städtischen Sinfonieorchester Aachen, das unter seinen Dirigenten Marcus R. Bosch (Generalmusikdirektor 2002 bis 2012) und Kazem Abdullah (Generalmusikdirektor ab 1. August 2012) überregionale Beachtung findet, tragen vor allem einige international bekannte Chöre wie der seit 1820 bestehende Sinfonische Chor Aachen, der Madrigalchor Aachen, der Junge Chor Aachen, Carmina Mundi, der Aachener Bachverein oder der Aachener Domchor und die Cappella Aquensis zum musikalischen Leben der Stadt bei. Darüber hinaus gibt es ein Jugendsinfonieorchester, Chor und Orchester des Collegium Musicum der RWTH Aachen und das Aachener Studentenorchester. Seit 1959 gibt es die „Meisterkonzerte Aachen“, durch die internationale Künstler und Orchester in die Stadt kommen. Traditionell findet seit 2009 alle zwei Jahre die Internationale Chorbiennale in Aachen statt.

Das Musikspektrum in Aachen reduziert sich nicht allein auf klassische Musik. Das Gesangsensemble einKlang z. B. steht für moderne A-cappella-Arrangements und für die Interpretation von Gospelmusik. Im Jazz hat sich die Aachen Bigband etabliert. Im Musikbunker Aachen, einem ehemaligen Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, stehen 120 Proberäume für Bands und Musiker aller Musikrichtungen zur Verfügung.[70]

Für die Anhänger des zeitgenössischen Tanzes wird seit 1993 das mittlerweile renommierte grenzüberschreitende Schrittmacher Festival veranstaltet, welches jährlich über zwei Wochen im Frühjahr mit erstklassigen Tanzkompanien und einem umfangreichen Rahmenprogramm in Aachen, Heerlen und Kerkrade durchgeführt wird.

Weitere Einrichtungen

Spielcasino im Neuen Kurhaus
Barockfabrik, Spielstätte des Öcher Schängchens
Eingang der Bleiberger Fabrik
  • Kinos: Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Aachen viele Jahre als Stadt mit den meisten Kinos Deutschlands, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren. Aufgrund der Verbreitung des Fernsehens wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Kinos geschlossen und auch umgebaut oder gar abgerissen. Die meisten heutigen Kinos in Aachen sind moderne Säle – historische Säle sind (bis auf eine Ausnahme) heute nicht mehr zu finden.
    Heute (Stand: März 2006) gibt es in Aachen 18 Säle an vier Spielstätten. Außerdem gibt es regelmäßige Freiluft-Filmvorführungen an verschiedenen Stellen der Stadt und mit dem Filmstudio ein studentisches Kinoprojekt an der RWTH mit wöchentlichen Filmvorführungen. Zu einer kuriosen Situation kam es im Frühsommer 2004, als der UFA-Palast in der Innenstadt seinen Spielbetrieb ohne große Vorankündigung aufgab. Zunächst gab es in der Stadt Aachen kein Kino, das aktuelle Spielfilme zeigte. Allerdings nahmen einige Programmkinos kurzfristig populäre Spielfilme in ihr Programm auf. Auch gab und gibt es in der näheren Umgebung von Aachen genug Multiplex-Kinos.
    Das gegenüber vom Stadttheater befindliche ehemalige Kino Elysée beherbergt heute eine Gastronomie und Diskothek. Das aus dem Jahr 1950 stammende UFA-Kino Gloria-Palast wurde nach Aufgabe und Leerstand als Gemüseverkaufsstand genutzt und im Jahr 2008 für den Neubau der Kaiserplatz-Galerie komplett abgerissen.[71]
  • Neues Kurhaus Aachen mit der Spielbank Aachen
  • Eurogress Aachen: Internationales Veranstaltungs- und Kongresszentrum, direkt am Stadtpark gelegen.
  • Altes Kurhaus im Stadtzentrum mit Klangbrücke und Ballsaal: Konzerte, Ausstellungen etc.
  • Kulturzentrum Barockfabrik
  • Kulturzentrum Bleiberger Fabrik
  • Musikschule der Stadt Aachen
  • Malteserkeller (Jazzclub, 1957 bis 2011)
  • Stadtbibliothek Aachen mit großer Zentralbibliothek sowie mehreren Ortsteilbüchereien und Bücherbus Fabian. Die Bestände sind über einen Onlinekatalog recherchierbar.
  • In der denkmalgeschützten Sternwarte am Hangeweiher werden regelmäßig Führungen und öffentliche Himmelsbeobachtungen durchgeführt.
  • Deutsch-Französisches Kulturinstitut
  • Minigolf: Es gibt in Aachen mehrere Minigolfplätze: im Stadtpark, am Gut Entenpfuhl im Aachener Wald, am Hotel Buschhausen sowie im Freizeitgelände Walheim.
  • Zukunftswerkstatt: In Aachen haben Bürgerbeteiligungs-Prozesse in der Stadtplanung mit Hilfe von Zukunftswerkstätten Tradition. So wurden 1995–1996 im Rahmen eines nordrhein-westfälischen Landesprogramms vom städtischen Umweltamt Zukunftswerkstätten zur Ökologischen Stadt der Zukunft beauftragt und im August 2005 vom städtischen Planungsamt die Zukunftswerkstatt Frankenberger Viertel plus begonnen.
  • Freimaurer: In Aachen arbeiten vier Freimaurerlogen, drei für Herren und eine Damenloge. Die älteste Loge wurde 1774 gegründet und ist damit Aachens ältester Verein.

Stiftungen

Die Stadt Aachen verfügt über einige vor Ort ansässige Stiftungen, beispielsweise die Aachener Stiftung Kathy Beys und die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen.

Sportstätten und Schwimmbäder

Kleine Schwimmhalle der Elisabethhalle

Die Stadt Aachen verfügt über fünf Schwimmhallen, wobei die Elisabethhalle besonders zu erwähnen ist, da sie direkt im Stadtzentrum liegt und beide Becken in weitgehend erhaltener Jugendstilarchitektur gebaut worden sind. Als weitere Einrichtung zum Schwimmen dient das Freibad Hangeweiher, direkt neben dem gleichnamigen See im Kaiser-Friedrich-Park, dessen Freibadsaison jeweils vom 1. Mai bis zum letzten Sonntag vor dem 16. September geht. Als besondere Einrichtung gelten die Carolus Thermen in Aachen mit großem Wellness-Bereich und Mineral-Thermalwasser aus der Rosenquelle (47 °C).

Im Stadtgebiet Aachen findet man auch zahlreiche Sportplätze und Sporthallen verschiedener Art vor, die sich für diverse Sportarten eignen. Dazu gehören auch eine Eislaufhalle, die Tivoli-Kletterhalle, sowie eine Boulderhalle. Das Tivoli-Stadion ist das Aachener Fußballstadion. Es gibt drei weitere Stadien in Aachen, das Aachener Waldstadion, das Ludwig-Kuhnen-Stadion und das Reitstadion des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), in dem jährlich das CHIO-Turnier ausgetragen wird.

Sport

Vereine

Logo der Alemannia Aachen
Tivoli-Stadion der Alemannia Aachen
TK Kurhaus Lambertz Aachen: Deutscher Meister im Tennis 2012
C-Team des Aachener TSC Blau-Silber
CHIO-Platz in Aachen (2004)
Dressurreitstadion Aachen
Startschuss beim Lauf 2006

Aachener Sportvereine sind in verschiedensten Sportarten erfolgreich. Im Fußball ist vor allem Alemannia Aachen zu nennen, die in der Saison 2006/07 nach 36 Jahren zum ersten Mal wieder in der 1. Bundesliga spielte, jedoch nach einem Jahr wieder abstieg. Das alte Tivoli-Stadion mit einem Fassungsvermögen von 21.632 Zuschauern befand sich an der Krefelder Straße. Davon waren 3632 überdachte Sitzplätze und 5800 überdachte Stehplätze. Am 26. September 2011 wurde mit dem Abriss des alten Stadions begonnen.

Am 17. Mai 2008 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau eines neuen Stadions im Sportpark Soers. Das neue Tivoli-Stadion hat eine Kapazität von 32.960 Plätzen. Es wurde am 12. August 2009 mit einem Freundschaftsspiel gegen den belgischen Fußballclub Lierse SK eröffnet, das Ergebnis war ein 2:2. Am 17. August 2009 fand das erste Pflichtspiel der Alemannia gegen den FC St. Pauli im neuen Stadion statt, das sie allerdings mit 0:5 verlor.

Die zweite Mannschaft der Alemannia spielt in der Saison 2012/13 in der Fußball-Mittelrheinliga.

Die Volleyball-Damenmannschaft des PTSV „Ladies in Black Aachen“ spielt seit der Saison 2008/09 in der Bundesliga (in den ersten Jahren für Alemannia Aachen). Die erste Herrenmannschaft, die in der Regionalliga West spielt, errang 1961 den deutschen Meistertitel.

Des Weiteren ist der DJK-BTB Aachen (Burtscheider Turnerbund) im Handball in der Mittelrhein Oberliga aktiv. Daneben existieren viele weitere Vereine in fast allen darunter liegenden Ligen.

Der Aachener Eishockeyverein spielt in der Saison 2012/13 in der NRW-Liga.

Im Boxen hat der Verein MTK Boxen Aachen im Jahre 2006 zwei deutsche Meister, einen deutschen Vizemeister, fünf NRW- und fünf Mittelrheinmeister aus seinen Reihen geformt. Der Verein wurde für die beste Nachwuchsarbeit des Bezirks Aachen 2006 ausgezeichnet. In den Reihen der 2005 gegründeten Pound4Pound Boxpromotion Aachen, die 2010 in eine GmbH umgewandelt wurde, steht mit der Aachenerin Jessica Balogun die Europameisterin und Weltmeisterin (Stand: August 2010) der Verbände GBU und WFC in drei Gewichtsklassen. Bei Pound4Pound Boxpromotion Aachen boxt zudem Mario Guedes jr., der momentan (August 2010) jüngste Boxprofi Deutschlands.

In Aachen selbst gibt es auch vier große Leichtathletik-Vereine: Alemannia Aachen, die Aachener Turngemeinde, DJK Frankenberg Aachen sowie den DLC Aachen mit seiner starken Triathlon-Abteilung. Die bekanntesten Leichtathleten der letzten Jahre sind Rita Wilden (Alemannia Aachen, ehemalige Weltrekordhalterin und Olympiateilnehmerin über 200 m), Walter Rennschuh (DLC-Aachen, mehrfacher Seniorenweltmeister in den technischen Disziplinen und im Sprint) und Jens Dautzenberg (Alemannia Aachen, mehrfacher Deutscher Meister über 400 m) sowie die Triathletin Astrid Ganzow, 2013 Europameisterin beim Ironman Germany in Frankfurt am Main in der AK 30 sowie Weltmeisterin in der AK 30 beim Ironman Hawaii.

Aachen ist bekannt für große Reitsport-Veranstaltungen. Hier findet jährlich der CHIO, das weltgrößte Turnier für Springreiten, Dressur und Wagenfahren, statt. Veranstalter ist der Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV). 2006 fanden die Weltreiterspiele (World Equestrian Games) in Aachen statt sowie neun Jahre später mit den FEI Europameisterschaften 2015 nochmals eine Veranstaltung vergleichbarer Größe. Das Hauptstadion in der Soers fasst bis zu 50.000 Zuschauer und gilt damit als eines der größten Reitstadien der Welt.

Mit dem Tanzsportverein TSC Schwarz-Gelb Aachen stellte Aachen dreimal in Folge – 1996, 1997 und 1998 – und 1992 den Weltmeister im lateinamerikanischen Formationstanz. Durch eine Fusion 2012 mit dem Aachener TSC Blau-Silber starten nun wieder vier Mannschaften im Ligabetrieb des DTV. Auch gibt es beim TSC Schwarz-Gelb Aachen eine Abteilung für Rollstuhltanzen. Weitere wichtige Tanzsportvereine Aachens sind der TSC Grün-Weiß Aquisgrana Aachen mit über 900 Mitgliedern aller Altersgruppen (Stand: 2011), dem größten Tanzsportverein des DTV in NRW,[72] sowie das Tanzsportzentrum Aachen.

Im Tennis spielt der TK Kurhaus Aachen seit 2004 in der Bundesliga und wurde 2005 Deutscher Vizemeister sowie 2008 (verlustpunktfrei), 2009, 2011 und 2012 Deutscher Meister. Auch im Lacrosse gewann die 1. Herrenmannschaft des FC Inde Hahn 2006 die deutsche Meisterschaft.

Im Basketball ist die erste Herrenmannschaft der SG Aachen im Jahr 2006 in die 2. Regionalliga aufgestiegen. Die letzten großen Erfolge einer Aachener Basketball-Abteilung waren die Gewinne der deutschen Basketballmeisterschaft mit Alemannia Aachen in den Jahren 1963 und 1964. In der Basketballjugend hat sich der Brander TV seit Gründung seiner Basketballabteilung 1995 einen guten Namen gemacht und sich unter die ersten 30 von mehr als 290 Basketballvereinen in NRW geschoben. Von der U12 bis zur U18M sind alle Altersklassen in der Jugendregionalliga vertreten. 2008 haben sich die Haarener TE und der Brander TV zur Spielgemeinschaft Brand-Haaren zusammengefunden und bilden seitdem den größten Basketballclub im Raume Aachen. 2009 errangen The 4 Tigers den Deutschen Meistertitel im German Streetbasketball Championship, allesamt Mitglieder des Brander Turnverein 1883 e. V., trainiert von Josephina Hoffmann (José).

Die erste Herrenmannschaft des Rugby Club Aachen ist im Jahr 2012 erstmals in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Im Hockey spielt die erste Herrenmannschaft des Aachener Hockey- und Tennis-Clubs seit 2002 in der Regionalliga.

Seit 2005 besteht der American-Football-Club Aachen Vampires, der seine Heimspiele im Ludwig-Kuhnen-Stadion in Burtscheid austrägt und derzeit in der Regionalliga NRW antritt.

Der Aachener SV von 1856 ist der älteste Schachverein im Aachener Schachverband und spielt mit seiner ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga. In Aachen sind noch sieben weitere Schachvereine ansässig.

Mit der Karlsschützengilde vor 1198 Aachen e. V. besitzt Aachen den ältesten Verein Deutschlands, der ursprünglich für den Schutz der Aachener Pfalzkapelle zuständig war, sich aber mittlerweile erfolgreich auf dem Gebiet der olympischen Disziplinen im Sportschießen spezialisiert hat und der dazu über einen anerkannten Leistungsstützpunkt in Eilendorf verfügt.

Weitere international erfolgreiche Aachener Sportvereine sind die Aachener Schwimmvereinigung 06 im Schwimmen, der SV Neptun Aachen 1910 im Kunst- und Turmspringen, der Burtscheider Turnverein im Trampolinturnen, der Allgemeine Turnverein Aachen im Rhönradturnen und der Aachener Hockey Club im Feldhockey.

Sportliche Ereignisse

CHIO
Hauptartikel: CHIO Aachen
Weitere Sportereignisse

Seit mehr als 20 Jahren findet jedes Jahr im Juli der 5555 Meter lange Lousberglauf mit mehr als 2000 Teilnehmern statt, der um den Lousberg herumführt mit einer Höhenamplitude von etwa 75 m. Ein weiterer Lauf ist der 18 km lange ATG Winterlauf der Aachener Turngemeinde, der immer am dritten Sonntag im Dezember stattfindet. Mit über 2000 Läufern ist er einer der größten Volksläufe in der Region. Den Abschluss eines jeden Jahres bildet der von dem DLC Aachen ausgerichtete Sylvesterlauf mit bis zu 2.500 Teilnehmern durch die Aachener Innenstadt.

Zwischen Dom und Rathaus auf dem Katschhof findet seit 2005 jährlich das Domspringen, ein Stabhochsprung-Wettbewerb, statt.

Jedes Jahr finden an mehreren Abenden über den ganzen Sommer verteilt Skatenights statt, an denen Skater, Rollschuhfahrer etc. auf abgesperrten Straßen durch die Stadt und die nähere Umgebung fahren.

Ebenfalls einmal jährlich, im Dezember, findet in Aachen das bekannte Unicup-Eishockeyturnier zwischen den RWTH-Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin statt. Eher in den Bereich Fun-Sport gehört das jährliche Seifenkistenrennen zwischen der RWTH Aachen und der FH Aachen.

Seit 2002 wird die Internationale Aachener Stadtmeisterschaft im Boxen ausgetragen. Dieses Turnier, das jedes Jahr im Dezember im Josefshaus stattfindet, wird vom MTK Boxen Aachen organisiert und veranstaltet.

Seit 2005 wird jedes Jahr im Juni der Alemannen-Cup, ein Badmintonturnier, veranstaltet.

Im Jahr 2006 wurden in Aachen die Weltreiterspiele ausgetragen.

Regelmäßige Großereignisse

Bill Clinton wurde im Jahre 2000 der Karlspreis von Oberbürgermeister Jürgen Linden überreicht
Öcher Bend

Zwei große Ordensverleihungen gibt es jährlich in Aachen: Der Internationale Karlspreis zu Aachen wird an Christi Himmelfahrt für besondere Verdienste um die Europäische Einigung vergeben.

In Abgrenzung zum Karlspreis werden seit 1988 am Weltfriedenstag Persönlichkeiten, die von „unten her“ dazu beigetragen haben, die Verständigung der Völker und der Menschen untereinander zu verbessern, mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.

Auch der Aachener Karneval ist ein Großereignis. Dazu gehören der Kinderzug am Karnevalssonntag, der Rosenmontagszug und das wilde Treiben der Damen am Fettdonnerstag. Hervorzuheben ist auch der Orden wider den tierischen Ernst, der sich durchaus als anerkannter Kulturpreis bezeichnen lässt. Er wird an Personen, meist Politiker, vergeben, die sich durch besonderen „Humor im Amt“ ausgezeichnet haben.

Bereits im Jahr 1413 wurde der Öcher Bend, die Aachener Kirmes, das erste Mal erwähnt. Damals noch in der Innenstadt, wird seit 1927 der Bendplatz nahe dem Westbahnhof zweimal jährlich (im April und im August) zum Rummelplatz umfunktioniert. Der Aachener Weihnachtsmarkt findet in der Adventszeit rund um Dom und Rathaus statt und gilt als einer der drei größten und schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands. 50.000 Menschen besuchen den Weihnachtsmarkt täglich, anderthalb Millionen jährlich.

Im Frühjahr öffnet alljährlich die Euregio-Wirtschaftsschau ihre Tore. Dabei handelt es sich um eine renommierte Endverbrauchermesse, die sich über zehn Tage erstreckt. Sie fand erstmals 1986 statt und wuchs in jedem Jahr. Die umgangssprachlich EUREGIO genannte Veranstaltung wartet mit Themen wie Schöner Wohnen, Haus und Garten, Mode und Schönheit etc. sowie jährlich neuen Sonderthemen auf. Über das Jahr verteilt finden zahlreiche Märkte in Aachen statt. Am bekanntesten sind der Europamarkt der Kunsthandwerker in der Innenstadt und der Historische Jahrmarkt in Aachen-Kornelimünster.

Auch an Musikfestivals wird einiges geboten: Im Rahmen des Aachener Kultursommers spielten bis 2006 renommierte Musiker aus Rock, Pop, Jazz und Klassik auf dem Katschhof zwischen Dom und Rathaus. An einem Samstag im Frühling fand das Jazz-Festival Lust auf Jazz statt. Dabei treten zahlreiche Jazz-Bands auf verschiedenen Bühnen auf oder marschierten durch die Innenstadt. Beide Veranstaltungen wurden 2007 unter dem Titel Aachen September Special zusammengelegt. Alljährlich finden zudem im November die Aachener Bachtage, ausgerichtet vom Aachener Bachverein, statt.

Seit 2003 findet jährlich das Tanzsportwochenende Tanzen im Dreiländereck, auch Tanzen im 3LE genannt, statt. Es ist ein grenzübergreifendes Mehrflächenturnier an drei Veranstaltungsorten, welches ursprünglich als Gemeinschaftsveranstaltung von vier Aachener Tanzsportvereinen initiiert wurde. Die Veranstaltung bietet an zwei Tagen Tanzsportturniere in allen Klassen und eine große Abendveranstaltung. Es kommen auch Wertungsrichter aus Belgien und den Niederlanden zum Einsatz.

Über das Jahr verteilt bieten verschiedene Institutionen einen Tag der offenen Tür. Dazu gehört der Tag des offenen Denkmals, der Tag der Architektur, die Lange Nacht der Museen, die Aachener lange Nacht der Kirchen und der Aachener Theatertag. Die RWTH bietet außerdem die Wissenschaftsnacht und den Dies academicus.

Jeweils Mitte November findet an der RWTH eine Vorführung des Films Die Feuerzangenbowle statt, nicht nur für Studenten und mit insgesamt etwa 6000 Zuschauern. Anschließend gibt es diverse öffentliche und private Feste, wo Feuerzangenbowle serviert wird. Aus literarischer Sicht erwähnenswert sind die Aachener Literaturtage, die Aachener Kinder- und Jugendbuchwochen und die von der Stadt ideell und finanziell unterstützte Vergabe des Walter-Hasenclever-Literaturpreises. Jüdische Kulturtage im Rheinland heißt ein Großprogramm mit sehr unterschiedlichen Kultursparten, an dem die Stadt sich 2002 und 2007 (März) beteiligte. Im Vordergrund steht die Begegnung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Lebenswelten.

Kulinarische Spezialitäten

Aachener Printen
Poschweck

Die lukullische Spezialität Aachens ist die Printe, ein Lebkuchengebäck mit vielen aromatischen Gewürzen, häufig mit Schokolade überzogen und reich dekoriert. Außer zwischen den verschiedenen Sorten (wie Schokoladenprinten, Honigprinten, Prinzessprinten oder Kräuterprinten) ist grundsätzlich zwischen Hart- und Weichprinten zu unterscheiden. Alle Printensorten sind (je nach Hersteller und Auswahl) als Hart- und Weichprinten beziehungsweise in Zwischenstufen erhältlich. Die Süßwarenhersteller Lambertz und Lindt haben einen Werksverkauf in Aachen.

Zu Ostern wird in Aachen traditionell der Poschweck gegessen, ein Hefegebäck mit Rosinen, Mandeln, Nüssen, Zitronat und Orangeat.

Außerdem hervorzuheben ist das nach Angaben der Aachener Nachrichten in Aachen erfundene Streuselbrötchen, ein Weichbrötchen mit Streuseln, das außerhalb von Aachen kaum bekannt ist.

Bis in die jüngste Zeit wurde in Aachen ein obergäriges Bier gebraut, das dem Kölsch verwandte Öcher Lager. Hierzu gehörte unter anderem die 1989 geschlossene Brauerei Degraa, an die noch einige Brauhäuser erinnern. Seit Ende 2010 gibt es wieder ein obergärig gebrautes Bier mit dem Namen Lennet Bier, benannt nach dem Aachener Original Lennet Kann.[73] Zwischen 2011 und 2014 war auch Degraa wieder im Stadtgebiet erhältlich, hier handelte es sich nun um ein Pils.[74] Die Produktion wurde 2014 eingestellt.

Herzhafte Spezialitäten sind der Aachener Sauerbraten, der anders als der rheinische Sauerbraten angerichtet wird, und der so genannte Öcher Kaviar: Puttes. Die Blutwurst gibt es gebraten mit Kartoffelpüree und Kompes (Sauerkraut) oder geräuchert mit Senf zum Brot.

Auch das sogenannte Morre-Jemöß (Kartoffeln mit Möhren und Zwiebeln untereinander gekocht) erfreut sich großer Beliebtheit. Dazu gibt es Rippchen oder Bratwurst mit Senf.

Aachen und die EuRegionale 2008

Die vielfältigen Bezüge der Europastadt Aachen zur europäischen Geschichte und zum europäischen Einigungsprozess (Karl der Große, Krönungsstadt Aachen, Aachener Karlspreis) sollten als Beitrag der Stadt Aachen zur EuRegionale 2008 in einem neu zu errichtenden europäischen Kultur- und Begegnungszentrum (Bauhaus Europa genannt) inmitten der Stadt zwischen Dom und Rathaus im Bereich der ehemaligen Kaiserpfalz Karls des Großen dokumentiert werden. Das Bauhaus sollte an die Stelle des alten und sanierungsbedürftigen Stadtverwaltungsgebäudes aus den 1950er Jahren gebaut werden. Hier sollten u. a. Ausstellungen zur Geschichte Europas, Foren, Diskussionen und sonstige Veranstaltungen zur Zukunft Europas das Nachdenken über die künftige Entwicklung anregen.

Die Baukosten beliefen sich gemäß Voranschlag auf maximal 31 Millionen Euro. Davon sollten 21 Millionen aus Fördermitteln des Landes NRW gedeckt werden. Namentlich nie näher genannte örtliche Sponsoren erklärten sich bereit, finanzielle Mittel in Höhe von 5,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Der Restbetrag sollte von der Stadt Aachen getragen werden. Die geschätzten jährlichen Betriebskosten in der Folge betrugen etwa 2,1 Millionen Euro, die ebenfalls von der Stadt Aachen zu tragen gewesen wären.[75]

Das Projekt traf bei vielen Bürgern auf Widerstand: Vor allem die ungesicherte Finanzierung, hier besonders die o. g. Betriebskosten als Belastung für den Haushalt der Stadt, und die wenig konkreten Verwendungsvorschläge eines solchen Gebäudes haben dazu geführt, dass nach einem vom Stadtrat überstimmten Bürgerbegehren am 10. Dezember 2006 die Aachener Wahlberechtigten in einem Bürgerentscheid über die Fortführung des Projektes abstimmen konnten. Mit 56.532 Stimmen übertraf das Ergebnis die erforderliche Mindeststimmenzahl von 36.939 und ersetzt somit den Ratsbeschluss vom 16. August 2006. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,5 Prozent.[76] Damit war das Projekt Bauhaus Europa gescheitert.

Eine Alternative als Beitrag der Stadt Aachen zur EuRegionale 2008[77][78] ist die Route Charlemagne,[79] ein Entwurf der Maastrichter Agentur maurer united, in dem 16 kulturhistorische Stätten miteinander verbunden werden. Es ist jedoch schon jetzt abzusehen, dass ein Großteil der Vorschläge nicht realisiert werden kann. Beispielsweise war als zentraler Anlaufpunkt eine Unterwasserpräsentation der Route auf dem Katschhof in einem großen Brunnen geplant. Auch die Umgestaltung des Rathauses als europäisches Klassenzimmer, in dem Schüler mehr über die europäische Geschichte lernen sollen, wird nicht verwirklicht. Ob ein Ausstellungsraum in der für eine Entweihung vorgesehenen Kirche St. Paul eingerichtet wird, ist ebenfalls noch fraglich, da eine dort vorgesehene Präsentation der Werte Karls des Großen auf große Kritik gestoßen ist.

Im Zuge der Projektentwicklung priorisierte der Rat der Stadt Aachen daher sieben der geplanten Stationen der Route Charlemagne. Dabei handelt es sich um historische Gebäude und Orte der Innenstadt, an denen dezentrale Ausstellungen die Entwicklung Aachens und die Rolle Karls des Großen behandeln werden. Hierbei spielen die Themen Geschichte, Europa und Wissenschaft eine verbindende Rolle. Kultur-, wirtschafts- und sozialgeschichtliche Perspektiven sind mit einer Reflexion aktueller Entwicklungen sowie mit Zukunftsszenarien verbunden; ein Guidesystem soll historische und thematische Zusammenhänge erkennbar machen. Eine zentrale Rolle innerhalb dieses Konzepts kommt dem geplanten Centre Charlemagne am Katschhof zu, das als zentrale Anlaufstelle dienen und eine museale Ausstellung über die wichtigsten Phasen der Stadtgeschichte beherbergen wird.

Als erste Station wurde am 27. Juni 2009 das Rathaus mit einer neuen Dauerausstellung in sanierten historischen Räumen eröffnet; eine Infostelle in Haus Löwenstein präsentiert derzeit das Gesamtprojekt. Weitere Stationen der Route Charlemagne sind der Dom mit der Domschatzkammer und dem neuen Besucherzentrum, das Centre Charlemagne am Katschhof zum Thema Geschichte, das Grashaus zum Thema Europa, das Zeitungsmuseum im Großen Haus zum Thema Medien; die Kirche St. Paul zum Thema Religion, Haus Löwenstein zum Thema Wirtschaft und das moderne SuperC der RWTH Aachen zum Thema Wissenschaft. Als städtebauliches Projekt soll die Achse der Wissenschaft den karolingischen Pfalzbereich mit dem innerstädtischen Campus der Universität verbinden. In das Projekt einbezogen sind außerdem das Couven-Museum, der neu gestaltete Elisengarten und ein geplanter Euregiopark. Das begleitende internationale Kunstfestival across the borders existiert bereits seit Mai 2008.

Persönlichkeiten

Die Stadt Aachen hat im Laufe der Geschichte 18 Personen zu Ehrenbürgern ernannt; diese finden sich in der Liste der Ehrenbürger von Aachen.[80]

In Aachen geborene Persönlichkeiten sowie weitere für Aachen bedeutende Personen sind in der Liste von Persönlichkeiten der Stadt Aachen aufgeführt.

Literatur

  • Ulrike Schwieren-Höger, Jörn Sackermann: Aachen. Bilder, Spuren, Hintergründe, GEV (Grenz-Echo Verlag), Eupen 2005, ISBN 90-5433-200-X.
  • Rainer Monnartz: Die Garnisons- und Militärgeschichte der Städte Aachen, Eschweiler und Stolberg 1814 bis 1960. Helios Verlag Aachen 2010, ISBN 978-3-86933-043-3.
  • Heinz Cüppers,Walter Sage: Aachen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 1, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1973, ISBN 3-11-004489-7, S. 1–4.
  • Michael Römling: Aachen – Geschichte einer Stadt. Tertulla-Verlag, Soest 2007, ISBN 978-3-9810710-2-3.
  • Heinrich Silbergleit: Preußens Städte. Denkschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1808. Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes des Preußischen Städtetages. Heymanns, Berlin 1908.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Rheinisches Städtebuch. Band III, 3. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Kohlhammer, Stuttgart 1956.
  • Michael Schmitt: Stadtmappe Aachen. In: Heinz Stoob, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek (Hrsg.): Deutscher Städteatlas. Band IV, 1. Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis. Serie C. Dortmund-Altenbeken 1989, ISBN 3-89115-031-8.
  • Michael Nießen: Die Aachener Friedensgerichte in französischer und preußischer Zeit. Dissertation. Aachen 1991, ISBN 3-87519-118-8.
  • Elmar Gasten: Aachen in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft 1933–1944. (Europäische Hochschulschriften: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Band 541). Frankfurt am Main/Berlin/Bern/New York/Paris/Wien 1993, ISBN 3-631-45697-2. (zugleich: Köln, Univ., Dissertation 1990)
  • Herbert Lepper: Von der Emanzipation zum Holocaust. Die Israelitische Synagogengemeinde zu Aachen 1801–1942. 2 Bände. Mayersche, Aachen 1994, ISBN 3-87519-129-3.
  • Harry Seipolt: Zwangssterilisation und NS-„Euthanasie“ in der Region Aachen. Alano Herodot, Aachen 1995, ISBN 3-89399-217-0.
  • „Aachen“. In: Ulrike Puvogel, Martin Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. (Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung, Band I). 2. Auflage. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 488–490.
  • Thomas R. Kraus: Europa sieht den Tag leuchten. Der Aachener Friede von 1748. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1998, ISBN 3-87707-524-X.
  • Gerhard Curdes: Die Entwicklung des Aachener Stadtraumes – Der Einfluss von Leitbildern und Innovationen auf die Form der Stadt. Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur. Dortmund 1999, ISBN 3-929797-37-2.
  • Marc Engels (Bearb.): Zwangsarbeit in der Stadt Aachen. Ausländereinsatz in einer westdeutschen Grenzstadt während des Zweiten Weltkrieges. Mayersche, Aachen 2002, ISBN 3-87519-200-1.
  • Johanna Kamermans: Euregio Carolus Magnus – Grenzen in Fluss. Mainz Verlag, Aachen 2004, ISBN 3-86130-391-4.
  • Achim Walder: Sehenswertes in Aachen, der Euregio und Nordeifel. Schwerpunkt Kultur, Historik, Landschaft der Region, Walder Verlag, 2005, ISBN 3-936575-19-3.
  • Albert Huyskens: Aachener Heimatgeschichte. Im Auftrage der Stadt Aachen und des Landkreises Aachen in Gemeinschaft mit zahlreichen Fachleuten herausgegeben von Albert Huyskens. La Ruelle'sche Accidenzdruckerei, Aachen 1924.
  • Erich Stephany: Aachen (Deutsche Lande – Deutsche Kunst), mit Aufnahmen von Michael Jeiter. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1974.
  • Ludwig Falkenstein: Aachen. In: Albrecht Cordes, Heiner Lück, Dieter Werkmüller, Ruth Schmidt-Wiegand (Hrsg.): Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. Band I: Aachen-Geistliche Bank. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-503-07912-4, Sp. 1–6.
  • Anke Schütt: Aachener Sagen und Legenden. mit Zeichnungen von Manfred Victor. Einhard Verlag, Aachen 1998, ISBN 3-930701-47-2.
  • Anke Schütt: Wo Wasser fließt und Bronze schimmert. Brunnen und Denkmale in Aachen – Rundwege, mit Fotos von Oskar Hahnbrück und Zeichnungen von Manfred Victor. Einhard Verlag, Aachen 2002, ISBN 3-936342-14-8.
  • Bruni Mahlberg-Gräper, Guido Bertemes: Unterwegs in Aachen und Umgebung. GEV (Grenz-Echo Verlag), Eupen 2006, ISBN 3-86712-001-3.
  • Literatur zu Aachen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW); abgerufen am 18. Juli 2016. (Hilfe dazu)
  2. Gesetzliche Grundlage: Staatliche Anerkennung von Kurorten – Aachen (Monheimsallee und Burtscheid) – Erlass des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales vom 12. September 1974 — VI B 3 — 56.01.01, Andrea Herch: Bad Aachen. In: Werner Käß und Hanna Käß (Hrsg.): Deutsches Bäderbuch, Gebrüder Borntraeger Verlag, 2008, ISBN 3-510-65241-X, S. 207.
  3. „Aquae“ – ohne Zusatz – z. B. in Teilen der Fränkischen Reichsannalen.
  4. Andreas Schaub, Klaus Scherberich, Karl Leo Noethlichs, Raban von Haehling: Kelten, Römer, Merowinger. In: Stadt Aachen und Aachener Geschichtsverein (Hrsg): Aachen – Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 1: Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern. Aachen 2011, ISBN 978-3-87519-251-3, S. 256.
  5. Gesamtstädtisches Klimagutachten, S. 17ff.; S.36, abgerufen am 29. Juli 2015
  6. Städteregion Aachen (Hrsg.): Landschaftsschutzgebiete. Informationen im Internetportal der Städteregion.
  7. Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen: Result - 12410-31ir. Landesdatenbank NRW. Abgerufen am 14. September 2016.
  8. Zahlen, Daten, Fakten. Aachen Tourist Service. Abgerufen am 14. September 2016.
  9. Aachen: Wieder mehr Arbeitslose. In: Aachener Nachrichten, 2. Mai 2012. Abgerufen am 6. August 2012. 
  10. Bevölkerungsstand. aachen.de. Abgerufen am 6. August 2012.
  11. Internationalisierungsreport 2006 (RWTH Aachen, PDF) (Memento vom 14. Juni 2011 im Internet Archive)
  12. Bevölkerung im Regierungsbezirk Köln. Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW). Abgerufen am 14. Mai 2016.
  13. Aachener Zeitung vom 19. Juni 2008.
  14. Volkszählung: Aachen ist der große Verlierer. In: Aachener Nachrichten, 31. Mai 2013. 
  15. Bevölkerung der Stadt Aachen, Zensus 2011. Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäftsbereich Statistik. Abgerufen am 31. Mai 2013.
  16. Aachener Nachrichten vom 2. September 2015, Titelseite
  17. Pressemitteilung des BVerfG vom 1. September 2015
  18. Kommunale Daten: Demographischer Wandel. Bevölkerungsprognosen. wegweiser-kommune.de. Abgerufen am 14. Mai 2016.
  19. Aachener Zeitung vom 10. Juli 2015, S. 9 („Verliert die Region auf der ganzen Linie?“)
  20. 3D-Rekonstruktion der Münstertherme. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  21. Andreas Schaub: Aachen in römischer Zeit aus archäologischer Sicht. In: Raban von Haehling, Andreas Schaub (Hrsg.): Römisches Aachen. Regensburg 2013, ISBN 978-3-7954-2598-2, S. 162–168.
  22. Christoph Keller: Archäologische Forschungen in Aachen. Katalog der Fundstellen in der Innenstadt und in Burtscheid, Zabern, Mainz 2004, S. 48 f.
  23. Harald Müller, Judith Ley, Frank Pohle, Andreas Schaub: Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit, in: Thomas R. Kraus (Hrsg.): Aachen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bd. 2: Karolinger – Ottonen – Salier 765-1137, Mayersche, Aachen 2013, S. 323.
  24. Caspar Ehlers: Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen, Vandenhoeck & Ruprecht, 2002, S. 134.
  25. Caspar Ehlers: Orte der Herrschaft. Mittelalterliche Königspfalzen, Vandenhoeck & Ruprecht, 2002, S. 138 f.
  26. Diese Übersetzung liefert etwa Bernd Remmler: Spurensuche, die Karolinger. Die verschwundenen Paläste Karls des Großen, Berlin 2010, S. 81.
  27. Amalie Fößel: Quasi centrum Europae. Warum es im mittelalterlichen deutschen Reich keine Hauptstadt gab. In: Unikate Universität Duisburg Essen, Band 34, Essen 2009, ISBN 978-3-934359-34-5, S. 50.
  28. Joseph Berchtold: Die Entwicklung der Landeshoheit in Deutschland in der Periode von Friedrich II. bis einschlüssig zum Tode Rudolfs von Habsburg, staatsrechtlich erörtert (Habilitationsschrift). München 1863, S. 108–109.
  29. Kölner Königschronik VIII zu 1248; Continuation de Guillaume de Tyr – dite du manuscript de Rothelin, Kap. 39, siehe auch diese Karte
  30. Henning Krumrey: Wühlmaus im Archiv. In: Focus 40/2008, S. 31; Peter Longerich, Himmler, S. 736 mit Anm 99. Das Urteil: Verfahren Lfd. Nr. 173, Tatkomplex: Verbrechen der Endphase, Angeklagte: Hi(rsch), Ilse (Freispruch); S., Johannes (Freispruch). Gerichtsentscheidungen: Landgericht Aachen #491022. Tatort: Aachen. Tatzeit: 450325 (das ist 25. März 1945). Opfer: Zivilisten. Nationalität: Deutsche. Dienststelle: Polizei HSSPF West in Düsseldorf, Werwolf Aachen. Verfahrensgegenstand: Erschießung des von den Amerikanern ernannten Oberbürgermeisters von Aachen durch ein 'Werwolf-Kommando' auf Befehl Himmlers. Veröffentlicht in Justiz und NS-Verbrechen, Band 5 Angaben online
  31. Holger A. Dux: Aachen von A bis Z. Aschendorff, Münster 2003, ISBN 3-402-05465-5, S. 402
  32. Statistisches Jahrbuch Aachens 2014
  33. Zentralrat der Juden in Deutschland: Jüdische Gemeinde Aachen
  34. Internetseite der Mansoor-Moschee, abgerufen am 19. April 2015
  35. Dialog der Religionen in Aachen
  36. Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  37. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. Kohlhammer, Stuttgart 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 305.
  38. Stadt Aachen – Ratswahl 25. Mai 2014 – Sitzverteilung (Memento vom 21. Dezember 2014 im Internet Archive) Zugriff am 21. Dezember 2014
  39. Stadt Aachen – Ratswahl 25. Mai 2014 – Gesamtergebnis (Memento vom 21. Dezember 2014 im Internet Archive) Zugriff am 21. Dezember 2014
  40. Koalitionsvertrag CDU und SPD im Rat der Stadt Aachen 2014-2020. Stadt Aachen. Abgerufen am 11. April 2016.
  41. Partnerstädte Aachens
  42. Städteregion Aachen
  43. Philips weiterhin führend bei der Innovation OLED-basierter Beleuchtung. Philips. Abgerufen am 27. Oktober 2012.
  44. Philips releases an OLED lighting roadmap, sees flexible 1x1 meter OLEDs by 2018. Philips. Abgerufen am 27. Oktober 2012.
  45. Stadt Aachen: Wirtschaftsstandort Aachen – Standort-Vorteile
  46. Tourismus Stadt Aachen: Beherbergungsstatistik (PDF; 22 kB)
  47. „Neue Perspektiven“ – Immobilienbericht 2009 (PDF; 1,4 MB) aachen.de. Abgerufen am 25. August 2011.
  48. Haltepunkt Richterich. Stadt Aachen. Abgerufen am 11. April 2016.
  49. Markus Vogten: »Via Avantis«: Mit dem Zug direkt von Maastricht nach Aachen. Aachener Verkehrsverbund. 24. August 2011. Abgerufen am 11. April 2016.
  50. Udo Kals: An Avantis vorbei direkt von Aachen nach Maastricht. Aachener Zeitung. 10. April 2014. Abgerufen am 11. April 2016.
  51. Berthold Strauch: 175 Jahre Talbot: Mit der großen Bahntradition in die neue Zukunft. In: Aachener Nachrichten, Aachener Zeitungsverlag, 20. Juni 2013. Abgerufen am 9. November 2013. 
  52. Campusbahn-Ein innovatives Verkehrskonzept für Aachen. Stadt Aachen. Abgerufen am 9. November 2013.
  53. Campusbahn: Der Zug ist abgefahren. In: Aachener Nachrichten, Zeitungsverlag Aachen, 11. März 2013. Abgerufen am 9. November 2013. 
  54. center.tv Aachen (Memento vom 3. November 2014 im Internet Archive)
  55. Fernsehen aus Aachen bei nrwision. nrwision; abgerufen am 28. Februar 2015.
  56. Die Geschichte unseres Gerichtsgebäudes. Informationen zur Geschichte unseres Gerichtsgebäudes. Abgerufen am 23. Januar 2015.
  57. Katholische Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  58. www.museum-bsd.de: Belgische Kasernen in Aachen
  59. www.legerdienst.be: Belgische Kasernen in Aachen
  60. BMVg – Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland (Oktober 2011) (PDF; 3,4 MB)
  61. Stadt Aachen (Hrsg.): Aachener Rathaus. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  62. Seite zum Umbau des Elisengartens (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) auf der Internetseite der Stadt Aachen
  63. Aachener Zeitung: Zeitreise wird zur Schau für die Bürger
  64. Kennedypark (Memento vom 15. Februar 2011 im Internet Archive) abgerufen am 5. Januar 2012.
  65. Meldung der Aachener Nachrichten
  66. Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Geräte, die Geschichte schrieben. (Die Medizinhistorische Sammlung) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1, Norddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 97–99, ISBN 978-3-7776-2510-2.
  67. Das Centre Charlemagne. In: Route Charlemagne. Stadt Aachen; abgerufen am 18. April 2013.
  68. Museum Burg Frankenberg. Info. Archiviert vom Original am 26. April 2006; abgerufen am 18. April 2013.
  69. Wir lassen Wasser in den Saal: Wie DJ Heinrich die Disco erfand In: Aachener Zeitung. 28. Juli 2009.
  70. Seite des Musikbunker Aachen e. V.
  71. Aachen Kaiserplatz. Aachen-kaiserplatz.de. Abgerufen am 28. Juni 2010.
  72. Vereine nach Größe (Memento vom 6. August 2012 auf WebCite) (PDF; 18 kB) auf Tanzsport.de
  73. Lennet Bier im Netz
  74. Degraa Pils im Netz (Memento vom 11. Juli 2011 im Internet Archive)
  75. Stadt Aachen: Bauhaus Europa – Bau- und Betriebskosten
  76. Stadt Aachen: Ergebnis Bürgerentscheid Bauhaus Europa 10. Dezember 2006 (Memento vom 16. Oktober 2007 im Internet Archive)
  77. EuRegionale: Über die EuRegionale 2008
  78. EuRegionale: Wo drei Länder sich treffen (Memento vom 20. April 2008 im Internet Archive)
  79. Route Charlemagne: Das Projekt, die Stationen, und Kosten (im Rahmen der EuRegionale 2008) (Memento vom 19. Mai 2011 im Internet Archive)
  80. Stadt Aachen: Ehrenbürger der Stadt Aachen