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vom 05.05.2019, aktuelle Version,

Adolf Frohner

Gemälde in Block A7/A8 in Alterlaa

Adolf Frohner (* 12. März 1934 in Großinzersdorf, Niederösterreich; † 24. Jänner 2007 in Wien) war ein österreichischer Maler, Grafiker und Bildhauer.

Leben

Adolf Frohner besuchte das Stiftsgymnasium Zwettl, wo er auch den Zwettler Sängerknaben angehörte[1], und das Piaristengymnasium Krems. 1952 übersiedelte Frohner, der das Malen anfangs autodidaktisch erlernt hatte, nach Wien und wurde Gasthörer bei Herbert Boeckl an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Ab 1955 war Frohner als Werbegrafiker für den Verband der Elektroindustrie tätig, ab 1959 als Kunstkritiker. Mit Hilfe Boeckls erhielt er 1961 ein Stipendium, das ihm einen Studienaufenthalt in Paris ermöglichte, wo er die Nouveaux Realistes kennenlernte und den Entschluss fasste, in Zukunft als freischaffender Künstler zu arbeiten. 1962 stellte er seine Werke in der Galerie Junge Generation in Wien aus.

Zunächst war er ein Vertreter der Objekt- und Aktionskunst und war mit der dreitägigen Einmauerung zusammen mit Hermann Nitsch und Otto Muehl sowie der Herausgabe des Manifests Die Blutorgel im Jahr 1962 an der Schöpfung des Wiener Aktionismus beteiligt.[2] Der Trennung von der Wiener Aktionisten folgte ein weiterer Aufenthalt in Paris und dort die Mitarbeit im Atelier Daniel Spoerris. Einer breiteren, auch internationalen Öffentlichkeit wurde er als Vertreter Österreichs bei der Biennale von São Paulo 1969 bekannt. 1970 nahm er an der Biennale von Venedig teil.

Später wandte er sich in Malerei und Grafik dem Tafelbild zu. Ein immer wiederkehrendes Motiv in Frohners Bildern ist Gewalt, oft dargestellt durch gefesselte Frauen, denen Gewalt angetan wird.

1972 wurde Frohner mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Im selben Jahr begann er seine Tätigkeit als Professor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Von 1985 bis 2005 leitete er eine Meisterklasse für Malerei. 1987 wurde er zum Dekan gewählt, war von 1989 bis 1991 Prorektor und von 1999 bis 2005 Vorstand des Instituts für bildende Kunst.

Am 19. Jänner 2007, wenige Tage vor seinem Tod, erfolgte der Spatenstich zum Frohner Forum in Krems-Stein. Im Rahmen eines Kultur- und Kommunikationszentrums soll eine Ausstellungshalle für Werke Frohners sowie weiterer zeitgenössischer Künstler geschaffen werden. Auf Wunsch Frohners sollte die Bezeichnung Museum vermieden werden, da ein Museum nur Verstorbenen gewidmet werden sollte. Die Realität holte ihn dabei ein.

Sein Grab befindet sich auf dem Grinzinger Friedhof (33-1-4) in Wien.

Auszeichnungen

Brunnen vor dem Bundesamtsgebäude Josef-Holaubek-Platz. Ein Werk aus den Jahren 1989/90.

Literatur

  • D. Ronte (Hg.), Werkbuch eines unruhigen Werkes, 1980
  • W. Drechsler (Redaktion), A. Frohner 1961–1981, Ausstellungskatalog, Museum Moderner Kunst, Wien 1981
  • A. Frohner. Die Emanzipation des Fleisches, 1991
  • A. Frohner, Malerei oder die gebrochene Leiter, 1993
  • A. Frohner, Wieder Malerei, 1996
  • I. Brugger (Redaktion), A. Frohner. Verteidigung der Mitte, Ausstellungskatalog, Kunstforum, Wien 2001
Commons: Adolf Frohner  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vom Autodidakten zum großen Maler, abgerufen am 18. Februar 2011.
  2. Manifest „Die Blutorgel“, Wien Juni 1962. (Memento vom 23. November 2010 im Internet Archive), abgerufen am 21. Oktober 2012.