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vom 28.07.2019, aktuelle Version,

Andreas Kiefer

Andreas Kiefer (2013)

Andreas Kiefer (* 6. Oktober 1957 in Salzburg) ist ein österreichischer Politiker. Er ist seit 2010 Generalsekretär des Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates, einer europäischen Institution zur Förderung der kommunalen und regionalen Demokratie in den 47 Mitgliedstaaten des Europarates in Straßburg.

Leben

Nach seiner Kindheit in Salzburg studierte Kiefer Rechtswissenschaften an der Paris Lodron Universität Salzburg und Wirtschaftswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz. Seit 1978 ist er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KÖHV Rheno-Juvavia Salzburg im ÖCV. 1984 schloss er das Rechtswissenschaftsstudium als Dr. jur. ab.[1]

Politik

Kiefer arbeitete von 1984 bis 1995 als Leiter des Büros des Landeshauptmann-Stellvertreters und des Landeshauptmanns Hans Katschthaler. 1995 war er federführend an der Schaffung der ersten Europaregion mit österreichischer Mitwirkung, der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein, beteiligt. Nach dem EU-Beitritt Österreichs 1995 war Kiefer bis 1996 als Koordinator der österreichischen Delegation im Ausschuss der Regionen tätig. Zwischen 1996 und 2010 leitete Kiefer die Europaabteilung des Landes Salzburg.[2]

Von 2000 bis 2009 vertrat er die österreichischen Bundesländer in der Vorbereitung der Konferenzen der Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union 2003/2004 (Regierungskonferenz zum Vertrag über eine Verfassung für Europa in Rom) und 2007 (Regierungskonferenz zum Vertrag von Lissabon).[3]

Kiefer ist langjähriges Mitglied der Expertenausschusses für lokale und regionale Regierungsinstitutionen und Zusammenarbeit und wurde 2009 zum Vizepräsidenten gewählt. Seit 2006 ist er gemeinsamer Vertreter der österreichischen Bundesländer für die Umsetzung der innerstaatlichen Kontrolle von Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit durch die Länder. Auf kommunaler Ebene hat Kiefer die Schaffung eines Projekts zum Ausbau der Bürgerbeteiligung und zur Integration neuer Gemeindebürger initiiert.[1]

Bei der Sitzung der Parlamentarischen Versammlung des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarates am 17. März 2010 setzte sich Kiefer bei der Wahl des Generalsekretärs im ersten Wahlgang mit 137 Stimmen gegen Kandidaten aus Italien und den Niederlanden durch. Als Generalsekretär ist Kiefer mit der Leitung des Sekretariats des Kongresses betraut. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre und kann erneuert werden.[4]

Wissenschaftliche Tätigkeiten

Kiefer hielt zahlreiche Fachvorträge und veröffentlichte Publikationen zu den Themen kommunale Selbstverwaltung, Föderalismus, Regionalismus, interregionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit und regionale Gebietskörperschaften mit Gesetzgebungsbefugnissen, das politische System Österreichs, den Ausschuss der Regionen sowie die lokalen und regionalen Dimensionen der Arbeit des Europarates.

Er ist Mitglied des Autoren-Netzwerks des Europäischen Zentrums für Föderalismus-Forschung an der Universität Tübingen und des Wissenschaftlichen Beirats der Europäischen Akademie Bozen. Darüber hinaus engagiert sich Kiefer ehrenamtlich in bildungspolitischen Angelegenheiten und wirkt als Vorsitzender des Fachausschusses des Salzburger Bildungswerks, einem Verein der Erwachsenenbildung im Bundesland Salzburg.[1]

Publikationen

  • The Congress of Local and Regional Authorities: Fundamental reform and new dynamics for monitoring, in: Europäisches Zentrum für Föderalismus-Forschung (Hg.), Jahrbuch des Föderalismus 2012. Baden-Baden 2012.
  • The Congress of Local and Regional Authorities, in: Dr. Hans Lechner-Forschungsgesellschaft (Hg.), Salzburg. Geschichte & Politik. Megatrend Regionalismus. 21. Jahrgang, Heft 1/2, November 2011. Salzburg 2011.
  • Human Rights: Local and regional authorities in action, in: Wolfgang Benedek et al. (Hg.), European Yearbook on Human Rights 2011. Wien 2011.
  • European and external relations of the Austrian Länder with a specific reference to Land Salzburg, in: Carlos P. Amaral (Hg.), Regional Autonomy and International Relations. New Dimensions of Multilateral Governance. Paris 2011.
  • European Grouping of Territorial Cooperation (EGTC) and Euroregional Cooperation Grouping (ECG). Two legal instruments for cross-border cooperation, in: Birte Wassenberg, Joachim Beck (Hg.), Living and Researching. Cross-Border Cooperation (Volume 3): The European dimension. Stuttgart 2011.
  • The regional dimension of the Council of Europe, in: Council of Europe Publishing and Renate Kicker (Hg.), The Council of Europe – Pioneer and guarantor for human rights and democracy. Straßburg 2010.
  • Regions and foreign/external relations within the framework of the member states of the Council of Europe – experiences from Austria and with an aspect of the relations to regions and institutions from EU countries, in: Europarat et al. (Hg.), International and external economic links of the subjects of the Russian Federation. Closing the Council of Europe project during 1994-2006. Moskau 2007.
  • The Contribution of the Regions with Legislative Competences to the European Constitutional Process, in: Institut der Regionen Europas (Hg.), Occasional Papers 2/2007. The EU-Constitutional Treaty and the Regions of Europe. Salzburg 2007.
  • Reform of Federalism in Austria, in: Europarat (Hg.), The constitutional status of the regions in the Russian Federation and in other European Countries. Straßburg 2003.
  • Gesetzgebende Regionalparlamente und ihr europäischer Verband: die CALRE, in: Europäisches Zentrum für Föderalismus-Forschung (Hg.), Jahrbuch des Föderalismus 2006. Föderalismus, Subsidiarität und Regionen in Europa. Baden-Baden 2006.
  • Die Bundesstaatsreform im Jahr 1993. Von der 'Politischen Vereinbarung über die Neuordnung des Bundesstaates' zu konkreten Verfassungsentwürfen des Bundes und der Länder, in: Andreas Kohl et al. (Hg.), Österreichisches Jahrbuch für Politik 1993. Wien/München 1994.
  • EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land / Traunstein: 'Grenzenlose Nachbarschaft'. Ein Projekt nachbarschaftlicher Zusammenarbeit im salzburgisch-bayerischen Grenzgebiet. Salzburg 1994.
  • Länderrechte, Regionalismus und EG, in: Andreas Kohl et al. (Hg.), Österreichisches Jahrbuch für Politik 1992. Wien 1993.

Privat

Kiefer ist mit Carmen Kiefer, PR-Beraterin und seit 1999 Vizebürgermeisterin der Marktgemeinde Kuchl, verheiratet. Die Familie hat drei Kinder. Der älteste Sohn ist Severin Kiefer, österreichischer Juniorenstaatsmeister im Einzeleiskunstlauf.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Andreas Kiefer (Memento vom 15. Januar 2014 im Internet Archive), März 2010
  2. Andreas Kiefer. Abgerufen am 25. Januar 2019.
  3. Council of Europe: Andreas Kiefer
  4. Fondation pour l'Economie et le Développement durable des Régions d'Europe : Andreas Kiefer élu Secrétaire Général du Congrès du Conseil de l’Europe (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)