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vom 13.03.2020, aktuelle Version,

Anna Demuth

Anna Demuth (* 28. Januar 1921 in Raabs an der Thaya, Niederösterreich) ist eine österreichische Politikerin (SPÖ).

Die jungen Jahre

Anna Demuth wurde in Pommersdorf, einer Katastralgemeinde von Raabs an der Thaya geboren. Sie besuchte nach der Volksschule ein humanistisches Gymnasium, an welchem sie auch maturierte. Danach begann sie das Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete sie von 1939 bis 1945 als Sekretärin, weshalb sie erst 1948 promovieren konnte.

Politische Karriere

1949 wurde sie Sekretärin bei der sozialdemokratisch geprägten Tageszeitung Weltpresse. Später arbeitete sie als Journalistin für die Welt am Montag. Schon früh engagierte sie sich in der SPÖ, und wurde 1960 zur Landesfrauensekretärin ihrer Partei für Niederösterreich gewählt. Der spätere Bundeskanzler Bruno Kreisky war politisch in der SPÖ Niederösterreich verankert und wurde 1966 deren Landesparteivorsitzender, kurz darauf auch Bundesparteivorsitzender der SPÖ. Er überantwortete der intellektuellen Demuth die frauenpolitischen Agenden der Partei, für die sie in den darauf folgenden 16 Jahren auch während der Bundesregierungen Kreisky I II, III und IV zuständig sein sollte.

1971 folgte die Wahl zur Bundesfrauensekretärin der SPÖ. Gemeinsam mit ihrer Parteifreundin Hertha Firnberg entwickelte sie die Bundesfrauenprogramme für die Regierungen Kreisky. Beide Bundespolitikerinnen bereiteten zahlreiche Reformen und Gesetzesvorlagen zur Verbesserung für die Frauen in Österreich vor. Außerdem engagierten sie sich in der Frage der Vorbereitung und Schaffung eines eigenen Staatssekretariats für Frauenfragen, welches 1979 eingerichtet und dann auf besonderen Wunsch der Wiener SPÖ-Frauen durch deren Landesfrauensekretärin Johanna Dohnal besetzt wurde.

Bereits im November 1969 wurde Demuth als Mitglied des Bundesrats im Parlament vereidigt. Der Länderkammer gehörte sie danach mit einer kurzen Unterbrechung von neun Tagen, im November 1975, 14 Jahre lang, bis Juni 1982 an. In der ersten Jahreshälfte 1982, kurz vor ihrem Ausscheiden aus dem Bundesrat, fungierte sie zudem als stellvertretende Bundesratspräsidentin.

Anna Demuth zählte außerdem zum Mitglied des Bundesparteipräsidiums und des Bundesparteivorstandes der SPÖ. Mit dem Rückzug Kreiskys und Firnbergs aus der Politik legte auch Demuth, die intellektuelle Grande Dame der österreichischen Reform der Frauenpolitik, ihre politischen Ämter nieder.

Privat

Anna Demuth war mit dem Polizeibeamten Anton Artmann verheiratet, weshalb sie eigentlich den Doppelnamen Artmann-Demuth trägt. Nachdem ihr Mann verstorben war, zog sie 2008 in ein Seniorenheim im Wiener Gemeindebezirk Döbling.