Artur Perotti
Artur Perotti (* 9. Mai 1920 in Kennelbach; † 2. April 1992) war ein österreichischer Architekt.
Der in Vorarlberg geborene Perotti kam als Mittelschüler nach Linz und lernte anschließend in Wien das Modelltischlerhandwerk. Die Akademie der bildenden Künste in Wien schloss er nicht ab, ab Herbst 1945 arbeitete er als selbstständiger Architekt[1]:3 und „prägt[e] den Wiederaufbau und das heutige Bild der Stadt Linz maßgeblich mit“.[2]:131
Ab 1971 arbeitete Perotti in einer Bürogemeinschaft mit Johann Greifeneder (Perotti, Greifeneder & Partner), zahlreichen Mitarbeitern und Weggefährten, darunter Gustav Peichl und Günther Domenig.[2]:148
Perotti plante und verwirklichte zahlreiche Hotel- und Bankengebäude, darunter das Austria Trend Hotel am Schillerplatz, den Aufbau des Hotel Spitz in Linz-Urfahr, das Tourotel (heute Arcotel/Hotel Nike) sowie das Parkhotel (später Volkshochschule Linz).[3] Die Zentrale der Oberbank in Linz und die BA-CA-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk wurden von Perotti entworfen.
In den 1950er und 1960er Jahren schuf Perotti große Wohnanlagen in Gruppenbauweise vorwiegend für gemeinnützige Wohnungsgesellschaften, darunter mehr als 600 Wohneinheiten auf den Grundstücken der ehemaligen Poschacher-Brauerei am polygonalen Bulgari-Platz. Im Stadtteil Neue Heimat bzw. Schörgenhub wurden Flächen, die während der NS-Zeit freigeblieben waren, durch Planungen von Perotti bebaut; dazu zählt etwa das Krempl-Hochhaus (im Volksmund Spinatbunker). In Urfahr schuf Perotti zwischen Nibelungen- und Eisenbahnbrücke die Wohnanlage Am Damm in Schüttbetonbauweise mit rund 430 Wohneinheiten. Fünf dieser insgesamt 15 Baukörper weisen zehn bis zwölf Geschoße auf und „gewähren Durchblick vom Linzer Ufer auf die dahinterliegende Hügelkette des Mühlviertels und des Pöstlingbergs“.[2]:149 Die Einzelobjekte stehen entweder parallel oder senkrecht zur Donau.[1]:37 Im Linzer Stadtteil Auwiesen erledigte das Büro Perotti, Greifeneder & Partner die Generalplanung für rund 2.800 Wohneinheiten der GWG Linz.[4]
Perotti war Teil der Planungsgruppe Hochschule der Johannes Kepler Universität Linz, entwarf die ehemalige Brillenfabrik Wilhelm Anger in Traun, das Gästehaus der Voestalpine, die Talstation der Dachsteinseilbahn und das Ennskraftwerk in Weyer.
Perotti hatte eine Tochter und einen Sohn. 1975 wurde ihm der Ehrenring der Stadt Linz verliehen.
Einzelnachweise
- 1 2 Johannes Greifeneder: Programme Projekte Planungen. Bestandsaufnahme über das Schaffen des österreichischen Architekten Artur Perotti. Linz 1968.
- 1 2 3 Andrea Bina, Lorenz Potocnik (Hg.): Architektur in Linz: 1900–2011. Verlag Springer Wien New York, Wien 2012, ISBN 9783709108253.
- ↑ Die alte Volkshochschule in Linz verschwindet. In: OÖN vom 28. Dezember 2010.
- ↑ Franz X. Goldner, Helmut Schimek (Hrsg.): Stadt Bau Kunst. 10 Jahre Linzer Beirat für Stadtgestaltung in 100 Beispielen. Bilanz und Analyse. Linz 1997, S. 72.
Personendaten | |
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NAME | Perotti, Artur |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 9. Mai 1920 |
GEBURTSORT | Kennelbach |
STERBEDATUM | 2. April 1992 |
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Headquarter of the Bank-Austria-Creditanstalt in Vienna | Nikon E4500 | Clemens PFEIFFER, A-1190 Wien | Datei:BA-CA-Zentrale-Wien.jpg | |
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Bottom station of Dachsteinbahn I, Upper Austria | Eigenes Werk | Draceane | Datei:Dachsteinbahn údolní stanice.jpg | |
Zentrale der Oberbank, an der Donau, in Linz, Österreich | Eigenes Werk | Christian Wirth, Wirthi | Datei:Oberbank Zentrale Linz.jpg |