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vom 20.06.2018, aktuelle Version,

AufBauWerk – Unternehmen für junge Menschen

Das AufBauWerk – Unternehmen für junge Menschen bereitet Absolventen/innen von Sonderschulen und Integrationsklassen sowie junge Menschen mit Teilleistungsschwächen und emotionalen und sozialen Handicaps auf den freien Arbeitsmarkt vor. Das Werk hat seinen Sitz in Innsbruck in Tirol.

Orientierung

Die pädagogische Arbeit orientiert sich dabei am Konzept der Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch und wird anhand eines modularen Bildungsangebotes umgesetzt. Das AufBauWerk sieht sich der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verpflichtet.

Geschichte

Das AufBauWerk wurde im Jahre 1953 unter dem Namen Aufbauwerk der Jugend mit dem freiwilligen Arbeitseinsatz unter der Leitung von Hermann Pepeunig gegründet. Durch diesen Arbeitseinsatz konnten im Rahmen der Bergbauern- und Siedlerhilfe Familien unterstützt werden, und andererseits war es ein Beschäftigungsprogramm für arbeitslose Jugendliche, die durch die Zerstörung des Krieges noch keinen Arbeitsplatz finden konnten. Es entstanden auch Werkstätten für behinderte und sozial gefährdete junge Menschen, sowie die Bewährungshilfe für straffällig gewordene Jugendliche. Durch den Ausbau einer alten Baracke wurde eine Jugendherberge eingerichtet, die bis heute zugleich als Heim für Berufsschüler dient.

Im Jahre 1956 wurde dem Aufbauwerk der Jugend durch die Tiroler Landesregierung der Auftrag erteilt, für junge alleinstehende ungarische Flüchtlinge für entsprechende Versorgung, Unterbringung und Ausbildung zu sorgen, ebenfalls im Jahre 1956 wurde von der Tiroler Landesregierung beschlossen, Schloss Lengberg dem Aufbauwerk zur Durchführung seiner Aufgaben zu überlassen.

1958 konnte mit Hilfe der schwedischen Hilfsorganisation Rädda Barnen[1] das Fritz-Prior-Schwedenhaus in Innsbruck errichtet werden.

Seit 1970 ist das Aufbauwerk Pächter des Lachhofs in Kleinvolderberg, welcher von 1980 bis 1984 und abermals von 2010 bis 2011 renoviert wurde.

Im Jahre 1981 war es möglich, das Schwedenhaus mit Hilfe der Tiroler Landesregierung um den Werkstättenteil zu erweitern. Die Werkstätten Bad Häring, ein ehemaliges Schulgebäude, das von der Tiroler Landesregierung angemietet wurde, bestehen seit dem Jahre 1991. Im April 1998 wurde der Tätigkeitsbereich am Lachhof um eine Landwirtschaft erweitert, welche heute nach dem Green Care-Prinzip arbeitet.

2003 wurde in Kooperation mit dem Sozialsprengel Telfs die Möbelbörse gegründet, in der im Rahmen eines sozialpädagogischen Projekts Möbel restauriert und verkauft werden. 2005 wurde das Projekt "Betreutes Arbeiten" zur Unterstützung von Lehrlingen initiiert, das vom Bundessozialamt finanziert wird. Von 2008 bis 2010 kamen bei den Renovierungsarbeiten auf Schloss Lengberg umfangreiche archäologische Funde[2] zutage.

Das Aufbauwerk ist Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft sozialer Dienstleistungsträger für Menschen mit Behinderungen, Lernschwierigkeiten und psychischen Beeinträchtigungen in Tirol arge Sodit, die im November 2011 ins Leben gerufen wurde.[3]

Im Juli 2013 wurde Hermann Pepeunig das 1983 trotz zweier Verurteilungen aufgrund schwerer Körperverletzung an Jugendlichen in den 1950er bzw. 1960er Jahren verliehene Sozialehrenzeichen der Stadt Innsbruck aberkannt. Dies erfolgte wegen seiner nationalsozialistischen Vergangenheit (1932 illegales Mitglied der NSDAP, später bei SA, SS und HJ-Bannführer von Kufstein und Innsbruck, Rekrutierungsreserve der Waffen-SS) und seiner von Gewalt geprägten Einstellung zu Erziehungsfragen.[4][5][6]

2013 beauftragte das Aufbauwerk der Jugend das Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck mit der Studie „Das Aufbauwerk der Jugend von der Gründung der Arbeitsgemeinschaft bis Ende der 1980er Jahre: Gründungsgeneration, Vernetzung und Aufgabenbereiche“.[7]

Seit 2014 lautet der offizielle Vereinsname „AufBauWerk – Unternehmen für junge Menschen“. Ebenfalls 2014 wurde das AufBauWerk nach ISO 9001 von Quality Austria systemzertifiziert.[8]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rädda Barnen
  2. Newsartikel der Universität Innsbruck, 18. Juli 2012
  3. argeSodit
  4. Sabine Pitscheider: Aufbauwerk der Jugend. 2013 (PDF).
  5. Aberkennung der Sozialehrenzeichen. Ergebnisse des beauftragten Gutachtens: Aberkennung für M. Kerner und H. Pepeunig wird im Gemeinderat beantragt. Stadt Innsbruck, 27. Juni 2013, abgerufen am 31. Oktober 2014.
  6. Aberkennung von Sozialehrenzeichen. Gemeinderat beschloss die Aberkennung für M. Kerner und H. Pepeunig. Stadt Innsbruck, 11. Juli 2013, abgerufen am 31. Oktober 2014.
  7. Das Aufbauwerk der Jugend von der Gründung der Arbeitsgemeinschaft bis Ende der 1980er Jahre: Gründungsgeneration, Vernetzung und Aufgabenbereiche
  8. Melanie Haberl: AufBauWerk – Unternehmen für junge Menschen. In: meinBezirk.at. Bezirksblätter Tirol, 27. September 2014, abgerufen am 12. Juni 2015.