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vom 15.07.2022, aktuelle Version,

Telfs

Marktgemeinde
Telfs
Wappen Österreichkarte
Wappen von Telfs
Telfs (Österreich)
Telfs (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 45,48 km²
Koordinaten: 47° 18′ N, 11° 4′ O
Höhe: 634 m ü. A.
Einwohner: 16.133 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 355 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 6410, 6100 (Mösern, Wildmoos)
Vorwahl: 05262
Gemeindekennziffer: 7 03 57
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Untermarktstraße 5 + 7
6410 Telfs
Website: www.telfs.gv.at
Politik
Bürgermeister: Christian Härting (Wir für Telfs (WFT))
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
9
2
2
1
1
1
4
1
9  2  2  1  1  1  4  1 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Telfs im Bezirk Innsbruck-Land
Lage der Gemeinde Telfs im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte) KematenLansMilsNavisPatschPfaffenhofenRumSeefeldValsVölsTirol
Lage der Gemeinde Telfs im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Rathaus
Obermarkt
Thöni Industriebetriebe
Einkaufszentrum Inntalcenter
Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen (auf Pfaffenhofer Gemeindegebiet)

Telfs ist eine Marktgemeinde mit 16.133 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Sie ist Sitz eines Bezirksgerichtes und Zentrum des Gerichtsbezirks Telfs.

Geografie

Telfs liegt 27 Kilometer westlich der Landeshauptstadt Innsbruck in einer beckenartigen Erweiterung des Inntales am Fuß der 2662 Meter hohen Hohen Munde.

Telfs hat eine Fläche von 45,5 km² und ist hinsichtlich der Einwohnerzahl der drittgrößte Ort in Tirol nach Innsbruck und Kufstein. Telfs ist der daher auch der bevölkerungsreichste Ort im Tiroler Oberinntal und des Bezirkes Innsbruck-Land. Teile der Gemeinde grenzen direkt an den Bezirk Imst.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 11 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

  • Bairbach (65)
  • Birkenberg (9)
  • Brand (12)
  • Buchen (40)
  • Hinterberg (27)
  • Lehen (22)
  • Mösern (286)
  • Platten (34)
  • St. Veit (24)
  • Telfs (15.608)
  • Wildmoos (6)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Telfs.

Nachbargemeinden

Wildermieming Leutasch Seefeld
Mieming Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pettnau
Reith bei Seefeld
Rietz Pfaffenhofen Oberhofen
Flaurling

Geschichte und Wirtschaftsentwicklung

Im 19. Jahrhundert und bis weit ins 20. Jahrhundert war Telfs ein Zentrum der Textilindustrie, ehemalige Fabrikgebäude prägen heute noch das Ortsbild. Auf die Industrie geht der hohe Einwandereranteil der Gemeinde zurück, da zu dieser Zeit viele Arbeitskräfte aus Ländern wie der Türkei und Jugoslawien angeheuert wurden. Sie haben zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Region beigetragen.

Heute ist die Wirtschaft von Produktionsbetrieben, Energieerzeugung (E-Werk – Gemeindewerke Telfs) und Dienstleistung bestimmt. Die Gemeinde erlebte in den letzten Jahren ein starkes Wachstum. Neue Siedlungen entstanden hauptsächlich in ehemaligen Waldgebieten am Fuß der Hohen Munde.

In den Jahren 1988 und 2015 tagte im Interalpen-Hotel Tyrol bei Telfs-Buchen die Bilderberg-Konferenz.[2]

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) wurde im oberhalb gelegenen Ortsteil Mösern die zehn Tonnen schwere Friedensglocke errichtet, die jeden Tag um 17 Uhr erklingt. Bei Mösern liegt der Möserer See (seit Februar 2008 im Besitz der Marktgemeinde Telfs; Kaufpreis zwei Millionen Euro) und als Besonderheit die beiden Seen Lottensee und Wildmoossee, die nur alle paar Jahre erscheinen.

2006 begann in Telfs nach überregional beachteten Kontroversen der Bau des ersten muslimischen Gebetsturms in Tirol bzw. des zweiten in Österreich (Minarettstreit von Telfs).

Die politische Führung von Telfs überlegte für 2008 eine Erhebung der Marktgemeinde in den Rang einer Stadt. In der mittels Briefabstimmung durchgeführten Bürgerbefragung im Jahr 2007 wurde dieses Ansinnen jedoch mit 65,4 % Nein-Stimmen abgelehnt.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung von Telfs

Die "Telfer"

Die Bevölkerung von Telfs nennt man Telfer, nicht Telfser. Grund ist der rätoromanische Ursprung des Ortsnamens. Dieser endet mit der lateinischen Nominativendung -s, Ableitungen werden deshalb ohne -s gebildet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sakralbauten
Sonstiges
Regelmäßige Veranstaltungen
  • Tiroler Volksschauspiele: Telfs ist Schauplatz der seit 1981 jährlich stattfindenden Tiroler Volksschauspiele. Es wurden bisher u. a. Stücke von Felix Mitterer uraufgeführt.
  • Das Telfer Schleicherlaufen ist ein alle fünf Jahre stattfindender traditioneller Fasnachtsbrauch, an dem sich mehrere hundert Maskierte – nur Männer – beteiligen (zuletzt 2020). Die ersten Hinweise auf ein Maskentreiben in Telfs stammen aus dem Jahr 1571. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat das Schauspiel jene Gestalt, in der es auch heute im Wesentlichen noch aufgeführt wird.

Infrastruktur

Bildung

Schulen

Weitere Bildungseinrichtungen

  • Landesmusikschule Telfs
  • Volkshochschule Telfs
  • Kulturzentrum Noaflhaus: Telfer Gemeindemuseum
  • Bildungseinrichtung Mundium
  • mundemed: Vorträge zum Thema Gesundheit
  • Landesfeuerwehrschule

Sport

Sporteinrichtungen: Schwimmbad, Sportzentrum Telfs (mit Kletterwand etc.), Sportplatz Emat, Tennisanlage Birkenberg, Golfplatz Wildmoos, Rad- und Wanderwege

Mitte November 2013 wurde die Idee eine Kletterhalle mit Bouldern als Schwerpunkt zu bauen von Marktgemeinde, Land, Tourismusverband und Alpenverein ins Leben gerufen. Die Eröffnung fand im Juli 2016 statt.[4][5]

2011 fuhr Wolfgang Mader auf der Straße Sagl–Mösern einen Ausdauer-Höhenmeterrekord am Rad.[6]

Verkehr

  • Straße: Telfs liegt an einer Kreuzung wichtiger Verkehrswege: nämlich durch das Inntal (B171 Tiroler Straße), Richtung Mieminger Plateau und weiter zum Fernpass (B189 Mieminger Straße) und der Verbindung nach Seefeld in Tirol (L36 Möserer Straße). Der Ort ist über die Anschlussstellen Telfs Ost und Telfs West an die Inntalautobahn angebunden.
  • Bahn: Der Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen liegt an der Arlbergbahn südlich des Inns auf dem Gemeindegebiet von Pfaffenhofen. Er wird von den Linien S-Bahn Tirol und S-Bahn Tirol der S-Bahn Tirol und von REX-Zügen bedient. Zudem hielt bis 11. Juni 2022 täglich ein Intercity-Paar der Verbindung Innsbruck–Bregenz.

Politik

Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016 statt.[7]

Christian Härting wurde im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt. Die Liste Wir für Telfs erreichte mit 11 Mandaten die absolute Mehrheit, die ÖVP 3 Mandate, die Telfer Grünen und die FPÖ jeweils 2. Auf PZT/SPÖ, Telfs Neu und Bürgerliste entfiel jeweils eines. Der Gemeinderat wählte Cornelia Hagele (WFT) zur 1. Vizebürgermeisterin, Christoph Walch (Die Telfer Grünen) zum zweiten Vizebürgermeister.

Partnerschaften

Wappen

Eschenloher Wappen
Wappen von Garmisch-Partenkirchen

Das Gemeindewappen, das mit der Markterhebung im Jahre 1908 durch Kaiser Franz Joseph I. verliehen wurde, stammt von den Grafen von Eschenlohe, die als erste das Landgericht Hörtenberg-Telfs innehatten.[8] Es ist nahezu identisch mit den Wappen von Eschenlohe und Garmisch-Partenkirchen.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Stefan Dietrich: Die Marktgemeinde Telfs. Eine Bilderchronik 1900–1950. Sutton 2007, ISBN 978-3-86680-162-2.
  • Stefan Dietrich: Telfs 1918–1946. Studienverlag 2004, ISBN 3-7065-1892-9.
  • Walter Thaler, Wolfgang Pfaundler, Herlinde Menardi: Telfs. Porträt einer Tiroler Marktgemeinde in Texten und Bildern. 2 Bände, Marktgemeinde Telfs 1988.
Commons: Telfs  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Telfs  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Bilderberg-Konferenz beginnt in Tirol. Abgerufen am 19. April 2022.
  3. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 259–260 Nr. 297 (mit Erläuterungen).
  4. Georg Larcher: Das neue Boulder- und Kletterzentrum in Telfs wurde feierlich eröffnet. In: meinbezirk.at. 11. Juli 2016, abgerufen am 26. April 2020.
  5. Halle – Boulder- & Kletterzentrum Telfs – Bergstation. Bergstation – Facts. In: bergstation.tirol. Abgerufen am 26. April 2020.
  6. Weltrekord brachte 5.500 Euro. In: sportjahr.at. 9. September 2011, abgerufen am 26. April 2020.
  7. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016 | Gemeinde Telfs. In: Land Tirol. Abgerufen am 26. April 2020.
  8. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 27.


-- Maurer Hermann, Dienstag, 5. Jänner 2016, 14:25

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