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vom 08.06.2020, aktuelle Version,

Axams

Axams
Wappen Österreichkarte
Wappen von Axams
Axams (Österreich)
Axams
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 22,16 km²
Koordinaten: 47° 14′ N, 11° 17′ O
Höhe: 874 m ü. A.
Einwohner: 6.018 (1. Jän. 2019)
Bevölkerungsdichte: 272 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6094
Vorwahl: 05234
Gemeindekennziffer: 7 03 04
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Sylvester-Jordan-Straße 12
6094 Axams
Website: www.axams.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Christian Abenthung (Gemeinsam für Axams)
Gemeinderat: (2016)
(17 Mitglieder)
6
4
3
2
2
6  4  3  2  2 
Insgesamt 17 Sitze
  • Gemeinsam für Axams: 6
  • GRÜNE: 4
  • PROAX: 3
  • SPÖ: 2
  • FPÖ: 2
Lage von Axams im Bezirk Innsbruck-Land
AbsamAldransAmpassAxamsBaumkirchenBirgitzEllbögenFlaurlingFritzensFulpmesGnadenwaldGötzensGries am BrennerGries im SellrainGrinzensGschnitzHall in TirolHattingInzingKematenInnsbruckKolsassKolsassbergLansLeutaschMatrei am BrennerMiedersMilsMühlbachlMuttersNattersNavisNeustift im StubaitalOberhofen im InntalObernberg am BrennerOberperfussPatschPettnauPfaffenhofenPfonsPolling in TirolRanggenReith bei SeefeldRinnRumSt. Sigmund im SellrainScharnitzSchmirnSchönberg im StubaitalSeefeldSellrainSistransSteinach am BrennerTelfes im StubaiTelfsThaurTrinsTulfesUnterperfussValsVölsVoldersWattenbergWattensWildermiemingZirlTirol Lage der Gemeinde Axams im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Axams von Nordosten (Vordere Brandjochspitze) gesehen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Axams ist eine Gemeinde im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich) mit 6018 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.

Geografie

Die Gemeinde befindet sich im westlichen Mittelgebirge ca. 10 km südwestlich von Innsbruck. Unmittelbare Nachbargemeinden von Axams sind Oberperfuss, Grinzens, Götzens, Kematen in Tirol, Unterperfuss und Birgitz. Südlich vom Hauptort liegen die Axamer Lizum und die Kalkkögel, die noch mit zum Gemeindegebiet gehören. Weiter nördlich liegt der Zirler Berg. Im Westen fließen der Sendersbach und im Osten der Ruifachbach an Axams vorbei.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Axams.

Geschichte

Bereits Mitte des 10. Jahrhunderts findet sich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Gegen 1330 werden die Michaelskapelle und die (heutige) Widumskapelle errichtet. Von 1359 an bis 1803 untersteht die Axamer Pfarrei der Brixener Dompropstei. 1462 erteilt das Kloster Frauenchiemsee eine neue Dorfordnung. Zwischen 1491 und 1498 entsteht die Pfarrkirche von Axams. Florian Waldauf erhält 1497 das Grundherrenrecht an Axams. In den kommenden Jahren besucht Maximilian I. öfters das Dorf, um in der Umgebung zu jagen. 1527 wird zum ersten Mal die Existenz einer Schule erwähnt. 1574 kommt die Axamer Lizum an den Reichenauer Hof.

Seit 1603 kommen in der Pfarrei Taufbücher zum Einsatz. 1626–1633 werden die Pfarrkirche und die Michaelskapelle renoviert, bald darauf, 1635, wird die Lindenkapelle gebaut. Im Jahre 1672 fällt die Axamer Lizum an die Grafen von Spaur. 1732–1734 wird durch den Pfarrer Anton Burglechner die Pfarrkirche nochmal neu errichtet. Um 1785 wird ein Schulhaus gebaut. 1806 wird das Gericht Axams aufgelöst und dem Landgericht Innsbruck zugeteilt. Die Pfarrkirche erhält 1844 neue Kirchenglocken; 1871–1879 wird sie erneut renoviert. Gegen 1872 entstehen ein Schulhaus und ein Altersheim. 1888 wird die Freiwillige Feuerwehr Axams gegründet.

Ab 1904/1905 beginnt die Elektrifizierung Axams. Im Zuge des Ersten Weltkriegs müssen die Kirchenglocken 1917 zur Gewinnung von Kriegsmetall ausgehändigt werden. Seit 1926 besteht ein geregelter Omnibusverkehr, ein Jahr darauf wird das Landeskinderheim eröffnet. Die Pfarrkirche erhält 1948 ein neues Glockengeläut und wird zwischen 1956 und 1958 abermals restauriert. Die Lizum wird 1962–1963 durch die Errichtung einer Straße mit Axams verbunden, 1964 finden dort auch fast alle alpinen Disziplinen der Olympischen Winterspiele statt, so auch bei den Winterspielen 1976. 1965 entsteht eine Hauptschule, jahrsdarauf eine neue Volksschule. 1980 wird Axams Sitz des gleichnamigen Dekanats. 1983 ereignete sich hier ein verheerender Murgang. Im Jahr 1998 bekommt die Lizum eine Beschneiungsanlage. 2007 wurde die Hauptschule renoviert und erweitert.[2][3] In den Jahren 2009–2015 wurde ein Zusammenschluss der Axamer Lizum mit der Schlick 2000 heftig und kontrovers diskutiert, bis die Tiroler Landesregierung bekannt gab, dass das Projekt rechtlich nicht umsetzbar ist. Im Februar 2016 wurden Pläne für ein Laufwasserkraftwerk am südlichen Ortsrand und Ende des Axamer Tals bekannt.[4]

Ortsname

Urkundlich erwähnt wurde Axams zum ersten Mal um 935–955 als Ouxumenes im Traditionsbuch des Hochstifts Brixen.[5] Von dort an machte der Ortsname einige Veränderungen durch: Etwa 1200 findet sich ein [Herbrandus de] Auxun, zwischen 1200 und 1218 [Berhtoldi plebani de] Oscumnes, gegen 1228 dann Auxumes und 1232 Oxuemes. Bald kristallisierte sich der heutige Name heraus: Bereits 1288 liest man Ouxams, 1331 Auxums, 1390 Auxams, 1421 wieder Auxums, und 1500 bieten sich die Varianten Äxäms, Axam, Aexams.

Der Dorfname Axams ist keltischen Ursprungs *Uksisama >Ux[i]sama und bedeutet so viel wie „sehr hoch gelegener Ort“ oder eher „am Höchsten (Gottheit)“. Von uks „hoch“ und -(i)sama, Superlativendung. Gleiche Herkunft für mehrere Ortsnamen Westeuropas wie Exmes, Huismes, Humes, Oisème und Huines in Frankreich, Osma in Spanien, Osimo und Issime in Italien.[6]

Axams erlebte in den letzten Jahrzehnten einen raschen Bevölkerungsanstieg. Die kurzen Pendelzeiten (20 Minuten) nach Innsbruck machen Axams als ländliche Wohngemeinde sehr attraktiv. Die Gemeinde Axams gilt unter Fachleuten als Mustergemeinde für Integration. Das Elisabethinum Axams ist Westösterreichs größtes Förderzentrum für Kinder mit Körper- und Mehrfachbehinderung.

Bevölkerungsentwicklung

Politik

Gemeindeamt von Axams

Bürgermeister und Gemeinderat

Im März 2016 wurde Christian Abenthung der Liste „Gemeinsam für Axams“ zum Bürgermeister gewählt. In einer Stichwahl gegen Gabriele Kapferer-Pittracher (Grüne) erreichte er 60,5 % der Stimmen. Der seit 1998 amtierende Bürgermeister Rudolf Nagl kandidierte nicht mehr.[7]

Der Gemeinderat besteht aus 17 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl im März 2016 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:[8]

Partei Prozent Stimmen Sitze im Gemeinderat
Gemeinsam für Axams 34,59 % 1128 6
Zukunft Axams – Die Grünen 23,64 % 771 4
PRO Axams – Die Unabhängige Liste 16,22 % 529 3
SPÖ – Axams und Unabhängige 15,06 % 491 2
FPÖ Axams 10,49 % 342 2

Städtepartnerschaften

Axams führt seit 1978 eine Gemeindepartnerschaft mit Rohrbach in Rheinland-Pfalz. Außerdem besteht seit 1984 eine Freundschaft zur Südtiroler Gemeinde Naturns.

Gemeindewappen

Die Blasonierung des 1974 verliehenen Gemeindewappens lautet: „In Blau eine goldene Spitze mit einer blauen Flachsblüte.“ Die Flachsblüte deutet darauf hin, dass in Axams schon früh Flachs angebaut wurde und dies der wichtigste Wirtschaftszweig war.[9] Der Ortsname findet sich in der Spitze des Wappens wieder.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Katholische Pfarrkirche Axams
  • Katholische Pfarrkirche Axams, nördlich verbunden die Kapelle hl. Michael, im Friedhof, welcher die Pfarrkirche umgibt, Totenkapelle und Kreuzstationen an der Friedhofsmauer
  • Baderbühelkapelle
  • Lindenkapelle, auch Friedhofskapelle hl. Sebastian genannt, und 1637 geweiht
  • Kapelle hl. Johannes der Täufer in der Lizum
  • Kapelle im Weiler Omes
  • Kapelle in Wollbell[10]

Vereinswesen

In Axams sind über 60 Vereine registriert.[11] Dem Vereinswesen wird im Dorf eine große Bedeutung zugeschrieben. Die Gründung mancher Vereine geht auf das 19. Jahrhundert zurück (Musikkapelle vor 1810, Feuerwehr 1888, Kameradschaftsbund 1897); viele folgten am Beginn des 20. Jahrhunderts (Krippenverein 1911, Obst- und Gartenbauverein 1911).

Volkstheater

Theateraufführungen in Axams gehen in das 16. Jahrhundert zurück. Bekannt ist die Existenz einer „Spieltenne“ im Jahr 1613.[12] Das „Spiel von den zwölf Söhnen Jakobs des Patriarchen“ („Josefnspiel“) wurde 1677/1678 in Axams geschrieben. Seit 1683 wird dieses Stück im Zehnjahresrhythmus aufgeführt aus Dankbarkeit, dass Wien die Türkenbelagerung überstanden hat. Zuletzt fand die Aufführung im Jahr 2013 statt.[13] Im Jahr 1925 wurde der Verein Volkstheater Axams gegründet sowie mit dem Bau des bis heute existierenden Theatersaals begonnen, welcher 1928 eröffnet wurde.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die 81 landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschaften die 332 Hektar große Fläche hauptsächlich als Dauergrünland (ca. 70 %), aber auch als Acker (ca. 30 %) (Zahlen von 2000).

Axams liegt relativ nahe an der Inntal Autobahn (A12) und wird von den Landesstraßen L12 und L394 durchquert. Es bestehen die Buslinien Grinzens–Axams–Götzens–Innsbruck (4162), Zirl–Kematen–Axams (4168), ein Nightliner Innsbruck–Natters–Mutters–Götzens–Axams–Grinzens (NL11), sowie zwei Skibuslinien auf die Axamer Lizum (L1 via Völs, Kematen und L2 via Götzens).[14] Axams selbst besitzt keinen Bahnhof; der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Kematen, wo eine Anbindung an die S-Bahn Tirol besteht. Durch den Flughafen Innsbruck existiert eine beinahe unmittelbare Fluganbindung.

Sport

Blick auf die Axamer Lizum

Die über eine ca. 8 Kilometer lange Straße zu erreichende Axamer Lizum war Austragungsort alpiner Wettbewerbe anlässlich der Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 in Innsbruck. Die Straße in die Axamer Lizum wurde anlässlich der ersten Olympischen Winterspiele in den Jahren 1962/63 erbaut, bis zu diesem Zeitpunkt gab es auch noch eine Skisprungschanze in Axams die allerdings aufgelöst wurde.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Andrea Grötschnig: Axams. Namen und Siedlungsgeschichte. Wien, Praesens 2008 (= Innsbrucker Beiträge zur Onomastik, 5), ISBN 978-3-7069-0327-1
  • Klemens Betz, Heinz Moser, Anton Zimmermann (Hrsg.): Axams. Gemeinde Axams, 2005
  • Annemarie Schweighofer, Axamer Dorfleut': Geschlechter – Generationen – Schichten: Eine regionale Gesellschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert, StudienVerlag Ges.m.b.H., ISBN 3-7065-1203-3
  • Hans Leitner: Heimatbuch der Gemeinde Axams. Gemeinde Axams, 1984
Commons: Axams  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Axams  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
  2. NMS Axams: Renovierung der Hauptschule Axams – Teil 1. In: www.hs-axams.tsn.at. Abgerufen am 15. März 2016.
  3. NMS Axams: Renovierung der Hauptschule Axams – Teil 2. In: www.hs-axams.tsn.at. Abgerufen am 15. März 2016.
  4. Tiroler Tageszeitung Online: Weichen für Axamer Kraftwerk sind gestellt. In: Tiroler Tageszeitung Online. 16. Februar 2016, abgerufen am 16. März 2016.
  5. Oswald Redlich: Die Traditionsbücher des Hochstiftes Brixen vom zehnten bis in das vierzehnte Jahrhundert (Acta Tirolensia 1). Wagner: Innsbruck 1886, Nr. 2 f.
  6. Andrea Gruber: Siedlungsgeschichte von Axams im Licht der Namenkunde. In: Österreichische Namenforschung 28 (2000), Heft 1, S. 17–37, Bezug S. 24.
  7. Engere Wahl des Bürgermeisters 2016 | Gemeinde Axams. In: wahlen.tirol.gv.at. Land Tirol, abgerufen am 15. März 2016.
  8. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016 | Gemeinde Axams. In: wahlen.tirol.gv.at. Land Tirol, abgerufen am 15. März 2016.
  9. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 17.
  10. Dehio Tirol 1980, Seiten 181–185
  11. Dorfleben/Vereine. In: axams.gv.at. Archiviert vom Original am 24. März 2016; abgerufen am 16. März 2016.
  12. Geschichte Volkstheater Axams. In: www.volkstheater-axams.at. Volkstheater Axams, abgerufen am 16. März 2016.
  13. Geschichte Josefnspiel. Volkstheater Axams, abgerufen am 16. März 2016.
  14. Linienverzeichnis. Verkehrsverbund Tirol, archiviert vom Original am 22. März 2016; abgerufen am 16. März 2016 (Abschnitt „Regio Mittelgebirge“).


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