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vom 08.07.2022, aktuelle Version,

BHStB IIa4

BHStB/BHLB/SHS IIa4
kkBB IIa4
JDŽ/JŽ 178
Anzahl: 8
Hersteller: Krauss/Linz
Baujahr(e): 1894–1896
Bauart: 1'B1'n2v
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Gesamtradstand: 4,5 m
Dienstmasse: 21,3 t
Reibungsmasse: 12,3 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Anfahrzugkraft: 20,4 kN
Kuppelraddurchmesser: 1100 mm
Laufraddurchmesser: 650 mm
Zylinderdurchmesser: 290/430 mm
Kolbenhub: 450 mm
Kesselüberdruck: 12 atü
Rostfläche: 1,2 m²
Verdampfungsheizfläche: 62 m²
Tender: Schlepptender
Dienstmasse des Tenders: 12,6 t
Wasservorrat: 5 m³
Brennstoffvorrat: 3 t

Die Fahrzeuge der Reihe IIa4 waren schmalspurige Schlepptender-Lokomotiven der k. u. k. Bosnabahn (kkBB) und der Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahn (BHStB).

Geschichte

Zwei IIa4 als Zugloks des kaiserlichen Hofzuges in Mostar (1910)

Für die Erschließung der ab 1878 von Österreich besetzten Gebiete Bosniens und der Herzegowina entstanden Schmalspurbahnen mit der sogenannten Bosnischen Spurweite. Auf den anspruchsvollen Strecken mit engen Bogenradien kamen kurvenbewegliche Lokomotiven mit Klose-Lenkachsen zum Einsatz. Die ersten 34 Maschinen waren Zwillingslokomotiven mit einfacher Ausnutzung der Dampfdehnung und wurden als Reihe IIIa4 bezeichnet. Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Erhöhung der Geschwindigkeit entschlossen sich die Bosnabahn und die BHStB zur Beschaffung von Verbundlokomotiven der Reihe IIa4.

Von 1895 bis 1894 lieferte Krauss in Linz sieben Schnellzuglokomotiven IIa4 an die BHStB, nachdem die Bosnabahn ein Jahr zuvor bereits eine gleiche Maschine bekommen hatte. Die Maschinen hatten die Achsfolge 1'B1' wie der Orlèans-Typ der Staats-Eisenbahn-Gesellschaft.[1]

Bei den Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ) wurden die Maschinen als Reihe 178 bezeichnet. Die meisten Maschinen blieben bis in die 1950er-Jahre im Betrieb. Mindestens ein Exemplar war auch auf einer Pioniereisenbahn in Ljubljana im Einsatz.[2]

Konstruktive Merkmale

Die BHStB IIa4 105 als 178-005 bei den JDŽ.

Die Lokomotiven besaßen ein Verbundtriebwerk mit zwei innenliegenden Zylindern. Auf den beiden Kuppelachsen saßen 200 Millimeter breite Räder ohne Spurkränze. Die Gleisführung erfolgte durch die vordere und hintere Laufachse, die als Klose-Lenkachsen ausgebildet waren und durch den zweiachsigen Schlepptender radial eingestellt wurden.

Die Lokomotiven hatten Außenrahmen und vor der Laufachse überhängende Innenzylinder. Flachschieber übernahmen über eine Allan-Steuerung die Dampfverteilung. Der Stehkessel hing hinter den Kuppelachsen zwischen den Rahmenwangen durch.

Mit ihrer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h waren die Maschinen der Reihe IIa4 die schnellsten Schmalspur­lokomotiven der Welt. Wegen der geringen Nachfrage verzichtete man jedoch zunächst auf das Führen von Schnellzügen.

Lokomotivliste

Baujahr Hersteller Bosnabahn
Nummer
BHStB-Nr. ab 1895
BHLB[3]-Nr. ab 1908
SHS-Nr. ab 1918
JDŽ-Nr.
ab 1933
Bemerkungen
1894 Krauss Linz 201 101 ausrangiert vor 1932
1895 Krauss Linz 102 178-002
103 178-003 ab 1954 Poljčane
ab 1958 Ljubljana
1961 ausrangiert
104 178-004 ausrangiert 195?
1896 Krauss Linz 105 178-005 ausrangiert 195?
106 178-006 ausrangiert 195?
107 ausrangiert vor 1932
108 178-001 ausrangiert 195?

Quellen

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Karl Tindl: Fachgruppenberichte. Fachgruppe der Maschinen-Ingenieure. Bericht über die Versammlung vom 31. Jänner 1911 mit einem Vortrag von Herrn Steffan über Die Entwicklung der Lokomotivtypen auf den Linien der Bosnisch-Herzegowinischen Landesbahnen. In: Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins. Jahr 1911, Heft 22, Seite 348–350 (Digitalisat 1865–1917 bei der TU Cottbus; PDF; 51,2 MB)
  2. Keith Chester: Bosnia-Hercegovina Narrow Gauge Album. Stenvalls, Malmö 2010, ISBN 978-91-7266-176-9. S. 304.
  3. Bosnisch-Herzegowinische Landesbahnen