Bad Tatzmannsdorf
Bad Tatzmannsdorf
|
||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
|
||
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Oberwart | |
Kfz-Kennzeichen: | OW | |
Fläche: | 11,61 km² | |
Koordinaten: | 47° 20′ N, 16° 14′ O | |
Einwohner: | 1.588 (1. Jän. 2019) | |
Postleitzahl: | 7431 | |
Vorwahl: | 03353 | |
Gemeindekennziffer: | 1 09 01 | |
NUTS-Region | AT113 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Joseph-Haydn-Platz 1 7431 Bad Tatzmannsdorf |
|
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Gert Polster (SPÖ) | |
Gemeinderat: (2017) (19 Mitglieder) |
||
Lage von Bad Tatzmannsdorf im Bezirk Oberwart | ||
Springbrunnen und Musikpavillon |
||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Bad Tatzmannsdorf (ungarisch Tarcsafürdő, kroatisch Tarča) ist eine Gemeinde mit 1588 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Burgenland im Bezirk Oberwart in Österreich und der größte Kurort des Burgenlandes.
Geografie
Die Gemeinde liegt im Südburgenland im Bezirk Oberwart.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften bzw. gleichnamige Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):
- Bad Tatzmannsdorf (744)
- Jormannsdorf (682)
- Sulzriegel (162)
Deutscher Ortsname | Ungarischer Ortsname | Kroatischer Ortsname |
---|---|---|
Bad Tatzmannsdorf | Tarcsa | Tarča |
Jormannsdorf | Gyimótfalva | - |
Sulzriegel | Sóshegy | - |
Eingemeindungen
1971 wurden die Gemeinden Jormannsdorf und Sulzriegel mit Bad Tatzmannsdorf zusammengelegt.
Geschichte
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Bis 1750 war der Ort im Besitz verschiedener Kleinadelsfamilien und wurde in jenem Jahr von den Grafen Batthyány erworben, die ihn ihrer Herrschaft Bernstein anschlossen.
Unter den Batthyánys wurde der 1620 erstmals erwähnte Badebetrieb großzügig ausgebaut. Ab 1889 wurden zudem die Moorvorkommen für Moorbäder genutzt, so dass Tatzmannsdorf als „ungarisches Franzensbad“ galt.
Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Tarcsafürdő verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). 1926 wurde dem Kurort der Titel „Bad“ verliehen.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Freilichtmuseum Bad Tatzmannsdorf mit südburgenländischen Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert wurde 1972 eröffnet.
- Das Kurmuseum gibt einen Überblick über die Entwicklung des Kurwesens in Bad Tatzmannsdorf, dem größten Kurort des Burgenlandes, von 1620 bis in die Gegenwart. Es wurde 1990 eröffnet.
- Ein Brotmuseum befindet sich in der Kurkonditorei Gradwohl.
- Die Bahnstrecke Oberwart – Bad Tatzmannsdorf – Oberschützen wurde seit dem Sommer 2005 durch den gemeinnützigen Verein FROWOS – Freunde der Bahnlinie Oberwart-Oberschützen revitalisiert. 2012 wurde dem Verein die Betriebsbewilligung entzogen[2]
- Die römisch-katholische Pfarrkirche Bad Tatzmannsdorf zum Hl. Johannes dem Täufer ist in den Jahren 1967/68 an der Stelle einer älteren Kirche aus dem Jahr 1896 errichtet worden.
- Friedenskirche Bad Tatzmannsdorf: Die Friedenskirche der evangelischen Pfarrgemeinde A.B. wurde im Jahre 1968 nach den Plänen der Architekten Charlotte und Karl Pfeiler erbaut.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 19 Mitglieder.
Partei | 2017[3] | 2012[4] | 2007[5] | 2002[6] | 1997[6] | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
SPÖ | 382 | 37,75 | 7 | 338 | 33,43 | 7 | 318 | 34,57 | 6 | 340 | 37,95 | 7 | 344 | 41,10 | 8 |
ÖVP | 341 | 33,70 | 7 | 412 | 40,75 | 8 | 459 | 49,89 | 10 | 365 | 40,74 | 8 | 312 | 37,28 | 7 |
FPÖ | 176 | 17,39 | 3 | 117 | 11,57 | 2 | 143 | 15,54 | 3 | 191 | 21,32 | 4 | 181 | 21,62 | 4 |
JETZT | 113 | 11,17 | 2 | 144 | 14,24 | 2 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||
Wahlberechtigte | 1330 | 1239 | 1159 | 1106 | 1029 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 82,63 % | 87,09 % | 84,99 % | 87,61 % | 88,14 % |
Gemeindevorstand
Neben Bürgermeister Gert Polster (SPÖ) und der Vizebürgermeisterin Barbara Baldasti (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Heinz Gyaky (ÖVP), Jakob Riser (SPÖ) und Dietrich Wertz (FPÖ) dem Gemeindevorstand an.[7]
Gemeindekassierin ist Amtsleiterin Silke Kurz.[8] Zum Umweltgemeinderat wurde Dietrich Wertz (FPÖ) gewählt.[9]
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit der Wahl 2017 Gert Polster (SPÖ). Nachdem Ernst Karner (ÖVP), der der Gemeinde seit 2002 vorstand, bekannt gab, bei der Wahl nicht mehr anzutreten, stellten bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 stellten alle vier im Gemeinderat vertretenen Parteien einen Kandidaten, von denen keiner im ersten Wahlgang eine qualifizierte Mehrheit erreichen konnte. Dabei erhielt Gert Polster (SPÖ) 41,30 %, Barbara Baldasti (ÖVP) 29,26 %, während Dietrich Wertz (FPÖ) mit 16,76 % und Petra Simon (Liste JETZT) mit 12,69 % ausschieden.[10] Bei der Stichwahl am 29. Oktober 2017 setzte sich Polster mit 54,41 % gegen Baldasti mit 45,59 % durch.[3] In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Baldasti schließlich zur Vizebürgermeisterin gewählt.[7]
Die Leitung des Gemeindeamts hat Silke Kurz über.[11]
Wappen
|
Das Gemeindewappen wurde am 6. Oktober 1992 von der burgenländischen Landesregierung verliehen. Blasonierung: „In blauem Schild silbern unter einem allseits anstoßenden profilierten Brunnenbogen ein geflügelter doppelschwänziger Tritonknabe, ein wasserspeiendes Horn blasend.“ |
Persönlichkeiten
- Arnold Röhrling (1893–1974), Komponist
- Thomas von Trattner (1719–1798), Buchdrucker, Buchhändler und Verleger
- Ludwig Papai (1920–1945), geboren in Sulzriegel, umgekommen im KZ Mittelbau-Dora[13]
- Erwin Schranz (* 1950), Politiker
- Kurt Maczek (* 1955), Politiker
Ehrenbürger
Quelle: Gemeinde Bad Tatzmannsdorf[14]
- Ignaz Neiser (1892–1972), Verleihung 1972
- Rudolf Grohotolsky (1922–2013), Landeshauptmann-Stellvertreter, Verleihung 1979
- Theodor Kery (1918–2010), Landeshauptmann, Verleihung 1979
- Wilhelm Simon (1932–1991), Bürgermeister, Verleihung: 1991
- Walter Rehling (1932–2014), Verleihung 2001
- Emmerich Zeichmeister (* 1934), Pfarrer Monsignore, Verleihung 2001
- Rudolf Luipersbeck (* 1949), Verleihung 2015
Ehrenringträger
Quelle: Gemeinde Bad Tatzmannsdorf[14]
- Emmerich Zeichmeister (* 1934), Verleihung 1986
- Richard Jobst (1934–2000), Verleihung 1996
- Josef Klein (1912–2008), Verleihung 1996
- Rudolf Luipersbeck (* 1949), Verleihung 1996
- Helmut Sillner (* 1931), Verleihung 1996
- Hans Rehling (* 1945), Gemeinderat, Verleihung 2010
Literatur
- Michael Ferd. Bothar: Ein kurzer Beitrag zur Entstehungsgeschichte von Bad-Tatzmannsdorf. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 11, Eisenstadt 1949, S. 170–174, PDF auf ZOBODAT
- Silvia Jungel: Bad Tatzmannsdorf. Die Entwicklung vom traditionellen Kurort zum Wellnesstourismus. Diplomarbeit, Universität Wien 2002.
- Christine Käfer: Bad Tatzmannsdorf. Ein Kurort gestern und heute. Diplomarbeit, Universität Wien 1998.
Historischer Bilderbogen
-
Tatzmannsdorf, 1905, Promenade, Miksa-Quelle
-
Tatzmannsdorf, 1910, Hotel Batthyány
-
Kurplatz 1930er Jahre
-
Kurplatz 1930er Jahre
-
Kurplatz 1930er Jahre
-
Hotel Batthyány um 1940
Weblinks
- 10901 – Bad Tatzmannsdorf. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Tiscover AG: Gästeinformation Bad Tatzmannsdorf
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- ↑ Museumsbahn Oberwart – Oberschützen
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Bad Tatzmannsdorf 2017 (abgerufen am 5. Jänner 2018)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Bad Tatzmannsdorf 2012 (abgerufen am 5. Jänner 2018)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Bad Tatzmannsdorf 2007 (abgerufen am 5. Jänner 2018)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Bad Tatzmannsdorf 2002 (abgerufen am 5. Jänner 2018)
- 1 2 Gemeinde Bad Tatzmannsdorf: Gemeindevorstand (abgerufen am 5. Jänner 2018)
- ↑ Gemeinde Bad Tatzmannsdorf: Gemeindekassier und Stv. (abgerufen am 5. Jänner 2018)
- ↑ Gemeinde Bad Tatzmannsdorf: Umweltgemeinderat (abgerufen am 5. Jänner 2018)
- ↑ Land Burgenland: Ergebnis Bürgermeisterwahl vom 1. Oktober 2017 (abgerufen am 5. Jänner 2018)
- ↑ Gemeinde Bad Tatzmannsdorf: Wir sind für Sie da … (abgerufen am 5. Jänner 2018)
- ↑ Gemeinde Bad Tatzmannsdorf: Wappen der Gemeinde Bad Tatzmannsdorf (abgerufen am 5. Jänner 2017)
- ↑ http://totenbuch.dora.de/names/details/letter/p/lang/de/page/3/person/7029/ref/names
- 1 2 Gemeinde Bad Tatzmannsdorf: Ehrenbürger, Ehrenringträger (abgerufen am 5. Jänner 2017)
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
---|---|---|---|---|
Kur und Thermenhotel Bad Tatzmannsdorf | Eigenes Werk | Hamster28 | Datei:2005-03-18 BadTatzmannsdorfKurUThermenhotel.JPG | |
Fahnen-Gärtner GmbH, Mittersill | Datei:AUT Bad Tatzmannsdorf COA.png | |||
Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
Südansicht der Therme „AVITA Resort“ in der burgenländischen Gemeinde Bad Tatzmannsdorf. Die Therme wurde am 26. Oktober 1995 eröffnet, wobei die Bezeichnung noch „Burgenlandtherme“ war. Erweiterungen erfolgten unter anderem durch die Eröffnung des „AVITA Hotels“ im Jahr 2003. Seit 2011 firmiert die Therme mit dem Markennamen „AVITA Resort“: 1 . | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Bad Tatzmannsdorf - AVITA Resort.JPG | |
Südostansicht des Rehabilitationszentrums der Pensionsversicherungsanstalt in der burgenländischen Gemeinde Bad Tatzmannsdorf. Das Rehabilitationszentrum wurde 1962 gebaut, ab 2012 erfolgte eine Adaptierung des Bestandes und ein Teilneubau (Errichtung eines 3-geschoßigen Hauptkörpers mit Eingangshalle, Cafeteria, Verwaltungsräume, Speisesaal und Küche, Nass- und Trockentherapie sowie einen Wirtschaftstrakt und eine neue Energiezentrale: 1 ). Nach Abschluss der Arbeiten wurde im Jahr 2015 eine der modernsten Reha-Kliniken Österreichs in Betrieb genommen, die auf kardiologische Rehabilitation spezialisiert ist. Die Klinik verfügt über eine Nettogeschoßfläche von rd. 22.000 Quadratmetern mit 150 Einzelzimmern: 2 . | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Bad Tatzmannsdorf - Rehazentrum der PVA.JPG | |
Ostsüdostansicht der röm.-kath. Pfarrkirche zum Hl. Johannes dem Täufer in der burgenländischen Gemeinde Bad Tatzmannsdorf. Nachdem die Vorgängerkirche zu klein wurde, wurde neben dieser ab 1966 nach Plänen des Architekten Friedrich Mostböck eine neue errichtet und am 13. Oktober 1968 geweiht. Sie hat einen quadratischen Grundriß von 21m*21m und im Eingangsbereich zwei Seitenkapellen: 1 . Im Zuge einer zweiten Bauetappe 1972 wurde die Vorgängerkirche (24. Juni 1898 geweiht) abgerissen und ein Pfarrzentrum (Pfarrhaus und -saal) gebaut, in das auch ein Glockenturm integriert wurde. Links der Kirche wurde im Jahr 1978 eine „Kreuzesgruppe“ aufgestellt, die der Bildhauer Josef Paulesich schuf: 2 . Die Statue „Johannes der Täufer“, rechts der Kirche, wurde 2006 aufgestellt (Segnung am 25. Juni) und hat der Bad Tatzmannsdorfer Heilmasseur ( 3 ) und Künstler Hannes Steiger entworfen: 4 . | Eigenes Werk | C.Stadler/Bwag | Datei:Bad Tatzmannsdorf - röm.-kath. Kirche mit Glockenturm.JPG | |
Bad Tatzmannsdorf - Kurplatz | Eigenes Werk | Hans Karner | Datei:Bad Tatzmannsdorf 1930.JPG | |
Bad Tatzmannsdorf - Kurplatz | Eigenes Werk | Hans Karner | Datei:Bad Tatzmannsdorf 1935.JPG | |
(Bad) Tatzmannsdorf, Hotel Batthyány (1910) | Alte Ansichtskarte | Unbekannt | Datei:Bad-Tatzmannsdorf,-Hotel-Batthyány-(1910).jpg | |
(Bad) Tatzmannsdorf, Promenade, Miksa-Quelle (1905) | Alte Ansichtskarte | Unbekannt | Datei:Bad-Tatzmannsdorf,-Promenade,-Miksa-Quelle-(1905).jpg |