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vom 29.04.2025, aktuelle Version,

Bernstein (Burgenland)

Marktgemeinde
Bernstein
Wappen Österreichkarte
Wappen von Bernstein
Bernstein (Burgenland) (Österreich)
Bernstein (Burgenland) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Burgenland Burgenland
Politischer Bezirk: Oberwart
Kfz-Kennzeichen: OW
Fläche: 38,99 km²
Koordinaten: 47° 24′ N, 16° 15′ O
Höhe: 619 m ü. A.
Einwohner: 2.140 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 55 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2852, 7434
Vorwahl: 03354
Gemeindekennziffer: 1 09 02
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Hauptstraße 68
7434 Bernstein
Website: http://www.bernstein.gv.at/
Politik
Bürgermeisterin: Renate Habetler (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(23 Mitglieder)
14
8
1
14  8  1 
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Bernstein im Bezirk Oberwart
Lage der Gemeinde Bernstein (Burgenland) im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte) Bernstein
Lage der Gemeinde Bernstein (Burgenland) im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Südansicht von Bernstein mit der Burg links im Hintergrund
Südansicht von Bernstein mit der Burg links im Hintergrund
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Bernstein (ungarisch Borostyánkő, Romani Boroschtschaja)[1] ist eine Marktgemeinde mit 2.140 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich. Die Ortschaft ist vor allem durch ihre Burg und den dort zu findenden grünen Edelserpentin bekannt.

Etymologie

Der Name des Ortes leitet sich von der Bernsteinstraße ab, von der ein Seitenarm als Via Magna im Tauchental vorbeiführte.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im Südburgenland auf 619 Meter Seehöhe. Das Wahrzeichen von Bernstein ist die im 14. Jahrhundert erstmals erwähnte Burg Bernstein; sie ist die höchstgelegene Burg des Burgenlandes.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus fünf Katastralgemeinden und gliedert sich in fünf gleichnamige Ortschaften:

Deutsch Ungarisch Romani Fläche[2] Einw.[3]
Bernstein Borostyánkő Borosch­tschaja 1.725,39 ha 969
Dreihütten Háromsátor - 271,66 ha 124
Redlschlag Újvörösvágás - 721,09 ha 360
Rettenbach Mencsér - 577,81 ha 290
Stuben Edeháza Schtumo 602,91 ha 397

Eingemeindungen

Im Jahre 1971 wurden die Gemeinden Dreihütten, Redlschlag, Rettenbach und Stuben mit Bernstein zusammengelegt.[4]

Nachbargemeinden

zwei der sieben Nachbargemeinden liegen im niederösterreichischen Bezirk Wiener Neustadt-Land (WB), eine weitere im Bezirk Oberpullendorf (OP).

Hochneukirchen-Gschaidt (WB) Kirchschlag in der Buckligen Welt (WB)
Oberschützen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pilgersdorf (OP)
Mariasdorf Stadtschlaining Unterkohlstätten

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen für Bernstein
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −2,0 −0,8 3,2 8,1 13,3 16,0 18,3 17,9 13,5 8,8 3,2 −0,9 8,3
Mittl. Tagesmax. (°C) 2,0 4,0 8,2 13,6 18,6 21,4 23,8 23,3 18,5 13,1 6,6 2,5 13
Mittl. Tagesmin. (°C) −3,8 −2,7 0,7 5,0 9,7 12,6 14,8 14,7 10,8 6,3 1,1 −2,8 5,6
Luftfeuchtigkeit (%) 71,1 61,8 57,9 52,7 55,7 58,0 55,1 56,5 61,0 66,6 73,7 74,8 62,1
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
2,0
−3,8
4,0
−2,7
8,2
0,7
13,6
5,0
18,6
9,7
21,4
12,6
23,8
14,8
23,3
14,7
18,5
10,8
13,1
6,3
6,6
1,1
2,5
−2,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Bernstein (rechts unten) um 1878 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Das Gebiet von und um Bernstein war Jahrhunderte vor Christi Geburt von keltischen Stämmen bewohnt. Im Bereich von Bernstein befinden sich etwa 40 norisch-pannonische Hügelgräber des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. (Ried Bienenhiate, Braunriegel, Hohentann-Langleiten, Hirschwiese, Kreuzriegel, Lange Risten, Pechgraben, Siebenhölzer).

Erstmals wurde der Ort 1388 als Dorf unter der Burg Porostyan gelegen urkundlich erwähnt. Seit dem 12. Jahrhundert wurde Bergbau betrieben. Zuerst wurde nur Eisen gefördert, ab dem 16. Jahrhundert ebenso Schwefel, Kupfer, Kupfervitriol, Silber und sogar Gold. Das Wappen von Bernstein stammt aus dieser Zeit; es zeigt einen Hauerbrunnen (Förderschacht) mit zwei Bergknappen. Anfang des 19. Jahrhunderts fand der Bergbau vorerst ein Ende.

Bernstein ist der Fundort des hell- bis dunkelgrünen Edelserpentins, einer besonders reinen Varietät, der hier zu Schmuck und anderen Kunstgegenständen verarbeitet wird. Der Holzdrechsler Josef Höfer und Pfarrer Ratz entdeckten 1860, dass sich der in den Adern des gemeinen Serpentinits eingeschlossene Edelserpentin – nach der Mohsschen Härteskala weist dieser eine Härte von etwa 2,5 bis 3,5 auf – leicht bearbeiten lässt. Daraus entwickelte sich in der folgenden Zeit ein neues Handwerk, dessen Tradition bis zur Gegenwart erhalten blieb. Für die Gewinnung von einem Kubikmeter Edelserpentin müssen etwa 2000 Kubikmeter gemeinen Serpentinits, der im Straßenbau und in der Kunststeinindustrie Verwendung findet, abgebaut werden.

Wie das gesamte Burgenland gehörte der Ort bis 1921 zu Ungarn. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon Österreich zugesprochen und im Herbst 1921 in das neu gegründete Bundesland Burgenland eingegliedert.

Marktgemeinde ist Bernstein seit 1973 (durch „VO 5“ erfolgte Weiterverleihung, Marktrecht seit 1602).

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Evangelische Pfarrkirche
Katholische Pfarrkirche
  • Burg Bernstein: im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt
  • evangelische Pfarrkirche
  • katholische Pfarrkirche
  • Felsenmuseum
  • Edelserpentinschleifereien
  • Madonnenschlössl (Trutzschlössl): Das Madonnenschlössl ist ein um die Jahrhundertwende erbautes Gebäude, welches inmitten eines Parks liegt. Von hier aus hat man eine gute Aussicht. Das Erdgeschoß ist aus Serpentin gemauert. Die beiden Obergeschoße sind durch eine Holzbalkenkonstruktion getrennt, welche aufwendige Schnitzereien zeigt. Auf dem Dach befinden sich zwei Wasserspeier.[5]
  • Pranger
  • norisch-pannonische Hügelgräber mit Schaugrab[6]
  • Planetenwanderweg[6]

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahlen
 %
60
50
40
30
20
10
0
57,05  %
(−1,41 %p)
35,19  %
(+9,78 %p)
4,94  %
(−11,20 %p)
2,82  %
(n. k. %p)
KLART
2017     2022    

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 23 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[7] 2017[8] 2012[9] 2007[10] 2002[11] 1997[11]
St. % M. St. % M. St. % M. St. % M. St. % M. St. % M.
SPÖ 890 57,05 14 902 58,46 14 956 59,49 14 896 53,56 12 977 58,71 14 968 62,82 15
ÖVP 549 35,19 8 392 25,41 6 529 32,92 8 704 42,08 10 633 38,04 9 492 31,93 7
FPÖ 77 4,94 1 249 16,14 3 122 7,59 1 73 4,36 1 54 3,25 81 5,26 1
KLART 44 2,82 0
Wahl­berechtigte 2103 2066 2146 2169 2184 2068
Wahl­beteiligung 79,36 % 83,79 % 82,71 % 82,85 % 84,89 % 86,07 %

Bürgermeister

Bürgermeisterin ist Renate Habetler (SPÖ). Sie trat Ende 2011 die Nachfolge von Robert Marth (SPÖ) an, der seit 2002 das Amt innehatte. Nachdem sich Marth bei der Bürgermeisterdirektwahl 2007 it 50,64 % gegen Franz Kummer (ÖVP) durchsetzte,[10] wurde vom Gemeinderat Habetler zur Nachfolgerin gewählt. Bei der Wahl 2012 gewann sie im ersten Wahlgang mit 66,20 %. Markus Zettl (ÖVP) kam auf 28,37 % und Karl Kager (FPÖ) auf 5,43 %.[9]

Bei der Bürgermeisterwahl am 1. Oktober 2017 setzte sich Habetler erneut mit 62,10 % durch. Für die ÖVP trat neuerlich Markus Zettl (21,59 %), für die FPÖ Herbert Adelmann an, der 16,31 % erreichte.[8] In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Gerhard Böhm (SPÖ) zum Vizebürgermeister gewählt.[12]

Bei den Gemeinderatswahlen 2022 setzte sich Renate Habetler mit 60,86% der Stimmen gegen den Kandidaten der ÖVP, Gerald Derkits (34,63%) und dem Kandidaten der Liste Klartext, DI Herbert Adelmann (4,51%) durch. Gerald Derkits (ÖVP) wurde 1. Vizebürgermeister.

Gemeindevorstand (Stand 04/2025)

Neben Bürgermeisterin Renate Habetler (SPÖ) und Vizebürgermeister Gerald Derkits (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Wilhelm Böhm (SPÖ), Christian Zumpf (SPÖ), Kainz Manfred (SPÖ), Andreas Simon (ÖVP) und Karl Kager (FPÖ) dem Gemeindevorstand an.[12]

Zum Umweltgemeinderat wurde Thomas Baldauf (SPÖ) gewählt.[12]

Zu Ortsvorstehern wurden Wilhelm Böhm (SPÖ, für Redlschlag), Manfred Kainz (SPÖ, für Dreihütten), Christian Zumpf (SPÖ, für Rettenbach) und Thomas Baldauf (SPÖ, für Stuben) ernannt.[12]

Wappen

Die Blasonierung (Wappenbeschreibung): „In Blau über schwarzem Fels ein silberner Hauerbrunnen, begleitet von zwei silbernen Knappen. Es stellt den seinerzeitigen Bergbau dar.“[13]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Theodor I. Batthyány (1729–1812), ungarischer Magnat, Grundherr der Herrschaft Bernstein
  • Eric W. Gritsch (1931–2012), amerikanischer lutherischer Theologe und Autor, aufgewachsen in Bernstein

Bilderbogen

Commons: Bernstein  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 78.
  2. Stand 31. Dezember 2023: Regionalinformation 31.12.2023.zip. bev.gv.at (1.119 kB. 0003450398_100_Verwaltungseinheiten_KG_2023.csv); abgerufen am 20. Jänner 2025
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  4. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF)
  5. Ausflugsziele – Marktgemeinde Bernstein. Abgerufen am 23. Oktober 2020.
  6. 1 2 Website der Marktgemeinde Bernstein; abgerufen am 1. Mai 2017.
  7. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 12. Oktober 2022.
  8. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Bernstein 2017; abgerufen am 5. Jänner 2018
  9. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Bernstein 2012; abgerufen am 5. Jänner 2018
  10. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Bernstein 2007; abgerufen am 5. Jänner 2018
  11. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Bernstein 2002; abgerufen am 5. Jänner 2018
  12. 1 2 3 4 Gemeindevorstand. Marktgemeinde Bernstein, abgerufen am 11. März 2025.
  13. Wappen – Marktgemeinde Bernstein. Abgerufen am 23. Oktober 2020.

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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 16 Colonne XIV Section NO (später 5056/2). Schäffern, Zöbern, Schönau am Gebirg, Hochneukirchen, Bernstein, Holzschlag, Wiesfleck, Tauchen, Sinnersdorf. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Positionskarte von Österreich Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer NordNordWest
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Luftaufnahme (Südansicht) der burgenländischen Marktgemeinde Bernstein mit der Burg links hinten. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Bernstein im Burgenland Burg (Bild 2) – Ansicht von Südwesten Photo by Steindy Steindy 01:40, 20. Aug. 2008 (CEST).
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Datei:Bernstein Burg (Bild2).jpg
Bernstein im Burgenland Skulptur aus Edelserpentin von Otto Potsch Photo by Steindy Steindy 23:47, 19. Aug. 2008 (CEST).
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Evang. Pfarrkirche A.B., Bernstein, Österreich Eigenes Werk Ufoao ( talk )
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Bernstein im Burgenland Felsenmuseum Außenbereich Photo by Steindy Steindy 02:20, 20. Aug. 2008 (CEST).
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Steinbogenbrücke, Bernstein, Österreich Eigenes Werk Ufoao ( talk )
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Bernstein im Burgenland Steinbruch, wo auch Edelserpentin gefunden wird Photo by Steindy Steindy 00:02, 31. Aug. 2008 (CEST).
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