Großpetersdorf
Marktgemeinde
Großpetersdorf
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Oberwart | |
Kfz-Kennzeichen: | OW | |
Fläche: | 31,36 km² | |
Koordinaten: | 47° 14′ N, 16° 19′ O | |
Höhe: | 311 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.549 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 113 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7503 | |
Gemeindekennziffer: | 1 09 05 | |
NUTS-Region | AT113 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 36 7503 Großpetersdorf |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Tauss (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017) (25 Mitglieder) |
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Lage von Großpetersdorf im Bezirk Oberwart | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Großpetersdorf (kroatisch Veliki Petrštof, ungarisch Nagyszentmihály) ist eine Marktgemeinde im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich. Der Anteil der Burgenlandungarn und der Burgenlandkroaten beträgt jeweils etwa 2,0 %.
Geographie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet liegt im Südburgenland und erstreckt sich nördlich der Pinka über die Niederungen und Anhöhen des Zickenbach- und des Tauchenbachtales. Der Hauptort Großpetersdorf befindet sich am flachen Kamm dieser Anhöhe.
Gemeindegliederung
Deutscher Ortsname |
Ungarischer Ortsname |
Kroatischer Ortsname |
Romani- Ortsname |
Fläche[1] ha |
Einwohner (Stand 1. Jänner 2021[2]) |
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Großpetersdorf | Nagyszentmihály | Veliki Petrštof | Simeha | 1769,71 | 2650 |
Kleinpetersdorf | Kisszentmihály | Mali Petrštof | - | 250,61 | 259 |
Kleinzicken | Kisciklény | Mali Cikljin | - | 141,53 | 109 |
Miedlingsdorf | Mérem | Milištrof | - | 415,48 | 208 |
Welgersdorf | Velege | Velegaj | Velegaja | 558,33 | 323 |
Geschichte
Die erste sichere Erwähnung des Ortes Großpetersdorf stammt aus einer Urkunde des ungarischen Königs Ladislaus IV. aus dem Jahre 1273. Aus dem Jahre 1539 stammt ein Urbar, in dem der Ort als „Pettersdorf“ erwähnt wird. Die Markterhebung muss nach Urkunden vor dem Jahr 1565 erfolgt sein. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts findet eine von den Grafen Batthyány durchgeführte Ansiedelung von Kroaten in „Kleinpetersdorf“ statt. Bei der in den Jahren 1782 bis 1785 erfolgten josephinischen Landaufnahme wurde die Gemeinde als „Markt Gros Petersdorf oder Nemet Sz. Mihaly“ benannt. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Nagyszentmihály verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen.
Am 26. März 1921 wurde der inkognito reisende Kaiser Karl I. bei einem kurzen Aufenthalt in Großpetersdorf erkannt und von der Bevölkerung freudig begrüßt.[3] Karl war in Begleitung des Rotenturmer Grafen Thomas Erdődy auf dem Weg nach Szombathely, bei seinem letztendlich erfolglosen Bemühen, im Zuge des ersten Restaurationsversuches seine Königswürde in Ungarn wiederherzustellen.[4]
Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Großpetersdorf und seine Umgebung zum Kampfgebiet. 1971 wurde die Gemeinde Jabing infolge des In-Kraft-Tretens des Burgenländischen Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes[5] an Großpetersdorf angeschlossen. 1992 trennten sich Großpetersdorf und Jabing per Gemeinderatsbeschluss wieder. Marktgemeinde ist Großpetersdorf seit 2000 (durch LGBl.Nr. 18/2000).
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Großpetersdorf hl. Michael
- Evangelische Pfarrkirche Großpetersdorf
- Evangelisches Pfarrhaus
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Pinkatalbahn: Momentan ist Großpetersdorf Endbahnhof. Bis Rechnitz gibt es Nostalgiezüge. In Planung bzw. Überlegung ist eine weitere Verlängerung der Strecke ins ungarische Szombathely (dt. Steinamanger).
- Von 1920 bis ca. 1933 gab es eine schmalspurige Waldbahn nach Rumpersdorf, die hauptsächlich dem Holztransport diente.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 25 Mitglieder.
Partei | 2017[6] | 2012[7] | 2007[8] | 2002[9] | 1997[9] | ||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
SPÖ | 1117 | 50,84 | 13 | 1129 | 49,37 | 13 | 1416 | 59,12 | 15 | 1353 | 58,04 | 15 | 1.389 | 60,29 | 16 |
ÖVP | 860 | 39,14 | 10 | 905 | 39,57 | 10 | 979 | 40,88 | 10 | 978 | 41,96 | 10 | 771 | 33,46 | 8 |
FPÖ | 127 | 5,78 | 1 | 131 | 5,73 | 1 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 144 | 6,25 | 1 | ||||
Grüne | 93 | 4,23 | 1 | 122 | 5,33 | 1 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||
Wahlberechtigte | 3283 | 3289 | 3334 | 3267 | 3050 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 73,99 % | 75,31 % | 77,77 % | 80,93 % | 83,90 % |
Gemeindevorstand
Neben Bürgermeister Wolfgang Tauss (SPÖ), dem ersten Vizebürgermeister Gregor Hafner (ÖVP) und dem zweiten Vizebürgermeister Klaus Huber (SPÖ) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Martina Farkas (SPÖ), Dietmar Kaiser (SPÖ), Hans Peter Werderitsch (ÖVP) und Stefan Zlatarits (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[10]
Thomas Gabriel (SPÖ) wurde zum Gemeindekassier und Johann Pimperl (SPÖ) wurde zum Umweltgemeinderat gewählt.[11]
Zu Ortsvorstehern wurden ernannt: Günther Kamper (SPÖ, für Kleinpetersdorf), Klaus Simon (SPÖ für Kleinzicken), Johann Simonovics (SPÖ, für Miedlingsdorf) und Gerhard Horvath (SPÖ, für Welgersdorf).[11]
Bürgermeister
Bürgermeister ist Wolfgang Tauss (SPÖ). Nach dem altersbedingten Rücktritt von Bürgermeister Winfried Kasper (SPÖ), der 19 Jahre lang der Marktgemeinde vorstand, wurde Tauss in der Sitzung des Gemeinderats am 16. Jänner 2012 mit 14:11 Stimmen zu dessen Nachfolger gewählt.[12] Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 7. Oktober 2012 wurde Tauss gegen drei Mitbewerber im ersten Wahlgang von 53,00 % der Wähler in seinem Amt bestätigt.[7] Bei der Wahl am 1. Oktober 2017 gewann Tauss im ersten Wahlgang mit 54,25 % gegen Gregor Hafner (ÖVP, 37,38 %), Günter Ranftl (Grüne, 4,90 %) und Harald Winter (FPÖ, 3,47 %).[6]
In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am 18. Oktober 2017 wurde Gregor Hafner (ÖVP) zum ersten Vizebürgermeister und Klaus Huber (SPÖ) zum zweiten Vizebürgermeister gewählt.[10]
Ehemalige Bürgermeister
- Josef Baliko (SDAP)
- 1935–1938 Franz Wallner (CS)
- 1954–1982 Hans Krutzler (SPÖ)
- bis 2011 Winfried Kasper (SPÖ)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Wallner (1883–1956), Landwirt und Politiker
- Alois Striny (1888–1955), Kaufmann und Politiker
- Alois Wessely (1895–1970), Politiker, Landeshauptmann-Stellvertreter des Burgenlands
- Hans Unger (1897–1981), Maurer und Politiker
- Hilde Pleyer (1923–2003), Politikerin (SPÖ)
- Alfred Kranich (1930–1998), Landesbeamter und Politiker
- Frederick Lowy (* 1933), kanadischer Psychiater, Präsident der Concordia University
- Josef Tauber (* 1940), Politiker (SPÖ) und Gewerkschaftssekretär
- Walter Reicher (* 1958), Kulturmanager und Festivalintendant
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Josef Baliko (1876–1930), Holzarbeiter und Politiker, Bürgermeister von Großpetersdorf
- Olivier Dantine (* 1973), Superintendent der Evangelischen Superintendentur A. B. Salzburg und Tirol seit 2012
- Karl Halaunbrenner (1881–1938), Gendarmeriebeamter
- Hans Krutzler (1913–1991), Politiker (SPÖ) und Hauptschuldirektor
- Doris Prohaska (* 1966), Politikerin (SPÖ) und Lehrerin
- Gustav Reingrabner (* 1936), Superintendent der Evangelischen Superintendentur A. B. Burgenland 1975–1994
Literatur
- Gustav Reingrabner: Prolegomena zu einer Ortsgeschichte von Großpetersdorf. In: Burgenländische Heimatblätter. Nr. 35, Eisenstadt 1973, S. 31–41, zobodat.at [PDF]
Weblinks
- 10905 – Großpetersdorf. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinde Großpetersdorf: Die Gemeinde in Zahlen (abgerufen am 11. Jänner 2011)
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- ↑ Paul Szemere, Erich Czech: Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand. Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten. Die Memoiren des Grafen Tamas von Erdödy., Seite 229 bis 230, Zürich – Leipzig – Wien, Amalthea, 1931
- ↑ Aufenthalt von Kaiser Karl in Westungarn im März 1921, Webseite regiowiki.at, abgerufen am 22. Jänner
- ↑ Landesgesetzblatt für das Burgenland 44/1970: Gesetz vom 1. September 1970 über Gebietsänderungen von Gemeinden (Gemeindestrukturverbesserungsgesetz) (PDF-Dokument; abgerufen am 1. Jänner 2018)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2017 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2012 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2007 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2002 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
- 1 2 Gemeinde Großpetersdorf: Informationsblatt der Marktgemeinde, Ausgabe 03/2017 (PDF-Dokument; abgerufen am 6. Jänner 2018)
- 1 2 Gemeinde Großpetersdorf: Informationsblatt der Marktgemeinde, Ausgabe 04/2017 (PDF-Dokument; abgerufen am 6. Jänner 2018)
- ↑ Kurier vom 18. Jänner 2012: Großpetersdorf: Wolfgang Tauss neuer Ortschef (abgerufen am 6. Jänner 2018)
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Coat of arms of Großpetersdorf, Burgenland | www.großpetersdorf.at | originally uploaded by de:user:Rabold ( Urheber Autor/-in unbekannt Unknown author ) | Datei:AUT Großpetersdorf COA.jpg | |
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Evangl. Pfarrkirche Großpetersdorf | Eigenes Werk | Joshua.Burits | Datei:Evangl. Pfarrkirche Großpetersdorf.jpg | |
Rathaus/Gemeindeamt | Eigenes Werk | Thomas Ledl | Datei:Großpetersdorf Gemeindeamt.jpg | |
Bezirk Oberwart | Eigenes Werk | Joschi Täubler | Datei:Großpetersdorf im Bezirk OW.png | |
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