Bezirk Peczeniżyn
Der Bezirk Peczeniżyn war ein politischer Bezirk im habsburgischen Kronland Galizien und Lodomerien. Sein Gebiet umfasste Teile Ostgaliziens in der heutigen Westukraine (Oblast Lwiw, Rajon Kolomyja sowie Rajon Kossiw), Sitz der Bezirkshauptmannschaft war der Markt Peczeniżyn. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Bezirk an Polen abtreten.
Der Bezirk grenzte im Norden und Osten an den Bezirk Kolomea, im Süden an den Bezirk Kosów sowie im Westen an den Bezirk Nadwórna.
Geschichte
Der Bezirk entstand am 15. Juni 1898 durch das Ausscheiden des Gerichtsbezirks Peczeniżyn aus dem Bezirk Kolomea geschaffen[1]. Am 1. Januar 1907 wird das bereits 1899 angekündigte Bezirksgericht Jabłonów und der gleichnamige Gerichtsbezirk Jabłonów errichtet[2][3].
Der Bezirk Peczeniżyn bestand bei der Volkszählung 1910 aus 22 Gemeinden sowie 22 Gutsgebieten[4] und umfasste eine Fläche von 496 km². Hatte die Bevölkerung 1900 noch 43.258 Menschen umfasst, so lebten hier 1910 46.794 Menschen[5]. Auf dem Gebiet lebten dabei mehrheitlich Menschen mit ruthenischer Umgangssprache (87 %) und griechisch-katholischem Glauben, Juden machten rund 9 % der Bevölkerung aus[6].
Ortschaften
Auf dem Gebiet des Bezirks bestand 1910 Bezirksgerichte in Jabłonów und Peczeniżyn, diesem waren folgende Orte zugeordnet[7]:
Gerichtsbezirk Jabłonów:
- Akreszory
- Bania Berezów
- Berezów Niżny
- Berezów Średni
- Berezów Wyżny
- Markt Jabłonów
- Kosmacz
- Kowalówka
- Lucza
- Luczki
- Myszyn
- Stopczatów
- Tekucza
- Utoropy
Gerichtsbezirk Peczeniżyn:
- Kluczów Mały
- Kluczów Wielki
- Kniaźdwór
- Markówka
- Młodiatyn
- Markt Peczeniżyn
- Rungury
- Słoboda Rungurska
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder Jahrgang 1898, XXVIII. Stück, Nr. 86: „Verordnung des Ministers des Innern vom 18. Mai 1898“
- ↑ Reichsgesetzblatt vom 24. September 1899, Nr. 188, Seite 917
- ↑ Reichsgesetzblatt vom 7. Juli 1906, Nr. 139, Seite 882
- ↑ Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern - Die summarischen Ergebnisse der Volkszählung. Mit 6 Kartogrammen - Tabelle I.
- ↑ Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern - Die summarischen Ergebnisse der Volkszählung. Mit 6 Kartogrammen - Tabelle II.
- ↑ Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern - Die summarischen Ergebnisse der Volkszählung. Mit 6 Kartogrammen - Tabelle III.
- ↑ Allgemeines Verzeichnis der Ortsgemeinden und Ortschaften Österreichs nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. Dezember 1910, Seite 362 ff.
Literatur
- Christian Andreas Steiner: Die territoriale Entwicklung der Verwaltung und der Gerichtsbarkeit in den Königreichen Galizien und Lodomerien von 1848 - 1918. Diplomarbeit Graz, 2012
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im österreichischen Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. Wien 1893
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900. XII. Galizien, Wien 1907
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Lage des Bezirks Kolomea im Kronland Galizien und Lodomerien. | Halič,_Židé_1910.svg | Murli , original file Image:Halič,_Židé_1910.svg made by Daniel_Baránek , traslation by Furfur | Datei:Bezirk Kolomea.png | |
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