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vom 11.01.2020, aktuelle Version,

Burg Heidenreichstein

Burg Heidenreichstein
Wasserburg in Heidenreichstein

Wasserburg in Heidenreichstein

Entstehungszeit: um 1190
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Ständische Stellung: Grafen
Ort: Heidenreichstein
Geographische Lage 48° 51′ 52″ N, 15° 7′ 18″ O
Burg Heidenreichstein (Niederösterreich)
Burg Heidenreichstein

Die Burg Heidenreichstein ist eine Wasserburg in Heidenreichstein 17 km nordöstlich von Gmünd in Niederösterreich.

Anlage

Die Burg Heidenreichstein liegt auf einem Felskopf, der nur wenig die Umgebung überragt. Allein die Wassergräben, die Türme und die hohen, schroffen Mauern signalisieren Abwehrbereitschaft. Die Burg wird im Süden vom Hauswehrteich, im Osten vom Romaubach und im Westen sowie im Norden durch Gräben begrenzt.

Die Burg ist nur über zwei Zugbrücken und ein Renaissancetor erreichbar. Die runden Ecktürme haben ein spitzes, kegelförmiges Dach. Der Wehrgang des größten Turmes wird vom vorragenden Dach geschützt. Der hohe Bergfried ist der älteste Teil der Burganlage und dürfte schon um 1160 errichtet worden sein, während die meisten Wirtschaftsgebäude erst zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert erbaut wurden.

Der großteils gotische Dachstuhl mit gehackten Balken wird von geschnitzten Holznägeln zusammengehalten, das Dach ist noch mit Schindeln gedeckt.

Die Einrichtung stammt aus verschiedenen Zeitepochen, einige Tische und Truhen stammen noch aus der Gotik, auch alte Rüstungen und Waffen sind erhalten.

Geschichte

Ansicht von Nordost

Ähnlich wie Burg Rappottenstein ist Burg Heidenreichstein eine Minnesängerburg. Gleich den Babenbergern förderte der Burggraf Heidenreich von Gars stark den Minnesang. 1190 begann er mit dem Bau der Burg.

Eine erste Bewährungsprobe musste die Burg im 15. Jahrhundert bestehen, als Anhänger des Jan Hus und rebellische Bauern sie während der Hussitenkriege belagerten. Sie konnten die Anlage aber nicht erobern.

Heidenreichstein war fast drei Jahrhunderte, von 1679 bis 1942, im Besitz der ungarischen Adelsfamilie Pálffy. Da der letzte Pálffy-Fürst Ladislaus (László) kinderlos war, vermachte er die Burg seinem guten Freund Rudolf van der Straten-Ponthoz. Dieser vererbte sie seiner zweitgeborenen Tochter Josephine.[1]

Die Burg ist 1961 von den Grafen Van der Straten-Ponthoz im Erbweg auf die Familie Kinsky übergegangen und teilweise öffentlich zugänglich.

Sonstiges

Am 25. Oktober 1957 brachte die Österreichische Post zu diesem Motiv eine Dauermarke der Briefmarkenserie Österreichische Baudenkmäler im Wert von 10,00 Schilling heraus.

Literatur

  • ARGE Burgen, Stifte und Schlösser des Waldviertels (Hrsg.): Burgen, Stifte und Schlösser des Waldviertels. Geschichte, Kultur, Wanderziele, Gastronomie. St. Pölten–Wien 1994 II, 56 ff.
  • Wilfried Bahnmüller: Burgen und Schlösser in Niederösterreich. Die 103 schönsten Ausflugsziele. Berndorf, Kral-Verlag 2015, ISBN 978-3-99024-001-4, S. 88.
  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 414 ff.
  • Georg Binder: Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Verlag Hartleben, Wien–Leipzig 1925 II, S. 76 ff.
  • Burgen, Stifte und Schlösser Regionen Waldviertel, Donauraum, Südböhmen, Vysočina, Südmähren ISBN 978-3-9502262-2-5, S. 48 ff
  • Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber: Burgen – Waldviertel, Wachau, Mährisches Thayatal. 2. Auflage, Verlag Freytag & Berndt, Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 205 ff.
  • Franz Eppel: Das Waldviertel. Verlag St. Peter, Salzburg 1978, S. 128 f.
  • Chris Gravett: Atlas der Burgen. Die schönsten Burgen und Schlösser. Tosa, Wien 2001, S. 87, ISBN 3-85492-470-4.
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, S. 258.
  • Martina Lorenz, Karl Portele: Burgen Schlösser Österreich. Verlag Portele, Wien 1997, ISBN 3-901818-03-0, S. 49.
  • Laurin Luchner: Schlösser in Österreich I. München Beck 1978, ISBN 3-406-04507-3, S. 214 f.
  • Georg Clam-Martinic: Österreichisches Burgenlexikon, Linz 1992, ISBN 978-3-902397-50-8, S. 136.[2]
  • Otto Piper: Österreichische Burgen, Bd. 3. S. 46, Wien, Hölder, 1904,[3]
  • Otto Piper, Thomas Kühtreiber (Hrsg.): Die Burgen Niederösterreichs / von Otto Piper. Schleinbach, Ed. Winkler-Hermaden 2012, ISBN 978-3-9503151-0-3, S. 92.
  • Pia Maria Plechl: Traumschlösser. Verlag Molden, Wien–Innsbruck 1979, ISBN 3-217-00851-0, S. 60 f.
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach: Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe). Wien 1971, ISBN 3-85030-007-2, S. 30 ff.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber: Burgen Waldviertel Wachau. Verlag Schubert & Franzke, St. Pölten 2001, ISBN 3-7056-0530-5, S. 155 f.
  • Gerhard Stenzel: Von Burg zu Burg in Österreich. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1973, ISBN 3-218-00229-X, S. 62 f.
  • Gerhard Stenzel: Österreichs Burgen. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1989, ISBN 3-218-00493-4, S. 132 f.
  • Georg Matthäus Vischer: Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 43.
Commons: Burg Heidenreichstein  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.heidenreichstein.gv.at/Tourismus_Freizeit/Burg/Burg_Heidenreichstein
  2. Online bei Austria-Forum
  3. Online bei Münchener Digitalisierungszentrum

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Burg Hardegg in Niederösterreich Eigenes Werk Aconcagua
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Burg Heidenreichstein ist die größte erhaltene mittelalterliche Wasserburg in Niederösterreich. Eigenes Werk Duke of W4
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Wappen der Buchheim (Puchheim) Siebmachers Wappenbuch, Teil 1 Johann Siebmacher
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Wappen der Fürsten Pálffy ab Erdőd, Grafik in Fürstenkolorit kaiserlich österreichisches Fürstendiplom Autor/-in unbekannt Unknown author
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