Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 11.06.2020, aktuelle Version,

Das Veilchen

Das Veilchen ist ein 1774 von Johann Wolfgang von Goethe verfasstes Gedicht, das erstmals 1775 als Teil des Singspiels Erwin und Elmire in der literarischen Zeitschrift Iris. Vierteljahresschrift für Frauenzimmer veröffentlicht wurde.

Vertonungen

Elisabeth Margano (Sopran),
Janny van Wering (Piano)

Bereits der ersten Veröffentlichung wurde eine Vertonung der Liedeinlagen von Johann André beigegeben. Johann Friedrich Reichardt vertont es 1783 erneut; eine weitere Vertonung von Wolfgang Amadeus Mozart entstand 1785 (KV 476). Daneben gibt es eine Reihe weiterer Vertonungen, die weitgehend in Vergessenheit geraten sind, unter anderem von Josef Anton Steffan, Johann André, Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel und Clara Schumann.

Inhalt

Das Gedicht beschreibt ein Veilchen, welches sich beim Herannahen einer Schäferin wünscht, von dieser gepflückt zu werden. Diese nimmt das unscheinbare Blümchen aber nicht wahr und tritt darauf; das Veilchen freut sich dennoch darüber, dass es durch die Schäferin zu Tode kommt. Hans Kuhn bezeichnete das Gedicht als „masochistisches Gegenstück“ zu Goethes „Heidenröslein“.

Text

Ein Veilchen auf der Wiese stand,
gebückt in sich und unbekannt;
es war ein herzigs Veilchen.
Da kam ein' junge Schäferin
mit leichtem Schritt und munterm Sinn
daher, daher,
die Wiese her und sang.

Ach! denkt das Veilchen, wär' ich nur
die schönste Blume der Natur,
ach, nur ein kleines Weilchen,
bis mich das Liebchen abgepflückt
und an dem Busen matt gedrückt,
ach, nur, ach nur
ein Viertelstündchen lang!

Ach, aber ach! Das Mädchen kam
und nicht in acht das Veilchen nahm,
ertrat das arme Veilchen.
Es sank und starb, und freut' sich noch:
und sterb' ich denn, so sterb' ich doch
durch sie, durch sie,
zu ihren Füßen doch!

Literatur

  • Hans Kuhn: „Geschlechtsbezogene Blumenmetaphorik in Liedern der Goethezeit.“ In: Jahrbuch für Volksliedforschung, Jg. 44 (1999), S. 122–126, ISSN 0075-2789 (Einleitung).
  • Max Friedlaender (Hrsg.): „Gedichte von Goethe in Compositionen seiner Zeitgenossen“ (Schriften der Goethe-Gesellschaft; Bd. 11). Olms, Hildesheim 1975, ISBN 3-487-05474-4 (Nachdruck der Ausgabe Weimar 1896).
Wikisource: Das Veilchen  – Quellen und Volltexte

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Mozart's song Das Veilchen ", K. 476 The Internet Archive ; Public Classical Music Beeld en Geluid Collection Wolfgang Amadeus Mozart
Public domain
Datei:Das Veilchen (Mozart).ogg
Wikisource logo, no text variant By Rei-artur pt en Rei-artur blog Nicholas Moreau
CC BY-SA 3.0
Datei:Wikisource-logo.svg