Fieberbrunn
Marktgemeinde
Fieberbrunn
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Kitzbühel | |
Kfz-Kennzeichen: | KB | |
Fläche: | 76,27 km² | |
Koordinaten: | 47° 28′ N, 12° 33′ O | |
Höhe: | 790 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.321 (1. Jän. 2019) | |
Postleitzahl: | 6391 | |
Vorwahl: | 05354 | |
Gemeindekennziffer: | 7 04 03 | |
NUTS-Region | AT335 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfplatz 1 6391 Fieberbrunn |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Walter Astner (Liste Fieberbrunn) | |
Gemeinderat: (2016) (17 Mitglieder) |
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Lage von Fieberbrunn im Bezirk Kitzbühel | ||
![]() Ortskern mit Pfarrkirche |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Fieberbrunn ist eine Marktgemeinde mit 4321 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) in Tirol. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kitzbühel.
Geografie
Die Marktgemeinde Fieberbrunn liegt im Tal der Fieberbrunner Ache zwischen den Kitzbüheler Alpen im Süden und westlichen Ausläufern der Leoganger Steinberge.
Fieberbrunn ist ein Fremdenverkehrsort, der größte der Tourismusregion Pillerseetal mit Sommer- als auch Wintersaison.
Ortsteile
Zu Fieberbrunn werden folgende Ortsteile gezählt: Bärfeld, Berg, Buchau, Enterpfarr, Endtal, Lehmgrube, Lindau, Pertrach, Pfaffenschwendt, Pletzergraben, Reith, Rosenegg, Rotache, Schönau, Trixlegg, Vorreith, Walchau, Wall, Weißach.
Nachbargemeinden
Geschichte
Über den Zeitpunkt der ersten Besiedelung des Ortes ist nichts bekannt. Es wird angenommen, dass bereits vor der Römerzeit Bergbau betrieben wurde. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1156 als „Pramau“ zurück.
Fieberbrunn gehörte einst zur Hofmark Pillersee des Benediktinerklosters Rott am Inn, welches in Tirol erhebliche Besitztümer hatte.
Im 16. Jahrhundert erlebte der Ort seine Blütezeit, als der Bergbau am Gebra (2057 Meter) und in den Rettenwandauen oberhalb des heutigen Lauchsees intensiviert wurde. Das gewonnene Eisen wurde bis 1908 zum damals weltbekannten Pillerseestahl verarbeitet, der einen Eisen-Feingehalt von mehr als 35 % aufwies und im Weiler Rosenegg verhüttet wurde.
1641 werden im Ortsgebiet fünf Gruben und elf Neuschürfe erwähnt. Einen Angelpunkt im Bergbau und Hüttenwesen stellte die Augsburger Familie Rosenberg von Rosenegg dar, welche sich in Fieberbrunn niedergelassen hatte. Sie ließen die Ansitze Altroseneck und Neuroseneck errichten.
Im September 1937 fiel die Hausfrau Katharina Neuner in der Nähe von Fieberbrunn einem Raubmord zum Opfer, bei dem der Täter lediglich einen Rucksack voll Preiselbeeren erbeutete. Der aus St. Johann in Tirol stammende Täter wurde bald darauf verhaftet, zum Tode verurteilt und am 9. Februar 1938 im Landesgericht Innsbruck hingerichtet.
Nachdem der Bergbau und das Hüttenwesen 1908 ein Ende gefunden hatte, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Industrie in Fieberbrunn angesiedelt.
Namensherkunft
Laut der Legende litt die Tiroler Landesfürstin Margarete Maultasch an Fieber und wurde geheilt, als sie vom Wasser der Schwefelquelle am Brunnen unterhalb der jetzigen Kirche trank. Seit dieser Zeit heißt dieser Brunnen „Fieberbrunnen“ und ist Namensgeber des Ortes, der früher Pramau hieß.
1632 wird Claudia von Medici der Legende nach ebenfalls durch den Genuss des Quellwassers geheilt.
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zwischen Fieberbrunn und Sankt Johann
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Die Schwarzache in Fieberbrunn
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Katholische Pfarrkirche
hll. Primus und Felizian
Bevölkerungsentwicklung

Politik
Bei der Gemeinderatswahl am 28. Februar 2016 waren 3.581 Personen stimmberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,82 % (2010: 71,02 %).[1]
Partei | Prozent | Stimmen | Sitze im Gemeinderat |
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Liste Fieberbrunn – Die Liste um Bürgermeister Dr. Walter Astner | 49,41 % | 1.140 | 9 | |
JUFI – Junge Fieberbrunner | 25,10 % | 579 | 4 | |
Gemeinsam für Fieberbrunn | 19,38 % | 447 | 3 | |
FPÖ und Parteifreie Liste für Fieberbrunn | 6,11 % | 141 | 1 |
Bürgermeister Walter Astner von der Liste Fieberbrunn gewann die Wahl 2016 mit 79,02 % der Stimmen. Sein Gegenkandidat Michael Eppensteiner (Gemeinsam für Fieberbrunn) erreichte 20,98 %.[1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Verkehr
Im Jahr 1947 wurde von der Familie Broschek – darunter auch Otto Broschek, dem ehemaligen Leiter der Wiener Hafenverwaltung, die Firma „Gebro Pharma“ gegründet und seitdem immer wieder erweitert.
Fieberbrunn liegt an der Hochkönig Straße und an der Salzburg-Tiroler-Bahn. Der Bahnhof Fieberbrunn wird von der S-Bahn Tirol, von Regional(express)zügen und einzelnen InterCity-Zügen bedient.
Tourismus
Fieberbrunn ist aufgrund seiner Schneesicherheit ein beliebter Wintersportort. Im Dezember 2015 haben sich die Bergbahnen Fieberbrunn mit dem Skicircus Saalbach-Hinterglemm/Leogang zusammengeschlossen. Der Skicircus Saalbach-Hinterglemm/Leogang/Fieberbrunn umfasst 70 Liftanlagen, davon 27 Gondelbahnen, 22 Sessellifte und 21 Schlepp- bzw. Übungslifte. Die Förderleistung Anlagen beträgt im Winter 126.000 Personen pro Stunde. Die insgesamt 270 Pistenkilometer unterteilen sich in 140 km blaue, 110 km rote und 20 Kilometer schwarze Pisten. Das Skigebiet ist besonders bekannt für sein Freeride-Angebot, das international Beachtung findet. Der alljährliche Stopp der Swatch Freeride World Tour in Fieberbrunn ist der Höhepunkt der hiesigen Freeride-Saison.
Neben dem Skifahren steht den Gästen ein 27 Kilometer langes Loipennetz zur Verfügung.
Für den Sommertourismus ist der Lauchsee von Bedeutung; an diesem Badesee liegt auch die Simon-Schwaiger-Schanze. Des Weiteren gibt es 150 km Wanderwege sowie ausgeschilderte Mountainbikestrecken. Eine weitere Attraktion ist der Wildsee auf 1847 m Höhe sowie der anspruchsvollste Bergmarathon Österreichs Kitz Alps Trail mit Start und Ziel in Fieberbrunn.
Persönlichkeiten
- Christian Blattl der Ältere (1776–1856), Tiroler Freiheitskämpfer
- Christian Blattl der Jüngere (1805–1865), Volksliederdichter
- Friedrich Leithe (1828–1896), Bibliothekar
- Anton Jirku (1885–1972), Alttestamentler und Religionswissenschaftler
- Josef Hofer (* 1955), Musiker
- Manfred Perterer (* 1960), Chefredakteur
- Andreas Widhölzl (* 1976), ehemaliger österreichischer Skispringer, Weltmeister und Olympiasieger
- Manuel Feller (* 1992), Skirennläufer
Weblinks
- 70403 – Fieberbrunn. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Webseite der Gemeinde
- Fieberbrunn, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
Einzelnachweise
- 1 2 Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016: Gemeinde Fieberbrunn. In: wahlen.tirol.gv.at. Land Tirol, 2016, abgerufen am 21. Juli 2017.
Weiterführendes#
- AEIOU/Fieberbrunn (AEIOU)
- Fieberbrunn (Bildlexikon)
-- Pachl W, Samstag, 20. Februar 2016, 00:17