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vom 14.03.2022, aktuelle Version,

Göfis

Göfis
Wappen Österreichkarte
Göfis (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Feldkirch
Kfz-Kennzeichen: FK
Fläche: 9,07 km²
Koordinaten: 47° 14′ N,  38′ O
Höhe: 558 m ü. A.
Einwohner: 3.329 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 367 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6811
Vorwahl: 05522
Gemeindekennziffer: 8 04 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchstraße 2
6811 Göfis
Website: www.goefis.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Lampert (Dorfliste)
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020)
(24 Mitglieder)

14 Dorfliste Göfis
08 Grüne und Parteifreie
01 Freiheitliche und Parteifreie
01 Freie Bürgerpartei (FBP)

Lage von Göfis im Bezirk Feldkirch
KlausMeiningenSulzWeiler
Lage der Gemeinde Göfis im Bezirk Feldkirch (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Göfis
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Göfis ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Feldkirch mit 3329 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).

Geografie

Göfis liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Feldkirch auf 558 Metern Höhe. Göfis ist das Tor zum Walgau, der sich bis nach Nüziders erstreckt. 49,2 % der Fläche (9 km²) sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Es gibt nur die Katastralgemeinde Göfis.

Nachbargemeinden

Feldkirch Rankweil
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Frastanz Satteins

Geschichte

Der Name, in den ältesten urkundlichen Belegen „Segavio“ lautend. In Urkunden des Klosters St. Gallen aus dem Zeitraum 774 bis 920 finden sich Schreibweisen zu Orten in Vorarlberg, u. a. Segavia für Göfis im Jahr 851.[1] Segavia bzw. Segaviao ist ebenso wie der des örtlichen Burgnamens Sigberg vom keltischen „segos“ (Sieg, Kraft, Stärke) abgeleitet und bezeichnet eine befestigte Siedlung.[2] Sigberg bedeutet dasselbe wie das romanische „Montfort“. Es liegt nahe, diesen Namen auf die Heidenburg zurückzuführen, deren Ruinen teils als spätrömisch, teils als frühmittelalterlich festgestellt wurden. Die dort gemachten Funde gehen bis in die Frühbronzezeit zurück und weisen auf einen sehr alten Siedlungsboden hin.[3]

In der spätrömischen Zeit hatte die Heidenburg als Fluchtburg strategische Bedeutung. In ihrem Gelände wurde eine dem 6. Jahrhundert angehörige christliche Kultstätte gefunden.[4] In das Licht der urkundlichen Überlieferung tritt Göfis ab der Mitte des 9. Jahrhunderts. Das rätische Güterverzeichnis von ca. 842 nennt die königlichen Lehen des Jägers Bercharius und des Fontejanus in Göfis.[5] Seit dem 13. Jahrhundert waren in Göfis verschiedene montfortische Ministerialengeschlechter anzutreffen: die Ritter von Göfis seit 1209 sowie die Ritter von Sigberg.[6] Letztere halten sich bis ins 15. Jahrhundert. Sie haben einen größeren Lehenbesitz inne und gehören teilweise der hohen Geistlichkeit in Chur zu. Ihr Stammsitz ist die an dem strategisch wichtigen Illübergang nach Frastanz gelegene Sigburg.[7]

Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Göfis seit der Gründung 1861.

Der Schwarze See an der Gemeindegrenze zu Satteins entstand im Spätmittelalter durch einen Bergsturz vom Spiegelstein. Zeuge dieses mittelalterlichen Großereignisses ist die heute noch sichtbare Naturnarbe des Verheitenschrofen. 1876 ereignete sich neuerlich ein Felssturz, bei dem auch ein Teil des Fahrwegs verschüttet wurde.[8] Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Beim Hochwasser 2005 wurden durch die Wassermassen der Ill in der Parzelle Schildried im Gemeindegebiet Schäden verursacht. Dadurch, dass der Ortsteil direkt an der Ill liegt, die bereits mehrmals über die Ufer getreten ist, wurde eine Absiedlung der dort ansässigen Bewohner in die Wege geleitet. In weiterer Folge wurde das gesamte Gebiet in eine Ausgleichsfläche umgewandelt, um bei einem weiteren Hochwasser das übergetretene Flusswasser aufnehmen zu können. Die Aufräumarbeiten und die finanzielle Entschädigung der Bewohner waren für eine Gemeinde dieser Größe erhebliche finanzielle Posten.[9]

Bevölkerungsentwicklung

Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 7,4 %.

Das Bevölkerungswachstum der letzten Jahrzehnte beruht auf einer positiven Geburtenbilanz. Die Wanderungsbilanz ist nahe null.[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ruine Sigberg
Pfarrkirche Göfis
Kapelle hl. Sebastian
  • Burg Sigberg: Die Burganlage befindet sich auf einem niederen, von Natur aus wenig geschützten Hügel im Göfner Ried, oberhalb der Frastanzer Illbrücke. Seit 2001 wird die Anlage restauriert und auf der Ruine gibt es das jährliche Burgfest.[11]
  • Ruine Heidenburg: Auf einem langgestreckten, zum Teil senkrecht abfallenden Bergrücken östlich vom Ort finden sich Mauerreste einer einfachen, hochmittelalterlichen Burganlage. Die Reste der Mauerwerksstruktur weisen auf eine Entstehung nicht vor 1100 hin. An der ganzen Anlage wurden 1939 bis 1941, sowie 1945 und 1947 archäologische Ausgrabungen durchgeführt.
  • Katholische Pfarrkirche Göfis hl. Luzius: Die Kirche St. Luzius wurde 1503 von Hans Sturn erbaut, der zuvor schon die Dompfarrkirche St. Nikolaus in Feldkirch errichtet hatte. In den Jahren 1970 bis 1975 erfolgte ein umfangreicher Umbau der Kirchenanlage. Im Inneren der Kirche befinden sich Arbeiten des Bildhauers Erasmus von Kern. Bei Ausgrabungen im Bereich der heutigen Pfarrkirche wurden die Grundmauern einer Kirche aus dem 9. Jahrhundert – aus karolingischer Zeit – freigelegt.
  • Kapelle Hl. Sebastian: 1429 wurde die Sebastianskapelle geweiht.
  • Gletschertopf: Im Rahmen der Bauarbeiten des Ambergtunnels wurde im Gemeindegebiet von Göfis ein Gletschertopf entdeckt.
  • Hochmoor Gasserplatz bei Göfis.

Wirtschaft und Infrastruktur

Am Ort gab es im Jahr 2003 43 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 223 Beschäftigten und 22 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1189.

Verkehr

Im Ortsgebiet von Göfis verläuft die Rheintal/Walgau Autobahn mit der Anschlussstelle „Feldkirch-Frastanz“; sie ist für normale Kraftfahrzeuge aus Göfis nur über Feldkirch oder Frastanz erreichbar. Ein großer Teil des Ambergtunnels liegt unterhalb des Ortsgebietes von Göfis, weshalb z. B. auch die zweite Röhre vom Göfner Pfarrer eingeweiht wurde.

Vereine

Musikverein Göfis, Orts- und Jugendfeuerwehr Göfis, Turnerschaft Göfis, Sportclub Göfis, EHC Göfis, Obst- und Gartenbauverein, Sparverein Waldrast Göfis, Union Tischtennis Club Göfis, Feitl Club Göfis Tufers

Bildung

In Göfis gibt es zwei Volksschulen, drei Kindergärten und eine Kinderbetreuung ab 1,5 Jahren.

Gemeindeamt Göfis

Politik

Die Gemeindevertretung hat insgesamt 24 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2018 Helmut Lampert
  • seit 2018 Thomas Lampert (Dorfliste Göfis)[17]

Wappen

Wappen von Göfis
Göfis

Das Wappen wurde der Gemeinde am 21. Juli 1969 verliehen. Es zeigt auf einem gespaltenen Schild rechts in goldenem Feld eine grüne, entwurzelte Linde und links in rotem Feld einen nimbierten König mit silbernem Gewand und Mantel, goldener Krone, Zepter und Reichsapfel.[18]

Das Gemeindewappen entstand nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Die Linde versinnbildlicht den Götterbaum der Bewohner der Heidenburg, der König symbolisiert den heiligen Luzius, den ersten Bischof von Chur.[19]

Partnergemeinden

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Commons: Göfis  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georg Keckeis: Topographisch-historische Beschreibung der Ortschaften Rötis und Viktorsberg, neu herausgegeben von der Gemeinde Röthis, 1991, S. 39.
  2. Josef Zehrer, Die Ortsnamen von Vorarlberg, 2. Teil, in: Jb. d. Vbg. Landesmus.-Ver. 1960, 173; Andreas Ulmer, Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins, Dornbirn 1925, 482
  3. Aus der Geschichte von Göfis von DDr. Karl Heinz Burmeister, Direktor des Vorarlberger Landesarchivs
  4. Andreas Ulmer, Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Wien 1951, 83
  5. Benedikt Bilgeri, Das rätische Güterverzeichnis um 850 als Vorarlberger Geschichtsquelle, in: Jahresbericht d. B. Gymn. F. Mädchen Bregenz 1951/52, 14. Zu der Datierung auf 842 vgl. Benedikt Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs, 1. Bd., Wien 1971, 261, Anm. 159
  6. Ulmer, Burgen, 484 f. Das Wappen der Ritter von Sigberg ist abgebildet bei Johann Georg Schleh, Emser Chronik, Hohenems 1616, 55, Josef Grabherr, Burgen und Adel im Walgau, in: Veröffentlichungen d. Ver. F. Christ. Kunst u. Wiss. In Vorarlberg 5./6., 1912, 50 f.
  7. Ulmer, Burgen 481-491 (mit einem Grundriss der Burgruine)
  8. Schwarzen See und Spiegelstein erkunden (21. Dezember 2017)
  9. Als die Flut im Schildried für Tränen sorgte
  10. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Göfis, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 27. März 2019.
  11. Göfis, Burgruine Sigberg Eintrag im Bundesdenkmalamt (BDA).
  12. Gemeindevertretung 2000. Land Vorarlberg, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  13. Gemeindevertretung 2005. Land Vorarlberg, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  14. Gemeindevertretung 2010. Land Vorarlberg, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  15. Gemeindevertretung 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  16. Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  17. Gernot Schweigkofler: Ein neuer Lampert übernimmt in Göfis. In: Vorarlberger Nachrichten. 8. November 2018, abgerufen am 9. November 2018.
  18. Cornelia Albertani, Ulrich Nachbaur: Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. Hrsg.: Vorarlberger Landesarchiv. 3. Auflage. Bregenz 2011, ISBN 978-3-902622-17-4, S. 27 (vorarlberg.at [PDF]).
  19. Göfis - kurz beschrieben. Gemeinde Göfis, abgerufen am 29. Dezember 2021 (deutsch).
  20. Partnergemeinde Bad Blumau. Gemeinde Göfis, abgerufen am 29. Dezember 2021 (deutsch).