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vom 14.08.2019, aktuelle Version,

Gardemusik Wien

Garde und Gardemusik beim 34. Österreichischen Blasmusikfest 2013 in Wien

Die Gardemusik Wien (auch Militärmusik des Gardebataillons Wien) ist eine von neun Militärmusikkapellen Österreichs. Sie ist Teil des Gardebataillons des österreichischen Bundesheeres, in der Maria-Theresien-Kaserne im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing stationiert und besteht aus 60 Musikern. Der Kommandant der Gardemusik ist auch Militärmusikchef des Bundesheeres.[1]

Geschichte

Die Gardemusik Wien beim Kondukt für Otto von Habsburg (2011)

Nach Inkrafttreten des Österreichischen Staatsvertrages marschierte am 26. September 1955 die provisorische Grenzschutzabteilung 1 durch die Straßen von Wien, begleitet von einem Musikzug bestehend aus Musikern der Abteilung. In der Folge wurde die Grenzschutzabteilung in Heereswachbataillon umbenannt, ab Jänner 1956 übernahm die Musikkapelle des Heereswachbataillons sämtliche repräsentativen Aufgaben in Wien von der Polizeimusik Wien. Am 15. Mai 1957 erfolgte die Umbenennung des Heereswachbataillons in Gardebataillon, die Musikkapelle des Heereswachbataillons wurde zur Gardemusik umbenannt.[2]

Militärkapellmeister Friedrich Hodick stellte 1965 den Großen Österreichischen Zapfenstreich zusammen, für die Endredaktion zeichnete Anton Sollfellner verantwortlich. Hodick komponierte außerdem den Präsentiermarsch, der beim Abschreiten der Front gespielt wird.[2] Für neu gewählte Bundespräsidenten wurde jeweils ein eigener Marsch komponiert, beispielsweise 2017 der Dr.-Van-Der-Bellen-Marsch und 2004 der Dr.-Heinz-Fischer-Marsch von Bernhard Heher oder der Dr.-Thomas-Klestil-Marsch von Hans Schadenbauer.[3][2]

Ab Oktober 2014 wurde aus Kostengründen die Auflassung von fünf österreichischen Militärkapellen diskutiert.[4] Im Dezember 2014 einigte sich die Regierung auf ein Behalten der neun Standorte bei gleichzeitiger Reduktion des Personals auf 20 Musiker pro Bundesland.[5] Die Gardemusik war als einzige österreichische Militärmusikkapelle von der Personalreduktion nicht betroffen.[6] Im Mai 2016 beschloss die österreichische Landeshauptleutekonferenz gemeinsam mit Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil einen Stopp der Heeresreform.[7]

Trommel-Ponys

Gardemusik Wien mit Trommelpony vor dem Bundeskanzleramt (1980)

Zu den Besonderheiten der Gardemusik zählten die Ponys, die zum Ziehen der Großen Trommel zum Einsatz kamen, darunter die Ponys mit Namen Donner und Blitz. Ab 1977 betreute Pony-Mutter Rosa Zatschkowitsch neben dafür abgestellten Grundwehrdienern die in Diensten des Bundesheeres befindlichen Ponys mit. 2004 wurde sie dafür von Bundespräsident Thomas Klestil mit der Goldenen Medaille für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet, außerdem erhielt sie vom Österreichischen Blasmusikverband die Verdienstmedaille in Bronze.[8] Die 2012 im Alter von 92 Jahren gestorbene frühere Journalistin und Fotografin wurde mit militärischen Ehren verabschiedet. Während des Sommerurlaubes der Gardemusik waren die Ponys in Hochfilzen in Tirol stationiert.[9] Die letzten Ponys, Wachtmeister Amadeus und Korporal Mozart, wurden 2015 pensioniert und nicht mehr nachbesetzt.[10][11][12]

Aktivitäten

Ensemble der Gardemusik am Benefizball dancer against cancer in der Wiener Hofburg (2010)

Eine der Hauptaufgaben ist die musikalische Umrahmung von Staatsempfängen, Akkreditierungen von Botschaftern und anderen sogenannten Ehrengestellungen, beispielsweise Kondukten. Außerdem produzierte die Gardemusik über zwanzig Tonträger, neben Militärmärschen unter anderem auch Einspielungen von Werken von Johann Strauß, Carl Michael Ziehrer und Joseph Lanner.

Zu den jährlich stattfindenden Auftritten zählen der Neujahrsempfang des Bundespräsidenten für das Diplomatische Korps, das Frühlingskonzert des symphonischen Blasorchesters und seit 1978 das Arkadenhofkonzert im Arkadenhof des Wiener Rathauses. In der Wiener Ballsaison werden von Ballorchester bzw. Big Band der Gardemusik verschiedene Bälle in der Wiener Hofburg musikalisch umrahmt, etwa der Ball der Offiziere. Bis 2001 fand das Herbstkonzert der Gardemusik im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins statt, aufgrund der Verkürzung des Grundwehrdienstes und der Reduzierung des Streicherkontingentes findet dieses seitdem nicht mehr statt. In der Weihnachtszeit zählen Auftritte bei Licht ins Dunkel oder bei der Illuminierung des Christbaumes vor dem Wiener Rathaus zum Programm. Im Ausland war die Gardemusik wiederholt bei internationalen Militärmusiktreffen präsent.[2]

Im Februar 2019 musizierte die Gardemusik im Rahmen des Wiener Opernballes beim Empfang der Gäste auf dem Roten Teppich.[13][14]

Die Gardemusik führt außerdem jährlich einen 12 bis 15 Wochen dauernden Lehrgang für Unteroffziersanwärter aller neun österreichischen Militärmusiken durch.[2]

Kapellmeister

1. Kapellmeister

Militärkapellmeister Bernhard Heher und Gardekommandant Stefan Kirchebner übergeben die Partitur des "Barbara-Prammer-Marsches" an Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (2014).

2. Kapellmeister

  • 1963 bis 1965: Franz Josef Kohsich
  • 1965 bis 1968: Anton Sollfellner[16]
  • 1968: Rudolf Bodingbauer[17]
  • 1969 bis 1971: Rudolf Bara
  • 1990 bis 1995: Hannes Lackner[18]
  • 1997 bis 2002: Bernhard Heher
  • seit 2005: Johann Kausz[2]

Musikmeister

  • 1956 bis 1960: Josef Hahn
  • 1960 bis 1974: Johann Bauerstätter
  • 1975 bis 1980: Josef Hain
  • 1980 bis 1993: Hermann Auer
  • 1993 bis 2011: Josef Höller[2][19]
  • seit 2011: Gerald Springer[1][19]

Siehe auch

  Commons: Gardemusik Wien  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Gardemusik Wien. Abgerufen am 11. Mai 2016.
  2. 1 2 3 4 5 6 7 8 Bundesheer - Truppendienst - Folge 309, Ausgabe 3/2009: Die Gardemusik. Abgerufen am 11. Mai 2016.
  3. Faschingskonzert der Gardemusik Wien. Rathauskorrespondenz vom 30. Jänner 2002, abgerufen am 11. Mai 2016.
  4. derStandard.at - Minister Klug spart 13 Kasernen ein - Zukunft der Eurofighter offen. Artikel vom 4. Oktober 2014, abgerufen am 31. März 2015
  5. derStandard.at - Bundesheer: Regierung verkündet Einigung. Artikel vom 23. Dezember 2014, abgerufen am 31. März 2015
  6. Militärmusik stark verkleinert auf Ö1 vom 1. April 2015, abgerufen am 5. April 2015.
  7. derStandard.at - Bundesheer: Militärmusik und Kasernen bleiben. Artikel vom 11. Mai 2016, abgerufen am 11. Mai 2016.
  8. derStandard.at - "Pony-Mutter" des Bundesheeres. Artikel vom 27. März 2007, abgerufen am 12. Mai 2016.
  9. orf.at - Garde verabschiedete „Pony-Mutter“. Artikel vom 25. April 2012, abgerufen am 11. Mai 2016.
  10. Trommel-Ponys der Garde genießen "Musik-Pension". Artikel vom 22. Mai 2015, abgerufen am 11. Mai 2016.
  11. Ein Leben für die GARDE „Die Pony Mutter“. Artikel vom 21. März 2007, abgerufen am 12. Mai 2016.
  12. Kleine Zeitung: Kleinere Militärmusik "wird auch funktionieren". Artikel vom 19. Mai 2015, abgerufen am 12. Mai 2016.
  13. diepresse.com: Gardemusik bläst erstmals den Opernball-Marsch. Artikel vom 15. Februar 2019, abgerufen am 16. Februar 2019.
  14. derStandard.at: Gardemusik bläst Opernball-Gästen erstmals den Marsch. Artikel vom 15. Februar 2019, abgerufen am 16. Februar 2019.
  15. Gustav Gaigg im regiowiki.at
  16. Anton Othmar Sollfelner im regiowiki.at
  17. Rudolf Bodingbauer im regiowiki.at
  18. Hannes Lackner im regiowiki.at
  19. 1 2 Arkadenhofkonzert 2011 - Musikmeister in Ruhestand verabschiedet. Artikel vom 22. Juli 2011, abgerufen am 11. Mai 2016.

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Blasmusik-Festumzug am Ring aus Anlass des 34. Österreichischen Blasmusikfestes in Wien 130601_Blasmusikfest_13 weisserstier from Wien, Austria
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Gardemusik während eines Konduktes aus Anlass der Otto von Habsburg Prozession Eigenes Werk Jakub Hałun
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Datei:20110716 Otto von Habsburg funeral procession 2108.jpg
Militärkapellmeister Bernhard Heher und Gardekommandant Stefan Kirchebner übergeben die Partitur des "Barbara-Prammer-Marsches" an Barbara Prammer. 60. Geburtstag der Nationalratspräsidentin Barbara Prammer Johannes Zinner für SPÖ Presse und Kommunikation
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Abmarsch der Garde und des Musikcorps mit ihrem Maskottchen, dahinter das Bundeskanzleramt Eigenes Werk Buonasera
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Wappen der Republik Österreich : Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist: Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone …. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“ Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt. Heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 2 B-VG , in der Fassung BGBl. Nr. 350/1981 , in Verbindung mit dem Bundesgesetz vom 28. März 1984 über das Wappen und andere Hoheitszeichen der Republik Österreich (Wappengesetz) in der Stammfassung BGBl. Nr. 159/1984 , Anlage 1 . Austrian publicist de:Peter Diem with the webteam from the Austrian BMLV (Bundesministerium für Landesverteidigung / Federal Ministry of National Defense) as of uploader David Liuzzo ; in the last version: Alphathon , 2014-01-23.
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