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vom 14.09.2022, aktuelle Version,

Hochleithen

Hochleithen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Hochleithen
Hochleithen (Österreich)
Hochleithen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Mistelbach
Kfz-Kennzeichen: MI
Hauptort: Wolfpassing an der Hochleithen
Fläche: 19,91 km²
Koordinaten: 48° 27′ N, 16° 31′ O
Höhe: 226 m ü. A.
Einwohner: 1.110 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 56 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2123, 2125
Vorwahl: 02245
Gemeindekennziffer: 3 16 22
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gemeindezentrum 1
2123 Traunfeld
Website: www.hochleithen.at
Politik
Bürgermeister: Adolf Mechtler (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
14
5
14  5 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Hochleithen im Bezirk Mistelbach
Lage der Gemeinde Hochleithen im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte) FalkensteinMistelbach
Lage der Gemeinde Hochleithen im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Hochleithen ist eine Gemeinde mit 1110 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.

Geografie

Hochleithen liegt rund zehn Kilometer nördlich von Wolkersdorf im Weinviertel, im flachen Tal des Wolfpassinger Baches. Die tiefste Stelle des Baches im Südwesten ist 200 Meter über dem Meeresniveau, die teilweise bewaldeten Hügel an der Gemeindegrenze erreichen 250 Meter. Die Fläche der Gemeinde umfasst fast zwanzig Quadratkilometer. Mehr als drei Viertel werden landwirtschaftlich genutzt, drei Prozent sind Weingärten und neun Prozent sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

  • Bogenneusiedl (160)
  • Traunfeld (350)
  • Wolfpassing an der Hochleithen (600)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Bogenneusiedl, Traunfeld und Wolfpassing an der Hochleithen.

Nachbargemeinden

Kreuzstetten Gaweinstal
Kreuttal Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Bad Pirawarth
Ulrichskirchen-Schleinbach Wolkersdorf

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus 1161 und betrifft Wolfpeizingen, was so viel wie „auf den Wolf passen“ bedeutet (Wolfpassing). Wenige Jahre später wird Ortlieb de Wolfpassing in einer Schenkungsurkunde als Zeuge genannt. Im Jahr 1253/1254 wird Drauchfeld (Traunfeld) im Pfarrverzeichnis von Heiligenberg erwähnt. Niosidl (bogenförmige Neusiedlung) wird das heutige Bogenneusiedl 1258 genannt. Im Jahr 1280 waren ein Schloss und eine Kirche das Zentrum von Wolfpassing. Das Geschlecht der Wolfpassinger dürfte jedoch bereits im 13. Jahrhundert ausgestorben sein.

Im Jahr 1655 wird Wolfpassing zur Pfarre erhoben. Von 1744 bis 1749 wird die Kirche unter der Patronanz von Kaiserin Maria Theresia nach den Plänen eines Schülers von Johann Fischer von Erlach erbaut. Die barocke Kapelle in Bogenneusiedl wird 1765 und 1797 die Kirche vonTraunfeld errichtet.

Im Deutschen Krieg logierten 19.000 Soldaten vom 20. bis 23. Juli 1866 in Traunfeld, Wolfpassing und Bogenneusiedl. Das Kommando war im Pfarrhof einquartiert.

Um die Hochwassergefahr zu bannen wird 1924 der Bach reguliert, 1926 erfolgt die Installation des elektrischen Stromes, 1931 wird das erste Telefon angeschlossen. Der Abschnitt der Nord/Weinviertel Autobahn A5 an der Ostgrenze der Gemeinde wird im Jahr 2010 eröffnet.[3]

Zweiter Weltkrieg

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurden Hochleithen und seine Katastralgemeinden Schauplatz heftiger und wechselvoller Kämpfe zwischen Truppen der Wehrmacht und der Roten Armee. In Bogenneusiedl fand am 15. April 1945 ein Tieffliegerangriff der Sowjets auf eine deutsche Artilleriestellung statt, bei dem auch Zivilisten getötet und mehrere Gebäude zerstört wurden. In Traunfeld kam es zu zähen Abwehrkämpfen der Deutschen unter Einsatz von Panzer und leichter Artillerie gegen starke, mit Stalinorgeln versehene Sowjettruppen. Erst nach heftigem Granatwerferfeuer gelang es den Sowjets, am 16. April den Ort zu nehmen, wobei 21 Gebäude komplett zerstört wurden. In Wolfpassing kamen im Zuge von wechselnden Kampfhandlungen drei Zivilisten ums Leben, 51 Gebäude wurden ein Raub der Flammen.[4]

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Wolfpassing an der Hochleithen
Pfarrkirche Traunfeld
Kellergasse Im Oberen Kreuth in Bogenneusiedl

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Im Jahr 2010 waren von den 36 landwirtschaftlichen Betriebe 22 Vollerwerbsbauern. Diese bewirtschafteten drei Viertel der Flächen. Im Produktionssektor waren 22 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 18 im Bereich Warenherstellung beschäftigt. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (25), soziale und öffentliche Dienste (22) und Handel (21 Mitarbeiter).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 36 63 33 51
Produktion 12 11 40 44
Dienstleistung 39 20 93 68

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 550 Erwerbstätige in Hochleithen. Davon arbeiteten 95 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[8]

Verkehr

  • Eisenbahn: Knapp westlich der Gemeinde verläuft die Schnellbahnlinie S2 von Mistelbach nach Wien.[9]
  • Straße: Die Raststation Hochleithen der Nord/Weinviertel Autobahn A5 befindet sich auf Gemeindegebiet.
  • Rad: ein dichtes Netz von Radrouten verläuft durch die Gemeinde Hochleithen.[10]

Politik

BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2005 Josef Regner (ÖVP)
  • seit 2005 Adolf Mechtler (ÖVP)[17]
Commons: Hochleithen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Hochleithen, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. April 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Chronik der Gemeinde Hochleithen. Abgerufen am 8. April 2021 (österreichisches Deutsch).
  4. Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Hochleithen, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. April 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Hochleithen, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. April 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Hochleithen, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. April 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Hochleithen, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 8. April 2021.
  9. Fahrplanauskunft. ÖBB, abgerufen am 8. April 2021.
  10. Touren – BERGFEX – Hochleithen – Hochleithen. Abgerufen am 8. April 2021.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Hochleithen. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 15. März 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Hochleithen. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 15. März 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Hochleithen. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 15. März 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Hochleithen. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 15. März 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Hochleithen. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 15. März 2020.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Hochleithen. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 15. März 2020.
  17. Ing. Adolf Mechtler. Gemeinde Hochleithen, abgerufen am 8. April 2021 (österreichisches Deutsch).

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