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vom 14.01.2021, aktuelle Version,

Hohe-Wand-Wiese

Hohe-Wand-Wiese
Skibetrieb auf der Hohe-Wand-Wiese (2009)

Skibetrieb auf der Hohe-Wand-Wiese (2009)

Ort Osterreich Wien
Berg Hohe Wand
Koordinaten 48° 13′ 50″ N, 16° 12′ 10″ O
Hohe Wand
Start 370 m
Ziel 260 m
Höhenunterschied 102 m
Streckenlänge 400 m
Höchstgefälle 25 %

Die Hohe-Wand-Wiese ist, neben der Dollwiese in Hietzing, eine der zwei Skipisten in Wien. Sie befindet sich im Gemeindebezirk Penzing, Katastralgemeinde Hadersdorf, Grundstück Nr. 225, Ortschaft Vorderhainbach, und verfügt über einen Schlepplift, einen Babyschlepplift (Förderband), eine Beschneiungsanlage sowie eine Flutlichtbeleuchtung. Mit ihrem maximalen Gefälle von 25 % ist sie als blaue Piste einzustufen.

Auf der Hohe-Wand-Wiese wurde 1967 der erste Parallelslalom in der Geschichte des Skisports ausgetragen.[1] 1986 gastierte hier für ein Rennen der Alpine Skiweltcup.[1]

Geschichte

Schon bevor der Schilauf zum Volkssport wurde, war der höchste Punkt der Hohen Wand (heute: über das Schutzhaus Mostalm hinaus zur Franz-Karl-Fernsicht auf 488 m)[2] wegen der herrlichen Weitsicht ein beliebtes Ausflugsziel. In einem Wanderführer aus dem Biedermeier, dem Werk Wien’s Umgebungen auf zwanzig Stunden im Umkreise von Adolf Schmidl aus dem Jahre 1835, wird eine Wanderung dorthin beschrieben:

Dieser Weg [über Hainbach] führt denn auch auf die hohe Wand. […]
Man tritt aus dem Walde auf den Rand der schönen, sogenannten Bäckerwiese heraus, die sich in ein üppig grünes Thal hinabsenkt. Ringsum dunkle Waldberge, aus denen einzelne frische Matten hervorblicken – von Wien ist keine Spur zu erblicken – über die vorliegende Höhe hinaus sieht man die große Donaubrücke, die Ebene des Marchfeldes, und in weiter Ferne den Hainburger Berg, den Thebner Kogel und die Anfänge der kleinen Karpathen. Wendet man sich aber rechts, welch’ ein Bild! Die Waldberge bilden hier einen tiefen Sattel und über diesen erblickt man, wie in einem natürlichen Rahmen, die österreichisch-steirischen Alpen! [3]

Die Hohe-Wand-Wiese als Schiwiese wurde am 1. März 1966 unter Bürgermeister Bruno Marek eröffnet.[4]

Dem Parallelslalom vom 21. Februar 1967[5] folgten drei weitere solche Bewerbe, am 30. Jänner 1968,[6] am 27. Jänner 1969[7] und am 6. Jänner 1986. Letzterer wurde im Rahmen des FIS-Skiweltcups ausgetragen und war gleichzeitig auch der erste Flutlichtslalom.[1] Im Finale setzte sich vor 10.000 Zuschauern der Italiener Ivano Edalini gegen den Deutschen Markus Wasmeier durch.[8]

Der für die Pistenpräparierung nötige Schnee kam aus einer Schneekanone vor Ort, zusätzliche Mengen wurden in einer Klimakammer des Wiener Arsenals (Österreichisches Forschungs- und Prüfzentrum Arsenal, nunmehr: Arsenal Research) erzeugt und per LKW antransportiert.

Seit 2006 gibt es auf der Hohe-Wand-Wiese unter der Adresse Mauerbachstraße 174–184 eine Sommerrodelbahn.[9]

Seit der Saison 2016/17 bleibt der Schlepplift im Winter geschlossen. Stattdessen ist ein 40 Meter langer Zauberteppich im Einsatz. Im unteren Bereich sind Dryslope-Rutschmatten ausgelegt, die Skifahren auch ohne Schnee ermöglichen. Sofern die Witterung es zulässt, kann dieser Bereich auch zusätzlich beschneit werden. Laut neuem Pächter ist infolge der Klimaerwärmung eine Winter-Nutzung des gesamten Hangs wirtschaftlich nicht mehr vertretbar.[10]

Erreichbarkeit

Literatur

  • Fr(anz) C(arl) Weidmann: Wien’s Umgebungen. Historisch-malerisch geschildert von —. Zehnter Ausflug. (Erste Abtheilung: Spaziergang am Halterbach. Die hohe Wand, und Andeutung des Weges über den Scheiblingstein nach Mauerbach. Haimbach. Steinbach. Mauerbach). Carl Armbruster, Wien 1827. Volltext online.
  • Andrea Katschthaler: Ein Schleppliftwart mitten in Wien: Michael Schmidt. (Der Wiener der Woche). In: wienerzeitung.at, 4. Jänner 2008, abgerufen am 11. Februar 2018.
  • Hohe Wand Wiese macht heute auf. Wiens einzige Skipiste. Täglich von 9 bis 21 Uhr. In: Österreich. Österreichs neue Tageszeitung, unabhängig, überparteilich. Ausgabe vom 18. Dezember 2010, S. 14, OBV.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Weltcup Parallelslaloms in Wien im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  2. Johann Wruß (Text): Rote Markierung Grüner Jäger – Franz-Karl-Fernsicht, 2,5 km. In: oetk-klosterneuburg.at, abgerufen am 11. Februar 2018.
  3. Adolf Schmidl: Wien’s Umgebungen auf zwanzig Stunden im Umkreise. Nach eigenen Wanderungen geschildert von Adolf Schmidl. Erster Band. Carl Gerold, Wien 1835, S. 281 f. Volltext online.
  4. Wiens Schneekanonen in Stellung. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 2. März 1966, S. 6 ( Digitalisat).
  5. Bachleda und Schillinger vorn. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 22. Februar 1967, S. 10 ( Digitalisat).
  6. K.-o.-Slalom: Russel besiegt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 31. Jänner 1968, S. 12 ( Digitalisat).
  7. Der Höhepunkt war Huber gegen Matt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 28. Jänner 1969, S. 12 ( Digitalisat).
  8. Alfred Nimmerrichter: Hochspannung in Mauerbach. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. Jänner 1986, S. 11 ( Digitalisat).
  9. Sommerrodelbahn Hohe-Wand-Wiese. In: wien.gv.at, abgerufen am 11. Februar 2018.
  10. Magistrat der Stadt Wien (Red.): Erster Schneefall: Winterbetrieb Hohe Wand Wiese Wien Saison 2016/17. Wiens berühmte Sportstätte die Hohe Wand Wiese Wien startet am 23. Dezember in den Winterbetrieb! In: wien.gv.at, abgerufen am 11. Februar 2018;
    Rutschpartie auf Plastikpiste. Hohe Wand Wiese startet ohne Schlepplift in Saison. In: heute.at, 22. Jänner 2017, abgerufen am 12. April 2020.
Commons: Hohe-Wand-Wiese  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien