JUNOS – Junge liberale NEOS
Die JUNOS – Junge liberale NEOS sind der Jugendverband der Partei NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum. Als solche sind sie auch Vollmitglied von IFLRY und LYMEC.
Hervorgegangen sind die JUNOS aus den Jungen Liberalen Österreich, einer bis dahin bestehenden Partei und Hochschülerschaftsfraktion. Diese unterstützte seit Oktober 2012 als Jugendpartner die Partei NEOS, in die sie sich schließlich am 22. März 2014 als Jugendverband eingliederte.
Bundesvorstand
Der amtierende Bundesvorstand wurde am XXIV. Bundeskongress am 29. Oktober 2021 gewählt[1] und besteht aus:[2]
- Anna Stürgkh (Bundesvorsitzende)
- Bastian De Monte (Stellvertretende Bundesvorsitzender)
- Julia Deutsch (Generalsekretärin)
- Darius Djawadi (Kommunikation)
- Jakob Dirnböck (Aus- und Weiterbildung)
- Mario Dragnev (Digitales & IT)
- Naemi Häfeli (Organisationsentwicklung)
- Philipp Pichler (Programmatik)
- Sophie Wotschke (Vorsitzende JUNOS Studierende)
- Manuel Grubmüller (Vorsitzender JUNOS Schüler_innen)
Landesverbände
Bundesland | Vorsitzender | Stellvertretender Vorsitzender | Geschäftsführer |
---|---|---|---|
Wien[3] | Yousef Hasan | Sarah Sinkovits | Benedikt Flasch |
Niederösterreich[4] | Kathrin Kaindl | Erik Baldassari | Matthias Meyer |
Oberösterreich[5] | Stefan Burgstaller | Laura Feldler | Gregor Stadler |
Burgenland[6] | Nils Grund | Sebastian Petrei | David Burits |
Salzburg[7] | Ignacio Patt | Luca Modl | Moritz Rettenbacher |
Tirol[8] | Laura Flür | Susanna Riedlsperger | Robin Exenberger |
Vorarlberg[9] | Fabienne Lackner | Laura Köck | Aaron Schnetzer |
Kärnten[10] | Lukas Latschen | Stephan Götz | Maximilian Prosser |
Steiermark[11] | Jan Pieter Stering | Helene Paar | Florian Alexander Jaklitsch |
Politische Ausrichtung
Die JUNOS bekennen sich zum Liberalismus und zum System der Marktwirtschaft. Sie sprechen sich unter anderem für die Wahrung der Demokratie, die Achtung von Bürgerrechten und eine offene, tolerante Gesellschaft aus. Weitere wichtige Forderungen der JUNOS sind die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa sowie ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit. Die individuelle Freiheit gilt für die JUNOS als Grundlage ihrer politischen Forderungen.[12]
Geschichte
Gründung als Liberales StudentInnenforum
Die Gründung der Jungen Liberalen erfolgte unter dem Namen Liberales StudentInnenforum (LSF) zeitgleich mit dem Liberalen Forum 1993, nachdem sich das Liberale Forum aufgrund der zunehmend rechtspopulistischen Linie der FPÖ unter Jörg Haider von ebendieser abgespalten hatte. Allein zur Wahl stand das LSF erstmals bei den ÖH-Wahlen im Jahre 1995, nachdem es 1993 noch eine Wahlplattform mit den dem moderaten Flügel zugehörigen Vereinten Grünen Österreichischen Studenten gegeben hatte. Darunter, dass das Liberale Forum seit 1999 nicht mehr mit einer Fraktion im Parlament vertreten war, hatte auch das LSF zu leiden – die Wahlergebnisse sanken seit 1999 kontinuierlich, ein Trend, der erst 2005 auf niedrigem Niveau vorübergehend gestoppt werden konnte. 2005 wurde die ÖH-Bundesvertretung nach neuem Wahlrecht gewählt und die BV-Direktwahl abgeschafft. Bei der ÖH-Wahl 2007 verlor das LSF alle Mandate auf Universitätsvertretungen und wurde in der Bundesvertretung erstmals seit Bestehen der Liberalen vom FPÖ-nahen Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) stimmenmäßig überholt.
Neuorganisation als JuLis
Am Bundesforum des LSF im Jänner 2009 wurden weitreichende Neuerungen beschlossen. Einerseits wurde das LSF, das bereits bei verschiedenen Anlässen unter dem Namen JuLis aufgetreten war, endgültig in JuLis – Junge Liberale Österreich umbenannt, andererseits auch eine neue Verbandsstruktur geschaffen.
Am 20. April 2009 hat die Abgeordnete im Europäischen Parlament Karin Resetarits mitgeteilt, mit ihrer Unterstützungsunterschrift auf der Wahlliste der Jungen Liberalen deren Antritt zur Europawahl in Österreich 2009 zu ermöglichen. Vorangegangen waren Überlegungen des Liberalen Forums, selbst anzutreten – die angeblich lange zugesagte Unterschrift von Karin Resetarits gab diese dann aber überraschend den Jungen Liberalen; ausschlaggebend waren diesbezügliche Bemühungen der Julis-Vorsitzenden Alegra Raising. Dieser Antritt führte zu einer maßgeblichen Entfremdung der Julis von ihrer ehemaligen Mutterpartei LIF, seither treten die JuLis eigenständig auf.[13] Die Jungen Liberalen traten mit der mit Abstand jüngsten Liste aller acht antretenden Parteien zu den Europawahlen 2009 an.[14] Spitzenkandidat war der in Graz lebende Kärntner Hannes Müllner.[15] Mit letztlich 0,7 Prozent der Stimmen (20.668 Wahlberechtigte) glückte der Einzug in das Europaparlament nicht.
Auch bei der ÖH-Wahl 2009 traten die Julis an zahlreichen Universitäten an, darunter alle großen Universitäten mit Ausnahme der Universität Wien. An der Uni Wien scheiterten die Jungen Liberalen an formalen Gründen und konnten gar nicht kandidieren[16], auch der für einen Einzug in die ÖH-Bundesvertretung notwendige Listenverband wurde nicht zugelassen.[17] Die Julis waren demnach in der ÖH-Funktionsperiode von 2009 bis 2011 weder in Universitätsvertretungen noch in der Bundesvertretung der ÖH vertreten.
Am III. Bundeskongress in Wien am 30. und 31. Oktober 2010 kündigten die JuLis eine Kandidatur bei den ÖH-Wahlen 2011 an und beschlossen einstimmig ein „Liberales Hochschulprogramm“.[18] Weiters wurde Nikolaus Scherak zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Bei den ÖH-Wahlen 2011 errangen die JuLis drei Mandate in der Bundesvertretung sowie mehrere Mandate in einzelnen Universitätsvertretungen (Universität Wien, Wirtschaftsuniversität Wien, Technische Universität Wien).[19]
Kooperation mit NEOS
Am 27. Oktober 2012 beteiligten sich die JuLis an der Gründung der Partei NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum. JuLis-Vorsitzender Nikolaus Scherak wurde in den Vorstand der NEOS gewählt. Die JuLis bestanden jedoch zunächst als eigenständige Organisation weiter.[20]
Bei den ÖH-Wahlen 2013 erreichten die JuLis mit +2,2 % den prozentuell höchsten Zugewinn aller antretenden Fraktionen und konnten ihre Mandate in den Universitätsvertretungen von vier auf acht verdoppeln. Neben der Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien und der Technischen Universität Wien waren die JuLis somit auch an der Karl-Franzens-Universität Graz, der Technischen Universität Graz und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck in der Universitätsvertretung vertreten.[21][22]
Am 22. März 2014 erfolgte im Rahmen eines Bundeskongresses in Salzburg die Umbenennung der Partei in JUNOS – Junge liberale NEOS und damit verbunden die Einbindung in die Parteistrukturen der NEOS. Bundesvorsitzender der JUNOS wurde der bisherige JuLis-Vorsitzende und NEOS-Nationalratsabgeordnete Nikolaus Scherak, der bereits zuvor Mitglied im Vorstand der NEOS war.[23] Um sich in Zukunft den hochschulpolitischen Agenden anzunehmen und an ÖH-Wahlen teilzunehmen, wurde der Zweigverein JUNOS – Junge liberale Studierende gegründet.[24] Beim XI. Bundeskongress der JUNOS in Wien trat Scherak als JUNOS-Vorsitzender zurück und übergab die Führung der NEOS-Parteijugend in der Folge an Douglas Hoyos, der zuvor einer seiner Stellvertreter gewesen war.[25] Am XXI. Bundeskongress der JUNOS in Wien trat Hoyos 2019 als Vorsitzender zurück und übergab die Führung an Anna Stürgkh, die zuvor schon drei Jahre im Bundesvorstand war und die letzten zwei Jahre davon als Hoyos’ Stellvertreterin arbeitete.[26]
Um auch in der Schülerpolitik mitzumischen und bei Schülervertretungswahlen anzutreten, gründeten die JUNOS gemeinsam mit dem stellvertretenden Bundesschulsprecher Leopold Plattner im September 2020 den Zweigverein JUNOS – Junge liberale Schüler_innen.[27] Bereits beim ersten Antritt bei den LSV-Wahlen 2021 schafften es die JUNOS Schüler_innen auf Anhieb, mit Ivana Monz in Tirol eine Landesschulsprecherin und somit ein Mitglied in der Bundesschülervertretung zu stellen.[28]
Abgeordnete
Ergebnisse bei ÖH-Bundesvertretungswahlen
LSF1 und JuLis2 bei den ÖH-Bundesvertretungswahlen | |||
---|---|---|---|
Jahr | Spitzenkandidat | Stimmen3 | BV-Mandate |
1995 | Johannes Vetter | 8,8 % | 6 |
1997 | Udo Pappler | 10,4 % | 7 |
1999 | Andreas Putz | 9,9 % | 4 |
2001 | Michaela Köberl | 5,3 % | 2 |
2003 | Florian Schweitzer | 3,4 % | 1 |
2005 | Martin Ehrenhauser | 3,9 % | 1 |
2007 | Philipp Weingartshofer | 2,27 % | 1 |
2009 | Alegra-Isabel Raising | 1,7 % | 0 |
2011 | Claudia Gamon | 4,32 % | 3 |
2013 | Claudia Gamon | 6,4 % | 3 |
2015 | Nikolaus Swatek | 11,2 % | 6 |
2017 | Yannick Shetty[31] | 12,61 %[32] | 7 |
2019 | Nino Rohrmoser | 10,26 % | 6[33] |
2021 | Sophie Wotschke | 11,28 | 6 |
1 bis 2007 2 ab 2009 3 Zwischen 2005 und 2013 wurde die Bundesvertretung nicht direkt gewählt, die Prozentsätze sind deshalb nur bedingt aussagekräftig. |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ ANNA STÜRGKH AN DER SPITZE DER LIBERALEN JUGENDORGANISATION ÖSTERREICHS AM ERSTEN DIGITALEN BUNDESKONGRESS BESTÄTIGT. Abgerufen am 19. August 2021.
- ↑ Bundesvorstand. Abgerufen am 19. August 2021 (deutsch).
- ↑ JUNOS Wien. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
- ↑ JUNOS Niederösterreich. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
- ↑ JUNOS Oberösterreich. Abgerufen am 23. Juli 2022.
- ↑ JUNOS Burgenland. Abgerufen am 25. Oktober 2021.
- ↑ JUNOS Salzburg. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
- ↑ JUNOS Tirol. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
- ↑ JUNOS Vorarlberg. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
- ↑ JUNOS Kärnten. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
- ↑ JUNOS Steiermark. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
- ↑ JUNOS Grundsatzprogramm. Abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ LIF-Vertreter Ronald Pohoryles in seinem Blog: Warum das LIF nicht für die EP-Wahlen kandidiert (Memento vom 2. Mai 2009 im Internet Archive), 27. April 2009
- ↑ Europawahl 2009; die kandidierenden Parteien (Memento vom 5. Mai 2009 im Internet Archive)
- ↑ Die Presse: Liberale Kabale: JuLis treten statt LIF an, 29. April 2009
- ↑ Die Presse: ÖH-Wahl: Liberale scheitern an rechtlichen Hürden, 13. Mai 2009
- ↑ http://www.oeh.ac.at/uploads/media/Listenverbaende_09.pdf (Link nicht abrufbar)
- ↑ Das liberale Hochschulprogramm
- ↑ Die Presse: Unis sollen über die Vergabe von Studienplätzen frei entscheiden, 29. Mai 2011
- ↑ Die Presse: NEOS: Die Neuen in der Mitte, 27. Oktober 2012.
- ↑ Die Presse: ÖH-Wahl: ÖVP-nahe Studenten weiter voran, 17. Mai 2013
- ↑ FM4: ÖH-Wahlen 2013: Die Ergebnisse, 16. Mai 2013
- ↑ JuLis heißen nun JUNOS und sind Teil der NEOS. Artikel auf derStandard.at vom 22. März 2014.
- ↑ JuLis Österreich stimmen für Umbenennung in JUNOS - Junge liberale NEOS. Abgerufen am 19. August 2021.
- ↑ NEOS: Douglas Hoyos zum neuen Bundesvorsitzenden der JUNOS gewählt. Abgerufen am 19. August 2021.
- ↑ JUNOS wählen erste Bundesvorsitzende. Abgerufen am 19. August 2021.
- ↑ Junge liberale NEOS gründen Schülerorganisation. 19. August 2020, abgerufen am 19. August 2021.
- ↑ NEOS: Freude über erste liberale Landesschulsprecherin. Abgerufen am 19. August 2021.
- ↑ Liste der Politiker und Politikerinnen. In: meineabgeordneten.at. Abgerufen am 26. Februar 2021.
- ↑ Mandatare. In: freiheit.junos.at. Abgerufen am 26. Februar 2021.
- ↑ Jürgen Klatzer, Paul Batruel: JUNOS: „ÖH wird von Regierung nicht ernst genommen“. Kurier.at, 7. Mai 2017, abgerufen am 7. Februar 2018.
- ↑ Verlautbarung Wahlergebnisse, auf wahl2017.oeh.ac.at. Abgerufen am 7.Februar
- ↑ Abgerufen am 9. Juni 2019
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