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vom 06.10.2021, aktuelle Version,

Claudia Gamon

Claudia Gamon – EU-Abgeordnete
Claudia Gamon (2020)

Claudia Angela Gamon[1] ([ˈklaʊ̯dɪa andʒela ɡaˈmoːn][2], * 23. Dezember 1988 in Feldkirch) ist eine österreichische Politikerin (NEOS). Sie ist seit 2. Juli 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments. Zuvor war Gamon von Oktober 2015 bis Juni 2019 Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat. 2011 und 2013 war sie österreichweite Spitzenkandidatin der JuLis (heute: JUNOS), einer liberalen Hochschülerschaftsfraktion bei den ÖH-Wahlen, wobei sie jeweils in die Bundesvertretung der Studierenden entsendet wurde.

Ausbildung und Beruf

Claudia Gamon wurde in der Stadt Feldkirch im österreichischen Bundesland Vorarlberg geboren und wuchs in der Marktgemeinde Nenzing im Walgau auf. Sie besuchte das Bundesgymnasium Bludenz, wo sie im Jahr 2007 die Matura absolvierte. Anschließend begann Gamon an der Wirtschaftsuniversität Wien das Bachelorstudium der Internationalen Betriebswirtschaftslehre, welches sie 2011 erfolgreich beendete. Von 2011 bis 2015 absolvierte sie das CEMS-Masterstudium International Management der WU Wien. Während ihrer Studienzeit verbrachte Claudia Gamon ein Erasmus-Auslandssemester an der Bordeaux école de management und nahm am Global Advancement Programme des Akademischen Forums für Außenpolitik teil. Während des Masterstudiengangs absolvierte sie außerdem ein Auslandssemester im belgischen Louvain-la-Neuve.

Von 2010 bis 2013 war Claudia Gamon neben ihrem Studium für Marketing und Vertrieb im elterlichen Weinhandelsbetrieb zuständig. Ab Juni 2013 wurde sie beruflich in verschiedenen Positionen bei der Bundespartei von NEOS tätig, unter anderem als Assistentin der Wahlkampfleiterin und des Bundesgeschäftsführers sowie als Verantwortliche für Kommunikation und Presse. Von Jänner bis August 2015 war Gamon beim ÖAMTC in der Projektleitung beruflich tätig, ehe sie sich ab Oktober 2015 vollständig der Abgeordnetentätigkeit im Nationalrat widmete.[3]

Politisches Wirken

Tätigkeit in der Hochschülerschaft

Bereits ab 2009 war Claudia Gamon als Stellvertretende Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen für Marketing und Kommunikation zuständig, 2010 wurde sie erstmals Vizepräsidentin der Initiativgruppe Alpbach Wien mit dem Verantwortungsbereich Kommunikation und nahm als Stipendiatin erstmals am Europäischen Forum Alpbach teil.

Bei der ÖH-Wahl 2011 trat Gamon schließlich als österreichweite Spitzenkandidatin für die JuLis an und wurde erstmals als Mandatarin in die Bundesvertretung der Studierenden entsandt.[4] Auch bei der Hochschülerschaftswahl 2013 trat Gamon als JuLis-Spitzenkandidatin an und wurde erneut Mandatarin der Bundesvertretung.[5][6] Im November 2014 schied Gamon mit der Neuwahl des Bundesvorstands von JUNOS – Junge liberale NEOS, der Nachfolgeorganisation von JuLis, als Stellvertretende Bundesvorsitzende von JUNOS aus. Bei den ÖH-Wahlen im Jahr 2015 kandidierte Gamon in der Folge nicht mehr.

Bundespolitik mit NEOS

Claudia Gamon im Rahmen des Wahlkampfs zum Europäischen Parlament 2014

Ab 2011 engagierte sich Gamon als Mitinitiatorin der Initiative gegen Kirchenprivilegien zur Herbeiführung eines Volksbegehrens im April 2013.[7] Mit der Gründung der neuen Partei NEOS – Das Neue Österreich im Oktober 2012 konzentrierte sie ihr politisches Wirken dort.[8]

Bei der Nationalratswahl im September 2013 trat Claudia Gamon für NEOS im Regionalwahlkreis Wien Innen-Ost als Spitzenkandidatin an und wurde auch auf der Wiener Landesliste (Platz 4) und der NEOS-Bundesliste (Platz 6) relativ weit vorne platziert.[9][10] Das Erreichen eines Mandates verpasste Gamon allerdings zunächst, wohingegen NEOS erstmals den Einzug in den Nationalrat schafften. Claudia Gamon wurde in der Folge Mitarbeiterin der NEOS-Bundespartei und Teil des NEOS-Landesteams für Wien.

Nachdem Beate Meinl-Reisinger am 24. September 2015 im Vorfeld der Wiener Landtags- und Gemeinderatswahl ihren Abschied aus dem Nationalrat verkündet hatte, wurde Claudia Gamon von NEOS als ihre Nachfolgerin designiert.[11] Ab dem 12. Oktober 2015 vertrat Gamon NEOS als jüngste Mandatarin des Klubs im Nationalrat.[12] Im Nationalrat der XXV. Gesetzgebungsperiode war Claudia Gamon Bereichssprecherin des NEOS-Klubs für Wissenschaft und Forschung, Rechnungshof, Frauen, Jugend und Sport. Sie gehört den Nationalratsausschüssen für Forschung, Innovation und Technologie, für Sportangelegenheiten, dem Rechnungshofausschuss, dem Ständigen Unterausschuss des Rechnungshofausschusses sowie dem Wissenschaftsausschuss an. Im März 2017 verzichtete Niko Alm auf sein Nationalratsmandat, das freigewordene Mandat im Landeswahlkreis Wien erhielt Claudia Gamon, das dadurch frei gewordene Mandat auf der Bundesliste Karin Doppelbauer.[1] Bei der nachfolgenden Nationalratswahl in Österreich 2017 wurde Gamon auf der Wiener Landesliste von NEOS erneut in den Nationalrat gewählt.

Abgeordnete zum Europäischen Parlament

Im Dezember 2018 gab Gamon via Instagram bekannt, bei der internen NEOS-Kandidatenkür für die Wahlen zum Europäischen Parlament für Listenplatz eins anzutreten. Sie wolle ein „starkes Europa“, das mit vereinten Kräften Entscheidungen treffe und „erfolgreich, anerkannt, friedlich und wohlhabend sei“.[13] Zum Abschluss eines dreistufigen internen Wahlprozesses wurde Claudia Gamon schließlich am 26. Jänner 2019 von der NEOS-Mitgliederversammlung zur Spitzenkandidatin der Partei bei der Europawahl nominiert.[14]

Bei der der Wahl am 26. Mai 2019 konnte NEOS zum zweiten Mal nach 2014 ein Mandat im Europäischen Parlament erreichen. Die Partei kam auf 8,44 % der abgegebenen Stimmen und konnte damit den Stimmanteil im Vergleich zum erstmaligen Antreten bei Europawahlen im Jahr 2014 um 0,30 % steigern.[15] Claudia Gamon wurde daher in der konstituierenden Sitzung des Europäischen Parlaments am 2. Juli 2019 als österreichische Abgeordnete für NEOS angelobt. Als Nationalratsabgeordnete folgte ihr Doris Hager-Hämmerle nach.[16] In der 9. Wahlperiode ist sie volles Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) und im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI).[17]

Commons: Claudia Gamon  – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 1 2 Claudia Angela Gamon auf den Webseiten des österreichischen Parlaments (Memento vom 11. April 2017 im Internet Archive)
  2. „Gamoon, so wie Tschamoon, Tschabruun o.ä.“ (Twitter 28.01.2019, 11.58)
  3. Claudia Gamon auf www.meineabgeordneten.at.
  4. Rosa Winkler-Hermaden: „Wir wünschen uns eine liberale Partei im Nationalrat“. In: derStandard.at. 27. Mai 2011, abgerufen am 29. Januar 2019.
  5. Claudia Gamon ist Spitzenkandidatin der JuLis. In: derStandard.at. 21. März 2013, abgerufen am 29. Januar 2019.
  6. Claudia Gamon, frankophile WU-Studentin. In: diePresse.com. 21. März 2013, abgerufen am 29. Januar 2019.
  7. Initiatoren des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien auf der Seite der Initiative gegen Kirchenprivilegien.
  8. Marie-Theres Egyed, Rosa Winkler-Hermaden: „Frank Stronach hat uns zum Essen eingeladen“. In: derStandard.at. 14. März 2013, abgerufen am 29. Januar 2019.
  9. Landeswahlvorschläge Wien für die Nationalratswahl 2013. Abgerufen im Internetauftritt des Bundesministeriums für Inneres.
  10. Bundeswahlvorschlag NEOS für die Nationalratswahl 2013. Abgerufen im Internetauftritt des Bundesministeriums für Inneres.
  11. Nationalrat: Meinl-Reisinger legt Mandat zurück. In: diePresse.com. 24. September 2015, abgerufen am 29. Januar 2019.
  12. Iris Bonavida: Neos: Thatcher, Schmidt und Clinton als Vorbild. In: diePresse.com. 13. Oktober 2015, abgerufen am 29. Januar 2019.
  13. Marie-Theres Egyed: Claudia Gamon will ins EU-Parlament. In: derStandard.at. 9. Dezember 2018, abgerufen am 9. Dezember 2018.
  14. Gamon als NEOS-Spitzenkandidatin für EU-Wahl fix. In: ORF.at. 26. Januar 2019, abgerufen am 26. Januar 2019.
  15. EU-Wahl: 587.000 Briefwähler brachten kaum Änderung. In: DiePresse.com. 27. Mai 2019, abgerufen am 5. Juni 2019.
  16. Drei Abgeordnete verabschieden sich ins EU-Parlament. In: Vorarlberger Nachrichten (VN.at). 14. Juni 2019, abgerufen am 14. Juni 2019.
  17. NEOS Europa. Abgerufen am 1. April 2020.