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vom 17.06.2022, aktuelle Version,

Judenburg

Stadtgemeinde
Judenburg
Wappen Österreichkarte
Judenburg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Murtal
Kfz-Kennzeichen: MT (ab 1.7.2012; alt: JU)
Fläche: 63,69 km²
Koordinaten: 47° 10′ N, 14° 40′ O
Höhe: 737 m ü. A.
Einwohner: 9.557 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 150 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8750
Vorwahl: 03572
Gemeindekennziffer: 6 20 40
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
8750 Judenburg
Website: judenburg.at
Politik
Bürgermeisterin: Mag. Elke Florian (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(25 Mitglieder)
13
7
2
2
1
13  7  2  2  1 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Judenburg im Bezirk Murtal
ObdachSpielberg
Lage der Gemeinde Judenburg im Bezirk Murtal (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Judenburg vom Liechtensteinberg (2009)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Judenburg von Süden (2009)
Judenburg von Südwesten (Grünhübl) (2008)
Judenburg West (Grünhübl) (2008)

Judenburg ist eine Stadtgemeinde im Bezirk Murtal in der Steiermark mit 9557 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).

Geografie

Blick vom Falkenberg auf Judenburg Ost mit Bahnhof, „Stahl Judenburg“ und Murdorf (2008)

Judenburg hat eine Fläche von 63,69 km² und liegt auf einer Seehöhe von 737 m[1] am südlichen Rand des Aichfeldes, eines weiträumigen Beckens der Alpen gegenüber von Fohnsdorf.

Durch die Stadt fließt der längste Fluss der Steiermark, die Mur. In der Nähe mündet der Granitzenbach in die Mur. Südlich der Stadt liegen die Seetaler Alpen mit ihrem höchsten Berg, dem Zirbitzkogel, westlich liegt der Falkenberg.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

  • Auerling (130)
  • Feeberg (169)
  • Gasselsdorf (30)
  • Judenburg (8103)
  • Oberweg (520)
  • Ossach (47)
  • Reifling (57)
  • Ritzersdorf (15)
  • Strettweg (348)
  • Waltersdorf (138)

Die Gemeinde besteht aus sechs Katastralgemeinden (Fläche Stand 31. Dezember 2019[3]):

  • Judenburg (460,79 ha)
  • Oberweg (786,44 ha)
  • Ossach (2.636,06 ha)
  • Reifling (1.622,73 ha)
  • Tiefenbach (388,30 ha)
  • Waltersdorf (474,43 ha)

Eingemeindungen

Nachbargemeinden

Eine der sechs Nachbargemeinden liegt im Bezirk Murau (MU).

Pöls-Oberkurzheim Fohnsdorf
Sankt Peter ob Judenburg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Neumarkt in der Steiermark (MU) Obdach Weißkirchen in Steiermark

Geschichte

Das Stadtgebiet war bereits zur Hallstattzeit besiedelt, wie der Fund des Strettweger Kultwagens belegt[6].

Judenburg wurde in der Nähe der Burg Eppenstein gegründet. [7] Die erste urkundliche Erwähnung dieser Burg als mercatum Judinburch stammt aus dem Jahr 1074 – jüdische Händler spielten zu dieser Zeit eine wichtige Rolle im transalpinen Handel und gründeten Handelsposten in der Region (→ Geschichte der Juden in Österreich oder Geschichte der Juden in der Steiermark). Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts ist urkundlich erwähnt, dass Juden in erster Linie als Geldverleiher in Judenburg tätig waren. Ihr Wohnort war die Judengasse im Gehag (im Bereich der heutigen Heiligengeistgasse), in der sich auch die Synagoge und das Judenbad befanden. Der Judenfriedhof lag außerhalb der Stadt in der Nähe des Schlosses Weyer.

Die Ersterwähnung ist auch das älteste Stapelrecht Österreichs, die Eppensteiner sind zu dieser Zeit schon mit weitreichenden Zollrechten ausgestattet. Wichtig war Judenburg insbesondere für den Handel obersteirischen Eisens (Erzberg). Die besondere Bedeutung dieser Niederlassung liegt sicherlich auch im Speik-Handel (Valeriana celtica, „Alpenbaldrian“ oder Maria Magdalenen-Blume). Speik ist ein im Orient begehrtes Parfüm, das über Venedig gehandelt wurde – ein Handelsweg, der im frühen Hochmittelalter den Christen nicht offenstand.[8]

Im frühen 12. Jahrhundert ging Judenburg in den Besitz der Traungauer und dann der Babenberger über. 1224 erhielt Judenburg die Stadtrechte. In der Nähe von Judenburg kam es 1292 zu den letzten Kämpfen des Landsberger Bundes gegen Herzog Albrecht I., die mit einem Sieg des Herzogs endeten. Die Stadt Judenburg wuchs im 13. und 14. Jahrhundert zu einem überregional bedeutenden Handelszentrum heran, das Handel unter anderem mit Venedig trieb. So galt der Judenburger Gulden als die erste, lange auch als die wichtigste Goldmünze Österreichs. 1460 verlieh Friedrich III. der Stadt Judenburg das Monopol für den weltweiten Handel mit dem Speik. Die Stadt behielt das Monopol über 100 Jahre.[8] Nach mehreren Pogromen im 14. und 15. Jahrhundert[9] wurden 1496 auf Anweisung von Maximilian I. alle steirischen Juden des Landes verwiesen.

Die politische Gemeinde Judenburg wurde 1849/50 errichtet.[10] Von 1910 bis 1914 verkehrte in der Stadt die Gleislose Bahn Judenburg, einer der ersten Oberleitungsbus-Betriebe Österreichs. Bis zum Ersten Weltkrieg war Judenburg eine Garnison der k.u.k. Armee. 1914 befand sich hier das Mährische Feldjäger Bataillon Nr. 17.

Während der Herrschaft des Nationalsozialismus gab es Bestrebungen, den Namen der Stadt, der wegen des Worts „Jude“ bzw. „Juden“ als untragbar angesehen wurde, in „Zirbenstadt“ oder „Adolfburg“ zu ändern. Die Diskussion darüber wurde allerdings auf die Zeit nach dem Krieg verschoben, so dass eine Änderung nicht zustande kam.[11]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 1673 Kosaken-Offiziere, die auf deutscher Seite gekämpft hatten, auf der Murbrücke in Judenburg von den Briten an den sowjetischen Geheimdienst NKWD überstellt. Zuvor war ihnen noch zugesichert worden, dass ihnen als Emigranten keine Auslieferung drohe.[12][13] Ein Denkmal neben der Murbrücke, der „Kosakenstein“, erinnert an alle, die in der Lienzer Kosakentragödie in den Tod geschickt wurden. Für jüdische Displaced Persons wurde in Judenburg ein DP-Lager eingerichtet. Außenlager existierten in den Ortsteilen Dietersdorf, Liechtenstein, Kobenz und Murdorf.[14]

Heute ist Judenburg eine Industrie- und Handelsstadt und verfügt im schulischen Bereich unter anderem über ein Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium sowie über eine Handelsakademie und eine Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik. Judenburg ist Sitz der Bezirkshauptmannschaft des am 1. Jänner 2012 neu gegründeten Bezirks Murtal und war bereits davor Sitz des im Bezirk Murtal aufgegangenen Bezirks Judenburg.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stadtturm
Pfarrkirche St. Nikolaus
Pfarrkirche St. Magdalena
  • Die Stadtbefestigung Judenburg in einer Terrassenspornlage nutzte die Steilabfälle an der Mündung des Purbaches in die Mur.
  • Stadtturm: Wahrzeichen von Judenburg ist der knapp 76 Meter hohe Stadtturm, der einen Rundblick über das Aichfeld bietet. Mit dem Bau wurde im 15. Jahrhundert begonnen. Ursprünglich wurde er als Glockenturm für die benachbarte Stadtpfarrkirche St. Nikolaus gebaut, die keinen eigenen Kirchturm besitzt. Er diente aber auch als Wachturm in Bezug auf Brände, die bis ins 19. Jahrhundert hinein sowohl die Stadt als auch den Turm selbst heimsuchten. Sein heutiges Aussehen erhielt der Stadtturm nach dem letzten Großbrand im Jahr 1840. Heute befindet sich im Turm in 50 m Höhe eines der modernsten Planetarien Europas.[15]
  • Museum Murtal: Dieses Museum im ehemaligen Franziskanerkloster präsentiert die bedeutenden archäologischen Funde aus der hallstattzeitlichen Siedlung am nahen Falkenberg und den dazugehörigen reichen Grabhügeln.
  • Puchmuseum: Dieses Museum ist in drei Themenbereiche gegliedert: Johann Puch und die Puch-Werke, Vierräder von Puch und Zweiräder von Puch.[16]

Die Stadt Judenburg ist Mitglied im Verband Kleine historische Städte.

Naturdenkmäler

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Auf den Judenburger Sternenturm findet seit 2007 alljährlich ein internationaler Stiegenlauf statt. Die 256 Stufen bewältigte der Österreicher Wolfgang Miesbacher im Jahre 2011 mit 37,67 Sekunden bisher am schnellsten.

Sport

  • Sportstadion Judenburg-Murdorf: Das Sportstadion Judenburg-Murdorf (seit 1970) ist mit einer Leichtathletikanlage für Wettkämpfe internationalen Formats ausgestattet. Der örtliche Fußballklub FC Judenburg trägt hier seine Heimspiele im Rahmen der Fußballmeisterschaft des steirischen Fußballverbandes aus. Ein Kunstrasenspielfeld (errichtet 2008) mit einer Flutlichtanlage steht ebenfalls zur Verfügung. Judenburg ist auch einer von fünf Standorten eines Leistungsausbildungszentrums des steirischen Fußballverbandes. Weiters ist im Stadion Judenburg auch ein Skaterpark eingerichtet.
  • Sporthalle Lindfeld: Die Sporthalle Lindfeld (seit 1974) beherbergt die Sektionen Badminton, Judo und Tischtennis des ATUS Judenburg. In den Wintermonaten werden dort auch Hallenfußballturniere ausgetragen, ebenso Meisterschaftsspiele der österreichischen Futsal-Bundesliga. Die Schulturnhalle der Volksschule Judenburg-Stadt bietet neben den schulischen Aktivitäten auch die Möglichkeit für Mitglieder Judenburger Vereine, ihren sportlichen Interessen nachzugehen.
  • Erlebnisbad Judenburg: Das Judenburger Erlebnisbad (seit 1990) bietet Familien Spaß- und Kinderbecken, Kleinkinderbereich, Mutter-Kind-Bereich, Spielbach, Strömungs-Schwimmkanal und eine 70 Meter lange Wasserrutsche, aber auch ein Sportbecken (25 m × 15 m), Erlebnisbecken und ein Nichtschwimmerbecken. Liegewiesen, ein Naturrasen-Fußballplatz, ein Beachvolleyballplatz, ein Restaurant und ein Saunabereich (mit finnischen Kabinen, Dampfkabine, Biosauna mit Helarium, Infrarot-Wärmekabine, einer Kneippstraße, Massage und Solarium) runden das Angebot ab. Ebenso stehen ein Hallenbad mit einem 20-Meter-Sportbecken und ein Kleinkinderbereich mit Rutsche zur Verfügung.
  • Tennishalle: Die Tennishalle in Judenburg-Strettweg bietet drei Teppich-Granulat-Plätze an.
  • Kletterhalle Judenburg: Die Kletterhalle Judenburg, der Tennishalle angeschlossen, ist mit 820 m² Kletterfläche und einer Wandhöhe von bis zu 17 Metern eine der modernsten Indoor-Kletteranlagen in Österreich und Sportkletter-Stützpunkt des Landes Steiermark mit einer Schulungs- und Genusskletterwand, einer Vorstiegswand und dem Boulderbereich.[17]
  • Wanderwege: Durch Judenburg verläuft mit dem Eisenwurzenweg ein 580 Kilometer langer Weitwanderweg, auf dem vom nördlichsten Punkt Österreichs zum südlichsten Punkt gewandert werden kann.

Wirtschaft und Infrastruktur

2001 gab es laut Arbeitsstättenzählung 578 Arbeitsstätten mit 6060 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 1799 Auspendler und 3840 Einpendler; es gab im Jahr 1999 41 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 16 im Haupterwerb), die zusammen 3791 ha bewirtschafteten.

Seit einigen Jahren hat Judenburg, so wie die meisten ehemaligen Industriezentren der Mur-Mürz-Furche, mit der kontinuierlichen Abwanderung von Betrieben und Einwohnern zu kämpfen. Die Errichtung des Einkaufszentrums „Arena am Waldfeld“ in der Nachbargemeinde Fohnsdorf hat diese Tendenz noch verschärft und zu einer starken Ausdünnung des Handels geführt.

Judenburg mit Murdorf, Magdalenavorstadt, Bahnhof und „Stahl Judenburg“ (Ansicht von Nordwest) (2010)

Verkehr

Gesundheitswesen

Bildung

  • Volksschule VS Judenburg-Lindfeld
  • Volksschule und Sonderschule VS/ASO Judenburg-Stadt
  • Mittelschule Dr. Karl-Renner
  • Polytechnische Schule Judenburg (PTS)
  • Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium (BG/BRG Judenburg)
  • Handelsschule- und Handelsakademie (BHAK/BHAS)
  • Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAFEP)
  • Musikschule (Ulrich-Von-Liechtenstein)[20]

Die Volksschule Judenburg Lindfeld, die Mittelschule Dr. Karl-Renner sowie die Polytechnische Schule Judenburg werden unter einer Leitung im Pflichtschulcluster Judenburg Lindfeld gemeinsam geführt.

Politik

Rathaus

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.

16 SPÖ, 7 FPÖ, 4 ÖVP, 2 Grüne und 2 KPÖ. [21] (29  Mitglieder)
13 SPÖ, 7 ÖVP, 2 FPÖ, 2 Grüne und 1 KPÖ. [22]

Bürgermeister

  • 1861–1867: Franz Habianitsch
  • 1867–1870: Carl Hiebaum
  • 1870–1872: Franz Habianitsch
  • 1872–1873: Carl Pruckmayer
  • 1873–1885: Carl Hiebaum
  • 1885–1894: Conrad Goedel
  • 1894–1901: Wilhelm Zamponi
  • 1901–1912: Franz Hangi
  • 1912–1919: Rudolf Foest-Monshoff
  • 1919–1927: Johann Kleindienst (SPÖ)
  • 1927–1934: Jakob Stoll (SPÖ)
  • 1934–1935: Jakob Haidacher, Regierungskommissär
  • 1935–1938: Jakob Haidacher
  • 1938–1939: Rudolf Bauernberger, Amtswalter
  • 1939–1942: Erwin Lehner
  • 1942–1944: Hans Kopp, kommissarisch
  • 1944–1945: Franz Strobl, kommissarisch
  • 1945–1946: Jakob Stoll (SPÖ)
  • 1946–1970: Josef Zach (SPÖ)
  • 1970–1990: Johann Lammer (SPÖ)
  • 1990–2004: Peter Schlacher (SPÖ)
  • 2004–2010: Margarete Gruber (SPÖ)
  • seit 2010: Hannes Dolleschall (SPÖ)

Wappen und Flagge

Wappen von Judenburg
Blasonierung: „Im roten Schild silbern ein bärtiger, mit Judenhut bedeckter Mannskopf.[23]
Wappenbegründung: Das Stadtwappen wurde mit Wirkung vom 1. Juni 1959 durch Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung vom 9. Februar 1959 verliehen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren alle Wappen mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung des Stadtwappens für Judenburg erfolgte mit Wirkung vom 15. November 2015.[24]

Die Stadtflagge hat zwei Streifen in den Farben Weiß-Rot mit dem Wappen.[25]

Oberweg erhielt mit 1. September ein Wappen: „Zwischen roten Flanken und je drei pfahlweise gestellten goldenen Flügellanzenspitzen in Blau eine goldene bewurzelte und zweifach beblätterte Speikpflanze.“[26]

Städtepartnerschaften

Judenburg ist seit 1999 das österreichische Mitglied der Douzelage. In dieser Städtepartnerschaft ist jeweils eine Stadt aus einem Land der Europäischen Union vertreten. Die Städte pflegen einen kulturellen, schulischen und sportlichen Austausch.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Stadt

Personen mit Bezug zur Stadt

  • Sebastian Danner (1864–1911), Ingenieur, Gründer des Judenburger Gußstahlwerks (1906), heute Stahl Judenburg GmbH
  • Hans Dichand (1921–2010), Chefredakteur und Verlagsleiter der „Murtaler Zeitung“ (1946–1948), Herausgeber der Neuen „Kronen Zeitung“ (ab 1959)
  • Hans von Judenburg (ca. Ende 14. Jahrhundert – ca. Mitte 15. Jahrhundert), Bildhauer und Maler
  • Gernot Jurtin (1955–2006), Fußballspieler
  • Ulrich von Liechtenstein (um 1200–1275), Minnesänger und Dichter
  • Hans Mitter (um 1400–1460), Judenburger Bürger, bedeutendster steirischer Glockengießer des Spätmittelalters
  • Kurt Muthspiel (1931–2001), Komponist
  • Walter Pfrimer (1881–1968), Jurist, bekannt durch den Pfrimer-Putsch 1931
  • Domenico Sciassia (ca. 1600–1679), Baumeister, Neubauplaner der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Judenburg ab ca. 1673
  • Karl Wegrath (1932–2018), Bronzemedaille bei der 3. Tischtennis-EM 1962 in Berlin (GER) im Herrendoppel und vielfacher steirischer und österreichischer Meister im Tischtennis
  • Konrad Wittgenstein (1878–1918), Gründer des Judenburger Gußstahlwerks (1906), heute Stahl Judenburg GmbH

Sonstiges

Judenburg gehört zu den 24 Gemeinden in Österreich (Stand 2019), die mit der höchsten Auszeichnung des e5-Gemeinden Energieprojekts ausgezeichnet wurden. Das e5-Gemeinde-Projekt soll die Umsetzung einer modernen Energie- und Klimapolitik auf Gemeindeebene fördern.[30]

Im Sommer nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der montenegrinische Politiker und einer der bekanntesten Sympathisanten des Nationalsozialismus in Montenegro, Sekula Drljević, in Judenburg von Tschetniks aus der Herzegowina zusammen mit seiner Frau hingerichtet.[31]

Am 12. September 2019 wurde im städtischen Europapark (ehemals Sparkassenpark) eine mit Fotovoltaik-Modulen und E-Bike-Ladestation ausgestattete öffentliche Toilettenanlage, welche vom örtlichen Bauhof zuvor aus einer 9 m² großen „Cubox“ angefertigt worden war, eröffnet. Die Gesamtkosten für Umbau und Montage beliefen sich auf ca. 100.000 Euro. Einigen Medien zufolge stellt sie damit die teuerste aus Steuergeldern finanzierte Toilette der Welt dar.[32][33]

Literatur

Commons: Judenburg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. aeiou.at.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  4. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945.
  5. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 10. Oktober 2013 über die Vereinigung der Stadtgemeinde Judenburg und der Gemeinden Oberweg und Reifling, alle politischer Bezirk Murtal. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 15. November 2013, Nr. 117, 32. Stück, ZDB-ID 705127-x, S. 630.
  6. Hallstattzeitliche Funde rund um den „Kultwagen von Strettweg“, derstandard.at, 28. Juni 2013, abgerufen am 21. September 2021.
  7. Ingrid Schubert: Judenburg. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
  8. 1 2 Der heimliche Star der Nockberge (Memento vom 10. Juli 2014 im Webarchiv archive.today), kleinezeitung.at, 17. September 2011.
  9. Isidore Singer: Styria. Indications of Early Jewish Settlements. Riots at Fürstenfeld and Judenburg.. In: Isidore Singer (Hrsg.): Jewish Encyclopedia. Funk and Wagnalls, New York 1901–1906.
  10. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
  11. Vgl. Michael Schiestl: „Zirbitz-“, „Adolf-“ oder „Jubelburg“. Dokumente des „gesunden Volksempfindens“. In: „Berichte des Museumsvereines Judenburg.“ 33 (2000), S. 23–32.
  12. Karl-Peter Schwarz: „Eine schändliche Operation. Stalin wollte Rache – und Churchill wollte das Einvernehmen mit ihm nicht gefährden: Wie die britische Armee in den Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Zehntausende Kosaken, Kaukasier, Slowenen und Kroaten aus Österreich an die Sowjetunion und an Titos kommunistische Partisanen auslieferte“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2015, S. 6.
  13. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Eine schändliche Operation vom 8. Juni 2015, abgerufen am 13. Juli 2015.
  14. DP-Lager Judenburg.
  15. Unser Planetarium. In: Sternenturm. Abgerufen am 19. Februar 2020 (deutsch).
  16. Puchmuseum Judenburg.
  17. Archiv der Stadtgemeinde Judenburg.
  18. regionalbus-aichfeld.at (Memento vom 26. Mai 2016 im Internet Archive)
  19. Stationsinformation. In: fahrplan.oebb.at. Abgerufen am 4. April 2016.
  20. Stadtgemeinde Judenburg | Bildungseinrichtungen. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  21. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Judenburg. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 20. Juli 2020.
  22. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Judenburg. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 20. Juli 2020.
  23. Laut Edgar Seibel präsentiert das Stadtwappen „einen alten Juden von klischeehaftem Aussehen“ […] [Er] „trägt einen sogenannten Judenhut […] ein Unterscheidungsmerkmal, mit dem im Mittelalter Menschen als Juden gekennzeichnet wurden. Ab dem 13. Jahrhundert wurde er den Juden als stigmatisierendes Merkmal aufgezwungen“ (zitiert nach: Judenburg und Česká Třebová: Judentum und Antisemitismus in heutigen Stadtwappen, in: Jüdische Rundschau Nr. 6 (70), Berlin, Juni 2020, S. 42).
  24. 92. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 22. Oktober 2015 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Stadtgemeinde Judenburg (politischer Bezirk Murtal), abgerufen am 28. Oktober 2015.
  25. Eintrag zu Judenburg auf der Seite kommunalflaggen.eu.
  26. LGBl. Nr. 56/2009
  27. Bleikolm, Anton. In: parlament.gv.at. Abgerufen am 11. Januar 2021.
  28. Mitarbeiterinnen. Abgerufen am 9. Oktober 2019.
  29. Künstlerische Leitung (Memento vom 10. Oktober 2019 im Internet Archive)
  30. e5-Gemeinden in Österreich Stand März 2019.
  31. Novak Adzic: KO JE BIO DR SEKULA DRLJEVIĆ? Abgerufen am 15. Juli 2017.
  32. Von Josef Fröhlich | 13 35 Uhr, 12 September 2019: In Judenburg: 100.000 Euro für neun Quadratmeter großes öffentliches WC. 12. September 2019, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  33. In Judenburg steht das teuerste 'Häusl' der Welt. 13. September 2019, abgerufen am 1. Oktober 2019.

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