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vom 11.06.2022, aktuelle Version,

Kobersdorf

Marktgemeinde
Kobersdorf
Wappen Österreichkarte
Kobersdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 27,29 km²
Koordinaten: 47° 36′ N, 16° 24′ O
Höhe: 320 m ü. A.
Einwohner: 1.896 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 69 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 7332, 7341
Vorwahl: 02618
Gemeindekennziffer: 1 08 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 38
7332 Kobersdorf
Website: www.kobersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Andreas Tremmel (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(21 Mitglieder)
11
7
3
11  7  3 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Kobersdorf im Bezirk Oberpullendorf
Lage der Gemeinde Kobersdorf im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Kobersdorf, links Schloss und Evang. Pfarrkirche, mittig Kath. Pfarrkirche
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Kobersdorf (ungarisch Kabold, kroatisch Kobrštof) ist eine Marktgemeinde mit 1896 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Burgenland im Bezirk Oberpullendorf in Österreich.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt am Fuß des Pauliberges, des jüngsten erloschenen Vulkans Österreichs, im Schwarzenbachtal im Mittelburgenland.

Teile des Gemeindegebietes gehören zum Naturpark Landseer Berge.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

  • Kobersdorf (1105) samt Am Waldhof, Buchgraben und Neuberg
  • Lindgraben (191)
  • Oberpetersdorf (600)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Kobersdorf, Lindgraben und Oberpetersdorf.

Eingemeindungen

Am 1. Jänner 1971 wurden die vordem selbständigen Gemeinden Lindgraben und Oberpetersdorf mit Kobersdorf zur Großgemeinde Kobersdorf zusammengelegt.[2]

Nachbargemeinden

Schwarzenbach (WB) Sieggraben (MA)
Wiesmath (WB) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Weppersdorf
Markt Sankt Martin

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Kobersdorf dann in der Provinz Pannonia.

Kobersdorf (links oben) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Kabold verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 bzw. 1920 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

In Kobersdorf gab es seit 1526 eine jüdische Gemeinde, die von Flüchtlingen aus Ödenburg gegründet wurde. Seit dem 18. Jahrhundert gehörte Kobersdorf zu den jüdischen Siebengemeinden des Burgenlandes. 1828 wohnten 746 Juden in Kobersdorf, bis 1934 sank ihre Zahl auf 172. Die 1860 erbaute Synagoge ist als einzige der Siebengemeinden noch erhalten und wird seit einer Restaurierung für Gedenkveranstaltungen genützt.[3]

Marktgemeinde ist Kobersdorf seit 1463.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Schloss Kobersdorf, 1970
Katholische Pfarrkirche Kobersdorf
Evang. Pfarrkirche Kobersdorf

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Natur

  • Kobersdorf ist eine Naturparkgemeinde im Naturpark Landseer Berge und besitzt ein weitverzweigtes Mountainbike-, Radfahr-, Reit- und Wandernetz, welches unter anderem am Naturpark Badesee Kobersdorf und dem Kobersdorfer Zeltlagerplatz vorbeiführt.
  • Kobersdorfer Sauerbrunn, eine öffentliche Wasserentnahmestelle bei dessen Wasser es sich um einen alkalischen Säuerling handelt, dessen Inhaltsstoffe Natrium, Kalzium, Magnesium und Eisen sich besonders zu Kur für Magen-, Darm- und Blasenleiden eigneten.
  • Durch Kobersdorf führen mit dem Zentralalpenweg und dem Ostösterreichischen Grenzlandweg zwei österreichische Weitwanderwege sowie der Europäische Fernwanderweg E4.

Regelmäßige Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Ort beheimatet einige Betriebe aus den verschiedensten Sparten:

  • Waldquelle (bekannter Mineralwasserhersteller)
  • Reitter Bau (Baufirma)
  • Basaltabbau am Pauliberg
  • Kobersdorfer Schlossbräu
  • Schlosserei Scheiber
  • Fleischerei Hausensteiner
  • Fleischerei Berger
  • Handarbeiten Pauer (Fachgeschäft für Handarbeiten und Wolle)

Kobersdorf ist eine Gemeinde mit vielen Pendlern. Von den 923 Erwerbstätigen arbeiten 171 im Ort und 752 pendeln zum Arbeiten in andere Gemeinden. Von umliegenden Gemeinden arbeiten 109 Personen in Kobersdorf (Stand 2011).[5]

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
60
50
40
30
20
10
0
48,53
(−3,57)
30,43
(−1,29)
15,71
(−0,47)
3,16
(n. k.)
2,17
(n. k.)
         

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[6] 2012[7] 2007[8] 2002[9] 1997[9]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
SPÖ 692 48,53 11 805 52,10 11 797 52,43 11 828 57,34 13 678 56,64 12
ÖVP 434 30,43 7 490 31,72 7 465 30,59 7 562 38,92 8 413 34,50 7
ZDORFA1 224 15,71 3 250 16,18 3 250 16,45 3 nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ 45 3,16 0 nicht kandidiert nicht kandidiert 54 3,74 0 106 8,86 2
Grüne 31 2,17 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert 8 0,53 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1931 1950 1966 1892 1515
Wahlbeteiligung 81,41 % 85,18 % 82,15 % 80,13 % 89,97 %
A1 Liste Zukunft Dorf

Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeister Klaus Schütz (SPÖ) und den Vizebürgermeistern Hans Oberhofer (ÖVP) und Andreas Tremmel (SPÖ) die geschäftsführenden Gemeinderäte Arnold Gradwohl (SPÖ), Susanna Grössing (SPÖ), Werner Schöll (ZDORF) und Martin Tremmel (ÖVP) an (Stand Februar 2019).[10]

Bürgermeister Klaus Schütz

Zum Ortsvorsteher von Lindgraben wurde, wie schon 2012, Arnold Gradwohl (SPÖ) bestellt.[11]

Bürgermeister

Bürgermeister ist Andreas Tremmel (SPÖ). Er trat 2022 die Nachfolge von Klaus Schütz (SPÖ) an.[8] Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 hatte Schütz mit Vizebürgermeisterin Martina Pauer (ÖVP) sowie Werner Schöll (ZDORF), wie 2012,[7] wieder zwei Mitbewerber. Im ersten Wahlgang vom 1. Oktober 2017 verfehlte Schütz mit 47,53 % die qualifizierte Mehrheit; Pauer erreichte 33,18 % und Schöll schied mit 19,29 % aus. Die Stichwahl am 29. Oktober gewann Schütz mit 53,71 %, Pauer kam auf 46,29 %.[6] Pauer schied aus dem Gemeinderat aus, weshalb in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats Johann Oberhofer (ÖVP) zum ersten Vizebürgermeister und Andreas Tremmel (SPÖ) zum zweiten Vizebürgermeister gewählt wurde.[11]

Die Leitung des Gemeindeamts hat Patricia Steiner über.[12]

  • 2007–2022 Klaus Schütz (SPÖ)
  • seit 2022 Andreas Tremmel (SPÖ)[13]

Wappen

Blasonierung: „In Rot eine goldene Deichsel, begleitet von je einem sechsstrahligen goldenen Stern.

Die drei goldenen Sterne verweisen nicht nur auf die drei Ortsteile Kobersdorf, Lindgraben und Oberpetersdorf, die seit 1. Jänner 1971 zur Großgemeinde Kobersdorf vereinigt sind, sie deuten auch auf die drei vorherrschenden Konfessionen (Protestantismus, Katholizismus und Judentum) in Kobersdorf. Das Wappen wurde am 18. Juni 1996 verliehen.[14]

Gemeindepartnerschaften

Kobersdorf unterhält eine Partnerschaft mit der baden-württembergischen Stadt Waldbrunn.[15]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Beziehung zur Gemeinde

  • Theodor Kery (1918–2010), österreichischer Politiker (SPÖ), 1966–1987 Landeshauptmann des Burgenlandes, vor Ort verstorben

Literatur

  • Erwin J. Hausensteiner: Die ehemalige jüdische Gemeinde Kobersdorf. Ein Buch der Erinnerung. Eigenverlag, Kobersdorf 2008, ISBN 978-3-85374-396-X.
  • Walter Feymann: Geschichte der Herrschaft Kobersdorf von ihren Anfängen bis zur Übernahme durch Fürst Palatin Paul Esterhazy. Diss. Wien 1970.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 3. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022
  3. Jüdische Gemeinde Kobersdorf, Webseite regiowiki.at, abgerufen am 23. Februar 2015.
  4. Dehio Burgenland 1976, S. 154 (durch VO 5 erfolgte Weiterverleihung).
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Kobersdorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  6. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Kobersdorf 2017 (abgerufen am 25. Dezember 2017)
  7. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Kobersdorf 2012 (abgerufen am 25. Dezember 2017)
  8. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Kobersdorf 2007 (abgerufen am 25. Dezember 2017)
  9. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Kobersdorf 2002 (abgerufen am 25. Dezember 2017)
  10. Gemeinderat. Marktgemeinde Kobersdorf, abgerufen am 6. Februar 2019.
  11. 1 2 BVZ vom 15. November 2017: Kobersdorf bekommt einen neuen Vizebürgermeister (abgerufen am 26. Dezember 2017)
  12. Marktgemeinde Kobersdorf: Gemeindeamt (abgerufen am 26. Dezember 2017)
  13. Tremmel folgt Schütz: Neuer Bürgermeister für Kobersdorf. Abgerufen am 23. März 2022.
  14. Marktgemeinde Kobersdorf, Wappen. Abgerufen am 27. Oktober 2020.
  15. Gemeinde Waldbrunn | Partnerschaften |  . Abgerufen am 27. Oktober 2020.
Commons: Kobersdorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Wappen von Kobersdorf (Burgenland) AUT Kobersdorf COA.jpg Original: Unbekannt Vektor: McSush
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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XV Section SW (später 4957/3). Kobersdorf, Ober Petersdorf, Ritzing, Neckenmarkt, Horitschon, Drassmarkt, Stoob, Lackenbach, Weppersdorf, St. Martin, Neudorf, Landsee, Kaisersdorf, Groß Warasdorf im Burgenland, Österreich und Westungarn. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Emblem der jüdischen Gemeinde Kobersdorf. Es besteht aus einem Davidstern und der hebräischen Inschrift "heilige (jüdische) Gemeinde K(obers)d(orf) Erwin Hausensteiner: Die ehemalige jüdische Gemeinde Kobersdorf, Eigendruck im Selbstverlag 2008, S.163 Autor/-in unbekannt Unknown author
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A kaboldi vár Eigenes Werk Thaler Tamas
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Karte des österreichischen Bundeslandes Burgenland, Oberpullendorf hervorgehoben Eigenes Werk AleXXw
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Kath. Pfarrkirche hl. Nikolaus und Friedhof Eigenes Werk Hadinger
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Egykori zsinagóga épülete Kaboldon (Schloßgasse 25, Kobersdorf). Eigenes Werk Thaler Tamas
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