Leiser Berge
Leiser Berge | ||
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Blick von der Steinbacher Heide auf Buschberg (zivile Radarstation), Steinmandl (militärische Radarstation) und Oberleiser Berg (Aussichtsturm). Im Vordergrund erkennt man Gesteinsblöcke aus organodetritischem Kalkstein der Ernstbrunn-Formation. |
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Höchster Gipfel | Buschberg (491 m ü. A.) | |
Lage | Bezirke Mistelbach und Korneuburg, Weinviertel, Niederösterreich | |
Teil der | Waschbergzone (Klippenzone), Weinviertler Hügelland im Karpatenvorland | |
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Koordinaten | 48° 35′ N, 16° 24′ O | |
Gestein | Kalkstein, Kalkmergel | |
Alter des Gesteins | Jura, Bildung: Alpidische Gebirgsbildung, 17 mya | |
Besonderheiten | Naturpark Leiser Berge |
Die Leiser Berge sind mehrere kleine steile Kalkberge bei Ernstbrunn in Niederösterreich, sie liegen im Weinviertler Hügelland im Karpatenvorland.[1] Der höchste davon ist der Buschberg mit 491 m, gefolgt vom Steinberg mit 462 m und dem Oberleiser Berg mit 457 m.
Die Leiser Berge sind aus geologischer Sicht Teil der Waschbergzone und bestehen aus Kalkstein und Mergelkalk.
Steppenrasen und Eichenmischwälder sind typisch für diese Gegend, welche in der Pannonischen Florenprovinz liegt. Unter niederschlagsarmen Klimabedingungen entwickelten sich über den Jurakalken feinerdereiche Rasensteppen, welche dem Verband Stipo-Festucetum valesiacae zuzurechnen sind. Die Rasensteppen werden von schmalblättrigen, meist horstbildenden Gräsern dominiert und weisen viele Arten auf, deren Hauptverbreitungsgebiet viel weiter östlich liegt. Die lückigen Rasen bieten Platz für zahlreiche Vorfrühlings-Annuellen, welche ihren gesamten Entwicklungszyklus im feuchten Winter und Vorfrühling abwickeln und den trockenen, heißen Sommer als widerstandsfähige Samen überdauern. Auf freiliegenden Kalkfelsen siedeln sich sukkulenten Arten an, welche der Trockenheit mit ausgeklügelten Schutzmechanismen begegnen.[2]
Aufgrund deren Schutzwürdigkeit ist im Jahr 1970 eine Fläche von 4.500 ha zum Naturpark erklärt worden. Zu der Region gehören Ladendorf, Gnadendorf, Ernstbrunn, Asparn an der Zaya, Niederleis, Oberleis und Neubau, das höchstgelegene Dorf des Weinviertels. Die Leiser Berge werden von zahlreichen Wanderwegen erschlossen, darunter der Weinviertelweg und der Ostösterreichischen Grenzlandweg.
Bilder
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Oberleiser Berg
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Oberleiser Berg (Südsüdostansicht)
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Buschberg mit Flugradaranlage
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Oberleis vom Aussichtsturm aus
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Panorama der Leiser Berge
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Die harten Kalksteinblöcke verwittern nur langsam und bilden markante Landschaftselemente, wie hier in der Steinbacher Heide.
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Auf den Kalkfelsen siedeln sukkulente Pflanzen, dazu gehört der gelb blühende Scharf-Mauerpfeffer ( Sedum acre).
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Die Rasensteppe um den Hausberg südlich des Buschberggipfels ist dem Verband Stipo-Festucetum valesiacae zuzurechnen.
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Der beim Hausberg auftretende Trauben-Gamander ( Teucrium botrys) gilt in Österreich als gefährdet. [3]
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Auch der wärmeliebende Christusaugen-Alant ( Inula oculus-christi) gilt als gefährdet. [3]
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Die nach Kakao duftende Purpurlila-Schwarzwurzel ( Scorzonera purpurea) ist auch gefährdet. [3]
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Die kalkliebende Schwarz-Küchenschelle ( Pulsatilla pratensis subsp. nigricans) ist ebenfalls gefährdet. [3]
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Die kalk- und skelettreichen Äcker beherbergen eine interessante Segetalflora, zu der das stark gefährdete Scharlach-Adonis ( Adonis flammea) gehört. [3]
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Der (sub-)mediterrane und alteingebürgerte Groß-Venusspiegel ( Legousia speculum-veneris) gilt als gefährdet. [3]
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Der seltene Frühlings-Rot-Zahntrost ( Odontites vernus) ist stark gefährdet. [3]
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Stark gefährdet ist auch das kalkliebende Durchwachs-Hasenohr ( Bupleurum rotundifolium). [3]
Einzelnachweise
- Eintrag zu Leiser Berge im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- ↑ Karpatenvorland: Geografische Lage auf lehrerweb.at. Gesichtet am 18. Juli 2013.
- ↑ Wolfgang Willner: Pannonische Steppenrasen in Österreich. In: Henryk Baumbach, Stephan Pfützenreuter (Hrsg.): Steppenlebensräume Europas: Gefährdung, Erhaltungsmaßnahmen und Schutz. Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN), Erfurt 2013, ISBN 978-3-00-044248-3, S. 155. (PDF; 549 kB)
- 1 2 3 4 5 6 7 8 Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
Weblinks
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Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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Habitus Taxon: Scharlach-Adonis, Adonis flammea (sensu Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9 ) Fundort: Steinbacher Heide, Leiser Berge, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 450 m ü. A. Standort: steiniges Getreidefeld (Jurakalk) | Eigenes Werk | Stefan.lefnaer | Datei:Adonis flammea sl15.jpg | |
a map symbol for a mountain, the center is in the middle of the base line - as opposed to Fire.svg | Eigenes Werk | Herzi Pinki | Datei:BlackMountain.svg | |
Habitus Taxonym: Bupleurum rotundifolium ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9 Fundort: Schulberg, Leiser Berge, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 427 m ü. A. Standort: Brache | Eigenes Werk | Stefan.lefnaer | Datei:Bupleurum rotundifolium sl31.jpg | |
Beschreibung: Buschberg . Quelle: eigene Aufnahme am 20. Mai 2006 Fotograf: Roman Klementschitz , Wien (= Einer flog zu Weit ) | Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird angenommen, dass es sich um ein eigenes Werk handelt (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben). | Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Einer flog zu Weit als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben). | Datei:Buschberg1.jpg | |
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Hausberg südlich des Buschberggipfels, Leiser Berge, Bezirk Mistelbach, Niederösterreich - ca. 450 m ü. A. Rasensteppe über Jurakalk | Eigenes Werk | Stefan.lefnaer | Datei:Hausberg beim Buschberg sl3.jpg | |
Körbe Taxon: Christusaugen-Alant, Inula oculus-christi (sensu Fischer et al. EfÖLS 2008) Fundort: Leiser-Berge, Bezirk Mistelbach, Niederösterreich - ca. 460 msm Standort: Trockenrasen / sekundäre Felssteppe | Eigenes Werk | Stefan.lefnaer | Datei:Inula oculus-christi sl 5.jpg | |
Klippe südöstlich des Buschbergs, Leiser Berge, Bezirk Mistelbach, Niederösterreich - ca. 400 m ü. A. Rasen-/Felssteppe über Jurakalk | Eigenes Werk | Stefan.lefnaer | Datei:Klippe südöstlich des Buschbergs sl4.jpg | |
Habitus Taxon: Groß-Venusspiegel, Legousia speculum-veneris (sensu Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9 ) Fundort: Steinbacher Heide, Leiser Berge, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 450 m ü. A. Standort: steiniges Getreidefeld (Jurakalk) | Eigenes Werk | Stefan.lefnaer | Datei:Legousia speculum-veneris sl16.jpg | |
Sonnenuntergang in Oberleis, Gemeinde Ernstbrunn im Weinvierteler Bezirk Korneuburg in Niederösterreich / Österreich / Europäische Union . Ansicht gegen Nordwesten von der Aussichtswarte am Oberleiser Berg im Stil eines römischen Wachturms, Teil der Leiser Berge . Der kleine Weiler ist umgeben von weiten Kornfeldern. An der Stelle des Aussichtsturms stand dereinst eine römische Villa. | Eigenes Werk | JOADL | Datei:Leiser Berge Oberleis 01 2008.JPG |