Leonhard von Liebener
Leonhard Liebener von Monte Cristallo (* 24. Januar 1800 in Truden, Südtirol; † 9. Februar 1869 in Innsbruck) war ein österreichischer Bauingenieur.
Leben
Erste Bildung erhielt er im Hause seines Onkels, des k.k. Forstinspektors Franz Liebener in Primör. Nach Ingenieurtätigkeiten in Bozen, Trient und Imst kam er 1848 nach Innsbruck, wo er zum Oberbauinspektor und Vorstand der Landesbaudirektion von Tirol und Vorarlberg aufstieg. Unter seiner Leitung wurden diverse Bauten und Straßen errichtet, darunter die Stephansbrücke bei Matrei am Brenner, damals die größte steinerne Brücke der Monarchie, die Kunststraßen in der Valsugana, am Fernpass, die Katzenbergstraße bei Reutte sowie der Etschdurchschnitte bei Centa, Nomi und Marco.
Bereits 1849 war er Mitherausgeber der ersten Großen Geognostischen Karte Tirols, bei deren Zusammenstellung er durch seine Beobachtungen wesentlichen Anteil hatte. Darauffolgend ließ er eine reduzierte Geognostische Übersichtskarte Tirols und Vorarlbergs erstellen. In Zusammenarbeit mit dem Bauinspektor Johann Vorhauser, des Vaters von Johann von Vorhauser, verfasste er 1852 die erste wissenschaftliche Darstellung über Die Mineralien Tirols, welche er 1866 erweiterte.
Bei seinen vielen Reisen in Tirol entdeckte er die vier neue Mineralien, Brandesits, Vorhauserits, Prägrattit sowie das nach ihm benannte „Liebenerit“. Seinen Namen tragen auch die Versteinerungen „Pleurotomaria Liebenerii“ und die Liebenerspitze in den Ötztaler Alpen. Die Mineralien- und Versteinerungssammlung wurden teilweise durch die geologische Reichsanstalt in Wien und dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum sowie der Harvard University in Cambridge übernommen.
Bei seinem Eintritt in den Ruhestand wurde er 1868 in Anerkennung seiner bautechnischen und wissenschaftlichen Verdienste in den erblichen Adelstand mit dem Prädikat „von Monte Cristallo“ erhoben.
1866 heiratete seine Tochter Virginia 35-jährig den Arzt, Bürgermeister von Meran und Schriftsteller Gottlieb Putz (1818–1886),[1] mit dem sie eine Tochter und zwei Söhne bekam.[2]
Literatur
- Attlmayr: Liebener von Monte Cristallo Leonhard. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 194.
- Wilhelm von Gümbel: Liebener von Monte Cristallo, Leonhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 563 f.
- Hans Jaeger: Liebener von Monte Cristallo, Leonhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 476 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ Österreichisches Biographisches Lexikon, Putz, Gottlieb
- ↑ Helga Tödt: Caspar Andreas und seine Kinder. Chronik der Familie Ziese aus Angeln, S. 174
Personendaten | |
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NAME | Liebener, Leonhard von |
ALTERNATIVNAMEN | Liebener von Monte Cristallo (ab 1868 vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Bauingenieur |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1800 |
GEBURTSORT | Truden, Südtirol |
STERBEDATUM | 9. Februar 1869 |
STERBEORT | Innsbruck |
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Ingenieur und Geologe | Eigenes Werk | HaSt | Datei:Truden - St. Blasius - Vorhalle - Gedenktafel an L. v. Liebener.jpg |