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vom 13.04.2021, aktuelle Version,

Leopold Rudolf

Leopold Rudolf (* 3. Mai 1911 in Wien; † 4. Juni 1978 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler.

Leben und Wirken

Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof

Nach seiner schauspielerischen Ausbildung am Behr-Seminar in Wien gab er 1937 sein Debüt am Salzburger Landestheater in Gerhart Hauptmanns Der weiße Heiland. Nach Engagements in Fürth und Nürnberg kam er 1945 durch Rudolf Steinboeck an das Theater in der Josefstadt in Wien[1], wo er bis 1978 zum Ensemble gehörte. Gastspiele führten ihn an das Theater am Kurfürstendamm (1955), an das Thalia Theater in Hamburg (1966), an das Bayerische Staatsschauspiel in München (1972) und zu den Salzburger Festspielen (1975). Der Charakterschauspieler Rudolf war Spezialist für zerrissene Persönlichkeiten und verkörperte in diesem Sinne unter anderem 1954 und 1964 die Hauptfigur in Hugo von Hofmannsthals Der Schwierige.

In der Wiener Staatsoper gestaltete er die Sprechrolle des Bassa Selim in der Oper Die Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart. Neuinszenierung am 4. Oktober 1965 mit dem Dirigenten Josef Krips, Konstanze Mimi Coertse und Belmonte Fritz Wunderlich.

Beim Film war Leopold Rudolf relativ selten zu erleben. Seine enorme Wandlungsfähigkeit stellte er in so unterschiedlichen Rollen wie als „Dorftrottel“ Vitus in Cordula (1950) oder als alter Baron Trotta in der zweiteiligen Fernsehverfilmung von Joseph Roths Roman Radetzkymarsch unter Beweis. Er war mit der Schauspielerin Marion Degler verheiratet.

1955 wurde Rudolf mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet.

Am 10. Mai 1978, nur drei Wochen vor seinem Ableben, stand Leopold Rudolf als Vater in Luigi Pirandellos Sechs Personen suchen einen Autor zum letzten Mal auf der Bühne der Josefstadt, am 4. Juni erlag er in einem Wiener Krankenhaus einem schweren Leiden.[2]

Er erhielt ein Ehrengrab[3] auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nummer 57).[4]

Filmografie

Literatur

  • Piero Rismondo: Leopold Rudolf. Verlag Jugend und Volk, Wien München 1982, ISBN 3-224-16007-1.
  • C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 581.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Leopold Rudolf im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon) abgerufen am 19. Dezember 2011
  2. F(ritz) W(alden): Leopold Rudolf ist im Alter von 67 Jahren gestorben: Wiens Theater wurde ärmer. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 6. Juni 1978, S. 10, oben ( Digitalisat).
  3. Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof, PDF, 10,5 MB, Seite 176
  4. Hedwig Abraham: Leopold Rudolf: In: viennatouristguide.at, abgerufen am 22. August 2012.