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vom 18.06.2022, aktuelle Version,

Lukas Müller (Skispringer)

Lukas Müller

Lukas Müller beim Tag des Sports 2009

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 14. März 1992
Geburtsort Villach, Osterreich Österreich
Größe 177 cm
Karriere
Verein SV Villach
Trainer Peter Berger
Nationalkader seit 2008
Pers. Bestweite 214 m (Planica 2012)[1]
Status nicht aktiv
Medaillenspiegel
JWM-Medaillen 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Skisprung-Junioren-WM
Gold 2009 Štrbské Pleso Normalschanze
Gold 2009 Štrbské Pleso Mannschaft
Gold 2010 Hinterzarten Mannschaft
Bronze 2012 Erzurum Mannschaft
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 8. März 2009
 Gesamtweltcup 43. (2009/10)
 Skiflug-Weltcup 28. (2009/10)
 Vierschanzentournee 19. (2009/10)
 Nordic Tournament 39. (2009)
Skisprung-Grand-Prix
 Gesamtwertung Grand Prix 17. (2009)
 

Lukas Müller (* 14. März 1992 in Villach) ist ein ehemaliger österreichischer Skispringer.

Werdegang

Lukas Müller, der bereits seit seinem dritten Lebensjahr Ski fährt, sprang erstmals im Alter von 12 Jahren von einer Skisprungschanze. Innerhalb kürzester Zeit konnte er seine Leistung verbessern und sprang so bereits ein halbes Jahr nach seinem ersten Sprung im Oktober 2004 von der K90-Schanze seines Heimatvereins SV Villach.

2005 wurde er erstmals Kärntner Landesmeister und Landescupsieger. Diesen Erfolg konnte er 2006 wiederholen. Bei den Nordischen Skispielen der OPA in der Altersgruppe U16 wurde er 2007 im französischen Bois-d’Amont im Team Erster und im Einzelspringen von der Normalschanze Dritter. 2007 wurde er zudem Fünfter bei den Österreichischen Schülermeisterschaften.

Sein erstes internationales Springen absolvierte Müller im Juniors-Cup am 3. März 2007 in Toblach. Er beendete das Springen von der Normalschanze auf dem 9. Platz. 2007 startete er kurz darauf bei einigen FIS-Rennen, konnte jedoch dort keine nennenswerten Erfolge erzielen. 2008 sprang er im Alpencup und konnte dort mehrere Springen, unter anderem in Oberstdorf und Seefeld in Tirol, gewinnen. Auf Grund dieser Leistung wurde er im Dezember 2008 ins österreichische Team für den Continental Cup aufgenommen und sprang erstmals 27. Dezember 2008 in Engelberg auf Platz 37 auf der Großschanze. Bei der Österreichischen Meisterschaft im Skispringen in Bischofshofen wurde er 2008 Achter. Am 17. Januar 2009 konnte er beim COC-Springen in Bischofshofen mit Platz Zwei erstmals aufs Podium springen. Im zweiten Springen einen Tag später konnte er dieses Ergebnis wiederholen.

Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2009 in Štrbské Pleso wurde er Weltmeister auf der Normalschanze und mit dem Team. Im ersten Continental-Cup-Wettbewerb nach der Weltmeisterschaft konnte er in Iron Mountain erstmals ein Springen gewinnen. Auch im zweiten Springen in Iron Mountain stand er ganz oben auf dem Podest. Am 21. Februar gewann er sein drittes COC-Springen in Brotterode und einen Tag später wurde er im zweiten Springen Dritter. Diese anhaltend guten Leistungen führten dazu, dass er für den Weltcup-Kader für das Springen im Rahmen des Nordic Tournament am 6. März 2009 im finnischen Lahti aufgenommen wurde. In der Qualifikation wurde er überraschend 21. und beendete das Springen am 7. März 2009 auf dem 44. Platz. Nachdem er sich am 9. März erneut mit Platz 26 in der Qualifikation für den Weltcup in Kuopio qualifiziert hatte, konnte er im Finalspringen den 28. Platz und damit seine ersten Weltcup-Punkte erreichen.

Nach zwei Siegen im Continental Cup von Rovaniemi und Vikersund zu Beginn der Olympiasaison 2009/10 wurde Müller für die Vierschanzentournee erneut in den österreichischen Weltcup-Kader berufen. Beim Auftaktspringen in Oberstdorf konnte er nach einem 17. Platz in der Qualifikation im Wettkampf den sechsten Platz und damit seine beste Weltcup-Platzierung erzielen. Am Ende erreichte Müller Rang 19 im Tournee-Klassement. Im Juli 2013 zog sich Müller bei einem Trainingssturz einen Schlüsselbeinbruch zu, woraufhin er operiert werden und eine mehrwöchige Pause einlegen musste.[2]

Sein persönlicher Trainer beim SV Villach war Peter Berger, der bereits Thomas Morgenstern und Martin Koch trainierte.

Am 13. Januar 2016 zog sich Müller bei einem Sturz auf der Skiflugschanze am Kulm als Vorspringer der Skiflug-Weltmeisterschaft eine schwere Wirbelsäulenverletzung zu.[3] Bei ihm wurde eine inkomplette Querschnittlähmung diagnostiziert.[4] Nach einem Rechtsstreit mit dem ÖSV wurde der Unfall 2019 als Arbeitsunfall anerkannt.[5]

Im September 2019 absolvierte Müller den ersten Teil der Trainerausbildung für Skisprung.[6] Nach seinem Unfall begann er außerdem Monoskibob zu fahren und Rollstuhlrugby zu spielen. Als Fernziel nannte Müller im Frühjahr 2020 eine Teilnahme an den Paralympics.[7]

Müller, der heute in Spittal an der Drau lebt, hat eine ältere Schwester sowie einen älteren und einen jüngeren Bruder. Sein jüngerer Bruder Alexander war ebenfalls Skispringer.

Erfolge

Weltcup-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2008/09 76. 007
2009/10 43. 071
2012/13 73. 007

Grand-Prix-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2009 17. 129
2010 68. 012
2012 44. 040

Continental-Cup-Siege im Einzel

Nr. Datum Ort Typ
1. 14. Januar 2009 Vereinigte Staaten Iron Mountain Großschanze
2. 15. Januar 2009 Vereinigte Staaten Iron Mountain Großschanze
3. 21. Januar 2009 Deutschland Brotterode Großschanze
4. 1. Dezember 2009 Finnland Rovaniemi Normalschanze
5. 6. Dezember 2009 Norwegen Vikersund Großschanze
6. 1. Juli 2012 Osterreich Stams Großschanze

Einzelnachweise

  1. Rekordy życiowe skoczków narciarskich (Polnisch) skokinarciarskie.pl. 3. Februar 2013. Abgerufen am 3. Februar 2013.
  2. Lukas Müller zieht sich Schlüsselbeinbruch zu skispringen.com, 4. Juli 2013
  3. Lukas Müller nach Sturz am Kulm schwer verletzt Skispringen.com, 14. Januar 2016, abgerufen am 14. Januar 2016.
  4. Inkomplette Querschnittlähmung bei Lukas Müller derStandard.at, 15. Januar 2016, abgerufen am 15. Januar 2016.
  5. Ex-Skispringer Müller gewinnt Klage gegen ÖSV. In: diepresse.com. 4. Mai 2019, abgerufen am 5. Januar 2020.
  6. Christoph Geiler: Skisprung-Coach im Rollstuhl: Lukas Müller hat das erste Diplom. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  7. Lukas Müllers Ja zum Leben: „Könnte auch im Grab liegen“. In: augsburger-allgemeine.de, 25. März 2020, abgerufen am 29. Dezember 2021.

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