Manfred Mautner Markhof senior
Manfred Mautner Markhof (* 17. September 1903 in Wien; † 4. Jänner 1981 ebenda) war ein österreichischer Unternehmer aus der Familie Mautner Markhof.
Leben
Als Urenkel des ursprünglich jüdischen Firmengründers Adolf Ignaz Mautner war er im Vorstand der Mautner Markhof AG tätig.
Zunächst als Mitglied des Verwaltungsrates der "Mautner Markhof Brauerei Schwechat AG" verblieb er nach dem Anschluss Österreichs 1938 im Vorstand der Brauerei, die von der NSDAP 1940 zwangsweise zur „Brauerei Schwechat AG“ umgegründet und – unter massiver Beeinträchtigung der Eigentümerfamilie Mautner Markhof – de facto übernommen wurde.[1] Unter seiner Führung, er war Dipl.-Brau-Ing., wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1945 die Brauerei Schwechat wieder aufgebaut.[2]
Wirtschaftspolitisch war er in der Industriellenvereinigung von 1946 bis 1972 Vizepräsident. Er war auch langjähriger Präsident des ÖAMTC und des ÖOC.
Mautner Markhof machte sich aber auch als Kunstmäzen einen Namen. Maler wie Ernst Fuchs, Arnulf Rainer und Friedensreich Hundertwasser wurden von ihm gefördert. Als Sammler unterstützte er auch z. B. Fritz Wotruba und war Präsident der Wiener Konzerthausgesellschaft. Zu seinem engeren Bekanntenkreis zählten unter anderem Fritz Hochwälder oder Karl Böhm und Richard Strauss. Letzterer war es auch, der am 11. Juni 1939 durch persönliche Intervention bei Goebbels erreichen konnte, dass Manfred Mautner Markhof und sein Vetter Georg, die von Heidrich angeordnete Überstellung der beiden in ein Konzentrationslager (wegen Zersetzung des deutschen Wesens) und deren Enthaftung aus Gestapo-Haft erwirkte.[3]
1981 starb Manfred Mautner Markhof bei einem Autounfall.[4]
Aufgrund seines markanten Backenbartes trug er den Spitznamen "Senf-Tegethoff".
Ehrungen
- 1959: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
- 1966: Großkreuz des Ordens für Verdienste um Landwirtschaft und Gewerbe
- 1969: Ehrenbürger der Universität Wien
Weblinks
- Literatur von und über Manfred Mautner Markhof senior im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Manfred Mautner Markhof senior in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
- ↑ dazu: Records of the German External Assets Branch of the U.S. Allied Commission for Austria (USACA) Section, 1945–1950. Record Group 260, Publication Number M1928, Roll 0109: Brauerei Schwechat. Holocaust International Resources des National Archives and Records Administration (NARA). Umfangreicher Restitutionsakt seitenweise nach Registrierung abrufbar: Fold3 by Ancestry
- ↑ Geschichte – Vom Zweiten Weltkrieg bis Heute. In: Website der Brauerei Schwechat (Brau Union)
- ↑ Manfred Mautner Markhof: Haltestellen in meinem Leben. Wien 1978, S. 59ff.
- ↑ Untersuchungen sollen nun Unfall Mautner Markhofs klären. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. Jänner 1981, S. 2 ( – Digitalisat).
Personendaten | |
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NAME | Mautner Markhof, Manfred senior |
ALTERNATIVNAMEN | Mautner Markhof, Manfred |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Industrieller |
GEBURTSDATUM | 17. September 1903 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 4. Januar 1981 |
STERBEORT | Wien |
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Wiener Zentralfriedhof, Alte Arkaden: Gruft 35: Gräber der Familie von Mautner Markhof | Eigenes Werk | PicturePrince | Datei:Alte Arkaden, crypt 35 - Mautner Markhof family DSC02512.jpg |