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vom 18.05.2022, aktuelle Version,

Michelbach (Niederösterreich)

Marktgemeinde
Michelbach
Wappen Österreichkarte
Michelbach (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: St. Pölten (Land)
Kfz-Kennzeichen: PL
Hauptort: Michelbach Markt
Fläche: 24,95 km²
Koordinaten: 48° 6′ N, 15° 46′ O
Höhe: 376 m ü. A.
Einwohner: 854 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 34 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3074
Vorwahl: 02744
Gemeindekennziffer: 3 19 23
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Markt 7
3074 Michelbach
Website: www.michelbach.gv.at
Politik
Bürgermeister: Hermann Rothbauer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
12
2
1
12  2  1 
Insgesamt 15 Sitze
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Michelbach ist eine Marktgemeinde mit 854 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.

Geografie

Michelbach liegt im Bergland des Mostviertels südöstlich von St. Pölten in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 24,95 Quadratkilometer. Davon sind 48 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 47 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

  • Finsteregg (29)
  • Gstetten (29)
  • Kleindurlas (58)
  • Kropfsdorf (60)
  • Mayerhöfen (95)
  • Michelbach Dorf (170)
  • Michelbach Markt (316)
  • Untergoin (97)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Mayerhöfen, Michelbach Dorf und Michelbach Markt.

Nachbargemeinden

Kasten bei Böheimkirchen Stössing
Pyhra Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Brand-Laaben
St. Veit an der Gölsen (LF) Rohrbach an der Gölsen (LF) Hainfeld (LF)

Geschichte

Hochwasser von 1921

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. 1124 wurde der Ort erstmals als Michilpach erwähnt. In einer Urkunde des Bischofs Reginmar von Passau wird Michelbach aus dem Pfarrverband Pyhra herausgelöst und zur eigenständigen Pfarre erhoben. 1510 kam Michelbach in den Besitz der Herren von Greiß, unter denen der Ort reformiert wird. Die katholische Pfarre wurde nicht mehr besetzt und wieder von Pyhra aus mitbetreut. Während der Ersten Wiener Türkenbelagerung wurde ein Großteil des Ortes verwüstet, nur sieben von 59 Höfen blieben verschont. 1541 wurde Michelbach von der Pest heimgesucht. Weitere Epidemien waren in den Jahren 1574 und 1583. Die vielen Opfer, die die Krankheit forderte, fehlten in der Landwirtschaft und brachten viele Grundbesitzer und Bauern in große Not. Bei der Zweiten Türkenbelagerung verloren 274 Menschen aus Michelbach ihr Leben. Die Pfarrkirche wurde dem Erdboden gleichgemacht. Die Überlebenden bauten ab 1708 eine neue Kirche. Ab 1710 siedelten sich neue Leute in der entvölkerten Wienerwaldregion an und begannen, die Dörfer neu aufzubauen. 1787 wurden den einzelnen Häusern Konskriptionsnummern zugeteilt. Die Napoleonischen Kriege überstand Michelbach, wie durch ein Wunder, unversehrt. 1921 richtete ein Hochwasser in Michelbach große Schäden an. 72 Soldaten aus Michelbach kehrten 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr in die Heimat zurück.[3]

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

  • Bauern- und Handwerksmuseum: Auf dem Bauernhof werden alte land- und hauswirtschaftliche Geräte und Maschinen ausgestellt.

Köhlerei

  • An der Straße zwischen Michelbach und Stollberg liegt die Köhlerei Hochecker, gegründet 1960, derzeit betrieben von der 2. und 3. Generation der Gründerfamilie. Sie ist eine der letzten des „schwarzen Gewerbes“, das man früher sehr zahlreich im Wienerwald vorgefunden hat. Hier wird Hartholz aus dem Wienerwald zu Holzkohle verarbeitet.[4][5]

Ausflugsziele

Sigrid Dirndl mit kleinem Mädchen

Michelbach beherbergt zudem den derzeit größten bekannten Kornelkirschenbaum, die Sigrid-Dirndl.[6]

Elsbeerreich

Der Verein zur Erhaltung, Pflege und Vermarktung der Elsbeere mit Sitz in Michelbach bezeichnet das Gebiet der Gemeinden Brand-Laaben, Kasten bei Böheimkirchen, Stössing, Michelbach, Pyhra, Sankt Veit an der Gölsen, Rohrbach an der Gölsen, Hainfeld, Ramsau und Innermanzing als „Elsbeerreich“. Am 16. August 2009 wurde die Region auf einer feierlichen Veranstaltung in Schloss Grafenegg als Genuss Region Wiesenwienerwald Elsbeere[7] in die Initiative Genuss Region Österreich des Lebensministeriums und der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH. aufgenommen.

Sternwarte

Auf einer Erhebung nahe Michelbach-Dorf wurde im Jahr 1998 vom Amateurastronomenverein Antares die Sternwarte Michelbach errichtet. Die vom Bundesland Niederösterreich geförderte Volkssternwarte liegt auf einer Höhe von 636 m ü. A. und veranstaltet wöchentliche Sternführungen. Das größte Kuppelgebäude hat einen Durchmesser von 4,5 Meter. Daneben befinden sich weitere Kuppelbauten und das Hauptgebäude mit Vortragssaal und Sonnenteleskop. (Lage)[8][9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2011 39, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 2011 62.[10] Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 386. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,21 Prozent.

Öffentliche Einrichtungen

In Michelbach befindet sich eine Volksschule.[11]

Windkraft

Am 13. Juli 1995 ging die dritte Windkraftanlage Österreichs in Michelbach in Betrieb. Sie wurde unter Beteiligung von 96 Privatpersonen errichtet. Die Leistung dieser Anlage beträgt 225 kW.[12] Dieses Bürgerbeteiligungsprojekt war der Grundstein für die heutige W.E.B. Windenergie AG.[13]

Gemeindeamt

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Hermann Rothbauer,[14] Amtsleiter ist Markus Kainzbauer.[15]

Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2020 bei insgesamt 15 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 12, NEOS 2, SPÖ 1.[16]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Karl Vonwald: Bei uns dahoam. Michelbacher Heimatbuch. Michelbach 2001
Commons: Michelbach  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Michelbach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. November 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Helmut Schneiderbauer: Wienerwald. Die schönsten Kultur- und Naturentdeckungen vor der Haustür. Kral-Verlag, Berndorf 2011, ISBN 978-3-99024-024-3, S. 263 f.
  4. Holzkohle Hochecker. Abgerufen am 5. Juli 2021.
  5. „Menschen im Blickpunkt History“ : Die Köhler und Köhlerinnen in Michelbach orf.at, 3. März 2022, abgerufen 3. März 2022.
  6. Sigrid-Dirndl (Memento vom 13. April 2011 im Internet Archive)
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 5. August 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.genuss-region.at
  8. Sternwarten in Österreich, abgerufen am 17. Dezember 2011.
  9. Homepage der Sternwarte des Vereines Antares
  10. Auflistung der Statistik Austria bezüglich der Betriebe
  11. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  12. Windipedia – WEB Windenergie AG. Abgerufen am 3. Oktober 2017.
  13. 25 Jahre Michelbach. Abgerufen am 5. Juli 2021.
  14. Bürgermeister. Gemeinde Michelbach, abgerufen am 15. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  15. Amtsleiter. Gemeinde Michelbach, abgerufen am 15. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  16. Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 15. November 2021.