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vom 25.09.2012, aktuelle Version,

Murau

Murau
Wappen Österreichkarte
Wappen von Murau
Murau (Österreich)
Murau
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Murau
Kfz-Kennzeichen: MU
Fläche:  km²
Koordinaten: 47° 7′ N, 14° 10′ O
Höhe: 829 m ü. A.
Einwohner: (1. Jän. 2017)
Bevölkerungsdichte: / p Einw. pro km²
Postleitzahl: 8850
Vorwahl: 03532
Gemeindekennziffer: 6 14 11
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Raffaltplatz 10
8850 Murau
Website: murau.steiermark.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Kalcher (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)
9
3
2
1
9  3  2  1 
Insgesamt 15 Sitze

Lage der Stadt Murau im Bezirk Murau
KrakauMühlenMurauNeumarkt in der SteiermarkNiederwölzOberwölzRantenSankt Georgen am KreischbergSankt LambrechtSt. Peter am KammersbergScheiflingSchöderStadl-PredlitzTeufenbach-KatschSteiermark Lage der Gemeinde Murau im Bezirk Murau (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Ortsansicht mit Schloss und Stadtpfarrkirche

Murau ist die Bezirkshauptstadt des Bezirkes Murau (Obersteiermark) im Bundesland Steiermark in Österreich mit Einwohnern (Stand 1. Jänner 2017).

Geschichte

Das Gebiet wurde schon in der Bronze- und Römerzeit besiedelt, erstmals urkundliche erwähnt wurde Murau im Jahr 1250, das Stadtrecht wurde im Jahre 1298 verliehen.

Das Gebiet von Murau war vom 13. bis ins 15. Jahrhundert das Zentrum des Herrschaftsgebietes der steirischen Adelsfamilie Liechtenstein. Diese Familie war eine eigenständige Familie, die unabhängig von der gleichnamigen Familie Liechtenstein aus Niederösterreich entstanden war. Der Minnesänger Ulrich von Liechtenstein, der auf der Frauenburg bei Unzmarkt lebte, stammt aus der steirischen Familie. Der Name dieser Familie wird von der Burg Liechtenstein östlich von Judenburg abgeleitet. Verwandtschaftsbeziehungen zwischen beiden Familien sind nicht auf gemeinsame Urahnen, sondern auf einzelne Eheschließungen zurückzuführen. Das Herrschaftsgebiet der steirischen Liechtensteiner reichte von Oberkärnten bis nach Niederösterreich (Kreuzstetten).[1]

Das steirische Landgericht der Familie Liechtenstein an der Mur wird 1256 erstmals in Urkunden greifbar. Es umfasste das Murtal von der Salzburger Grenze bis nach Teufenbach im Osten.[2]

Auf Grund antiker Entfernungsangaben aus der (leider sehr ungenauern) Tabula Peutingeriana wurde im ausklingnden 18. und dem 19. Jahrhundert angenommen, dass Noreia, die Hauptstadt des keltischen Königreichs Noricum, sich bei Murau befunden haben soll. Gefunden wurde diese, trotz immer wiederkehrender Fundmeldungen, bis heute nicht.[3]

Während des Zweiten Weltkrieges befand sich in Murau ein Gefangenenlager der deutschen Wehrmacht, in dem gegen Kriegsende hauptsächlich britische Kriegsgefangene interniert waren. In den ersten Maitagen des Jahres 1945 befreiten Widerstandsgruppen diese Gefangenen, um den sowjetischen Truppen bei ihrem Einmarsch vorzugaukeln, dass Murau schon von den Briten besetzt sei. Tatsächlich zogen die Sowjets wieder ab und überließen die Stadt den Briten. Die Stadt lag bis zum Jahre 1955 in der britischen Besatzungszone. Die Idee dazu hatte der lokale Heimwehrführer und Gemeinderat Karl Brunner, der kurz zuvor aus seiner Gefängniszelle in Graz freigelassen worden war.

Die Bezirkshauptmannschaft Murau wurde in den Jahren 1999 bis 2001 von den Architekten Wolfgang Tschapeller / Friedrich W. Schöffauer auf einem zur Mur abfallenden Hang neu errichtet.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Panorama von Murau mit Murtalbahn
Stadtpfarrkirche
Leonhardikirche

Wirtschaft

Murau ist als Büro-, Schul- und Geschäftsstadt bekannt, die diesbezüglich die Umgebung des oberen Murtales versorgt. Daneben spielt für die Stadt der Sommer- und Wintertourismus (Schigebiete auf Frauenalpe und am Kreischberg) eine bedeutende Rolle. In Murau erzeugt eine Brauerei das Murauer Bier und andere Erfrischungsgetränke, auch die Holzindustrie hat hier einige Betriebe. Die Murauer Stadtwerke erzeugen Strom aus Wasserkraft.

Murau ist auch eine Station und das betriebliche Zentrum der Murtalbahn. Im Straßenverkehr zweigt in Murau die Murauer Straße (B 97) nach Predlitz von der Murtal Straße (B 96) ab.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Murau: barock, mit Rittersaal und umfangreichem Kerker; Rittersaal mit Konzertaufführungen; im Besitz des Hauses Schwarzenberg
  • Stadtpfarrkirche St. Matthäus: 1296 eingeweiht von Bischof von Lavant, Frühgotik, Fresken teilweise gut erhalten, österreichweit einzigartiger, seltener Vierungsturm mit sechs Glocken
  • Annakirche: Die Annakirche ist die Friedhofskirche der Stadt Murau. Sie wurde um 1400 erbaut und besitzt ein Kreuzrippengewölbe, gotischen Flügelaltar und barocken Hochaltar mit Dreifigurengruppe Anna-Maria-Jesus sowie reichlich Fresken und Glasfensterschmuck. Der Bau steht angeblich auf dem Fundort gestohlener Hostien im Spätmittelalter.
  • Leonhardikirche: Die Leonhardikirche ist Teil der Burganlage Grünfels in Murau und wurde 1439 erstmals erwähnt. Sie ist im sehr schlanken und hohen spätgotischen Stil erbaut und besitzt kunstvolle Schlusssteine. Westlich davon liegt die Heilligengrabkapelle mit der Kreuzigungsgruppe. Der Burgberg Grünfels mit der Leonhardikirche ist ein kunstvoller Kalvarienberg mit allen Kreuzwegstationen.
  • Stadtmauern und Tore: Stadtmauern und Tore sind teilweise erhalten
  • weitere Kirchen: eine evangelisch, alle anderen katholisch
  • ehemaliger Galgen: Der ehemalige Galgen neben der Straße nach Ranten, bestehend aus drei Steinsäulen und einer Umfassungsmauer

Frauenalpe und Kreischberg sind die am nächsten zur Stadt gelegenen Schigebiete.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Europäische Shakespeare-Tage: Die Europäischen Shakespeare-Tage sind ein jährlich stattfindendes kulturelles Ereignis, die von Nick Allen und Rudolph J. Wojta im Jahr 2002 gegründet wurden. „Artistic Director“ war 2007-2010 Dr. Daniel „Dan“ Winder, der bereits im Iris Theatre in London Regie führte. Träger des Festivals ist der Verein Shakespeare in Styria. Junge Schauspieler und Studierende aus ganz Europa erarbeiten originalsprachliche Shakespeare-Inszenierungen, die im Schloßhof gezeigt werden, Konzerte und Lesungen im Rittersaal begleiten die Aufführungen.
  • Operettenfestspiele Murau: Die Operettenfestspiele Murau sind seit 1998 ein fixer Bestandteil des Kulturlebens in Murau.
  • Murauer Theaterrunde: Die Murauer Theaterrunde inszeniert jährlich zumindest eine Musikproduktion in ihrer Heimatstadt, das Genre Operette steht dabei im Mittelpunkt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Personen mit Beziehung zur Stadt

Städtepartnerschaft

Fagagna in Friaul-Julisch Venetien, Provinz Udine, Italien

Literatur

  • Walter Brunner: Murau. Eine Stadt stellt ihre Geschichte vor. Anläßlich der 700. Wiederkehr der Stadtrechtsverleihung. Band 1: Von den Anfängen bis 1850. Eigenverlag der Stadtgemeinde Murau, Murau 1998.
  • Wolfgang Wieland: Murau. Eine Stadt stellt ihre Geschichte vor. Anläßlich der 700. Wiederkehr der Stadtrechtsverleihung. Band 2: Von 1850 bis zur Gegenwart. Eigenverlag der Stadtgemeinde Murau, Murau 1998.
  • Wolfgang Wieland: Pioniere – Idealisten – Weltmeister. 100 Jahre Schisport in Murau. Eigenverlag des Wintersportvereines Erste Murau, Murau 1993; ISBN 3-9500244-0-9.
  • Wolfgang Wieland: Schloß Murau. Schwarzenbergische Archive, Murau 1994.
  • Wolfgang Wieland: Anna Neumanin von Wasserleonburg. Die Herrin von Murau. 2. Auflage. Eigenverlag, Murau 1999; ISBN 3-9501004-0-7.
  Commons: Murau  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Norbert Weiss: Die älteste weltliche Urbarhandschrift der Steiermark. Der Besitz der steirischen Liechtensteiner im 14. Jahrhundert. Quellen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark (HLK), Band 18; Im Selbstverlag der HLK, Graz 2005; ISBN 3-901251-28-6; S. 24, 39.
  2. Weiss: Urbarhandschrift. Seiten 40–42.
  3. August von Wersebe: Über die Völker und Völker-Bündnisse des alten Teutschlands: Nochmals versuchte größtenteils auf ganz neue Ansichten gegründete Erläuterungen, Hahnsche Hofbuchhandlung, Hannover 1826, S. 268