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vom 01.10.2020, aktuelle Version,

Pfarrkirche Dobl

Die Kirche im März 2002

Die Pfarrkirche Dobl ist die römisch-katholische Pfarrkirche im Ort Dobl in der Marktgemeinde Dobl-Zwaring im Bezirk Graz-Umgebung in der Steiermark. Die auf die heilige Maria im Dorn geweihte Kirche gehört zum Dekanat Graz-Land in der Diözese Graz-Seckau. Sie ging aus der Kapelle eines Jagdschlosses hervor. Es sollen sich mehrere Wunder bei der Kirche ereignet haben, weshalb sie auch noch heute ein Ziel für Wallfahrer ist.

Lage

Die Kirche steht auf einem Ausläufer der Kaiserwaldterrasse oberhalb der Kainach im Ort Dobl.

Geschichte

Der Innenraum der Kirche im Juli 2011
Der eingemauerte Römerstein

Die Kirche war ursprünglich eine zum Schloss Gjaidhof gehörende Kapelle. Sie wird erstmals 1219 urkundlich erwähnt. Im Jahr 1240 wurde sie zu einer eigenständigen Pfarre erhoben. 1660 ließ Leopold I. einen Hochaltar errichten. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die so genannte Wieskapelle an den Chor angebaut. Im Jahr 1760 wurde der Kirche von der Kaiserin Maria Theresia der heutige Hochaltar geschenkt. Sie ließ auch den Innenraum durch Balthasar Ferdinand Moll im Stil des Rokokos umgestalten. Die Innenseite der Kirche wurde 1973 und die Außenseite 1979 renoviert. Weitere Renovierungen erfolgten 2004 und 2006.[1][2]

Gestaltung

Die Kirche ist im Kern spätromanisch und wurde später durch barocke und neoromanische An- und Umbauten erweitert. Der neoromanische Turm mit Spitzhelm ist nördlich an die Kirche angebaut und wurde 1876 errichtet. An der Außenmauer findet man einen eingemauerten, ins 3. Jh. datierten, figürlichen „Römerstein“ mit Brustbildern.[3] Die Fenster der südlichen Langhausmauer weisen außen gotische Formen auf.[4]

Das ursprünglich flach gedeckte Langhaus wird heute von einer vermutlich 1667 errichteten, gedrückten Stichkappentonne überwölbt. Das etwas eingezogene, spätromanische Chorquadrat wird vom Langhaus durch einen eingeschnürten Fronbogen getrennt. Die östlich an den Chor angebaute, rechteckige Sakristei stammt aus dem Jahr 1667. Im Norden des Chores wurde vermutlich im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts eine rechteckige, von einer Flachkuppel mit abgeschrägten Ecken überspannte Seitenkapelle, die Wieskapelle[1], angebaut. In den nördlichen Schrägen der Kapelle befinden sich Innennischen. Im westlichen Teil des Langhauses befindet sich eine barocke, dreiachsige und zweijochige Empore, welche auf Pfeilern ruht und kreuzgratgewölbt ist.[4]

Die im Stil des Rokoko gestaltete Innenausstattung wurde 1760 von Kaiserin Maria Theresia gestiftet. Der 1760 aufgestellte Hochaltar aus Rokokoteilen trägt eine Gnadenstatue der Maria im Dorn mit dem Jesuskind im rechten Arm. Beide Figuren haben Metallkronen und das Jesuskind hält einen Reichsapfel in den Händen. Die Statue war ursprünglich vermutlich gotisch und wurde überarbeitet oder durch eine barocke Kopie ersetzt. Auf dem freistehenden, neobarocken Tabernakel befinden sich zwei barocke Engelsfiguren. Das Altarbild des rechten Seitenaltars zeigt den Erzengel Gabriel und das des linken den heiligen Franz Xaver. Der Altar der Seitenkapelle ist ebenfalls rokoko gestaltet. Er trägt eine Statue des Herrgotts in der Wies mit knienden Engeln. In den seitlichen Nischen befinden sich von Balthasar Ferdinand Moll im Jahr 1760 gefertigte Statuen der Apostel Petrus und Paulus. In der Sakristei befindet sich eine 1643 angefertigte Metalltriebarbeit, welche die Muttergottes auf der Mondsichel darstellt. Die Orgel mit den neoromanischen Formen wurde 1880 von Carl Billich errichtet.[4][5]

Im nördlichen Teil das Dachstuhles des Langhauses befinden sich aus dem Mittelalter stammende, wahrscheinlich gotische Freskenreste. Diese zeigen ein gerolltes Band, welches früher der Abschluss unterhalb der ursprünglichen Flachdecke war. Weiters findet man Felderteilungen sowie eine Drachendarstellung.[4]

Legenden

Der Name „Maria im Dorn“ stammt der Legende nach davon, dass im Jahr 1112 aus der kleinen Kirche die Statue der Mutter Gottes gestohlen und 1212 in einem Dornenbusch wiedergefunden wurde.[1] In Wirklichkeit entwickelte sich der Name aus der alten Bezeichnung „Maria im Turn“, was so viel wie „Maria im Turm“ bedeutet und darauf hinweist, dass die Kirche früher eine Schlosskapelle war.[6] In der Pfarrchronik werden mehrere Wunder erwähnt, die sich am Wallfahrtsort ereignet haben sollen.[5]

Quellen

  • Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Steiermark (ohne Graz). 2. Auflage. Berger, Horn/Wien 2006, ISBN 3-85028-439-5, S. 72.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Geschichte. www.dobl.graz-seckau.at, abgerufen am 11. Oktober 2011 (deutsch).
  2. Dobl. www.kircheninfo.com, abgerufen am 11. Oktober 2011 (deutsch).
  3. Grabrelief einer Familie
  4. 1 2 3 4 Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Steiermark (ohne Graz). 2. Auflage. Berger, Horn/Wien 2006, ISBN 3-85028-439-5, S. 72.
  5. 1 2 Geschichte der Pfarre Dobl. (Nicht mehr online verfügbar.) www.dobl.at, archiviert vom Original am 19. Dezember 2015; abgerufen am 11. Oktober 2011 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dobl.at
  6. Die Geschichte der Marktgemeinde Dobl. (Nicht mehr online verfügbar.) www.dobl.at, archiviert vom Original am 22. Juli 2012; abgerufen am 12. Oktober 2011 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dobl.at
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Eine Spolie (römischer Grabstein), eingemauert in die Kirche von Dobl (Steiermark) Eigenes Werk Hiltibold
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