Radio Hekaphon
Radio Hekaphon
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Hauptportal des ehemaligen
TGM in der
Währinger Straße 59.
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Basisdaten | |||||
Ort: | Währinger Straße 59 in Alsergrund | ||||
Bundesland: | Wien | ||||
Staat: | Österreich | ||||
Verwendung: | Rundfunksender | ||||
Daten zur Sendeanlage | |||||
Bauzeit: | 1923 | ||||
Betriebszeit: | 1923–1924 | ||||
Wellenbereich: | MW-Sender | ||||
Rundfunk: | MW-Rundfunk | ||||
Stilllegung: | 1924 | ||||
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Positionskarte | |||||
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Radio Hekaphon war der erste Hörfunksender Österreichs. Es war ein auf private Initiative entstandener und von 1923 bis 1924 erfolgreich funktionierender Versuchssender zur Ausstrahlung eines gestalteten Sprach- und Musikprogrammes in Wien.
Geschichte
Im Jahre 1923 bewarben sich zwölf Antragsteller bei der Auslobung um eine Rundfunkkonzession in Österreich. Ab 1. April 1923 begann einer der Bewerber – die Vereinigten Telephonfabriken AG Czeija, Nissl & Co. (lt. Literatur auch Vereinigte Telephon- und Telegraphenfabrik AG Czeija & Nissl) in der Dresdner Straße 75 im 20. Wiener Gemeindebezirk Wien-Brigittenau, unter Federführung des Technischen Leiters Oskar Koton mit einem privaten Versuchssender mit der Übertragung eines gemischten Programmes. Oskar Koton konstruierte nicht nur den Sender mit 100 Watt Leistung, sondern fungierte in Personalunion auch als sein Techniker, Ansager und bot selbst Musikstücke mit dem Klavier dar.
Später wechselte Oskar Koton mit dem Sender in die Währinger Straße 59 im 9. Bezirk Wien-Alsergrund, an einen in der Stadt zentraler gelegenen Aufstellungsort. Hier war eine zu diesem Zweck nutzbare Antenne einschließlich einer konzessionierten Sendeanlage vorhanden, die 1914 zur drahtlosen Übertragung von Telegrafiesignalen errichtet worden war. Es handelte sich um den 4. Stock eines Gebäudes der Wiener Bildungseinrichtung Technologisches Gewerbemuseum (TGM). Nach einer feierlichen Einweihung am 1. Juli sendete die Station nun als Radio Hekaphon – Welle 600 (500 kHz, entspricht etwa dem Anfang des heutigen Mittelwellen-Bandes). Hekaphon war eine Marke von Czeija & Nissl, die auch später bei den von der Firma hergestellten Empfangsgeräten verwendet wurde.
Ein Höhepunkt der Tätigkeit des Senders war die Übertragung der Eröffnungsrede der Messe Wien im Herbst vom Bundespräsidenten Michael Hainisch – die erste Rundfunkansprache eines Bundespräsidenten des deutschsprachigen Raumes überhaupt. Künstler wie der Sänger Ernst Arnold vom Carltheater, Bert Silvings Radio-Quartett (bei Radio Wien dann als Künstlerkapelle Silving) oder der Burgtheater-Schauspieler Raoul Aslan sammelten bei Radio Hekaphon ihre ersten Rundfunkerfahrungen und konnten sie ab 1924 beim späteren Radio Wien einbringen.
Die Sendungen von Hekaphon wurden am 29. August 1924[1] eingestellt, nachdem am 19. Februar 1924 die Bewerbergruppe um Oskar Czeija, aus der die Radio Verkehrs AG (RAVAG) entstand, den Zuschlag für eine Sendekonzession erhielt und somit im 2. Halbjahr gleichen Jahres dann der erwähnte Programmsender Radio Wien entstehen konnte. Die RAVAG besaß jedoch keinen eigenen Sender mit zufriedenstellenden Ergebnissen, wodurch Oskar Kotons Sender zunächst für die Ausstrahlungen Radio Wiens genutzt wurde.[2][3][4][5]
Rezeption
Auf einer Regionaltagung des Internationalen Berufsverbandes von Elektrik- und Elektronikingineuren (IEEE) in Spanien ist in einem Vortrag zweier österreichischer Teilnehmer Radio Hekaphon als ein Piratensender betitelt worden.[6]
Siehe auch
Literatur
- Haimo Godler: Vom Dampfradio zur Klangtapete: Beiträge zu 80 Jahren Hörfunk in Österreich. Böhlau Verlag, Wien 2004.
- Reinhard Schlögl: Oskar Czeija: Radio- und Fernsehpionier, Unternehmer, Abenteurer. Böhlau Verlag, Wien 2005.
- RAVAG: Radio Wien Welle 530. Wochenprogramm. RAVAG. Wien, 1924.
Einzelnachweise
- ↑ Aus der Welt des Radio. In: Ybbser Zeitung / Ybbstal-Zeitung, 13. September 1924, S. 9 (Online bei ANNO).
- ↑ Felix Czeike (Hrsg.): Wiener Geschichtsblätter. Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte. Band 36. Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 2002, ISBN 3-7005-4672-6, S. 79.
- ↑ Helga Maria Wolf (Hrsg.): Auf Ätherwellen. Persönliche Radiogeschichte(n). Böhlau Verlag, Wien 2004, ISBN 3-205-77279-2, S. 13 ff.
- ↑ Schwere Geburt - Radio in Österreich 1921-1924. für 3 Jahre eine längere Geschichte. In: wabweb.net. 11. April 2005, abgerufen am 7. Juni 2019.
- ↑ The Broadcast Archive - Austrian Broadcast History. In: oldradio.com. 8. September 2009, abgerufen am 7. Juni 2019 (englisch).
- ↑ Peter Knezu: Radio HEKAPHONE - The first pirate broadcast transmitter in Austria. In: Second IEEE Region 8 Conference on the History of Telecommunications (HISTELCON). ISBN 978-1-4244-7450-9 (englisch).
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Ehem. Siglsche Lokomotivfabrik, ehem. Technologisches Gewerbemuseum, heute WUK, Vorderseite | Eigenes Werk | Clemen s | Datei:Wukvorderseite.jpg |