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vom 24.05.2022, aktuelle Version,

Salzburger Marionettentheater

Linke Hälfte des Gebäudekomplexes: ehemaliges Hotel Mirabell – Spielstätte des Salzburger Marionettentheaters

Das Salzburger Marionettentheater ist eine seit 1913 existierende Marionettenbühne in der Stadt Salzburg, auf der bevorzugt Opern von Wolfgang Amadeus Mozart zur Aufführung kommen.

Geschichte

Als Gründungsjahr der Salzburger Marionetten gilt das Jahr 1913, als Anton Aicher, ein aus der Steiermark gebürtiger Bildhauer, seine Leidenschaft als Figurenschnitzer und Liebhaber von Puppentheater in die Tat umsetzte und mit Mozarts „Bastien und Bastienne“ den Salzburgern seine Idee der Welt der Marionetten vorstellte. Der Erfolg war so überwältigend, dass fortan die Marionetten in Salzburg ihren festen Platz bekamen. Das Theater wurde nach dem Tod Anton Aichners vom Sohn Hermann bis zu seinem Tod 1977 und danach von dessen Tochter Gretl Aicher (1928–2012) künstlerisch geleitet.

Programm

Plakat des Marionettentheaters bei der Monumento 2018

Das Salzburger Marionettentheater ist eine Art kleines Opernhaus. Die aufgeführten Werke sind wie richtige Opern inszeniert: Ein Bühnenbildner entwirft das Bühnenbild, ein Regisseur inszeniert und ein Choreograph erarbeitet den tänzerischen Teil. Die Musik, von renommierten Orchestern und Solisten, kommt von einem Tonträger. Damit wird den Zusehern die Illusion einer Opernaufführung vermittelt. Das Programm richtet sich vorwiegend an erwachsene Liebhaber des Musiktheaters, dabei im Besonderen der Werke Mozarts. „Die Zauberflöte“, „Don Giovanni“, „Die Hochzeit des Figaro“ und „Die Entführung aus dem Serail“ sind im Repertoire prominent vertreten. Neben den Mozartopern gibt es auch Aufführungen von Werken anderer Komponisten, so etwa Rossinis „Der Barbier von Sevilla“, Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ oder „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Für Kinder wurden Prokofjews „Peter und der Wolf“ und Humperdincks „Hänsel und Gretel“ inszeniert. Auch die „Nussknacker-Suite“, „Ein Sommernachtstraum“ (als einziges Sprechstück) und das – besonders für Salzburg-Touristen gedachte – Musical „The Sound of Music“ finden sich im Programm.

Eine Kooperation mit den Salzburger Festspielen gab es 2006, als das Marionettentheater mit „Bastien und Bastienne“ und mit „Der Schauspieldirektor“ zwei Stücke zum Festspielprogramm beisteuerte.

Das Ensemble des Marionettentheaters geht auch auf Tournee und gibt Gastspiele in etlichen Ländern der Welt. Die Spielpraxis des Salzburger Marionettentheaters zählt seit 2016 zum Immateriellen Kulturerbe Österreichs.[1]

Standort

Die 1971 bezogene Salzburger Spielstätte des Marionettentheaters ist ein 350 Sitzplätze umfassendes, im Barockstil gehaltenes Theater. Es liegt auf der rechten Altstadtseite zwischen Salzburger Landestheater und Mozarteum. Das Gebäude war zuvor unter anderem jenes „Hotel Mirabell“, in dem der Schriftsteller James Joyce während seines fünf Wochen dauernden Salzburg-Aufenthaltes im Sommer 1928 logierte.[2]

Commons: Salzburger Marionettentheater  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://orf.at/v2/stories/2358331 Salzburger Marionettentheater zählt zum Immateriellen Kulturerbe Österreichs
  2. Andreas Weigel: James Joyces Aufenthalte in Österreich. Innsbruck (1928), Salzburg (1928) und Feldkirch (1915, 1932). In: Michael Ritter (Hrsg.): praesent 2006. Das österreichische Literaturjahrbuch. Das literarische Geschehen in Österreich von Juli 2004 bis Juni 2005. S. 93–105. Wien: präsens 2005, S. 100f.