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vom 22.12.2021, aktuelle Version,

Sektor Graz

Der Polizeiinspektion Graz-Sonderdienste, umgangssprachlich Sektor Graz ist eine Sondereinheit der Bundespolizei in der steirischen Landeshauptstadt Graz. Die Einheit wird vorrangig bei Einsätzen mit erhöhtem Gefährdungsgrad angefordert. Um ein schnellstmögliches Erreichen aller im Stadtgebiet befindlichen Örtlichkeiten zu gewährleisten, ist der Sektor Graz in der Paulustorgasse stationiert.

Geschichte

Die Dienststelle Sonderdienste Sektor Graz wurde mit 1. Juli 2002 in Graz gegründet und bestand aus Kollegen des mit 1. Juli 2002 aufgelösten MEK Graz. Alle in Österreich befindlichen MEK wurden zum damaligen Zeitpunkt in das Einsatzkommando Cobra eingegliedert und aufgelöst. Jene Beamten, welche nicht in das Einsatzkommando Cobra eingegliedert wurden, versahen ihren Dienst ab diesem Zeitpunkt auf der Dienststelle PI Paulustorgasse. Nach einigen Reformen wurde aus dieser Polizeiinspektion die Fachinspektion Sonderdienste „Sektor Graz“, welche neue Kompetenzen im GSOD und Einsatztrainerbereich übernahm.

Mit dem Auflösen des MEK Graz änderte sich jedoch nicht nur der Name der Dienststelle, sondern auch deren Abzeichen.

Symbolisch wurde der „Hackher-Löwe“ als Abzeichen übernommen, da dieser Löwe als Wächter und Beschützer der Stadt Graz während der französischen Belagerung von 1809 galt.

Abzeichen des SEKTOR Graz

Aufgabengebiet

Der Sektor Graz ist keine stehende, sondern eine operative Einheit, welche im überlagernden Streifendienst die Kräfte der Polizeiinspektionen in Graz und Graz-Umgebung unterstützt und von diesen auch angefordert werden kann. Weiters wird der Sektor Graz auch von Einheiten wie der Kriminalpolizei oder dem LVT etwa als Unterstützung angefordert. Im Rahmen des GSOD, agiert der Sektor Graz (analog der Sondereinheit WEGA Wien) als Greiftruppeinheit, bei Fußballspielen, Demonstrationen oder Veranstaltungen mit einem gewalttätigen Gegenüber. Der Sektor Graz hat folgende Aufgabengebiete:

  • randalierende Personen
  • verbarrikadierte Personen
  • Selbstmörder
  • Schwerpunktdurchsuchungen und Kontrollen, bei denen mit Widerstand gerechnet wird
  • risikoreiche Festnahmen
  • andere Einsätze, bei denen mit Widerstand gerechnet werden muss
  • Auflösung von Hausbesetzungen
  • Greiftruppeinsätze im Rahmen der GSOD
  • Technischer Einsatzzug im Rahmen des GSOD (IFEX, MZP)
  • Schutz gefährdeter Objekte und Personen
  • Das Einsatztraining für Kollegen der Polizeiinspektionen in Graz
  • Einsatztraining-Grundausbildung im Polizeigrundausbildungslehrgang in der steirischen Polizeischule

Organisation

Die Sektorbeamten versehen ihren Dienst mit speziell ausgerüsteten Sektorfahrzeugen in Dreimann-Teams. In diesem System liegt der Vorteil darin, dass in kürzester Zeit ein mit Spezialausbildung und Sonderausrüstung ausgestattetes Zugriffsteam sofort am Einsatzort ist. Das System und die Struktur ist analog dem der Sondereinheit WEGA und diversen amerikanischen SWAT-Teams. Gelöst werden all jene Lagen, welche den Risikorahmen der Polizeidienststellen übersteigen oder Sonderausrüstung und spezielle Ausbildungen und Schulungen erfordern, jedoch noch nicht in das Aufgabengebiet des Einsatzkommandos Cobra fallen. Es kann jedoch durchaus vorkommen, dass Sektor-Kräfte das Einsatzkommando Cobra bei Hochrisikoeinsätzen unterstützen, etwa durch Sicherungstätigkeiten oder andere zugriffsunterstützende Maßnahmen.

Die Beamten des Sektor werden durch ständige Fort- und Weiterbildung, zum einen im Rahmen des Dienstbetriebes und zum anderen durch eigene Ausbildungstage, geschult. Die Ausbildung erfolgt nur im internen Bereich, was bedeutet, dass Sektor-Beamte andere Sektor-Beamte ausbilden. Hiermit möchte man ausschließen, dass Ausbildungsinhalte nach außen getragen werden.

Geschult werden Schwerpunkte im Bereich Schießen, Einsatztechnik (Nahkampf) und Einsatztaktik. Alle Sektor-Beamten haben sich einer jährlichen Sportüberprüfung zu unterziehen, bei welcher der Fitnessgrad jedes Einzelnen überprüft wird. (Nähere Details zu dieser Überprüfung sind nicht bekannt). Die Zugehörigkeit zum Sektor Graz ist verbunden mit der positiven jährlichen Leistungsüberprüfung.

Das Pendant zum Sektor Graz in Linz ist der Sektor Linz.

Rekrutierung und Ausbildung

Die Beamten des Sektor Graz werden vorrangig aus den Polizeiinspektionen der Steiermark rekrutiert. Alle Bewerber werden einer Aufnahmesichtung unterzogen, welche in den Bereichen körperliche Fitness (3000m Lauf und 6er Test), Taktik- und Technik, Schießen und in ein psychologisches Gespräch unterteilt ist. Bei dieser Sichtung werden Punkte vergeben und am Ende eine Reihung aufgrund der erbrachten Leistung erstellt. Die besten Absolventen dieser Sichtung werden dann zu einer zweimonatigen Grundausbildung einberufen.

In der Grundausbildung werden schwerpunktmäßig Taktik, Nahkampf und Überwältigungstechniken, sowie das Schießtraining geschult. Am Ende dieser Ausbildung werden die neuen Beamten in den Dienstbetrieb des Sektor Graz aufgenommen.

Ausrüstung

Die Sektor-Beamten verwenden als Primärwaffe die Pistole Glock 17 mit einem zusätzlichen Lichtmodul. Weiters sind die Sektorfahrzeuge mit Steyr AUG A3 und Taser X2 ausgestattet. Zu der Ausrüstung der Beamten zählen auch noch die Mehrzweckpistole (MZP von Heckler und Koch) zum Verschießen von Tränengas und Leuchtschirmen und der Einsatzstock (Tonfa). Weiters sind die Sektorfahrzeuge mit einem großen Pfefferspraygebinde, diversen ballistischen Schutzausrüstungen und Türöffnungs-Werkzeug bestückt.

Literatur

  • Mike Ryan, Chris Mann, Alexander Stilwell: Die Enzyklopädie der Spezialeinheiten. Taktik-Geschichte-Strategie-Waffen. Pabel-Moewig Verlag, Rastatt 2003, ISBN 3-8118-1895-3.
Commons: Sonderdienste Sektor - Graz  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Wappen der Republik Österreich : Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist: Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone …. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“ Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt. Heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 2 B-VG , in der Fassung BGBl. Nr. 350/1981 , in Verbindung mit dem Bundesgesetz vom 28. März 1984 über das Wappen und andere Hoheitszeichen der Republik Österreich (Wappengesetz) in der Stammfassung BGBl. Nr. 159/1984 , Anlage 1 . Austrian publicist de:Peter Diem with the webteam from the Austrian BMLV (Bundesministerium für Landesverteidigung / Federal Ministry of National Defense) as of uploader David Liuzzo ; in the last version: Alphathon , 2014-01-23.
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