Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 22.03.2022, aktuelle Version,

Sigrid Maurer

Sigrid Maurer (2020)

Sigrid V. „Sigi“ Maurer (* 19. März 1985 in Rum, Tirol) ist eine österreichische Politikerin (Die Grünen) und ehemalige Studentenvertreterin (GRAS). Sie ist seit dem 7. Jänner 2020 Klubobfrau des Grünen Parlamentsklubs, dem sie als Abgeordnete zum Nationalrat von 2013 bis 2017 angehörte und seit 23. Oktober 2019 wieder angehört.

Leben

Maurer studierte Musikwissenschaft und Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck (2004–2009), jedoch ohne Abschluss.[1] Seit 2011 studiert sie Soziologie an der Universität Wien und hat einen Bachelorabschluss, den sie im Jahr 2017 erlangte.[2]

Seit 2005 engagierte Maurer sich in der Österreichischen Hochschülerschaft und wurde Mitglied der Grünen & Alternativen Student_innen (GRAS).[3] Von Juli 2009 bis Juni 2011 war sie ÖH-Vorsitzende. In diesen Zeitraum fielen die Studierendenproteste in Österreich 2009/2010 gegen Beschränkungen des Hochschulzuganges, die sie in ihrer Funktion unterstützte.

Nachdem Maurer am 22. Dezember 2010 während der Debatte über das Budget 2011 von der Besuchergalerie aus Flugzettel in den Plenarsaal des Nationalrates geworfen und Parolen skandiert hatte, wurde ihr ein Hausverbot in der Dauer von 18 Monaten für das österreichische Parlament erteilt.[4]

Im November 2012 gab Sigrid Maurer bekannt, für Die Grünen bei der Nationalratswahl 2013 kandidieren zu wollen.[5] Beim grünen Bundeskongress wurde sie auf den sechsten Platz der Bundesliste gewählt.[6] Von Oktober 2013 bis November 2017 war sie Abgeordnete zum Nationalrat. Nachdem sie am 6. November 2017 an einer Fernsehdiskussion zu sexueller Belästigung teilgenommen hatte, wurde sie Empfängerin einer Unzahl von hate mails. Sie reagierte darauf mit einem Foto, das sie in den sozialen Medien publizierte, in dem sie sich gegen die Mobber wandte: „to the haters with love“. Zu sehen war sie mit Sektglas und erhobenem Mittelfinger. Mehrere rechte Medien, darunter das Boulevardblatt Kronen Zeitung verwendeten das Foto in neuem Zusammenhang, als zeige Maurer dem Parlament den Stinkefinger. Dagegen klagte sie auf Schadensersatz.[7]

Im Mai 2018 erhielt Maurer vom Facebook-Account des Ladeninhabers eines Craft-Beer-Geschäfts in Wien obszöne Nachrichten. Maurer machte diese Nachrichten öffentlich, beschuldigte den Geschäftsinhaber, diese Nachrichten geschrieben zu haben, und veröffentlichte dessen Namen und die Adresse des Geschäfts.[8] Der Betreiber des Geschäftes nahm sich Adrian Hollaender als Anwalt und verklagte Sigrid Maurer wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts und Kreditschädigung auf 60.000 Euro. Der Betreiber gab an, die Nachricht nicht selbst verfasst zu haben und dass jeder, der sein Geschäft betrete, als Urheber in Frage käme.[9] Maurer konnte nach Auffassung des Richters den Wahrheitsbeweis, der Kläger habe die Nachricht persönlich gesendet, nicht erbringen.[10] Am 9. Oktober 2018 wurde Maurer in 1. Instanz vom Landesgericht für Strafsachen Wien wegen übler Nachrede schuldig gesprochen. Sie wurde zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro und einer Entschädigung in Höhe von 4000 Euro verurteilt.[11] Am 12. März 2019 hob das Oberlandesgericht Wien dieses Urteil auf. Es begründete dies damit, dass das Landesgericht die Anforderungen an den Wahrheitsbeweis durch Sigrid Maurer überspannt habe. Der Ladeninhaber könne sich demgegenüber nicht allein auf die theoretische Möglichkeit berufen, dass ein Unbekannter seinen Rechner benutzt habe, während er kurzzeitig den Raum verlassen habe.[12] Im Jänner 2021 urteilte das Bezirksgericht Josefstadt, dass der Betreiber für die geschickten Nachrichten verantwortlich war, und wies eine Unterlassungsklage ab.[13] Am 17. Februar 2021 zog der Ladeninhaber seine Anklage überraschend zurück.[14]

Bei der Nationalratswahl 2019 kandidierte sie für die Wiener Grünen auf dem dritten Listenplatz im Landeswahlkreis Wien.[15] Am 23. Oktober wurde sie als eine der 26 Abgeordneten der Grünen in der konstituierenden Sitzung des Nationalrats zur XXVII. Gesetzgebungsperiode angelobt und am 22. Oktober 2019 zur stellvertretenden Obfrau des Parlamentsklubs der Grünen gewählt.[16] Nach der Bildung der Bundesregierung Kurz II wurde sie am 7. Jänner 2020 an Stelle von Bundesobmann Werner Kogler, der zum Regierungsmitglied und Vizekanzler bestellt wurde, zur Klubobfrau der Grünen gewählt.[17]

Auszeichnungen

Commons: Sigrid Maurer  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Über mich – Kurzbiografie. Auf sigimaurer.at, abgerufen am 12. Oktober 2018.
  2. Sigrid Maurer, BA, Biografie. Abgerufen am 12. September 2020.
  3. Hartnäckige Kämpferin: Sigrid Maurer im Porträt. Am 29. Juni 2009 auf diepresse.com, abgerufen am 12. Oktober 2018.
  4. ÖH-Chefin hat Hausverbot im Parlament. Am 30. Dezember 2010 auf diepresse.com, abgerufen am 8. September 2013.
  5. Ex-ÖH-Vorsitzende kandidiert für den Nationalrat. Am 5. November 2012 auf derstandard.at, abgerufen am 5. November 2012.
  6. Iris Bonavida: Glawischnigs Kür und zwei neue Gesichter. 1. Dezember 2012 auf diepresse.com, abgerufen am 12. Oktober 2018.
  7. Stinkefinger-Foto: Maurer fordert Schadenersatz. Abgerufen am 12. Mai 2020.
  8. Sigi Maurer on Twitter. In: Twitter. (twitter.com [abgerufen am 29. Oktober 2018]).
  9. Bierladenbetreiber klagt Sigi Maurer nach Belästigungsvorwürfen auf 60.000 Euro. derstandard.at, abgerufen am 28. Juni 2018.
  10. Maurer kündigt Berufung an: "Notfalls gehe ich bis nach Straßburg!" - derStandard.at. Abgerufen am 29. Oktober 2018.
  11. Michaela Reibenwein, Peter Temel: Causa "Craftbeer": Maurer "sehr erschüttert" über Schuldspruch. kurier.at, 9. Oktober 2018, abgerufen am 12. Oktober 2018.
  12. Verurteilung von Maurer aufgehoben. In: wien.orf.at. 12. März 2019, abgerufen am 17. Februar 2021.
  13. Maurer durfte Bierwirt zu Recht beschimpfen. In: wien.orf.at. 4. Februar 2021, abgerufen am 17. Februar 2021.
  14. Klage zurückgezogen: Freispruch für Maurer. In: wien.orf.at. 17. Februar 2021, abgerufen am 17. Februar 2021.
  15. Landesversammlung Grüne Wien: Wiener Liste für die Nationalratswahl gewählt. Abgerufen am 22. Juni 2019.
  16. Der Standard: Maurer zur stellvertretenden Klubobfrau der Grünen gewählt, 22. Oktober 2019.
  17. Maurer statt Kogler Klubchefin der Grünen. In: ORF.at. 7. Januar 2020, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  18. Sigrid Maurer zur „Kommunikatorin des Jahres“ gekürt. Artikel vom 9. Mai 2019, abgerufen am 9. Mai 2019.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
pk_hass_im_netz_©karo_pernegger-19 pk_hass_im_netz_©karo_pernegger-19 Die Grünen from Vienna, Austria
CC0
Datei:2020 Sigrid Maurer, Pressekonferenz Hass im Netz (50303575813).jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Logo der österreichischen Grünen (ab 2012) Die Grünen - Die grüne Alternative Österreich Die Grünen - Die grüne Alternative Österreich
Public domain
Datei:Grüne Logo.svg