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vom 05.07.2022, aktuelle Version,

Tag des Denkmals

Logo des Bundesdenkmalamts für den Tag des Denkmals
Eine der 275 Veranstaltungen im Zuge des „Tag des Denkmals 2012“ auf der „ Juliusburg“ (Schloss Stetteldorf) in der niederösterreichischen Marktgemeinde Stetteldorf am Wagram

Tag des Denkmals ist die Bezeichnung, unter der sich Österreich ab Mitte der 1990er Jahre an der europäischen Kulturveranstaltung „European Heritage Days“ (EHD), die 1991 gegründet wurde, beteiligt.[1]

Tag des Denkmals – European Heritage Days in Österreich

In Österreich findet der Tag des Denkmals als Fixtermin immer am letzten Sonntag des Monats September statt. Während in den meisten europäischen Landern die Durchführung der European Heritage Days nicht bei den jeweiligen staatlichen Denkmalpflege-Institutionen liegt, sondern ausgelagert ist, wird der österreichische Beitrag zu der Aktion vom Bundesdenkmalamt, der in Österreich für Denkmalschutz und Denkmalpflege zuständigen Behörde, organisiert und finanziert. Wie in den anderen europäischen Ländern sind auch in Österreich alle Veranstaltungen (bis auf ganz wenige Ausnahmen) bei freiem Eintritt zu besuchen. Ziel der Aktion ist der Bevölkerung den Zutritt zu sonst nicht öffentlich zugänglichen Denkmalen zu ermöglichen. Dabei versuchen die Fachleute vom BDA und von Partnerorganisationen gemeinsam mit den engagierten Eigentümern bei Spezialführungen die Objekte, aber auch die Arbeit der Denkmalpflege und damit die Komplexität und Verantwortung der Tätigkeit des Bewahrens und Schützens und das Leben mit und im Denkmal zu vermitteln.[2]

Geschichte

Österreich war 1995 erstmals mit neun oberösterreichischen Programmpunkten bei dieser europäischen Idee vertreten.[3] Oberösterreich war damit das erste österreichische Bundesland, das sich der 1985 beschlossenen Resolution des Europarates angeschlossen hatte.[4] Die noch mit „Tag des offenen Denkmals“ bezeichnete Veranstaltung fand am 7. Oktober 1995 statt und hatte rund 10.000 Besucher.[5] Die erste landesweite Beteiligung erfolgte 1998, wobei allerdings noch kein einheitliches Thema vorgegeben war. Ein Jahr später erfolgte die österreichweite Einführung des einheitlichen Mottos.[3]

Seit 2010 betreibt das Bundesdenkmalamt für die Aktion eine eigene Website mit detaillierten Informationen zu den jeweiligen Objekten. Das Programm wird vom Bundesdenkmalamt auch in gedruckter Form für jedes Bundesland separat als Broschüre herausgegeben.

Statistik

Folgende Statistik wird vom Bundesdenkmalamt veröffentlicht.[6]

Jahr Thema Anzahl der Objekte Anzahl der Besucher Bemerkungen
1999 Kirchliche Denkmalpflege 112 17.750
2000 Historische Gärten 102 12.110
2001 Stadtpaläste 141 17.000
2002 Technische Denkmale 121 22.550
2003 Stifte und Klöster 75 10.815
2004 Alte Bauten – Neue Nutzung 56 11.188
2005 Wiederaufbau! 75 9.870
2006 Am Wasser 135 18.960
2007 Irdisch – Unterirdisch 179 37.878
2008 Kultur-Import 195 39.263
2009 Kreativität und Innovation 208 54.891
2010 Orte des Genusses 260 67.350
2011 aus Holz 271 65.750 davon neun Veranstaltungsorte in Tschechien und acht in Südtirol
2012 Geschichte(n) im Denkmal 275 68.500
2013 aus Stein? 305 70.700
2014 Illusion 287 73.000
2015 Feuer und Flamme 233 58.000
2016 Gemeinsam unterwegs 260 64.400 mit Slowenien
2017 Heimat großer Töchter – 300. Geburtstag Maria Theresias 293 67.000 mit einem Veranstaltungsort in der Slowakei, einem in Südtirol und zwei in Ungarn
2018 Schätze teilen – Europäisches Kulturerbejahr 2018 290 67.500
2019 Kaiser, Könige und Philosophen – 100 Jahre Frauenwahlrecht 274 62.000
2020 Bauen und Bilden Aufgrund der COVID-Regelungen konnte der Tag des Denkmals nicht stattfinden.
2021 Themen: Religion, moderne Architektur, Alltag, Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit.
2022 Denkmal voraus

Die Links an den Jahreszahlen führen zu den entsprechenden Seiten des Wikiprojekts Wiki Loves Monuments.

In den letzten Jahren werden bei den österreichischen Aktionstagen vermehrt auch Denkmale nahe der Grenze in Tschechien, Slowakei und Ungarn in die Aktionen miteingebunden, 2011 waren es auch Slowenien und Italien / Südtirol.

Themen der Veranstaltungen sind auch der internationale Kulturgüterschutz bei UN-Einsätzen und anderen multinationalen Einsätzen sowie Blue Shield International Fact Finding Missions (Ägypten, Irak, Libanon, Libyen, Mali, Syrien, Tschad, Jugoslawien, Zypern) durch österreichische zivile und militärische Experten.

Ein internationaler Bezug ergab sich auch bei einer Tag des Denkmals Veranstaltung im Jahr 2019 von Blue Shield, dem UNESCO-Lehrstuhl für die Erhaltung von Kulturerbe an der Universität für angewandte Kunst Wien, dem Kompetenzzentrum für Kulturerbe, Kulturmanagement und Kommunikation – Blue Shield Center an der Universität Wien und ICOMOS Österreich. Bei diesem "Wiener Workshop Wiederaufbau" wurden die Erfahrungen vergangener Wiederaufbauprojekte hinsichtlich Beispielen im Nahen Osten (von Jerusalem über Beirut bis Aleppo und Mossul), in Mitteleuropa (von Wien bis Berlin), am Balkan (von Sarajevo bis Dubrovnik), in Haiti (Port-au-Prince) und in Nepal (von Patan bis Kathmandu) vergleichend erörtert und auf künftige Wiederaufbauprojekte projiziert. Denn auch im Zuge vom Wiederaufbau kann es aus den verschiedensten Gründen zu weiteren und oft nachhaltigeren Zerstörungen kommen.

Siehe auch

Commons: Tag des Denkmals  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. European Heritage Days auf der Seite des Europarats abgerufen am 11. September 2011
  2. Kunstgeschichte aktuell 2/10, Jg. XXVII, S. 6 Kunstgeschichte aktuell 2/10, Jg. XXVII, S. 6 auf der Seite des Verbandes der österreichischen Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker abgerufen am 13. September 2011
  3. 1 2 Bundesdenkmalamt: Tag des Denkmals in Österreich; abgerufen am 20. Aug. 2017
  4. Land Oberösterreich: Pressemappe zum 20. Tag des Denkmals in Oberösterreich; abgerufen am 20. Aug. 2017
  5. Erwin Garstenauer: Verein Denkmalpflege in Oberösterreich. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 141, Linz 1996, S. 145 (zobodat.at [PDF]; abgerufen am 20. August 2017).
  6. Statistik. In: tagdesdenkmals.at. Bundesdenkmalamt, abgerufen am 9. August 2017.