Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 07.05.2020, aktuelle Version,

Versuchsseilbahn Batschuns

Talstation der ehemaligen Versuchsseilbahn in Batschuns.

Die Versuchsseilbahn Batschuns war eine Luftseilbahn (Pendelseilbahn) in Batschuns, einem Ortsteil von Zwischenwasser im österreichischen Bundesland Vorarlberg.

Die Seilbahn verband eine Talstation auf 683 m ü. A. mit der Bergstation in 825 m ü. A. Die Anlage befand sich im Eigentum von Karl Peter (1917–2005).

Geschichte

Bergstation
Bergstation der ehemaligen Versuchsseilbahn in Batschuns
Strecke der ehemaligen Versuchsseilbahn (Datenquelle: Land Vorarlberg – data.vorarlberg.gv.at)
Umlenkscheibe in der Bergstation

1947 wurde von Karl Peter auf eigene Kosten eine Versuchsbahn (Pendelseilbahn) in seinem Wohnort vom Ortsteil Batschuns zum Ortsteil Suldis errichtet, um den Nachweis zu erbringen, dass eine Pendelseilbahn vollautomatisch, weitgehend ohne Personal, betrieben werden kann. Die Baugenehmigung hierfür wurde 1946 von der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch erteilt und die fertige Anlage positiv abgenommen. Er erhielt durch den damaligen zuständigen Minister Karl Waldbrunner (1906–1980) daraufhin die erste solche Genehmigung zum Bau vollautomatischer Seilbahnen in Österreich. Der erste Auftrag zur praktischen Umsetzung dieses Konzeptes im realen Personenverkehr wurde von ihm mit dem Projekt der Bergbahn Lech–Oberlech verwirklicht.[1] Weitere Anlagen nach diesem Konzept (alle noch in Betrieb): Luftseilbahn Brusino Arsizio–Serpiano, Härmelekopfbahn (umgebaut), Graseckbahn (original erhalten). Die Seefelder Jochbahn wurde, nachdem sie bereits umgebaut worden war, 2018 außer Betrieb genommen und durch eine neue Pendelbahn der Firma Steurer ersetzt.

Die Seilbahnanlage in Batschuns neben dem Schulertobel wurde nicht für den öffentlichen Personenverkehr genutzt. Von Karl Peter wurde ein öffentlicher Verkehr in Verbindung mit einer Verlängerung der Pendelbahn zum Ortsteil Furx angedacht (etwa Verdreifachung der Anlagenlänge); dies kam jedoch nicht zur Ausführung, da der Ortsteil von der Gemeinde mit einer Straße erschlossen wurde. Die Versuchsanlage wurde 1962/1963 abgebrochen.

Die Talstation (nunmehr Wohnhaus der Familie Peter) ist sehr gut erhalten, jedoch wurden inzwischen die meisten seilbahntechnischen Teile entfernt und der Spannschacht zu einem Keller umgebaut. Die Bergstation in Suldis ist inzwischen eine Ruine. Es befinden sich noch einige seilbahntechnische Teile darin, wie z. B. die Umlenkscheibe samt Bremsgestänge, die Tragseilpoller zur Verankerung der Tragseile, im Einfahrtsbereich eines der beiden Laufwerke der Pendelbahn. Die Kabinen sind beide nicht mehr erhalten.

Technische Daten

  • Ausrichtung der Anlage: weitgehend von Nordwest (Talstation) nach Südost (Bergstation)
  • Seilhöhe in der Talstation: 683 m
  • Seilhöhe in der Bergstation: 825 m
  • Höhenunterschied: 142 m
  • Bahnlänge (waagrechte Länge): ca. 450 m
  • Betriebslänge (schräge Länge): ca. 472 m
  • mittlere Neigung: ca. 32 %
  • Stützen: 1 (etwa in der Hälfte der Strecke)
  • Tragseildurchmesser: ca. 16 mm
  • Zugseildurchmesser: ca. 11 mm
  • Gegenseildurchmesser: ca. 9 mm
  • Fahrbetriebsmittel: 2
  • Antrieb: Talstation, elektrisch

Die Versorgung der Bergstation mit elektrischer Energie sowie die Übertragung der Signale erfolgte über eine Freileitung.

Commons: Versuchsseilbahn Batschuns  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Neue Vorarlberger Tageszeitung, 22. März 1998, S. 14.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Verfallene Bergstation der Versuchsseilbahn Batschuns (Gemeinde von Zwischenwasser) von Karl PETER (ca. 683 - 825 m.ü.A.), existiert von 1947 bis 1962/63. Eigenes Werk Asurnipal
CC BY-SA 4.0
Datei:Batschuns-Versuchsbahn-Bergstation-17.jpg
Verfallene Bergstation der Versuchsseilbahn Batschuns (Gemeinde von Zwischenwasser) von Karl PETER (ca. 683 - 825 m.ü.A.), existiert von 1947 bis 1962/63. Eigenes Werk Rikki Mitterer
CC BY-SA 4.0
Datei:Batschuns-Versuchsbahn-Bergstation-32.jpg
Zerstörte Umlenkscheibe in der Bergstation der Versuchsseilbahn Batschuns (Gemeinde von Zwischenwasser) von Karl PETER (ca. 683 - 825 m.ü.A.), existiert von 1947 bis 1962/63. Eigenes Werk Rikki Mitterer
CC BY-SA 4.0
Datei:Batschuns-Versuchsbahn-Bergstation-Umlenkscheibe-06.jpg
Talstation der Versuchsseilbahn Batschuns (Gemeinde von Zwischenwasser) von Karl PETER (ca. 683 - 825 m.ü.A.), existiert von 1947 bis 1962/63. Nun ein Wohnhaus. Eigenes Werk Asurnipal
CC BY-SA 4.0
Datei:Batschuns-Versuchsbahn-Talstation-03.jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Luftbild Versuchsseilbahn Batschuns (Zwischenwasser, Vorarlberg , Österreich ). Datenquelle: Land Vorarlberg – data.vorarlberg.gv.at. Open Government Data Vorarlberg steht unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Österreich Lizenz. Genehmigung zur Veröffentlichung erteilt. Eigenes Werk Asurnipal
CC BY-SA 4.0
Datei:Luftbild Versuchsseilbahn Batschuns.pdf