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vom 20.02.2022, aktuelle Version,

Wöllersdorf I–IV

Wöllersdorf I–IV / BBÖ 1479 / ÖBB 1979 / St&H E 20.001, 002, 005, 005"
Nummerierung: Wöllersdorf I–IV
BBÖ 1479.01
ÖBB 1979.01
St&H E 20.001, 002, 005, 005"
Anzahl: 4
Hersteller: Ganz & Co., Budapest
Baujahr(e): 1913–1916
Achsformel: Bo’Bo’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 11.730 mm
Drehzapfenabstand: 6.100 mm
Drehgestellachsstand: 2.500 mm
Fester Radstand: 2.500 mm
Gesamtradstand: 8.600 mm
Dienstmasse: 34,5 t / 28 t
Reibungsmasse: 34,5 t / 28 t
Radsatzfahrmasse: 8,4 t / 8,2 t / 8,9 t / 9,0 t
7,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h / 35 km/h
Stundenleistung: 165 kW / 20 km/h
Dauerleistung: 130 kW / 25 km/h
Anfahrzugkraft: 6.300 kg / 6.800 kg
Treibraddurchmesser: 920 mm
Motorentyp: Gleichstrommotor
Stromsystem: 600 V / 750 V
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Tatzlagerantrieb
Bremse: automatische Vakuumbremse, Handbremse
Steuerung: elektromagnetische Schützensteuerung

Die Wöllersdorf I–IV waren vier Gleichstromlokomotiven für die Werksbahn der k. u. k. Munitionsfabrik in Wöllersdorf, den Wöllersdorfer Werken.

Die 1913 gelieferte Nummer I hatte ursprünglich vermutlich einen Drehstromantrieb, wurde aber später für 800 Volt Gleichstrom umgebaut, womit sie den 1916 gelieferten Nummern II–IV angeglichen wurde. Die Lokomotiven ähnelten konstruktiv und optisch den Lokomotiven Eg 5–6 der Pozsony Országhatárszéli Helyiérdekű Villamos Vasút (P.O.H.É.V.).

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Munitionsfabrik stillgelegt und die Lokomotiven abgestellt. Die Maschinen I, III und IV wurden 1930 an die Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft verkauft, die Nummer II an die BBÖ für den Einsatz auf der Pressburger Bahn verkauft und 1956 an Stern & Hafferl weitergereicht. Die jeweiligen neuen Besitzer bauten die Maschinen um. In der Tabelle sind die technischen Daten der Nummer II wiedergegeben (erstgenannt: P.O.H.É.V., zweitgenannt: Stern & Hafferl). Stern & Hafferl bezeichnete die Maschinen als E 20.001, 002, 005. Bei den BBÖ lief die ehemalige Nummer II als 1479.01.

Obwohl die 1479.01 die zugkraftmäßig stärkste Gleichstromlokomotive auf der Pressburger Bahn war, war sie wegen ihrer Störanfälligkeit und wegen der schwierigen Wartung, der Hersteller Ganz & Co. aus Budapest lag nun im Ausland, wenig beliebt. Die Farbgebung war in den Farben der Pressburger Bahn weiß und braun, allerdings war das gesamte Führerhaus bis zum Rahmen braun, die Vorbauten waren weiß lackiert. Die Deutsche Reichsbahn bezeichnete sie ab 1938 als E 173.01. Sie erlitt während des Zweiten Weltkrieges mehrmals Beschädigungen, wurde aber immer wieder repariert.

1947 wurde sie an Stern & Hafferl verliehen, 1956 endgültig an das Unternehmen verkauft und als E 20.005" bezeichnet. Die vorgesehene Nummer ÖBB 1979.01 war nie an diesem Fahrzeug angeschrieben. Die Lokomotive wird heute, als E 22.005 bezeichnet, auf der Linzer Lokalbahn eingesetzt.

Nummerierung

  • I 1913, 1915 auf Drehstrom umgebaut, 1930 St&H E 52.01, später 20.001
  • II 1915, BBÖ 1479.01, 1956 Stern & Hafferl E 20.005
  • III 1915, 1930 St&H E 51.01, später E 20.005, später E 22.001
  • IV 1916, 1930 St&H E 52.02, später E 20.002, 1944 bei Remisenbrand zerstört

Literatur

  • Alfred Horn: „60 Jahre“ – Die Preßburgerbahn, Bohmann Verlag, Wien, 1974, ISBN 3-7002-0420-6
  • Alfred Horn: Preßburgerbahn – 75 Jahre in Bildern, Bohmann Verlag, Wien, 1989, ISBN 3-7002-0698-4
  • Johann Witz: Die Militärschleppbahnen auf dem Steinfeld in „Eisenbahn Österreich“, Ausgaben 12/1974, 1/1975 und 2/1975, Bohmann Verlag, Wien
  • Paul Slezak, Friedrich Slezak, Josef Otto Slezak: Kanal, Nostalgie, Aspangbahn. Ergänzungsband zum Buch 'Vom Schiffskanal zur Eisenbahn'. Internationales Archiv für Lokomotivgeschichte, Band 40, Verlag Josef Otto Slezak, Wien 1990, ISBN 3-85416-153-0