Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 11.06.2018, aktuelle Version,

Wahlbezirk Schlesien 6

Wahlbezirk Schlesien 6
Land Österreich-Ungarn
Kronland Schlesien
Wahlkreisnummer 6
Typ Städtewahlkreis
Region Radwanitz, Polnisch Ostrau, Hermanitz, Hruschau,
Schönichl, Dombrau, Karwin, Lazy, Orlau
Anwesende Bevölkerung  37.036  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (14,3 %), Polnisch (40,3 %), Böhmisch (45,3 %)
Wahlberechtigte 15.614  (1911)
Abgeordnete
  • Petr Cingr (1907–1918)

Der Wahlbezirk Schlesien 6 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Schlesien. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Schlesien 6 umfasste die Städte Radwanitz, Polnisch Ostrau, Hermanitz, Hruschau, Schönichl, Dombrau, Karwin, Lazy, Orlau.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Sozialdemokrat Petr Cingr als Sieger hervor. In der Reichsratswahl 1911 konnte Cingr sein Mandat verteidigen.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Petr Cingr im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Petr Cingr Tschechische Sozialdemokraten 10379 78,2 %
Kristek Tschechische Nationalpartei 1108 8,3 %
Sitzenfrey Deutsche Fortschrittspartei 900 6,8 %
Bura Polnische Christlich-Soziale Partei 647 4,9 %
Polnische Nationalpartei 107 0,8 %
Sonstige Parteien 133 1,0 %
Wahlberechtigte: 14.154, Ungültige/Leere Stimmen: 70, Wahlbeteiligung: 94,3 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[3] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Petr Cingr im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Petr Cingr Tschechische zentralistische Sozialdemokraten 8180 57,5 %
Sitzenfrey Deutsche Fortschrittspartei 1918 13,5 %
Jedlicka Tschechische Nationalpartei 1893 13,3 %
Berger Tschechischeautonomistische Sozialdemokraten 1720 12,1 %
Wojcik Polnische Volkspartei 415 2,9 %
Sonstige Parteien 89 0,6 %
Wahlberechtigte: 15614, Ungültige/Leere Stimmen: 108, Wahlbeteiligung: 91,7 %

Literatur

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Das Vaterland, 15. Mai 1907, S. 12 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  3. Artikel in: Arbeiter-Zeitung, 15. Juni 1911, S. 7 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze