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vom 28.02.2020, aktuelle Version,

Wahlbezirk Schlesien 7

Wahlbezirk Schlesien 7
Land Österreich-Ungarn
Kronland Schlesien
Wahlkreisnummer 7
Typ Landgemeindewahlkreis
Region Jauernig, Weidenau, Freiwaldau
Anwesende Bevölkerung  45.719  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (99,9 %), Polnisch (0,1 %), Böhmisch (0,1 %)
Wahlberechtigte 9.422  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Schlesien 7 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Schlesien. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Schlesien 7 umfasste die Gerichtsbezirke Jauernig, Weidenau und Freiwaldau.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Agrarier August Kaiser als Sieger hervor. Kaiser verstarb jedoch bereits 1908 und wurde in Folge der Nachwahlen vom Sozialdemokraten Rudolf Müller abgelöst. In der Reichsratswahl 1911 wurde Müller von Ferdinand Seidl geschlagen, der im Jahr 1915 im Ersten Weltkrieg fiel.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Petr Cingr im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
August Kaiser Deutsche Volkspartei 5423 61,5 %
Johann Trenka Sozialdemokratische Arbeiterpartei 3395 38,5 %
Sonstige Parteien 139 1,6 %
Wahlberechtigte: 9422, Ungültige/Leere Stimmen: 87, Wahlbeteiligung: 96,0 %

Reichsratsergänzungswahl 1908

Die Reichsratsergänzungswahl 1908 wurde nach dem Tod von August Kaiser am 8. Juli 1908 (erster Wahlgang)[3] sowie am 14. Juli 1908 (Stichwahl) durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Friedrich Schenkenbach Deutscher Agrarier 3488 39,1 %
Rudolf Müller Sozialdemokratische Arbeiterpartei 3464 38,8 %
Baron Grimmenstein Christlichsoziale Partei 1977 22,1 %
Wahlberechtigte: 9197, Ungültige/Leere Stimmen: ?, Wahlbeteiligung: ?

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Rudolf Müller Sozialdemokratische Arbeiterpartei 4502 51,5 %
Friedrich Schenkenbach Deutscher Agrarier 4238 48,5 %
Wahlberechtigte: 9197, Ungültige/Leere Stimmen: ?, Wahlbeteiligung: ?

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl) durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Rudolf Müller Sozialdemokratische Arbeiterpartei 3714 %
Ferdinand Seidl Deutsche Arbeiterpartei 2690 %
Josef Peschke Christlichsoziale Partei 2364 %
Sonstige Parteien 24 %
Wahlberechtigte: 9422, Ungültige/Leere Stimmen: 215, Wahlbeteiligung: 95,6 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Ferdinand Seidl Deutsche Arbeiterpartei 4603 %
Rudolf Müller Sozialdemokratische Arbeiterpartei 4060 %
Wahlberechtigte: 9422, Ungültige Stimmen: 365, Wahlbeteiligung: 95,8 %

Literatur

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Das Vaterland, 15. Mai 1907, S. 12 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  3. Artikel in: Das Vaterland, 15. Mai 1907, S. 12 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  4. Artikel in: Wiener Zeitung, 14. Juni 1911, S. 26 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz

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Wappen des Herzogtums Schlesien Wappenrolle Österreich-Ungarns nach H. Ströhl 1 Hugo Gerard Ströhl
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