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vom 11.06.2020, aktuelle Version,

Weinviertler Schnellstraße

Vorlage:Infobox hochrangige Straße/Wartung/AT-S
Schnellstraße S3 in Österreich
   
Karte
Verlauf der S 3
 In Betrieb    In Bau   
Basisdaten
Betreiber:
Gesamtlänge: 35 km
  davon in Betrieb: 24 km
  davon in Bau: 11 km

Bundesland:

Niederösterreich

S3 bei Göllersdorf
Straßenverlauf
Land Niederösterreich
(0)  Stockerau A22   E49 E59 , S5
(1)  Stockerau-Nord B3 , B4   E49
(2)  Übergang Autobahn-Autostraße
(5)  Sierndorf
(9)  Obermallebarn
(14)  Symbol: Gegenverkehr Göllersdorf B19
(16)  Symbol: Gegenverkehr Großstelzendorf
(20)  Hollabrunn-Süd
(22)  Symbol: Gegenverkehr Hollabrunn-Mitte
Übergang auf B303   E59
(24)  Hollabrunn-Nord B303 , B40
(30)  Wullersdorf
(34)  Guntersdorf B30
Übergang auf B303   E59

Die Weinviertler Schnellstraße S3 verläuft vom Knoten Stockerau nach Hollabrunn und führt durch das Weinviertel. Sie stellt als Verlängerung der Donauufer Autobahn A22 und gemeinsam mit der bestehenden Weinviertler Straße B303 eine Verbindung von Stockerau über Hollabrunn zur Tschechischen Grenze bei Znaim dar. Als Teil der Europastraße 59 verbindet sie unter anderem Wien und Prag.

Streckenabschnitte

Die Strecke vom Knoten Stockerau nach Stockerau-Nord steht straßenverkehrsrechtlich im Rang einer Autobahn und war ursprünglich Teil der A22. Die restliche Strecke ist als Autostraße ausgeschildert, auf der 100 km/h Höchstgeschwindigkeit gelten.

Die schon bisher kreuzungsfreie Strecke der B303 von Stockerau-Nord nach Hollabrunn-Süd wurde zwischen 2008 und 2009 wechselweise auf 2+1 Fahrstreifen mit einer starren Mitteltrennung mit Pannenbuchten und teilweisem Lärmschutz ausgebaut. Zwischen Göllersdorf und Großstelzendorf existiert jedoch noch ein ca. 2 km langer unausgebauter Abschnitt.

Mit 1. August 2009 wurde der Abschnitt Knoten Stockerau–Hollabrunn-Süd der bisherigen A22 bzw. B303 zur S3 umgewandelt und in das Autobahnen- und Schnellstraßennetz der ASFINAG integriert. Mit der Umwandlung zur Schnellstraße wurde auch Vignetten- bzw. Mautpflicht eingeführt. Einerseits als Folge des Sicherheitsausbaues – andererseits um nicht Mautflüchtlinge von der Anfang 2010 in Betrieb gegangenen Nord Autobahn anzulocken.[1]

Weiterer Ausbau

Der Ausbau der Strecke Hollabrunn-Süd bis Guntersdorf ist ebenfalls im 2+1-System geplant. Der Abschnitt Hollabrunn Nord bis Guntersdorf wird mit einer Kronenbreite von 16,40 Metern etwas breiter sein als der Abschnitt Hollabrunn Süd bis Stockerau Nord. Somit können Einsatzkräfte auch in den einspurigen Bereichen an den Autos vorbeifahren. Auch hier wird ein späterer vierspuriger Ausbau berücksichtigt. Im Februar 2012 wurde die Trassenführung bis Guntersdorf festgelegt. Im Herbst desselben Jahres sollte es noch zur UVP eingereicht werden.[2] War der Ausbau ursprünglich in den Jahren 2014 bis 2016 geplant, wurde schlussendlich am 6. Juni 2017 mit zwei Brückenbauwerken über die Nordwestbahn mit dem ersten Baulos begonnen. Für das zweite Baulos, zwischen Hollabrunn und Suttenbrunn, fand der Spatenstich am 2. September 2017 statt[3], wobei die Verkehrsfreigabe Anfang 2020 geplant ist.[4] Im Jänner 2018 wurde die Verkehrsfreigabe mit Oktober 2020 angegeben.[5] Anfang August 2018 wurde bekanntgegeben, dass die Straße bis Ende Oktober 2020 fertig sein soll.[6][7] Die Umfahrung Hollabrunn wurde von der ASFINAG per 1. Juli 2019 vom Land Niederösterreich übernommen. Somit ist die Umfahrung ein wichtiger Teil der S3 und schon vor Fertigstellung des restlichen in Bau befindlichen Teilabschnitts der S3 maut- und vignettenpflichtig.[8][9] Da die Umfahrung an die Anforderungen einer Schnellstraße angepasst werden muss, wird sie um Wildzäune, eine blaue Beschilderung und Notrufsäulen ergänzt. Weiters werden zwei Rastplätze mit insgesamt 62 Pkw- und 90 Lkw-Stellplätze bei Wullersdorf gebaut. Diese verfügen über Notrufsäulen, LED-Beleuchtung und Defibrillatoren sowie Videoüberwachung. Darüber hinaus werden die Rastplätze mit Getränkeautomaten und jeweils einer Infrastrukturzeile mit WC, Dusche und Wickeltischen ausgestattet sein. Beide Anlagen werden barrierefrei errichtet. Dies gab die ASFINAG am 24. Mai 2018 bekannt.[10] Laut ASFINAG sollen die beiden Rastplätze in der Nähe des Nexenhofs ca. ein Jahr nach der Verkehrsfreigabe der S3 fertiggestellt sein.[11]

Der weitere Neubau der verbleibenden Strecke von Guntersdorf bis zur österreichisch-tschechischen Staatsgrenze bei Kleinhaugsdorf erfolgt in Abhängigkeit von der Verkehrsentwicklung und in Abstimmung mit den Planungen auf tschechischer Seite. In diesem Abschnitt führt die bestehende B303 jedoch ohnehin bereits außerhalb der Ortschaften.

Geschichte

In der Monarchie wurde die Verbindung ab Stockerau als Znaimer Straße oder auch als Stockerau-Znaimer Straße bezeichnet, um sie von der Krems-Znaimer Straße zu unterscheiden. Die Straße verlief damals noch durch die Ortskerne von Sierndorf, Göllersdorf und Guntersdorf. Durch das Bundesgesetz vom 8. Juli 1921 wurde die Straße zwischen Wien-Floridsdorf und der Staatsgrenze bei Kleinhaugsdorf als Prager Straße bezeichnet. Bis 1938 wurde die Prager Straße als B 2 bezeichnet, nach dem Anschluss Österreichs wurde die Prager Straße bis 1945 als Teil der Reichsstraße 96 geführt. Seit 1948 wurde diese Straße wieder als Znaimer Straße bezeichnet, um sie von der Prager Straße in Oberösterreich zu unterscheiden.

Die heutige Weinviertler Straße wurde bis 1999 als Znaimer Straße bezeichnet und trug die Nummer B2. Die B303 hatte bis 1999 den Verlauf der heutigen Waldviertler Straße (B2). Die Umbenennung erfolgte, um den geplanten Ausbau zur Weinviertler Schnellstraße (S3) zu dokumentieren, da (ehemalige) Bundesstraßen in der Planungs- und Bauphase eine Nummer tragen, die um 300 höher ist als ihre geplante Schnellstraßen-Nummer.

Kritik

Extra entworfenes Verkehrszeichen

Es gab aus der lokalen Politik auch Forderungen, die Straße sofort vierspurig auszubauen, was aber auf Grund des derzeit noch nicht sehr hohen Verkehrsaufkommens (südlich Hollabrunn unter 15.000 Kfz durchschnittlicher Tagesverkehr) als nicht wirtschaftlich erachtet wurde. Man hat allerdings in den Planungen einen späteren vierspurigen Ausbau berücksichtigt.

Auch von Seiten der Einsatzorganisationen kommt vermehrt Kritik, da im Bereich der Verlängerung der ehemaligen B303 die Mindestbreiten gemäß den Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen nicht überall erreicht werden. Durch das Setzen von Betonleitwänden wird der Seitenstreifen stark eingeengt. Teilweise gibt es keine Fahrbahntrennungen sowie teilweise keinen Pannenstreifen. Da im Staufall die Einsatzkräfte den Einsatzort kaum erreichen können, muss bei Stillstand des Verkehrs in Engstellen die einzige Fahrspur freigehalten werden. Zu diesem Zweck wurde ein eigenes Verkehrszeichen entworfen.[12]

Für Kritik sorgte, dass auf der S3 Vignetten- bzw. Mautpflicht herrscht, obwohl diese keinen Autobahnquerschnitt aufweist. Beklagt wurde auch, dass nachts zwischen Kleinhaugsdorf und Stockerau keine Vignetten erhältlich sind, da in diesem Bereich Tankstellen bereits ab 22 Uhr geschlossen sind.[13]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mautpflicht für Weinviertler Schnellstraße S3. In: noev1.orf.at. Österreichischer Rundfunk, 22. Juli 2009, abgerufen am 25. Oktober 2013.
  2. Trassenführung für S3 steht fest. In: noe.orf.at. Österreichischer Rundfunk, 22. Februar 2012, abgerufen am 23. Februar 2012.
  3. Spatenstichfeier S3. In: www.facebook.com. Facebook, 30. August 2017, abgerufen am 30. August 2017.
  4. S 3 Weinviertler Schnellstrasse Hollabrunn – Guntersdorf (Memento vom 10. Juli 2014 im Webarchiv archive.today)
  5. S 3 Weinviertler Schnellstraße Hollabrunn bis Guntersdorf. Abgerufen am 23. Januar 2018.
  6. Weiterbau der S3 im Weinviertel im Gang. In: noe.orf.at. 9. August 2018, abgerufen am 18. November 2018.
  7. http://www.regionews.at/newsdetail/Der_Weiterbau_der_S_3_zwischen_Hollabrunn_und_Guntersdorf_geht_zuegig_voran-188510
  8. S 3 Infobox zeigt alles rund um den Weiterbau bis Guntersdorf. Abgerufen am 16. Februar 2019 (deutsch).
  9. S 3 Weinviertler Schnellstraße Hollabrunn bis Guntersdorf. Abgerufen am 8. September 2019.
  10. Brandaus. Zeitschrift des NÖ Landesfeuerwehrverbandes. Ausgabe 8/9, 2009.
  11. http://kurier.at/archiv/volltext.php?schluessel=KURIER_200909090442070063&suchedatum=20090909%7C20090909&offset=60&simple=1 (Link nicht abrufbar)
Commons: Weinviertler Schnellstraße S3  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien