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vom 22.06.2022, aktuelle Version,

Wildschönau

Wildschönau
Wappen Österreichkarte
Wappen von Wildschönau
Wildschönau (Österreich)
Wildschönau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Kufstein
Kfz-Kennzeichen: KU
Hauptort: Oberau
Fläche: 97,42 km²
Koordinaten: 47° 27′ N, 12° 3′ O
Höhe: 936 m ü. A.
Einwohner: 4.337 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 45 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 6311 Auffach (tw.), Oberau (tw.), Thierbach;
6313 Auffach (tw.), Oberau (tw.);
6314 Niederau
Vorwahl: 05339
Gemeindekennziffer: 7 05 30
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchen, Oberau 116
6311 Wildschönau
Website: wildschoenau.tirol.gv.at (Amtliche Website) wildschoenau.info (Informationsplattform)
Politik
Bürgermeister: Hannes Eder (Gemeinsam für die Wildschönau - Bürgermeisterliste Hannes Eder)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(17 Mitglieder)

9 Gemeinsam für die Wildschönau - Bürgermeisterliste Hannes Eder,
3 Auffacher Gemeinschaftsliste,
3 Allgemeine Liste Oberau-Mühltal,
2 Liste Thierbach

Lage von Wildschönau im Bezirk Kufstein
Lage der Gemeinde Wildschönau im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte) BrandenbergErlMariasteinMünsterRattenbergSöll
Lage der Gemeinde Wildschönau im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Die Wildschönau beim Hauptort Oberau
Die Wildschönau beim Hauptort Oberau
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Wildschönau ist eine österreichische Gemeinde im Gerichtsbezirk Rattenberg, Bezirk Kufstein in Tirol mit 4337 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022). Das Gemeindegebiet erstreckt sich über 24 km oberhalb von Wörgl in den Kitzbüheler Alpen, die Wildschönau genannt; das Gebiet zählt zu den Tiroler Tourismuszentren.

Die Gemeinde umfasst neben verschiedenen Weilern die vier Kirchdörfer Niederau, Oberau, Auffach und Thierbach, das Gemeindeamt ist in im zentral gelegenen Ort Oberau.

Neben einer zweisaisonalen touristischen Ausrichtung spielt auch die intensive Alm- und Weidewirtschaft eine Rolle, daneben pendeln viele Bewohner zu ihren Arbeitsstätten außerhalb der Gemeinde, früher wurde lange Zeit Bergbau betrieben.

Geografie

Der Roßkopf von Thierbach aus gesehen
Die Gratlspitze im Sommer 2010 von Thierbach aus gesehen
Der Hauptort Oberau von Thierbach aus gesehen
Der in Europa seltene Tintenfischpilz aus der Gattung der Gitterlinge auf der Achentalalm oberhalb von Wildschönau

Die Wildschönau beginnt im Osten mit Niederau und Straßenverbindungen nach Wörgl und Hopfgarten im Brixental, nach Westen hin verläuft sie aufsteigend zu einer Wasserscheide, über die sich Oberau zur Wildschönauer Ache und dem Ortsteil Mühltal hinzieht. Die Ache fließt von Süd nach Nord, vom Siedeljoch über Auffach und Mühltal durch die Kundler Klamm in den Inn. In Mühltal zweigt eine Straße steil bergauf nach Westen ab und führt nach Thierbach und endet weiter westlich vor der Gratlspitze. In der Nähe des Endtalhofs bei einer Kapelle (1086 m ü. A.) beginnt die Sauluegstraße, ein schmaler, einspuriger Schotterfahrweg , der kurvenreich am Silberschaubergwerk Lehenlahn vorbei Richtung Kundl führt. Erst ab etwa 880 m Seehöhe weist die Straße Asphaltbelag auf.

Im Westen wird das Tal durch folgende Berge (von Nord nach Süd) begrenzt:

Gratlspitz ( 1899 m), Schatzberg ( 1898 m), Joelspitze ( 1964 m), Lämpersberg ( 2202 m), Kleiner Beil ( 2197 m), Großer Beil ( 2309 m, höchster Berg des Tales) und Sonnjoch ( 2287 m, nicht zu verwechseln mit dem Sonnjoch im Karwendel). Westlich dieser Kette liegt das Alpbachtal.

Der Talteil um die Wildschönauer Ache wird östlich begrenzt durch:

Roßkopf ( 1731 m), Feldalphorn ( 1923 m), Schwaigberghorn ( 1990 m), Breitegg-Gern ( 1981 m), Wildkarspitze ( 1961 m) und Breiteggspitze ( 1868 m).

Als südlicher Talabschluss werden diese beiden Ketten durch das passartige Siedeljoch (1689 m) miteinander verbunden, über das man in den Langen Grund (Kelchsau) gelangt.

Den südlichen Abschluss des östlichen Talteiles um Niederau bilden Roßkopf und Markbachjoch (1440 m).

Im Norden wird das Tal durch eine deutlich niedrigere Bergkette zum Inntal hin abgegrenzt. Von West nach Ost:

Gratlspitze, Thierbacher Kogl ( 1312 m), Kragenjoch ( 1425 m), Sonnberger Jöchl ( 1285 m), Möslalmkogl ( 1109 m), unterbrochen durch die Kundler Klamm zwischen Thierbacher Kogl und Kragenjoch.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus vier Katastralgemeinden und gleichnamigen Ortschaften (Fläche: Stand 31. Dezember 2019[1]; Einwohner: Stand 1. Jänner 2022[2]):

Kirchdörfer Fläche (ha) Einw. Seehöhe
Auffach 4.685,51 942 875 m
Niederau 1.089,88 1091 826 m
Oberau 1.309,87 2143 936 m
Thierbach 2.656,80 161 1173 m

Nachbargemeinden

Fünf der sechs Nachbargemeinden liegen im Bezirk Kufstein, eine im Bezirk Kitzbühel (KB).

Radfeld
Brixlegg
Kundl Wörgl
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Alpbach Hopfgarten im Brixental (KB)

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wildschönau in den Jahren 1193–1195, als der oberbayrische Graf Heinrich von (Lechsgemünd)-Rettenberg (bei Unterwössen) Eigenleute an das Kloster Herrenchiemsee schenkungsweise übertrug. Unter den Zeugen der Urkunde findet sich der Ministeriale Adelbertus de Wiltsconenŏwe (= Albert von Wildschönau).[3]

Ab dem 16. Jahrhundert wurden in Thierbach an den Abhängen des Gratlspitz Silber- und Kupfererze abgebaut, die in Brixlegg verhüttet wurden. Wegen mangelnder Rentabilität wurde der Bergbau im 19. Jahrhundert eingestellt.

1811 konstituierte sich Wildschönau als Gemeinde. 1911 wurde durch die Kundler Klamm eine Straßenverbindung ins Inntal hergestellt, diese ist heute nur mehr ein Wanderweg.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Auffach
Pfarrkirche Niederau
Pfarrkirche Oberau
Pfarrkirche Thierbach

Freizeit und Sport

Es gibt in der Wildschönau u. a. folgende Sport und Freizeitangebote:

  • Alpin-Ski
  • Angeln
  • Beach-Volleyball
  • Canyoning
  • Fahrradfahren
  • Fitnesstraining
  • Gleitschirmfliegen
  • Minigolfen
  • Mountainbiken
  • Reiten
  • Rodeln
  • Schneeschuhwandern
  • Schwimmen
  • Skilanglaufen
  • Tennis
  • Tischtennis
  • Trekking
  • Wandern

Wirtschaft und Infrastruktur

Landwirtschaft und Gewerbe

In der Wildschönau sind etwa 186 landwirtschaftliche Betriebe, die großteils als Bergbauernhöfe einzustufen sind. Der höchstgelegene Hof „Stödl“ am Oberauer Sonnberg liegt auf 1334 m.

Neben Handwerks- und Kleingewerbebetrieben ist vor allem der Tourismus Arbeitgeber für die Bevölkerung. Zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft wurde im September 2010 der Verein Wildschönauer Wirtschaft gegründet.

Tourismus

Der Hauptwirtschaftszweig der Gemeinde ist der Tourismus. Die Wildschönau bietet etwa 6350 Gästebetten, etwa 2000 davon in Privatunterkünften.[4]

Winter

Loipe in Oberau

Es gibt zwei voneinander getrennte Skigebiete am Markbachjoch und am Schatzberg mit zusammen rund 70 km Pisten in den Schwierigkeitsgraden blau bis schwarz und 25 Bergbahnen und Skilifte. Die beiden Sesselbahn-Neubauten am Skigebiet Schatzberg (Auffach) ersetzen mehrere ältere Schlepplifte. 2008 wurde der alte Sessellift in Niederau durch einen modernen Vierer-Sessellift ersetzt. Eine Lift-/Pistenverbindung ins Alpbachtal wurde am 7. Dezember 2012 nach langer Planungszeit in Betrieb genommen. Somit entstand ein großer Skiverbund unter dem Namen „Ski-Juwel Alpbachtal – Wildschönau“, der es von der Größe unter die Top-Ten der Tiroler Skigebiete geschafft hat. Im Freizeitpark Drachental kann man seit Ende 2020 eislaufen.

Weiters gibt es 50 km Langlaufloipen, 40 km Winterwanderwege, Pferdeschlittenfahrten und 3 geräumte Nordic-Walking-Strecken.[5]

Sommer

Bummelzug bei der Kundler Klamm

Im Sommer stehen etwa 300 km Wanderwege zur Verfügung mit den Gondelbahnen am Markbachjoch und Schatzberg als Aufstiegshilfe, weiters ein Freischwimmbad, ein Beachvolleyballplatz, fünf Hotelhallenbäder, Saunen, eine Minigolfanlage, drei Tennisplätze und einen Kletterpark.

Ein besonderes Highlight stellen Bummelzüge dar, die im Sommer vom Mühltal aus in vier verschiedene Richtungen verkehren: Zum Eingang der Kundler Klamm,[6] durch das ganze Tal,[7] zur Schönanger Alm[8] und nach Thierbach.[9]

Nächtigungen in der Wildschönau

Bergauernmuseum z'Bach
Jahr Nächtigungen
1955 61.828
1962 177.218
1969 437.928
1976 872.499
1990 > 1.000.000
2011[10] 625.654
2019[10] 780.779
2020[10] 533.321
Zahlen zur Sommersaison 2018 [4]
  • 74.463 Ankünfte
  • 357.821 Nächtigungen
Zahlen zur Wintersaison 2018/19 [11]
  • 82.425 Ankünfte
  • 403.512 Nächtigungen
    • davon 78 % in 79 gewerblichen Betrieben
    • und 22 % in 288 privaten Betrieben

Verkehr

Das Tal ist über Landesstraßen von Wörgl im Inntal aus und von Hopfgarten im Brixental aus erreichbar. Die Gemeinde betreut ein weitläufiges Straßen- und Wegenetz von 117,6 km Länge.[12]

Öffentliche Einrichtungen der Gemeinde

  • Altenwohn- und Pflegeheim
  • Sozial- und Gesundheitssprengel
  • Bücherei Niederau
  • Gemeindebücherei Wildschönau
  • 3 Freiwillige Feuerwehren in Auffach, Niederau und Oberau (bestehend aus Löschzug Oberau, Löschzug Mühltal und Löschzug Thierbach)
  • 4 Kindergärten in Auffach, Niederau, Oberau und Thierbach
  • 4 Volksschulen in Auffach, Niederau, Oberau und Thierbach
  • Neue Mittelschule und Neue Musikmittelschule in Oberau (zusammen 201 Schüler 2014/15)

Politik

Gemeinderat

Ergebnisse der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2016:[13]

K = Koppelung
Wählergruppe K Stimmen  % Mandate
Auffacher Gemeinschaftsliste 359 13,68 % 2
Gemeinsam für die Wildschönau – Liste Hannes Eder 990 37,73 % 7
Wildschönau Aktiv – Ludwig Stadler 130 4,95 % 1
Allgemeine Liste Oberau-Mühltal K 283 10,79 % 2
Mia fia Enk – Liste Franz Josef Luchner 370 14,10 % 2
Allgemeine Auffacherliste – Peter Weißbacher 255 9,72 % 1
Thierbacher Liste K 237 9,03 % 2
Bürgermeister-Kandidat Stimmen  %
Eder Johannes 1.722 65,25 %
Stadler Ludwig 195 7,39 %
Weißbacher Peter 722 27,36 %

Die Wahlbeteiligung betrug 78,36 % von 3447 Wahlberechtigten.

Bürgermeister

  • 1977– 1992 Walter Lanner
  • 1992– 2009 Peter Riedmann
  • 2009– 2016 Rainer Silberberger
  • seit 2016 Johannes Eder (ÖVP)[14]

Wappen

Der Wortlaut der Verleihungsurkunde vom 10. Juli 1958:

„Die Tiroler Landesregierung hat in ihrer Sitzung am 10. Juli 1958 der Gemeinde Wildschönau in Würdigung ihres erstmals elfhundertneunzig bezeugten geschichtlichen Alters gemäß der Tiroler Gemeindeordnung vom 31. März 1949 folgendes in der Urkunde dargestellte Wappen verliehen:

„Eine gestürzte Spitze, Blau in Schwarz mit einem goldenen Drachen gespreizt.“

Das Wappen weist auf die alte Sage hin, wonach die Wildschönau einmal ein großer See gewesen sei. Ein riesiger Drache hauste an seinem Ufer und richtete großen Schaden an. Ein mutiger Bauer tötete das Ungetüm durch eine List. Im Verenden schlug der Drache unter furchtbarem Gebrüll mit Schweif und biss in den Felsen, daß er barst. Nun ergossen sich die Wasser in das Inntal und die Wildschönau wurde urbar. Die gestürzte Spitze versinnbildlicht den durch den Drachen geborstenen Felsen. […] Innsbruck am 10. Juli 1958 […]“[15]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1909: Simon Prem (1853–1920), Gymnasiallehrer und Literaturhistoriker
  • 1928 oder früher: Josef Gföller (1841–1928), 67 Jahre lang Kapellmeister und Chorsänger
  • 1960: Heinz Thaler (1896–1970), 40 Jahre Schuldirektor, 50 Jahre Organist und Chorleiter
  • 2004: Sixtus Lanner (* 1934), Politiker (ÖVP)
  • 2012: Josef Aichriedler (* 1941), ehemaliger langjähriger Pfarrer
  • Johann Schartner (1862–1946), Pfarrer in Oberau (1906–1946)
  • Josef Jesacher (1904–1979), Pfarrer in Oberau (1946–1976)
  • Andrä Schoner (1909–1987), Bürgermeister (1944–1945, 1950–1977)

Söhne und Töchter der Gemeinde

Gemeindepartnerschaften

Commons: Wildschönau  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Wildschönau  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 KB); abgerufen am 10. Jänner 2020
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Martin Bitschnau, Hannes Obermair (Bearb.): „Tiroler Urkundenbuch“, II. Abt.: „Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals“, Bd. 2: „1140–1200“. Innsbruck: Wagner 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 382 Nr. 881; das Stück wurde in der älteren Literatur („Monumenta Boica“ 2, S. 356 Nr. 218) ungenau auf „ca. 1190“ datiert.
  4. 1 2 Ankünfte, Übernachtungen bzw. Betriebe und Betten in allen Berichtsgemeinden in der Winter- und Sommersaison 2018 (PDF; 473 KB), statistik.at, abgerufen am 21. Juli 2019.
  5. Winterurlaub in der Wildschönau auf www.wildschoenau.com = Webseite des Tourismusverbandes Wildschönau.
  6. Bummelzug Wildschönau, bummelzug.com
  7. Von Dorf zu Dorf durch das ganze Tal. bummelbahn.com
  8. Schönanger Alm. bummelbahn.com
  9. Bergdorf Thierbach. bummelbahn.com
  10. 1 2 3 Ein Blick auf die Gemeinde Wildschönau, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Dezember 2021.
  11. Gemeindeergebnisse der Beherbergungsstatistik April 2019 (excel), statistik.at, abgerufen am 21. Juli 2019.
  12. Merkblatt für die Gemeinden Tirols, 89. Jahrgang, Juni 2016; abgerufen am 20. Juli 2019.
  13. Wahlen 2016. Land Tirol, abgerufen am 27. Dezember 2021.
  14. Bürgermeister. Gemeinde Wildschönau, abgerufen am 27. Dezember 2021.
  15. Zahlen und Fakten auf wildschoenau.tirol.gv.at, abgerufen am 27. April 2016.
  16. Partnergemeinde Dreizehnlinden. Gemeinde Wildschönau, abgerufen am 27. Dezember 2021.

Weiterführendes#