Zeiselmauer-Wolfpassing
Zeiselmauer-Wolfpassing | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Tulln | |
Kfz-Kennzeichen: | TU | |
Hauptort: | Zeiselmauer | |
Fläche: | 12,72 km² | |
Koordinaten: | 48° 19′ N, 16° 11′ O | |
Höhe: | 175 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.289 (1. Jän. 2017) | |
Bevölkerungsdichte: | 180 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3424 | |
Vorwahl: | 02242 | |
Gemeindekennziffer: | 3 21 40 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnstraße 6 3424 Zeiselmauer-Wolfpassing |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Eduard Roch (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2010) (19 Mitglieder) |
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Lage der Gemeinde Zeiselmauer-Wolfpassing im Bezirk Tulln | ||
Zeiselmauer-Wolfpassing von Südwesten. Im Hintergrund Stockerau |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Zeiselmauer-Wolfpassing ist eine Gemeinde mit 2289 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2017) im Bezirk Tulln in Niederösterreich.
Geografie
Zeiselmauer-Wolfpassing liegt im Tullnerfeld. Die Fläche der Gemeinde umfasst 12,7 Quadratkilometer. 50,24 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden sind Wolfpassing und Zeiselmauer.
Geschichte
Zeiselmauer hat eine römische und hochmittelalterliche Vergangenheit. Als östlichstes Kohortenkastell am norischen Donaulimes wird es in der Truppenliste der Notitia dignitatum als Cannabiaca geführt. Die bis heute weitgehend erhaltenen spätrömischen Baudenkmäler Burgus, Fächerturm, Kastentor („Körnerkasten“) und Fahnenheiligtum (principia) sind nach Typus und Zustand für Österreich Unikate. Zeiselmauer ist nach Carnuntum der an erhaltener römischer Bausubstanz reichste Ort Niederösterreichs. Eine alte Tradition der Florianiverehrung geht davon aus, hier wäre auch der Geburtsort des Hl. Florian gewesen.
Im Zuge der baierischen Kolonisierung kam das östliche Tullnerfeld 836 durch königliche Schenkung an das Hochstift Passau. Unter Nutzung der römischen Bauten wurde Zeiselmauer zum Verwaltungszentrum dieser Hofmark (um 971 Zeizinmurus). Auf den Resten des römischen Fahnenheiligtums entstand eine karolingische Saalkirche, die zu den frühesten Kirchenbauten Niederösterreichs gehört. Ihre Mauerzüge sind in der heutigen Unterkirche freigelegt. Im Hochmittelalter befand sich in Zeiselmauer eine bischöfliche Pfalz als Amtssitz des Passauer Bischofs, wenn er sich in diesem Teil der Diözese aufhielt. Hier verstarb 1091 der aus Passau vertriebene Bischof Altmann, der Gründer des Stiftes Göttweig. Das fürstbischöfliche Zeiselmauer war nach dem landesfürstlichen Tulln lange Zeit der bedeutendste Ort des östlichen Tullnerfelds und auch kultureller Anziehungspunkt.
In Zeiselmauer erhielt am 12. November 1203 der Minnesänger Walther von der Vogelweide von Bischof Wolfger von Erla ein Ehrengeschenk von 5 solidi longi („lange Schillinge“) zum Ankauf eines Pelzes. Die kurze Notiz darüber stellt für die Literaturgeschichte die einzige konkrete und datierte Information aus dem Leben Walthers dar. Zeiselmauer fand auch Eingang ins Nibelungenlied. Etwas später wählte Neidhart von Reuental Zeiselmauer zum Schauplatz seiner populären dörflichen Minnelieder.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1966 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 1733 Einwohner, 1981 1470 und im Jahr 1971 1397 Einwohner.
Politik
Eduard Roch, bis dahin Vizebürgermeister, übernahm am 18. Oktober 2012 die Funktion des Bürgermeisters als Nachfolger des zurückgetretenen Josef Wagner (SPÖ). Zum neuen Vizebürgermeister wurde Michael Weber (Liste aktiv) gewählt.[1]
Amtsleiterin ist Sieglinde Kvapil.
Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2010 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: SPÖ 9, ÖVP 5, Liste aktiv 4, Grüne 1, andere keine Sitze. Verärgert darüber, dass der Koalitionspartner ÖVP nach dem Rücktritt von Bürgermeister Josef Wagner (SPÖ) die getroffenen Vereinbarungen nicht einhielt, traten am 30. Oktober 2012 alle neun Gemeinderäte der SPÖ zurück, womit der Gemeinderat nicht mehr beschlussfähig ist, da Beschlüsse, die eine Zwei-Drittel-Mehrheit erfordern, damit nicht mehr gefasst werden können. Seitens des Landes Niederösterreich muss nun ein Termin für die Neuwahl des Gemeinderates festgelegt werden.[2]
Wappen
Das Gemeindewappen von Zeiselmauer spiegelt die Geschichte von Zeiselmauer wider: die namengebende Mauer steht für knapp 400 Jahre römisches Kastell, der rote Wolf – das Wappentier Passaus – für beinahe 1000 Jahre Zugehörigkeit zum weltlichen Herrschaftsgebiet der Passauer Bischöfe.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 72, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 20. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 898. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,42 Prozent.
Bildergalerie
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Alte Volksschule in Wolfpassing
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Pfarrkirche von Zeiselmauer
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Das spätrömische Kastell ( Burgus) in Zeiselmauer
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Aufnahmeblatt der 3.Landesaufnahme um 1872
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Florian von Lorch († 304), römischer Beamter, Schutzpatron der Feuerwehr
- Herwig Friesinger (* 1942), Archäologe, Prähistoriker
- Karl Holubar (* 1936), Dermatologe und Medizinhistoriker
Weblinks
- 32140 – Zeiselmauer-Wolfpassing. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Amtsblatt der Gemeinde Zeiselmauer-Wolfpassing, Nummer 9/2912 vom November 2012: Gemeinderatssitzung 2012 (pdf-Dokument, 1,29 MB; abgerufen am 19. November 2012)
- ↑ Kurier vom 6. November 2012: SPÖ legt geschlossen Mandate zurück (19. November 2012)