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Zeittafel zum Leben von Engelbert Dollfuß#

  • 2. 10. 1892: Uneheliche Geburt des ED in Texing, während des Läutens des Englischen Grußes (daher: der „Engel“ im Vornamen). Mutter Josefa Dollfuß durfte den Kindsvater, den Müllergesellen Josef Weninger, nicht heiraten, da zu arm. Josefa heiratet den Kirnberger Bauern Leopold Schmutz, Engelbert ist ein Jahr alt. Sie-Komment für die Kinder zu den Eltern. Kirnberg ist Sommer-Sitz der Weihbischöfe aus Wien.
  • 1911: Matura im Hollabrunner Knabenseminar/ Eintritt ins Wiener Priesterseminar
  • 1913: Nach Exerzitien Seminar-Austritt und Jusstudium als Werkstudent. Gründung des Sekretariats sozialer Studentenarbeit durch CVer Dr. Karl Rudolf, ED und Raab zuständig für Hochschulpolitik, Erwachsenenbildung, Arbeiterheime. 6.11.1913 Rezeption bei der K.Ö.H.V. Franko-Bavaria im CV (zweimal Senior, Philistersenior bis zu seinem Tod) , ED bindet Verbindung in soziale Arbeit ein. Verbindung sein Zweites Zuhause
  • 1914 – 18: Militärdienst: Zuweisung als Einjährig-Freiwilliger der Reserve zur 1. Ersatzkompanie des Tiroler Landesschützenregiments Nr. II. Einsatz in Bozen und ab 1915 Isonzofront; 1915 Fähnrich, 1916 Leutnant, Okt. 1917 Einsatz am Monte Grappa, 1918 Oberleutnant. November 1918: entgeht durch Urlaub der Gefangennahme. Erlebt die Ausrufung der Republik in Wien mit.
  • 1918: ED vehement für den Anschluss, ist auch sofort für die Republik.
  • 1919: Arbeitet ein halbes Jahr in einer Rechtsanwaltskanzlei. Erster Kontakt mit Bauernbunddirektor HR Dr. Josef Sturm in Plankenstein. Gemeinsame Ideen, auch bezüglich der Ganzheitslehre Othmar Spanns. Wird sein persönlicher Sekretär. (Viele Ideen für ökosoziale Marktwirtschaft und Sozialpartnerschaft nach 1945).
  • 1920 Tätigkeit im Büro der "Deutschen Gemeinschaft" einer überparteilichen Organisation. Beamter in der Invaliden-Entschädigungskommisson. Wird im November 1920 nach Berlin zum Studium des Deutschen Genossenschaftswesens geschickt. Lernt
  • 1921 als Volontär in der Preußenkasse seine spätere Frau Alwine Glienke kennen, die er am 31.12 .1921 in Kirnberg (gelegen zwischen Mank und Texing) heiratet. Das Ehepaar hat zwei Kinder: Rudolf und Eva; eine zweite Tochter stirbt als Kleinkind.
  • 1922: ED wird Sekretär des nö Bauernbundes. Idee, das Landvolk (Bauern und Landarbeiter) ständisch zusammenzufassen. Gesetzesentwurf für die nö Landwirtschaftskammer.
  • 1923: Promotion zum Doktor beider Rechte an der Universität Wien
  • 1927: ED wird Sekretär der neu gegründeten nö Landwirtschaftskammer (ab 28.6.1927 Kammeramtsdirektor - er bleibt es bis zu seinem Tod 1934). Justizpalastbrand, Schattendorfprozess.
  • 1928 Die 2. Tochter EVA wird geboren. (einige Monate davor war die 1. Tochter Hannerl mit 8 Monaten an Meningitis verstorben. 2.12.1930 wird Sohn Rudi geboren.
  • 18. 5.1930 Korneuburger Eid beschlossen auf der Tagung der Heimatschutzführer die schnelle Aufrüstung als Antwort auf die Roten mit ihrem Linzer Programm von 1926 (Stärkung des republikan. Schutzbundes).
  • 1.Okt. 30: BK Vaugoin ernennt ED zum Präsidenten der ÖBB
  • 1930: ED wird Präsident der neu gegründeten Landarbeiterversicherung. Das Gesetz ist 1929 in Kraft getreten. In den Jahren 1920 bis 31 revolutioniert ED die österreichische Landwirtschaft, indem er mit der Errichtung von Genossenschaften den direkten Zugang der Bauern zum Markt ermöglicht. In Österreich werden 300 Milchgenossenschaften (Milchsammelstellen) und allein in NÖ 18 Molkereien gegründet. 1.10.1930 Präsident der Verwaltungskommission der Bundesbahnen.
  • 1930 Pfrimer-Putsch
  • 1931 Gründung des Milchausgleichsfonds, da versorgung gelungen war und Überschüsse auftraten. Gutes sozialpartnerschaftliches Klima in den Genossenschaften und mit den Sozialisten in den Betrieben. Kreisky erkundigt sich bei ED als junger Spund über agrarische Probleme und lobt ihn.
  • 1931 BK Ender ernennt ED am 18.3.1931 zum Landwirtschaftsminister (Idee der Zollunion mit D scheitert an den Siegermächten, die sich auf den Pariser Frieden berufen). Internationale Kredite werden hinausgezögert und blockiert.
  • Mai 1931 Die CA, die 1929 die Bodenkreditanstalt übernommen hatte kracht selbst und löst die Wirtschaftskrise aus.
  • Juni 1931 Buresch (NÖ LH) löst den tüchtigen Ender (LH Vbg) ab. ED wird Minister für LWS und HANDEL. Gute Zusammenarbeit mit Julius Deutsch im parl. Beirat für den Bundes- Wohn- und Siedlungsfonds (J.Deutsch lobt ED Kooperationsbereitschft).
  • 1932 Rücktritt von Buresch wegen Unstimmigkeiten mit Heimatblock und Roten. Präsident Miklas beauftragt ED mit der Regierungsbildung. Am 20.5.1932 wir ED Bundeskanzler, behält aber das Landwirtschaftsressort. ED redet mit Starhemberg und J. Deutsch. Landbund-Winkler und Rintelen spielen dagegen. Schon im Juni 32 bei diesen Schwierigkeiten wendet sich ED von der Anschlussidee endgültig ab (nicht erst seit Hitlers Machtergreifung).
  • 2.8.32 Tod des Parlamentspräsidenten Ignaz Seipel. 2 Wochen später stirbt Altkanzler Schober (Großdeutscher). Rote und Großdeutsche gegen Lausanner Abkommen (Völkerbundkredit), Rest dafür.
  • 17. 8. 32 Lausanner Abkommen im Parlament mit 81 zu 80 Stimmen angenommen. Bundesrat beeinsprucht: Beharrungsbeschluss 82 zu 80. (Emil Fey, Staatssekretär für öffentl. Sicherheit: Kuckucksei in der neuen Regierung Dollfuß)
  • 30.1. 1933 Hindenburg ernennt Hitler zum Reichskanzler. Dieser gewinnt die Wahlen vom 5.3.33: 288 von 647 Mandaten.
  • 4.3. 1933 Geschäftsordnungskrise und Verhinderung des Wiederzusammentretens mit Hilfe der Zernierung des Parlaments durch die Polizei - Im Haus von Buresch: Autoritäres Vorgehen auf Zeit ist notwendig, bis zum Erlass einer neuen Verfassung in Absprache mit den Parteien. Militärische Verbündete im Äußeren suchen.
  • 7.3.33 Anwendung des kriegswirtschaftlichen Ermächtigungsgesetzes. Gegenüber den Sozialdemokraten (Robert Dannenberg, Wiener Finanzreferent): Wir gehen nur gegen die NS vor. Probleme: Parlamentsreform, Bankenkrise, Schutzbund, NS Terror
  • 5.3.33 Verbot des Republikanischen Schutzbundes (nach Vorfall in Bruck/M)
  • März 33 Richard Schmitz: Die nationalsozialistische Bewegung ist mitten in der Partei und in der katholischen Aktion.
  • Mai/April 33 ED in Rom; franz. Botschafter Puaux verhilft zur Auszahlung der Völkerbundanleihe. Papstbesuch. Otto Bauer sagt nie Nationalsozialismus, sondern immer Nationalfaschismus.
  • 15.5.33 Großdeutsche Volkspartei packelt mit österr. Hitlerbewegung. Ausweisung von Frank
  • 20.5.33 Vaterländische Front gegründet (Sammlungsbewegung im ständischen Sinn, statt der Parteien).
  • 27.5.33 1000 – Mark-Sperre
  • 19.6.33 Verbot der NSDAP, SA, SS etc. nach Kremser Anschlag auf Jugendgruppe
  • Juli, Aug 33 Verhandeln zu den Römischen Protokollen, Riccione, Mussolinis (nur tw. erfüllte) Wunschliste (kein Vorgehen gegen die SDAP) ED erklärt Mussolini „seinen“ Ständestaat.
  • 11.9.33 250 Jahrfeier Türkenbelagerung. Auch Katholikentag: Trabrennplatzrede.
  • 27.9.33 Völkerbund in Genf. ED spricht über geplante neue Verfassung: auf christlicher Grundlage, (Leo XIII, Pius XI Quadragesimo anno; Volksabstimmung geplant für Herbst 34. Klassenlose Gesellschaft durch und verwaltende ständische Ordungsbereiche
  • Sept. 33 Anhaltelager Wöllersdorf wird errichtet.
  • 1933 Von September 1933 bis Juli 1934 leitet ED mit einigen Monaten Unterbrechung das Bundesministerium für Heerwesen.
  • Sept – Nov. 33 Kabinettumbildung: ED (Sicherheit und Heer), Fey (Vizek.), K. Schuschnigg (Unterricht), Rich. Schmitz (soziales), Gen. Obert Schönburg-Hartenstein (St.Sekr. Heer). Heinrich Gleissner
  • 3.10.33 1. Attentat
  • 13.10.33 Sozialistischer Parteitag mit Anzeichen einer Mäßigung. Anschlussartikel aus dem Programm gestrichen.
  • 10.11.33 Standrecht gegen Mord und Brand, gerichtet gegen den NS-Terror.
  • 16.11.33 bis 14.5.34: Phase der undauflösung der Christlichsozialen Partei als Bedingung für den Ständestaat.
  • Dez. 33 Eröffnung der Paneuropa-Wirtschaftszentrale in Österreich (Richard Coudenhove-Kalergi) Er unterstützt Kleine Entente zwischen Ö, Italien, Ungarn, CSR. EDs Lieblingsgedanke: Präferenzsystem für agrarische Produkte in Mittel- und Osteuropa, Einigung der Bauernschaft auf diesem Wege und Ernährungssicherung (gegen die verfallenen Weltmarktpreise) Prag, Belgrad, Rumänien fürchten hingegen Restauration der Monarchie. Frankreich unterstützt die kleine Entente.
  • 25.12.33 Otto Bauer in der Arbeiterzeitung: für eine Art ständischer Sozialpartnerschaft.
  • Jänner/Febr.34 Simmeringer Waffenfund während der Verhandlungen mit den gemäßigten SPlern,oö Sozialisten packeln mit NS. Helmer (NÖ) und Zeinitzer (K) Körner, Scheidmadl gegen NS. Rest gegen Dollfuss: Otto Bauer (sieht jedoch ständisch als nicht-faschistisch an), Bernaschek, Eifler, Julius Deutsch. Körner lehnt Anfang Februar 1934 die Übernahme des Kommandos im Schutzbund ab.
  • 11. und 12. 2. 34 Februaraufstand: Im Gemeindebau eingemauerte Waffen. Artillerie ohne Sprengmunition entscheidend für die Einnahme der befestigten Gemeindebauten, wenig Schäden. 26 Todesurteile, 17 Begnadigungen. Bauer und Deutsch nach Prag. Bernaschek nach Deutschland (Radikale aus Steyr: BM Stickelrader und LAbg Schrangl) SP-Verbot. Betreuung der Opferfamilien (Alwine) Ausspeisung Goethehof. Richard Schmitz wird Wiener und Ernst Karl Winter Wiener Vizebürgermeister
  • 17. 3. 34: Römische Protokolle abgeschlossen zwischen Italien, Österreich, Ungarn.
  • 1. Mai 34: Proklamation der neuen ständisch-autoritären Verfassung, gleichzeitig Ratifizierung des Konkordats; Große Kundgebung im Stadion. Österreichgedanke scheint zu erstarken.
  • 19. 6.34: Einführung der ordentlichen Todesstrafe anlässlich der neuen NS-Terrorwelle Mai/Juni
  • 16. 7. 34: Familie Dollfuß beginnt (vorl. ohne den Vater) den Sommerurlaub mit dem Ehepaar Mussolini in seiner Villa in Riccione.
  • 20. 7. 34: ED redet mit SP-Seifert, dass Amnestie für Sozialisten, eine Volksabstimmung über die Verfassung und der Barthouplan (franz. Premier und Dollfuß/Österreich-Sympathisant gegen Hitler) für die Außenpolitik geplant ist. ED entlässt Fey und Schuschnigg aus der Regierung.
  • 24. 7. 34 Trotz Fürsprache von Ernst Karl Winter: Der Kanzler begnadigt Josef Gerl nicht (dieser ist ein Opfer seines eigenen Verbrechens sowie der gegen die NS gerichteten (seit 10.6.34 ordentlichen) Todesstrafe, und schließlich Opfer einer historischen Fehlentscheidung von ED durch Nicht-Begnadigung.)
  • 25.7.1934: Engelbert Dollfuß wird von österreichischen Nationalsozialisten ermordet.

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